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Zähne wuchern und Blähneigung

Nutzer: Stöps2011
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geschrieben am: 18.02.2012    um 11:18 Uhr   IP: gespeichert
Hallo

wir haben ein Problem mit unserem kastrierten Böckchen Socke. Er hat eine akute Zahnfehlstellung, die schon als Baby bei ihm festgestellt wurde. Bisher bestand jedoch nie Bedarf die Zähne schleifen zu lassen.

Im November war es dann so weit, er musste operiert werden. Man hat die Spitzen abgeschliffen. Zwei Wochen später das böse Erwachen: der Kleine lag am Boden, der Mundraum vollkommen entzündet. Wir sind also zum Tiernotdienst und der hat ihm die Zähne erneut heruntergeschliffen und Medikamente für die Zunge verschrieben.

Vor zwei Wochen haben wir dann eine Kontrolluntersuchung machen lassen. Und der Tierarzt konnte nicht glauben, dass die Zähne erst im November auf den tiefstmöglichen Stand heruntergeschliffen worden waren. Die Zunge war bereits wund und entzündet.

Jetzt wissen wir nicht, was wir machen sollen. Denn Socke bekommt von uns Äste zum Nagen, was er gerne tut. Er nagt an seinem Häuschen, an seinem Thron, er frisst gerne getrockenete Möhrenchips und Hagebutten, die ja sehr hart sind und Löwenzahnwurzeln. Aber diese blöde Zahnspitze erwischt er nicht. Gibt es sonst noch etwas, was wir tun könnten???

Unser zweites Problem ist, dass Socke auch einen sehr empfindlichen Magen hat. Er gast unglaublich schnell auf. Bei Kohlrabi (das versteh ich ja noch), Birne, frische (aber trocken geschleuderte) Gräser, Kräuter aus dem Garten, Löwenzahn, Eisbergsalat... ich halte mich an eure ernährungsvorgaben und probiere gerne neue sachen aus der liste aus. Jetzt habe ich aber auch sorge bei anderen Lebensmitteln, die etwas schärfer sind, wie tomaten, Apfel etc. Gibt es da vielleicht einen tipp, auf was wir achten können.

Denn wir willen Socke, auch wenn er ein kleiner sorgenhase ist, ein schönes Leben machen und da soll er nicht nur heu bekommen, wenn die anderen genüsslich an anderen dingern mampfen
lg
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Nutzer: ingi2010
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geschrieben am: 18.02.2012    um 13:45 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Stöps,

ich muss zuerst einmal fragen, was ihr denn genau füttert.

Der beste Zahnabrieb erfolgt durch kauen, sprich, wenn die Tiere ausreichend zu tun haben. Ob dies Äste, Heu oder Frischfutter sind, hat damit eigentlich nicht so viel zu tun. Der ideale und gleichmäßige Zahnabrieb erfolgt durch das Kauen.

Umso mehr Nahrung gekaut werden kann, desto besser
Bei Trockenfutter, hat man diese Erfolge nicht, es wird nicht lange gekaut und somit erfolgt kein gleichmäßiger Abrieb. Ich hoffe du verstehst, was ich meine

Und natürlich wird Socke auch des öfteren Probleme mit der Verdauung haben. Dies liegt sicherlich nicht am Kohlrabi, sondern daran, dass er seine Nahrung (durch die Zahnprobleme) nicht richtig kaut und somit wird diese nicht richtig verdaut und es kommt zu Problemen.

Halte dich ruhig an die Ernährungsliste, biete alles an, Kohlsorten, Salate etc.
Natürlich immer vorsichtig anfüttern, wenn es unbekannte Futtersorten.

Alles Gute

Liebe Grüße Inga

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Nutzer: Stöps2011
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geschrieben am: 18.02.2012    um 16:50 Uhr   IP: gespeichert
Hallo
also trockenfutter gibt es bei uns nicht. Von klein an gab es trockene Kräuter, Heu im Sommer vom Bauern, im Winter fertig aus dem Tiergeschäft. Das ist auch die Hauptnahrung.

Dazu gibts dann täglich Möhren, Apfel und Salat, Petersilienwurzeln, Löwenzahnwurzeln.
Dann haben wir eben noch Holz da, weil Socke gern knabbert.

Gibt es denn etwas, was ich als Notfallapotheke da haben kann? Ich hab immer bene bac pulver, critical care und kamillentee da.

