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Fressunlust, Magenüberladung und Durchfall nach Kastration

Nutzer: Fatana
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geschrieben am: 19.10.2011    um 12:14 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,

meine Häsin Nelly bereitet mir Sorgen. Sie wurde am Freitag operiert, weil die Gebärmutter vereitert war. Vor der OP war sie topfit. Die Köttel waren normal und sie hatte regen Appetit. Nach der OP hat sie nicht mehr fressen wollen. Sie hat abends noch Kot abgesetzt und der sah auch normal aus. Mir fiel auf, dass sie sehr viel dicken weißen Ausfluss hatte (Eiter?). Blut war keins zu sehen.
Am Samstag gab es dann beim Tierarzt nochmal Schmerzmittel und Antibiotikum. Sie fraß zwar wieder, aber nur in sehr geringen Mengen. Ansonsten war sie relativ munter. Am Sonntag wurden die Köttel immer kleiner. Montags fraß sie so gut wie gar nicht mehr und setze keinen Kot mehr ab. Von der Tierklinik wurde ich auf Dienstag vertröstet, weil sie auch nicht mehr machen könnten, als ihr Sab zu geben...
Am Dienstag wurde sie geröntgt. Der Magen war dreimal so groß wie er sein sollte und der Darm war relativ leer - Diagnose Magenüberladung. Sie bekam MCP, Paraffinöl, Sab und Annanassaft. Ich sollte sie mit Critical Care noch zufüttern. Nach ein paar Stunden ging es ihr schlechter. Ich habe sie zu einem anderen Tierarzt gebracht, der sie über Nacht betreute. Er gab ihr Trockenfutter zu fressen (ich weiß, dass das nicht gesund ist, aber es ist in diesem Fall besser als wenn sie gar nichts frisst!) und Infusionen. Heute sieht sie wieder etwas besser aus, aber so richtig Appetit hat sie immer noch nicht. Sie frisst zwei, drei Heuhalme und hat dreimal in eine Möhre gebissen. Kot hat sie wieder abgesetzt
Ich werde ihr weiterhin Sab und MCP dreimal täglich geben. Dazu vielleicht noch etwas Annanassaft? Was kann ich noch für sie tun? Mir kommt es etwas komisch vor, dass sie nach der OP einen überladenen Magen hat. Der Tierarzt meinte, sie hätte vielleicht etwas von ihrem Pflaster gefressen und Fell, was den Magen verstopft hätte. Was meint ihr? Wie sind da eure Erfahrungen nach einer OP? Ich habe das Vertrauen in die Tierklinik verloren, aber vielleicht konnten die ja auch nichts dafür?
  TopZuletzt geändert am: 20.10.2011 um 07:35 Uhr von Fatana
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 19.10.2011    um 17:58 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

oh man, was für eine Odyssee...

Woher kam denn der weißliche Ausfluß?
Wie sieht die Kastra-Wunde aus?
Was für ein Antibiotika hat sie bekommen?
Fütterst du sie zu?

Da sie wieder Kot absetzt, würde ich nicht unbedingt mehr MCP geben, welches man in der Regel sowieso nicht länger als 3 Tage geben soll. Das nur wenig und kleiner Kot ist nicht verwunderlich,d a sie bisher nicht viel gefressen hat - insofern wäre es nicht so verkehrt, wenn sie zugefüttert wird damit die Verdauung auch wiede rin Schwung kommt.
Die Gabe von Ananassaft ist mehr als umstritten - ich würde davon absehen und lieber Öl verabreichen.
Ebenso ist viel Flüssigkeit sehr wichtig um den Kreislauf aufrecht zu erhalten - du kannst ihr auch gerne verdünnten lauwarmen Fencheltee anbieten oder auch ungezuckerten und verdünnten Apfelsaft.
Grüße von Karin
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Nutzer: Fatana
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geschrieben am: 19.10.2011    um 19:33 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Schnuffelnase,

vielen Dank für deine Antwort!

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das Antibiotikum heißt. Auf einer Rechnung steht Bayril (Lösung für Kälber). Für genau drei Tage habe ich MCP. Da ich mir nicht sicher bin, ob sie in den letzten vier Stunden Kot abgesetzt hat, werde ich es auch weiterhin geben.

