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Eisprung bei Kaninchen - stimmt das?

Nutzer: MaryJane
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geschrieben am: 30.10.2011    um 17:51 Uhr   IP: gespeichert
Hallo

Ich habe in der letzten Woche die Schwester einer Freundin kennengelernt, die Tiermedizin studiert und natürlich habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und mit ihr über meine Kaninchen und Kaninchenhaltung im Allgemeinen gesprochen. Ich war ganz begeistert, wie viel sie über Ernährung, Platzbedarf etc. wusste! Denn die meisten Tierärzte, die ich bisher kennengelernt habe, haben nicht gerade den Eindruck großer Kompetenz in diesem Gebiet auf mich gemacht.

Jetzt aber zur Sache: Ich habe der Schwester meiner Freundin von Emmas häufigen Scheinschwangerschaften (in diesem Jahr schon 6 mal ) erzählt und davon, dass ich sie bald wohl kastrieren lassen werde. Sie sagte daraufhin, dass ihr Dozent empfohlen habe, auch weibliche Kaninchen grundsätzlich kastrieren zu lassen, sofern diese oft gestreichelt würden, denn der Eisprung bei Kaninchen würde durch Druck auf den hinteren Rücken (z.B. beim Streicheln, oder auch bei Dominanzkäpfchen, wenn das Partnertier aufreitet) ausgelöst. Wenn man sein Kaninchen also an dieser Stelle streichelt, bestehe die Möglichkeit, dass man einen Eisprung auslöst. Die ständigen Eisprünge, die nie zu einer Schwangerschaft fürhren würden, könnten dann als Langzeitfolge zu Tumoren an/in der Gebärmutter führen.
Jetzt streichle ich Emma grundsätzlich nicht und wenn dann nur am Kopf, weil sie sonst sofort weg ist, aber Oskar reitet (trotz Kastration) relativ häufig auf.
Dass ich im nächsten Monat einen Termin zu Beratung in der Kleintierklinik machen werde, steht eigentlich auch fest. Dennoch würde mich interessieren, ob das so stimmt, bzw. ob ich es richtig verstanden habe und ob es möglicherweise zwischen Scheinschwangerschaften und häufigem Aufreiten einen Zusammenhang gibt.

"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast." (Antoine de Saint-Exupery)



Liebe Grüße von Mareike und ihren beiden Schlappohren Emma und Oskar!
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Nutzer: Susanne
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geschrieben am: 30.10.2011    um 18:05 Uhr   IP: gespeichert
Teils, teils - es ist richtig, dass der Eisprung bei Kaninchen nicht regelmässig stattfindet und sie somit keinen Zyklus haben. Der Eisprung wird durch einen zarten Biss in den Nacken oder bzw. auch durch das Rammeln ausgelöst. Allerdings nicht durch das streicheln, das wäre mir neu.

Dennoch gibt es Kaninchendamen, die zu häufigen SS neigen, das hat auch mit ihrem Hormonhaushalt zu tun, der bei jedem Tier natürlich anders ist. Zu häufige SS sorgen nicht nur für Stress bei der Häsin selbst, sondern auch oft beim Partnertier und schlussendlich ist damit auch ein höheres Risiko einer tumorösen Veränderung gegeben. Daher ist eine Kastra bei einer auffälligen Häsin durchaus sinnvoll.

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Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 30.10.2011    um 18:13 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

also ich bin kein Tierarzt oder derlei und kann nur aus "gesammeltem Wissen" sprechen.
Scheinträchtigkeiten bzw eben der Eisprung werden bei Häsnnenunter anderem auch durch den sogenannten Nackenbiss stimuliert. Mit diesem beendet der Rammler normalerweise das Aufreiten - kann man hin und wieder auch beobachten.

Wie es sich nun damit verhält, dass ein "einfaches Streicheln" in der Rückenregion da auch ausreicht, kann ich nicht beurteilen.
Fakt ist, dass Kaninchendamen keinen Zyklus haben (und somit eben auch nicht "hitzig" werden, wie man es hier und da immer mal hört) sondern ihre fructbare Phase dadurch ausgelöst wird, dass der Rammler aufreitet und diesen Nackenbiss vollzieht. Ich kann nur vermuten, dass das besteigen der Häsin allein schon ein Reiz für das weibliche Kaninchen ist und dieser Biss am Ende nur dazu dient, das ganze noch einmal zu verstärken (damit es auch wirklich wirkt, sozusagen). Denn das Aufreiten an sich ist ja doch eine recht diffuse Sache, der Nackenbiss dagegen sehr gezielt.

Kaninchen sind demnach grundsätzlich immer fruchtbar, aber auf "Standby", wenn ich das so herzlos-technisch ausdrücken darf.

Das ist alles, was ich dir dazu sagen kann.
Ich kann mir nur schelcht vorstellen, dass einfaches streicheln grundsätzlich darauf wirkt.
Zumal ja viele Häsinnen auch deshalb kastriert werden, weil sie Gewebeveränderungen an den Geschlechtsorganen entwickeln und nicht allein deshalb, weil sie nur gehäuft scheinträchtig werden.

Alles Gute



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Nutzer: MaryJane
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geschrieben am: 30.10.2011    um 18:29 Uhr   IP: gespeichert
Danke für eure schnellen Antworten. Ich war mir auch nicht sicher, ob das tatsächlich so stimmt. Es hat nur Horrorvorstellungen bei mir ausgelöst, weil ich an die vielen, vielen Tiere denke musste, die als Haustiere für Kinder angeschafft werden und ständig gestreichelt werden.

Abgesehen davon könnte dann ja niemand mehr seine unkastrierte Häsin guten Gewissens streicheln und das wäre schon eine ziemlich traurige Nachricht...
Jetzt bin ich etwas beruhigter und muss mir nicht mehr ganz so große Sorgen machen, wenn meine beiden sich mal wieder dazu entscheiden die Rangordnung zu hinterfragen
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast." (Antoine de Saint-Exupery)



Liebe Grüße von Mareike und ihren beiden Schlappohren Emma und Oskar!
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