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Angst vor EC bei Vergesellschaftung

Nutzer: kevki
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Registriert seit: 26.11.2011
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geschrieben am: 26.11.2011    um 11:44 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

ich bin mir nicht ganz sicher ob der Beitrag besser hier oder doch im Doc Forum aufgehoben ist.

Vorgeschichte:

Das Bökchen meines Pärchens ist leider vor kurzem verstorben und nun wollte ich meiner Dame gerne einen neuen Partner gönnen.
Nun haben wir auch einen gefunden der ganz gut zu ihr passen dürfte.

Nun zu meinem Problem: In unserem Bekanntekreis sind in letzter Zeit häufiger EC Fälle aufgetreten. Meine Dame wurde im Zuge einer Augenuntersuchung auch auf EC getestet und sie ist glücklicherweise Negativ. Da ich extreme Angst habe meine Dame nun auch durch einen neuen Partner zu infizieren haben wir mit Rücksprache des Tierheims und des Tierarztes nun vor der Gesellschaftung einen EC Titer Test machen lassen und der Auserwählte hat einen sehr hohen Titerwert von 1:2500. Ich möchte sie daher ungern der EC Gefahr aussetzen und auch der Tierarzt gab mir den Rat das es eine hohe Wahrscheinlichkeit der Ansteckung gibt. Klar muss es dann nicht ausbrechen, aber allein die Möglichkeit eines Ausbruchs läßt mich schaudern :-(
Wenn ich dann auch noch wüßte das ich sie damit bewußt bzw. fahrläßig infiziert habe, würde ich mir ewig Vorwürfe machen.
Nun ließt man immer wieder verschiede Kommentare über Studien die besagen das ca. 50 - 80% den Erreger in sich tragen.
Leider habe ich nie wirklich mal selbst so eine Studie gefunden.
Wie dem auch sei, sollte das stimmen wird es schwer einen geeigneten Partner zu finden (ganz zu schweigen von den Kosten). Die Alternative wäre sie alleine zu lassen, was mir, auch wenn sie zur Zeit gut damit klar kommt, ähnlich schlimm vorkommt.

Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Ich würde ja weiter suchen, aber jeder neue Kandidat schlägt ja auch mit ca 100 € nieder und irgendwann geht mir auch das Geld aus. Zumal ich mir denken kann das die Verbreitung von EC in Tierheimen, aufgrund der hohen Anzahl von Tieren, wohl noch höher sein wird.

Ihr seht als das Dilemma in dem ich stecke und ich weiß wirklich nicht wie ich das ganze so lösen kann das alle zufrieden sind, denn die Lösung gibt es glaube nicht...

Trotzdem würde ich mich über Ideen oder sonstige Anregungen freuen.

Danke!
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Nutzer: Heubären
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Anzahl Nachrichten: 13384

geschrieben am: 26.11.2011    um 12:12 Uhr   IP: gespeichert
Hallo kevki und erstmal hier!

In der Tat ist es so, dass der Großteil der Kaninchen den EC-Erreger bereits in sich trägt.
Der Titerwert sagt auch gar nicht so viel darüber aus, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Tier erkrankt. Es gibt durchaus viele Tiere mit sehr hohem Titer, bei denen die Krankheit nie ausbricht und Tiere mit sehr niedrigem Wert, bei denen ein schlimmer Ausbruch auftritt. Man kann das nicht vorhersagen.

Ich kann verstehen, dass Du aufgrund Deiner Erfahrungen bzw. der Deiner Bekannten nun sehr vorsichtig bist, aber ich denke, allein vom Titer her solltest Du nicht aussuchen, wer der Neue für Deine Häsin wird.
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Nutzer: kevki
Status: Minihase
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Registriert seit: 26.11.2011
Anzahl Nachrichten: 2

geschrieben am: 26.11.2011    um 13:19 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Heubären
Ich kann verstehen, dass Du aufgrund Deiner Erfahrungen bzw. der Deiner Bekannten nun sehr vorsichtig bist, aber ich denke, allein vom Titer her solltest Du nicht aussuchen, wer der Neue für Deine Häsin wird.
Danke für das Willkommen und die schnelle Antwort.

Vielleicht mache ich mir ja auch zu viele Gedanken aber ich möchte halt nicht mit dem Wissen leben, dass ich durch meine Entscheidund sowas verursacht habe. Und ich weiß ja auch nicht ob die 2 sich überhaupt verstehen. Deshalb hab ich den Worst Case im Kopf: Er steckt sie an, sie verstehen sich nicht, sie wird krank und das alles obwohl ein weiterer Versuch vlt ein negatives Kaninchen erbracht hätte.

Auf der anderen Seite werde ich wohl dann auch nicht ohne weiteres einen negativ getesteten Partner finden und ich wollte sie eigentlich auch nicht alleine lassen, denn das wird sie bestimmt früher oder später auch krank machen. Aber das ganze mache ich ja nur für meine Dame und sie dem Risiko auszusetzen kann ich irgendwie nicht mit mir vereinbaren.

Ich bin so hin und hergerissen, aber das ganze belastet mich, seit ich das Ergebnis des Testes weiß, sehr. Ich weiß auch das mir niemand die Entscheidung abnehmen kann und ich die Verantwortung dafür tragen muss.
  TopZuletzt geändert am: 26.11.2011 um 13:21 Uhr von kevki
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Nutzer: Hobbili
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Registriert seit: 01.06.2011
Anzahl Nachrichten: 1471

geschrieben am: 26.11.2011    um 14:28 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Kevki,

ich kann gut verstehen, dass Du Dir Sorgen um Deine Kleine machst. Trotzdem würde ich versuchen nicht zu sehr nach einem Titerwert zu gehen, der zwar aussagt, dass ein Tier EC in sich trägt, aber nicht ob es zu einem Ausbruch der Erkrankung kommt und die eventuelle Schwere anzeigt.

