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Erfahrungsbericht: Schwere Pododermatitis (Wunde Läufe) - Alternativbehandlung |
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geschrieben am: 18.12.2011 um 08:33 Uhr IP: gespeichert
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Hallo zusammen,
wunde Kaninchenläufe sind gerade unter uns Innenhaltern eine schwere und häufige Erkrankung. Untersuchungen der kürzeren Vergangenheit haben auch ergeben, dass Kaninchen in Innenhaltung, denen der nötige Auslauf gewährt wird, stärker zu der Ausbildung der Symptomatik neigen.
In unseren Fall hatte sich bei Nele ein akuter Zustand entwickelt (Stadium: Pododermatitis hyperceratotica et haemorrhagica). In Kooperation mit Kokzidienbefall und ihrem chronischen Schnupfen kam es zu einem erheblichen Gewichtsverlust und damit einhergehendem Fellverlust und Bewegungsunlust. Der Nährstoffmangen und der Fellverlust führten dann zu einer ungünstigen Kombination, so dass sowohl Vorderpfoten, als auch Hinterpfoten von einer schweren Pododermatitis "befallen" wurden.
Nach der erfolgreichen Bekämpfung der Kokzidien, stellte sich leider keine Besserung ein und trotz bekannter Behandlungsmethoden (verschiedene Untergründe, AB, Melkfett) verschlimmerte sich der Zustand eher, so dass schon keine wirkliche Hoffnung mehr für das Tier bestand.
Nach ausführlicher Recherche konnten wir allerdings in einer Dissertation eine alternative Behandlungsmethode zu Pododermatitis finden. In Kombination mit weiteren Ratschlägen aus der Kaninchenliteratur kann ich heute vermelden, dass es Nele nach 3 Wochen Behandlung wieder super geht: Die Käufe sind nicht mehr offen, Fell ist nachgewachsen, Schwellungen sind weg => keine Schmerzen mehr.
So nun also zu der besagten Methodik, falls jemand mal einen ähnlichen Akutfall hat:
Zunächst war eine Separation aus der Gruppe mit nur einem Partnertier notwendig, da sie immer wieder das PVC "aufgesucht" hat, welches auf Grund der Hitzeentwicklung Gift ist. Weiterhin kam das Tier in der Gruppe nicht zur Ruhe. Für den Zeitraum der Behandlung ist die Einschränkung des Bewegungsraumes leider notwendig. Weiterhin sollte der Bereich großzügig mir weichem Einstreu augelegt sein (Holzspäne + Dinkelstreu). Auf eine pinible Sauberkeit ist zu achten, da das im Urin vorhandene Ammoniak zu einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes führen kann.
Ist diese Grundvoraussetzung gegeben, erfolgt die Primärbehandlung. Dafür ist die möglichst nur einmalige Gabe von Depomedrone ® (Upjohn Limited) intramuskulär notwendig, es wird in der Human- und Veterinär-medizin zur Behandlung von Arthritis, Dermatitis, Ekzemen und Otitis externa eingesetzt und wirkt antiallergisch und entzündungshemmend. Als Dosierung hat sich 4 mg/kg Kaninchen als sinnvoll erwiesen. Dieses Medikamtent ist als eine Art Depot anzusehen - der Wirkstoff wird sukzessive freigesetzt. ACHTUNG: Es handelt sich hierbei um ein kortisonhaltigen Präparat - es führt zu einer deutlichen Verdünnung der Haut - ergo ist ein weicher Untergrund für die Behandlungsdauer unerlässlich. Nach einem Zeitraum von circa einer Woche konnte eine fast vollständige Rückbildung erkannt werden.
Die parallel laufende Sekundärbehandlung besteht in der Auftragung von zwei verschiedenen Salben. So lange der Akutzustand (Nekrose) noch vorliegt, erfolgt zweimal pro Tag eine Behandlung der Läufe mit Retterspitz Heilsalbe ST - das Zinkoxid wirkt antibakteriell und förder die WUndheilung. Zu diesem Zeitpunkt ist eine konventionelle Behandlung mit Melkfett Kontraproduktiv, da es zu Porenverschluss kommt. Nach dem Abklingen des Akutzustandes wurde Retterspitz Gelee + E eingesetzt. Neben dem Vitamin E hinterlässt diese Salbe einen Schutzfilm auf der Haut, so dass es zu einer ungestörten Wundheilung kommen kann.
Ich hatte schon nicht mehr dran geglaubt, dass unsere Nele dieses Jahr noch mit uns Weihnachten feiern kann - nun sieht es so aus, als sollte unsere alte Dame uns noch einige Zeit erhalten bleiben
Ich hoffe, wir konnte euch damit einen kleinen Ratgeber an die Hand geben.
LG Henning
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TopZuletzt geändert am: 18.12.2011 um 08:34 Uhr von NifflordPapa
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geschrieben am: 18.12.2011 um 16:15 Uhr IP: gespeichert
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