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Alternativen zum Halskragen?

Nutzer: MarkSawyer
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geschrieben am: 10.12.2011    um 21:47 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

Susanne hatte in einem Thread kürzlich erwähnt, dass sie absolut gegen Halskragen sei und diese für Tierquälerei hält, was ich auch gerade bei Kaninchen absolut nachvollziehen kann.

Das Tier kann sich nicht putzen, den Blinddarmkot nicht in gewohnter Art zu sich nehmen, wird beim Fressen, Trinken und in der Rundumsicht behindert und der Kragen hindert auch nicht die Partnertiere daran, sich um die Verletzung zu "kümmern", also muss das betroffene Kaninchen oft auch von der Gruppe getrennt werden.

Alles in allem also ein riesiger Stressfaktor, wie ich auch aus eigener Erfahrung weiss, sowohl Tom als auch Jerry waren wegen VG-bedingter Verletzungen schon "Tütentiere".



Es ging aber auch schon anders:

Als Tom wieder verletzt war und operativ versorgt werden musste, interessierte er sich kaum für die Wunde, der einzige Unterschied zur vorherigen war, dass sie geklammert und nicht genäht wurde, keine Ahnung, ob das den Unterschied ausgemacht hat.

Als Billy eine Bauchverletzung davon trug, probierten wir es mit einem Leibchen, dass ich ihm aus einer alten Leggings "geschneidert" hatte und das hat hevorragend funktioniert, bis auf die paar Mal, als er sich es ausgezogen hatte.

Bei Nici´s Kastra genügte ein grosses Heftpflaster um sie von der Wunde fernzuhalten.

Ich glaube aber nicht, dass diese drei Methoden uneingeschränkt weiter zu empfehlen sind, da es zum einen natürlich vom Charakter des Kaninchen abhängt, wie penetrant es seine Verletzungen "versorgen" will und es zum anderen in allen drei Fällen keine Partnertiere gab.

Tom und Billy waren von der Gruppe getrennt, da ihre Verletzungen das Ergebnis gescheiterter VG´s waren und zur Zeit von Nici´s Kastra war ebenfalls sehr viel Unruhe in der Gruppe und ich wollte natürlich nicht, dass sie mit einer frischen OP-Wunde durch die Gegend gescheucht wird.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht und welche Alternativen zur "Tüte" gibt es noch, ausser das Tier permanent zu überwachen?

Ich frage deshalb, weil bei Tom wohl demnächst eine Augapfelentfernung ansteht und ich ihm den Kragen und die Trennung von Nici nach Möglichkeit ersparen möchte.


Liebe Grüße
Daniel

Wenn ich sehe was Menschen Tieren antun, wünschte ich, die Affen wären nie von den Bäumen gestiegen.

Es grüßen Daniel, die Langohren und die Fiepsnasen
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Nutzer: Cat13
Status: Megahase
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Registriert seit: 10.06.2008
Anzahl Nachrichten: 1851

geschrieben am: 10.12.2011    um 22:11 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: MarkSawyer

Ich frage deshalb, weil bei Tom wohl demnächst eine Augapfelentfernung ansteht und ich ihm den Kragen und die Trennung von Nici nach Möglichkeit ersparen möchte.


Hallo,

Ich könnte mir bei Bauchop´s diese Katzenbodys vorstellen

z.B so, nur kleiner >KLICK HIER!<


Bei einer Augenop könnte ich mir eine Miniaugenklappe aus stabilem Material vorstellen. Die müsste dann mit Stoffbändern strangulationssicher am Kopf befestigt werden.
Da ist Kreativität gefragt...
Ich würde das vor der OP testen. Reaktion des betroffenen Tieres und Reaktion der anderen Tiere.

Man könnte ggf. die stabile feste Kunststoffaugenklappe von Dr. Junghans Medical GmbH (gibts im Apothekenhandel) passend verarbeiten.

>KLICK HIER!<


oder eine für Kinder, die ist von Natur aus kleiner
>KLICK HIER!<

Das wären so meine Ideen dazu.

LG Cat
  TopZuletzt geändert am: 10.12.2011 um 22:24 Uhr von Cat13
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Nutzer: Juviena
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Anzahl Nachrichten: 241

geschrieben am: 10.12.2011    um 23:55 Uhr   IP: gespeichert
Zum Thema Halskragen (Halskrause) möchte ich noch sagen:

Es gibt leider Fälle, bei denen man um einen Halskragen nicht herum kommt. Nämlich dann, wenn Pflaster abgerissen und Bodies ausgezogen werden. Es kann unter Umständen zu lebensbedrohlichen Situationen kommen, wenn man zu spät bemerkt, dass das Tier eine OP-Naht aufgeknabbert hat.

Ich wünschte, dass ich Snowy nach der Kastra (als ich sah, dass sie an der Naht rumknabberte) sofort für eine Woche einen ordentlichen Halskragen angezogen hätte, denn dann wäre uns eine weitere Narkose und 4 Wochen Halskragen erspart geblieben... Da ich so viele Horrorgeschichten über Halskragen gelesen hatte, habe ich mich aber nicht getraut, sondern nur gehofft, es würde nichts passieren...

Als es dann passiert war und sie nochmal genäht worden war, konnte ich das mit dem großen Halskragen nicht mitansehen, so dass ich ihr einen besorgte, mit dem sie kaum noch behindert wurde. Nach einigen Tagen hatte sie sich bei dem Versuch, erneut an die OP-Naht zu kommen, eine Wunde am Bauch zugefügt. Diese brauchte weitere drei Wochen, bis sie verheilt war...

Dann blieb ich hart, sie bekam eine "große" Halskrause, mit der sie garantiert nicht an ihren Bauch kam. Nach zwei Tagen hatte sie sich daran sehr gut gewöhnt. Sie lernte mit der Halskrause zu fressen und ihr Partner putzte ihr trotz der Krause die Stirn. Ich habe es trotzdem noch einmal mit einem Body versucht, darin bekam sie jedoch Panik, zog ständig daran herum und stellte das Fressen ein.

Schließlich habe ich die Halskrause für sie optimiert, indem ich eine "Nager-Halskrause" so umgebastelt habe, dass sie möglichst viel Bewegungsfreiheit hatte und sie trotzdem sicher war. Mit dieser Krause konnte sie sogar ihr Partnertier putzen und einigermaßen Blinddarmkot aufnehmen. Insgesamt verhielt sie sich damit völlig normal. Putzen konnte sie sich natürlich nur ohne die Krause und unter Aufsicht.

Ich möchte damit sagen, dass man meiner Meinung nach in manchen Fällen lieber hartbleiben und dem Tier eine Halskrause zumuten sollte - für eine begrenzte Zeit. So schrecklich es ist, die Kleinen so zu sehen, sie gewöhnen sich schnell daran und man kann ihnen auf diese Weise manchmal größeres Leid ersparen.
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