Lg
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Nutzer: Knuddelmuff
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geschrieben am: 18.02.2012    um 17:33 Uhr   IP: gespeichert
Hallö,

meine Kaninchen haben auch Zahnprobleme, wenn auch bei weitem nicht so schlimm wie dein Ninchen. Das ist ja wirklich extrem, das arme Kerlchen.. :(

Zur Notfallapotheke kann ich jetzt nicht viel sagen, aber wie sieht deine Fütterung denn vom Verhältnis her aus? Die Sorten sind ja schonmal super, auch das mit dem Holz ist ok.
Was vor allem für den Zahnabrieb wichtig ist, ist dieses Mahlen. Harte Sachen sind für die Schneidezähne super, auch das Holz, aber euer "Problemkind" sind ja die Backenzähne. Damit die sich abnutzen, ist vor allem Blättriges wichtig. Also Salat, Blattkohl wie Chinakohl oder ähnliches,.. Alles, was mit einem Haps nicht gleich weg ist. Ansonsten muss natürlich rund um die Uhr hochwertiges Heu zur Verfügung stehen, aber das ist bei dir ja sowieso der Fall.

Meine Ninchen kriegen inzwischen grob geschätzt 80% Salate (pro Mahlzeit immer rund 3 unterschiedliche Sorten) und 20% anderes. Anderes heißt Karotten, Petersilie, Fenchel, Gurke, Staudensellerie, Brokkoli und zwischendurch vielleicht mal ein Stück Apfel, wenn ich mir auch grad einen mache. An sich wäre Blattkohl noch gut, aber die letzten paar Tage haben mir auch sehr deutlich gezeigt, dass Foxy auf Kohlfütterung sehr empfindlich reagiert, von daher würde ich dir raten, da keinen Blattkohl zu füttern, wenn dein Karnickel da ähnliche Probleme hat. Eventuell noch Chinakohl, der soll recht "mild" sein, aber eben auch vorsichtig anfüttern.

Die Möhrenchips würde ich btw weglassen. Für uns sieht das hart aus, für Karnickel ist das nach zwei Mal zubeißen praktisch nur noch Pulver. Und das stopft und sorgt vielleicht auch dafür, dass dein Puschel weniger Heu frisst (weil er ja früher satt ist). Das ist aber nur eine Vermutung, da kann vielleicht jemand anderes noch was dazu sagen.

Abgesehen von der Ernährung gibt es freillich auch die Möglichkeit, dass Socke sich einfach eine andere Art zu kauen angeeignet hat. Wenn er normal kaut, merkt er, dass er schnell Schmerzen hat. Also versucht er, irgendwie anders zu kauen, um den Schmerzen zu entgehen. Dadurch werden die entsprechenden Zähne noch weniger abgenutzt als ohnehin schon. Sollte dies der Fall sein, stehst du vor dem Problem, dass du ja deinem Kaninchen nicht einfach eine Viertelstunde mal klar sagen kannst, was Sache ist und wie es zu kauen hat, damit das nicht ständig passiert. Du kannst es freillich machen, aber der Ergebnis wird eher in Richtung "Mensch labert mich voll. Hm. Ja. Hattu Möhren?" gehen. ;)

Eventuell hilft da eine Radikalkur, sprich wirklich jede Woche zum abschleifen gehen. Natürlich nicht so richtig mit Narkose, das ist für den kleinen Körper viel zu viel. Aber ein guter Tierarzt kann das auch ohne Narkose abfeilen, auch wenns dann nicht ganz so gründlich ist. Das ist für den kleinen zwar Stress, da ständig gepiesakt zu werden, aber da er so den Schmerzen beim Essen entgeht, merkt er vielleicht, dass er nicht mehr so komisch kauen muss und kaut dann normal. Ob das ernsthaft funktioniert, weiß ich aber leider nicht. Aber eventuell solltest du deinen TA mal drauf ansprechen. Vielleicht hat er auch noch eine andere Idee.
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Nutzer: Clonni
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geschrieben am: 18.02.2012    um 17:35 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Stöps2011
Gibt es denn etwas, was ich als Notfallapotheke da haben kann? Ich hab immer bene bac pulver, critical care und kamillentee da.
Sab Simplex wäre vielleicht auch nicht schlecht. Das hilft bei Aufgasungen und ist in jeder normalen Apotheke erhältlich, da es aus der Humanmedizin kommt.

Sehe ich das richtig, dass ihr die Zähne erst drei Monate nach der OP habt kontrollieren lassen?
Es gibt durchaus Zahnpatienten, die jeden Monat oder sogar noch häufiger die Zähne gekürzt bekommen müssen. Sollten die Aufgasungen wie Ingi schrieb daher kommen, dass er nicht richtig kaut, könnte das schon das Problem beheben.

Insofern ist es wohl sinnvoll erst einmal alle zwei Wochen kontrollieren zu lassen wie es mit den Zähnen aussieht um dann einen Rhythmus zu finden in dem gekürzt oder saniert werden muss. Dann haben sich hoffentlich auch die Probleme mit der Aufgasung erledigt.
Liebe Grüße von Sarah mit Harvey, Maggie und Merle
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