|
geschrieben am: 06.10.2011 um 16:45 Uhr IP: gespeichert
|
|
Nun - die ganze Angelegenheit ist nicht in 3 Worten zu erklären, aber ich werde gern eine umfassende Erläuterung abgeben.
Ich habe meine "Kaninchenkarriere" bei der Kaninchenhilfe Deutschland begonnen, mich sehr eingebracht und engagiert und auch sehr viel gelernt. Dennoch sind die internen Querelen und Machtrangeleien nicht zu ertragen gewesen, der Bürokratismus stand vor der Rettung der Tiere und so habe ich nach 9 Monaten beschlossen, dass ich das nicht will. Ich möchte mich um die Tiere kümmern - schnell, direkt und ohne Umwege. So entstand sweetrabbits.
Nachdem ich mich ein wenig mit dem deutschen Vereinsrecht befasst habe, wurde mir schlichtweg übel, denn hier haben wir es wieder mit typisch deutschen Verhaltensweisen zu tun. Bürokratismus pur. Grob gesagt geht es mehr um administrative Dinge, als die Tiere in sich.
Dann habe ich die Gründerin eines anderen Vereines kennen- und sehr schätzen gelernt, sie ist heute einer meiner besten Freundinnen. Sie hat aus dem Nichts einen der bekanntesten Vereine aufgebaut und durch Intrigen, Bürokratismus und menschliche Neidfaktoren hat sie nicht nur ihren realen Job verloren, sondern wurde erst als Vorstandsmitglied abgewählt, dann aus dem Verein gedrängt.
Spätestens hier war für mich die Überlegung, sweetrabbits selbst einmal zu einem Verein werden zu lassen, gestorben. Die juristische Struktur des Vereinsrecht macht es möglich, dass so etwas passieren kann und das kam für mich nicht in Frage. Ich habe sweetrabbits "gegründet" mit dem Umbau der Ställe, dem Bau mehrerer Gehege, ich gebe im Monat einen großen Teil meines Geldes für die Tiere aus, habe alle anderen Hobbys dafür aufgegeben, mein Tagesablauf besteht zu 60% aus den Tieren, ich stelle sehr vieles dafür zurück in meinem Leben.
Daher unterhält sweetrabbits keine Pflegestellen, weil das den finanziellen Rahmen sprengen würde, ich keinen Zugriff auf die Kompetenz einer Person habe und den Tierarzt nicht einschätzen kann, bei dem die Pflegestelle mit den Tieren in Behandlung ist. Ich kann dort keine Rabatte rausholen, wie bei meiner Tierärztin. Und ich muss nicht auf das Geld in eine Vereinskasse gucken, ob die Behandlung, die Medikamente oder eine Operation für ein Tier machbar sind. Bei mir sitzen alle sweetrabbits-Tiere, sie bekommen, was immer meine Tierärztin für notwendig hält oder ich meine. Ich entscheide allein und ohne Nachzudenken, ob es sich "lohnt". Egal, was es kostet. Da ich gut verdiene, ist das nie ein Kriterium und das soll es auch nicht werden. Ich muss nicht auf Arbeitszeiten achten, da ich selbstständig bin und nach Hause fahren oder zu Hause bleiben kann, wann immer eine Wollsocke mich braucht.
Das alles wäre in einem Verein auf diese Weise nicht möglich. Weil ich erst Beschlüsse abwarten müsste, Vorgaben oder Absegnungen bräuchte. Bei sweetrabbits entscheide ich allein, ob ein Tier aufgenommen wird, wann es aufgenommen wird, ob es bleibt oder nicht, welches Gehege es bekommt usw. Wenn eine Moderatorin nicht "funktioniert", muss sie gehen - ich brauche keine Mitgliederversammlung dafür. Das hat sich bewährt und funktioniert besser, als in allen Vereinen, die mir bekannt sind und ich kenne sie fast alle auch von den internen Strukturen her recht gut. Ich arbeite gern mit allen zusammen, aber ich lasse mir nichts vorschreiben und muss mich nicht irgendwelchen unsinnigen Regeln unterwerfen.
Aufgrund der jahrelangen Zusammenarbeit mit den Vereinen weiss ich aber auch, dass der "interne" Wettstreit, wer von uns allen denn nun der "bessere" Verein sei, die meisten Tiere rettet, sie "besser" rettet oder besser versorgt zu einem wahren Krieg geführt hat. Man denunziert sich gegenseitig, wirft sich Sachen an den Kopf, die unter aller Kanone sind und scheut auch nicht, das öffentlich in Foren zu posten oder eine Schlammschlacht auf dem Rücken der Tiere auszutragen.
An dieser Schlammschlacht nimmt sweetrabbits nicht teil - wir äussern uns nicht in anderen Foren über andere Vereine, wir deununzieren sie nicht, wir greifen niemanden an. Wir arbeiten zusammen, wenn es um die Tiere geht und der Rest ist nicht unser Bier. Damit fahren wir gut und persönliche Beschimpfungsmails landen bei uns im Müll.
Selbst unser Hilfsangebot wurde von einem Verein abgelehnt, als dieser finanzielle Sorgen hatte und wir eine Spende von mehreren Hundert Euro angeboten haben, weil zu dem Zeitpunkt die SR-Kasse gut gefüllt war. Man wollte das Geld nicht aus Hochmut - und wer hat an die Tiere gedacht, die medizinische Versorgung brauchten?
Daher ist und bleibt sweetrabbits was es ist - eine private Tierschutzinitiative, die von mir geleitet und finanziert wird. Mit Spenden, die das monatliche Aufkommen ein wenig mildern, worüber wir uns freuen, weil ihr damit zeigt, dass ihr unsere Arbeit schätzt.
Und was andere tun, ist uns nach jahrelangen Machtkämpfen wurscht. Wir möchten uns einfach raushalten und um die Tiere kümmern. |
*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!<
Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw* |
|
|
|