Der Tierarzt meinte, da er die Gebärmutter nicht ganz vollständig entfernen konnte und sie mit Eiter gefüllt war, würde das daher kommen.

Die Wunde sieht gut aus. Der Faden ist noch drin und es ist auch nicht gerötet. An einer Zitze hat sie sich etwas wund geleckt, aber das hat mit der eigentlichen Wunde nichts zu tun (ist ca. 4 cm davon entfernt).

Ja, ich füttere sie zu (ca. 3-4 ml CC mit Wasser) und das so vier, fünf Mal am Tag.

Danke für den Hinweis mit dem Saft. Ich hatte auch das Gefühl, dass es ihr danach eher schlechter ging.

Sie nagt gerade am Stangensellerie Ansonsten ist sie recht munter, aber man merkt ihr an, dass sie nicht fit ist. Wenn sie sich hinlegt, fallen die Augen gleich zu.

Ich frage mich, ob ich nicht doch etwas falsch gemacht habe. Als ich sie vom Tierarzt abgeholt habe, hat sie ca. 20 Köttel verloren, seitdem sie jetzt bei mir ist, gar keine mehr. Aber was könnte der Tierarzt noch anders gemacht haben? Infusionen? Dann gebe ich ihr öfter Fencheltee zum trinken. Paraffinöl habe ich noch da. Aber davon hat mir der Tierarzt abgeraten.
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 19.10.2011    um 19:43 Uhr   IP: gespeichert
Warum konnte denn nicht die ganze Gebärmutter entfernt werden? Ich kann mir grad nicht vorstellen, wie nur Teile enfernt werden können und wie sich der Rest verhält?
Und es wurde nicht der ganze Eiter entfernt? Wie soll das denn heilen, wenn die Bakterien eingeschlossen werden und weiter "gären" können?
Baytril ist auf alle Fälle ein gängiges Breitbandantibiotikum - aber eine nur zweilmalige Gabe fördert nur Resistenzen, aber keine Heilung - schon gar nicht wenn Eiter vorhanden ist.

Wenn sienicht viel im Verdauungstrakt hat, kann sie natürlich auch nicht viel kötteln - Kaninchen sind darauf angewiesen, dass immer wieder Nachschub kommt, der den Speisenbrei vorwärts schiebt - wenig Nachschub, wenig Köttel.

Und warum rät der Tierarzt von Paraffinöl ab?
Grüße von Karin
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Nutzer: Fatana
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geschrieben am: 19.10.2011    um 20:57 Uhr   IP: gespeichert
Ich habe nicht sonderlich viel Ahnung von Anatomie... Er meinte, dass die Gebärmutter mit der Scheide verbunden ist und er deshalb nicht alles entfernen konnte. Vielleicht, weil er sonst die Scheide verletzt hätte.

Das Antibiotikum sollte ich absetzen, weil das die Darmflora negativ beeinträchtigt. Nelly hatte ja schon vorher vier Wochen lang Antibiotikum eingenommen. Der Eiter scheint aber soweit abgeflossen zu sein.

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Nutzer: Fatana
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geschrieben am: 20.10.2011    um 06:47 Uhr   IP: gespeichert
Es wird immer merkwürdiger... Jetzt hat sie Durchfall und ist unsauber geworden. Eigentlich ist sie stubenrein und ging selbst am Tag der OP aufs Klo. Könnte es sein, dass sie Blasengries oder Nierenprobleme hat? Mir ist auch aufgefallen, dass sie seit dem Eingriff sehr viel auf ihrem Kissen scharrt. Ist die hormonelle Umstellung vielleicht eine Belastung für sie?
  TopZuletzt geändert am: 20.10.2011 um 06:51 Uhr von Fatana
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Nutzer: Juviena
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geschrieben am: 20.10.2011    um 10:00 Uhr   IP: gespeichert
Kann der Durchfall vielleicht durch die vom AB gestörte Darmflora kommen?