Wenn Du das Gefühl hast, dass der Bock, den Du Dir im Tierheim ausgesucht hast zu Deiner Kleinen passt, würde ich die beiden vergesellschaften, da Deine Dame sich bestimmt sehr über einen neuen Partner an ihrer Seite freut.

Viel Erfolg!
Liebe Grüße von Tanja mit Irma, Flopsi, Sissi, Mabel und Stanley.

Hobbi, Tobi, Dolly und all die anderen, ich werd euch nicht vergessen!
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Nutzer: Silli
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Anzahl Nachrichten: 749

geschrieben am: 26.11.2011    um 20:41 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Kevki,

auch von mir erst einmal ein.

Da ich vor einem ähnlichen Problem stehe, wollte ich auch mal meinen "Senf" dazu geben.

Also, ich habe genau das umgekehrte Problem.

Meine Häsin ist an einem E.C.-Ausbruch gestorben.

Nun ist es sehr wahrscheinlich, dass meine beiden Rammler - oder zumindest einer der beiden - E.C. in sich tragen. Falls Betty schon von ihrer Mutter "angesteckt" worden ist, wird Bruno, ihr Bruder, bestimmt betroffen sein.

Diese Tatsache oder vielleicht auch nur Vermutung, wird mich mit Sicherheit nicht von der Entscheidung, eine neue Partnerin für die beiden zu suchen, abbringen.

Ich bin allerdings überhaupt kein Befürworter einer Titer-Bestimmung, weil diese in den meisten Fällen keine Aussage hat, denn das Immunsystem und die Gesamtkonstitution sind entscheidend dafür, ob E.C. ausbricht oder nicht. Ich möchte meine Angst, dass einer der Rammler auch einen E.C.-Ausbruch erleidet, nicht noch vergrößern, indem ich weiß, dass der Titer besonders hoch ist. Zumal das ja zunächst nichts heißt.

Ich würde deiner Häsin nicht zumuten wollen, ein Leben ohne Partner zu führen, nur weil du vor einer möglichen Ansteckung Angst hast. Das stünde in keiner Relation, meines Erachtens. Wichtiger wäre es, nach einem geeigneten Rammler Ausschau zu halten, der vielleicht vom Charakter zu ihr passt. Ist es nicht wichtiger, ein glückliches Kaninchen zu haben?
Liebe Grüße von Silli mit Jo-Jo und Bruno...und Ottilie

...und Bibbi, Happy, Linus, Lolli und Betty für immer im Herzen!!!!
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Nutzer: CyCy
Status: SR-Team
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Registriert seit: 30.07.2009
Anzahl Nachrichten: 22563

geschrieben am: 26.11.2011    um 21:26 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

ich kann absolut verstehen, dass man sich in solch ein Dilemma hineindenken kann - aber als jemand der einige EC Fälle bei anderen verfolgt hat, würde ich gern eine weitere Anregung in den Ring werfen (alles gute und kluge zu wiederholen, was meine Vorrednerinnen bereits angeführt haben, würde wenig bringen):

Nimm an, es kommt so. Deine Häsin oder auch das neue Partnertier verstehen sich wunderbar, haben einige schöne Monate oder gar Jahre und dann erkrankt eines der beiden an EC.
Du kennst die Problematik, du hast EC bei Bekannten erlebt. Was spricht dagegen dich einzulesen, dich mit der Krankeit und der korrekten Behandlung auseinanderzusetzen und in diesem (an der Zahl der Tiere die wirklich einen Ausbruch haben gemessen) unwahrscheinlichen Fall dem kranken Kaninchen die bestmögliche Pflege zu schenken?

Was ich sagen will: Ein Kaninchenhalter, der sich mit EC ein wenig auskennt und weiß, wie man reagieren muss, der ist ein Gewinn für das betroffene Kaninchen.
Denn er kann ihm helfen, so gut es möglich ist. Vielleicht erkennt er den Ausbruch sehr viel früher als ein unbelesener Halter.

Ein Kaninchen allein zu halten, ganz ehrlich? Das ist keine Option.
Ein Kaninchen mit niedrigem Titer zu sich zu nehmen ist keine Garantie für Sicherheit - denn wie schon bemerkt ist diese Titerbestimmung nicht aussagekräftig.
Sie sagt nur, ob das Tier schonmal in Kontakt mit dem EC-Erreger war und deshalb Antikörper auszubilden versucht hat und nicht, wie aktiv oder wneig aktiv der EC-Erreger in diesem Organismus ist. Manch ein Körper baut schnell viele Antikörper an die lang "am Leben" bleiben, ein anderer baut nur schlecht Antikörper auf oder baut diese schnell wieder ab. Ein Titer ist also keine Aussage im bezug auf Erkrankungswahrschienlichkeit sondern sagt höchstens, dass das betreffende Tier schonmal ein EC-Kaninchen oder den Erreger "getroffen" hat.



Und deshalb:
Ob es geschieht oder nicht kann man nicht hervorsehen. Aber man kann sich auf die Eventualität vorbereiten und einem EC-Patienten (wenn man denn je einen bei sich haben würde, was wie gesagt bei der Minderzahl aller Kaninchen passiert) helfen, einen guten Kampf zu liefern.

Alles Gute



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