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Ich hab an meinen Tieren keine Freude mehr - seit Caspar starb

Nutzer: GhettoMuffin
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geschrieben am: 27.10.2011    um 21:21 Uhr   IP: gespeichert
Mein Liebling starb und mit ihm die Freude an meinen Tieren. Ich pflege sie nach wie vor, sie werden immer noch perfekt ernährt, ich kümmer mich wie immer. Aber weniger, weil ich möchte sondern, weil es meine Pflicht ist.

Das finde ich schlimm und ich hab Sorge, dass es weiterhin so bleibt. Kennt das jemand?
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Nutzer: Heubären
Status: Megahase
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geschrieben am: 27.10.2011    um 22:02 Uhr   IP: gespeichert
Ach, es ist schwer, darauf zu antworten.

Ich denke, einen Durchhänger hat sicher so ziemlich jeder schonmal durchgemacht und ich glaube auch, dass so ein Durchhänger mal kürzer und auch durchaus mal länger andauern kann.

Denkst Du denn darüber nach, Konsequenzen zu ziehen?
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Nutzer: Susanne
Status: SR-Team
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geschrieben am: 27.10.2011    um 22:38 Uhr   IP: gespeichert
Hey, meine Große.......ich weiss genau, was Du meinst und was Du fühlst. Und ja: es ist normal und es ist ok. Mal dauert es länger, mal kürzer.

Du liebst Deine Tiere sehr und ich weiss, was Caspar Dir bedeutet hat.

Wenn ich jemanden gehen lassen muss, habe ich in den folgenden Tagen Angst, morgens zum Stall zu gehen. Angst, wieder jemanden gehen lassen zu müssen - was natürlich Unsinn ist. Dennoch ist sie da, die Angst. Mein Herz krampft sich zusammen, mein Magen dreht sich um. Und ich denke jedes Mal: ich mag nicht mehr.

Dann bin ich im Stall zugange und mache "Dienst nach Vorschrift", wie ich es so gern nenne. Füttern, sauber machen, Medis geben. Mechanisch, ohne Gefühl.

Ich weiss, dass sie nicht allein sind und einander haben, mich nicht brauchen.

Und dann kommt meist wieder der Tag, wo ich in ein paar Knopfaugen sehe und weiss, wie sehr sie mich brauchen und ich sie. Weil ich sie liebe - jeden Einzelnen und alle zusammen.

Weil es wunderbare Tiere sind, sie mir Freude machen und ich ihnen ein Leben schenken möchte, wie sie es verdienen.

Du darfst trauern - solange Du magst und es brauchst. Es wird vergehen und eines Morgens wachst Du auf, die dicke Lilly schaut Dich an oder macht einen Hopser und Du wirst wieder lachen.


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Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
*George Bernard Shaw*
  TopZuletzt geändert am: 27.10.2011 um 22:45 Uhr von Susanne
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Nutzer: GhettoMuffin
Status: Megahase
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Anzahl Nachrichten: 2322

geschrieben am: 27.10.2011    um 22:48 Uhr   IP: gespeichert
Ich hoffe das sehr. Es ist ein unschönes Gefühl nur den Grunddienst zu leisten...
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 28.10.2011    um 06:56 Uhr   IP: gespeichert
Ach Manon...

Es ist schwer nicht immer zurück zu schauen und auf das zu blicken, was man verloren hat, was so endgültig und so schmerzhaft ist und stattdessen die Erinnerung wie ein Geschenk zu sehen... was wäre dir entgangen, wenn du Carspar nicht kennengelernt hättest und er bei dir gelebt hätte...?
Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben - weder Caspar gegenüber, wenn du ihn loslässt, noch deinen anderen Tieren gegenüber, weil Caspars Tod dir so sehr wehtut.

Wie Susi weiß ich, dass dein Herz eines Tages auch wieder für deine anderen Tiere schlagen wird.