Ansonsten frage ich mich, ob die Unsauberkeit, Durchfall und Unruhe ggf. auch psychische Ursachen haben könnte? Ist sie z.B. gerade von ihrem Partner getrennt, ist sie in einer anderen Umgebung oder Ähnliches?

Soweit ich weiß braucht das einige Zeit (Wochen/Monate) bis die Hormone wirklich abgebaut sind.

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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 20.10.2011    um 10:33 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Juviena


Soweit ich weiß braucht das einige Zeit (Wochen/Monate) bis die Hormone wirklich abgebaut sind.

Hallo,

das stimmt - so eine Umstellung geht sehr langsam und man sagt, dass es wirklich bis zu einem halben Jahr dauern kann bis alles sich neu eingespielt hat.

Ich würde eher sagen, die Motte hat Stress oder Frust. 4 Wochen antibiotikum können, auch da hat Juviena vollkommen recht, die Darmflora natürlich total auseinandernehmen (so ein Antibiotikum wirkt ja nicht nur auf die "bösen" Organismen sondern je nachdem wie und wo das Mittel wirkt sicherlich auch auf die eigentlich guten Mikroorganismen).

Ich würde ihr Zeit geben und nicht sofort auf weitere Probleme mit Niere oder Blase schließen, wenn sie normal uriniert (damit meine ich nicht unbedingt den Ort, sondern eben die Art und Weise, wie sie den Urin absetzt).
Das war ja doch alles ziemlich viel in der letzten Zeit.

Alles Gute



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Nutzer: Fatana
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geschrieben am: 20.10.2011    um 19:29 Uhr   IP: gespeichert
Ja Juviena, der Tierarzt meint auch, dass es vom AB kommt. Dafür hat er mir Benebac mitgegeben. Stress und Frust hat sie sicherlich auch, wenn sie jeden Tag Medikamente schlucken muss. Ich würde sie ja am liebsten einfach in Ruhe lassen, aber sie frisst einfach zu wenig und setzt kaum Kot ab.
Sie ist in ihrem vertrauten Heim (ca. 20 qm großes Zimmer) mit ihrem Partner zusammen.
Mich wundert es nur, dass sie immer dann uriniert, wenn ich sie einfangen will. Heute war der Urin trüb verfärbt und hat gestunken. Niere und Leber sind aber in Ordnung. Vielleicht ist es wirklich einfach nur der Stress. Mal abwarten.
Danke für euren Rat!
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Nutzer: Juviena
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geschrieben am: 20.10.2011    um 22:12 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Fatana
Mich wundert es nur, dass sie immer dann uriniert, wenn ich sie einfangen will.
Hm, interessant. Dann scheint es ja tatsächlich was mit dem Einfangen zu tun zu haben - Angst oder Frust?

Ich musste Snowy ja die letzten drei Wochen auch dauernd (manchmal mehrmals täglich) einfangen zur Medi-Gabe und Kontrolle der Kastra-Wunde und jetzt ist es so, dass sie sofort riesengroße Augen bekommt, wenn ich auch nur ins Gehege steige. Bei ihr ist es richtig Angst, die Arme.

Aber Angst und Stress gehen sicher bald zurück, wenn wir sie dann wieder in Ruhe lassen (können).
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 21.10.2011    um 07:57 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Fatana
Mich wundert es nur, dass sie immer dann uriniert, wenn ich sie einfangen will. Heute war der Urin trüb verfärbt und hat gestunken. Niere und Leber sind aber in Ordnung.
Uriniert sie denn erst, wenn du sie hochnehmen willst, sie also anfässt?

In wieweit war der Urin verfärbt und hat gerochen?
Grüße von Karin
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Nutzer: Fatana
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geschrieben am: 22.10.2011    um 08:26 Uhr   IP: gespeichert
Ich dachte auch, es könnte am Stress liegen. Es hatte sehr stark nach Urin gerochen und der Urin ist orange und trüb. Bevor sie uriniert hat, hat sie sich in eine Ecke verkrochen. Beim Hochheben macht sie nichts.
Soweit frisst sie wieder, aber man sieht ihr an, dass sie noch angeschlagen ist und heute Morgen habe ich wieder eine große trübe Pfütze gefunden, obwohl sie die Nacht über ungestört war.
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