Je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht mehr wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Dietrich Bonhoeffer


Grüße von Karin
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Nutzer: Sternschnuppe
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geschrieben am: 28.10.2011    um 08:23 Uhr   IP: gespeichert
ich weiss auch wie du dich fühlst, wie viele von uns, hab ich das auch schon erlebt ...

der tod meiner schnucke im august macht mir auch sehr zu schaffen, die trauer manchmal für mich unerträglich.
wir hatten so lange gekämpft, als ich sie tod in meinen armen hielt, sah ich rauf in den himmel und schrie vor wut "...und dich da oben soll es geben?"

aber ... es kommen auch andere zeiten ... ich kann mich meinen vorrednerinnen nur anschliessen, es kommt der tag, an dem du sie beobachtest, dich zwei knopfaugen anstarren, einen hops machen und es zaubert dir ein lächeln ins gesicht ...

da schnucke nicht mehr bei uns sein konnte, zog schocko bei uns ein...ich kann ihr ein schönes leben ermöglichen und das dankt sie mir auf ihre art und weise...dann denke ich an schnucke und mag den gedanken, dass sie es so gewollt hatte

Liebe Grüsse
...auch von Schocko, Snowy und Schelly

Ich werd Euch nie vergessen und immer im Herzen tragen...
Sternchen, Schnucke, Schnuffel, Schlappi, Schnecke, Silver, Scheriff und Schnuppe, mein Liebling!

  TopZuletzt geändert am: 28.10.2011 um 08:25 Uhr von Sternschnuppe
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Nutzer: Gwenn
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Registriert seit: 02.01.2009
Anzahl Nachrichten: 492

geschrieben am: 28.10.2011    um 15:43 Uhr   IP: gespeichert
ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft, dass du das packst und ich finde es ehrt dich , dass du erstmal versuchst weiterzumachen.

Ich möchte nicht behaupten, dass es mir zur Zeit so ähnlich geht, weil jeder Mensch individuell trauert und anders mit solchen Geschehnissen umgeht.

Als ich Wölki vor kurzem verloren habe, das zweite Meerli in diesem Jahr und mein Liebling, einfach auch, weil sie am Längsten von allen bei mir war, habe ich lange überlegt.

-die Schuldgefühle überrollen einen und es kommen einem einfach so in der Straßenbahn die tränen, mit jedem Verlust wird es schwieriger und mit jedem verlorenen Krankheitsfall schwindet die Hoffnung, dass man es schafft ein Tier durch zu bringen und wenn einem selber die Hoffnung fehlt, wie soll man sie dann an das Tier weitergeben oder ihm Kraft schenken, wenn sie nötig ist? -

Und so habe ich mich dagegen entschieden eine neue kleine Gruppe für Louis zu gründen. Ich habe ihn mit meinen zwei Gastmeeri-Damen vergesellschaftet und mit diesen wird er im Februar dann auch ausziehen.
So habe ich Zeit mich zu verabschieden, ich durfte ihnen sogar noch einen großen neuen EB bauen, sodass ich genau weis, wie er leben wird.

Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen, gerade weil man dann auch das Gefühl hat, sie im Stich, sie allein, in eine ungewisse Zukunft gehen zu lassen, egal wie gut man das neue Zuhause auswählt. - man hat ihnen mal versprochen, dass sie für immer bei einem bleiben können. Man möchte nicht, dass sie zu einem Wanderpokal werden und man liebt sie ja immer noch.

Manchmal hilft die Zeit aber auch ein wenig und man beginnt wieder neue Kraft zu sammeln, ohne sie abgeben zu müssen. Irgendwann wirst du sicher fühlen, was besser für dich und für sie ist, denn du darfst auch einmal an dich selber denken.

Das entscheidende Argument ist jedoch, dass selbst wenn du dich dazu entscheidest sie abzugeben, wenn es einfach nach einer zeit nicht mehr geht und du das merkst, dann ist es nicht schlimm, du wirst ein wundervolles zu hause für sie finden, denn alle hier wissen, dass du eine ganz liebe, verantwortungsvolle Möhrchengeberin bist.

Manchmal braucht man eine Pause um wieder Kraft zu sammeln, die man dann wieder verschenken kann, deswegen braucht man kein schlechtes Gewissen zu haben, denn du möchtest ja glücklich mit Ihnen sein, du kannst es vielleicht nur gerade nicht.

Ich wünsche die noch einmal alles, alles Liebe.

Gwenn



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Liebe Grüße von Gwenn und allen Wollsocken und Kurzohren
in Memoriam: Flitzi+Susi, Mäxchen+Emil, Chilli, Anjoulie & Wölkchen, Louis-Minkus und Julia <3 und Emma!

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