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Abnehmen - aber wie?

Nutzer: Mel161278
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geschrieben am: 28.02.2012    um 10:32 Uhr   IP: gespeichert
Hallo 
Ich lese hier schon seit langem mit und habe nun auch mal eine Frage. Ich habe ein 2,5 Jahre altes, kastriertes Böckchen mit einem SEHR empfindlichen Magen. Wir haben schon alles durch: Aufgasungen, Verstopfung, Hefen und nun hat er seit einigen Wochen mal wieder breiigen bis flüssigen BDK. Nicht immer und die normalen Köttel sind auch in Ordnung. Der Verdacht auf erneute Hefen bestätigte sich nicht, es wurden vielmehr „ovale“ Dinger gefunden, die keine Kokzidien sondern zu 95 % seltene Wurmeier sind (habe eine sehr erfahrene Tierärztin U. Elvers in Hannover).

Nun aber zu meinem Problem: er muss mal wieder abnehmen. Das haben wir nach der Futterumstellung schon einmal erfolgreich geschafft. Nun brauche ich aber echt Hilfe, weil er, wie gesagt sehr empfindlich ist, was Futter angeht.

Die Eckdaten: er lebt – natürlich mit einer Partnerin – in einem eigenen Zimmer von ca. 9,5 qm. Zusätzlich bekommen die beiden min, 6 Stunden am Tag Auslauf im ganzen Haus. Bis darauf, dass er etwas fauler (das war er schon immer – vielleicht auf Grund der Frühkastration?) als seine Partnerin ist, verhält er sich ganz normal: sie jagen sich, er ist neugierig, buddelt etc.

Früher haben die beiden ausschließlichen Trockenfutter bekommen - ich weiß, dass es Mist ist!!! Vor ca. 1,5 Jahren habe ich dann umgestellt, und zwar so:

Ständig zur freien Verfügung:
Heu (Schwarzwaldheu)
Wasser


Tagsüber (für beide Tiere):
Gemüse – er verträgt definitiv nur Karotten (2-3), Fenchel (1/4-1/2) und Chicoree (3-4 Blätter) (alles andere musste ich nach und nach weglassen). Zur Zeit versuche ich noch Sellerie (Stangen) und Radicchio anzufüttern. Das scheint ok zu sein.

Kräuter – Basilikum, Dill, Petersilie (nicht jeden Tag)

Getrocknete Mischung: grüner Hafer, grüner Dinkel, getr. Apfel-, Birnen-, Birken-, Johannesbeerblätter, Ringenblumen, Kornblumen, Kamillenblüten, Fenchelsamen, Rosenblätter, etwas Löwenzahn – alles getrocknet


Spätabends (1,5 Std Abstand zum letzten Frischfutter):
Maximal 1,5 TL pro Tier Trockenfutter – TÄ meinte, es wäre ok, da lediglich reine Dillpellets und ein paar kleine Kügelchen (enthalten leider auch Getreide) sind.


Nachts (für beide Tiere):
Getrocknete Mischung: grüner Hafer, grüner Dinkel, getr. Apfel-, Birnen-, Birken-, Johannesbeerblätter, Ringenblumen, Kornblumen, Kamillenblüten, Fenchelsamen, Rosenblätter, etwas Löwenzahn – alles getrocknet


Zwischendurch:
1-2 Möhrenstengel
Getr. Löwenzahn – als Belohnung


Er hatte so gut abgenommen, nach der Futterumstellung nun wiegt er wieder 2,2 kg (seine Partnerin, die etwas kleiner ist wiegt ca. 1,8 kg). Ich denke es liegt an den Karotten – da er die hauptsächlich frisst.
Das Problem ist nun: wie kriege sein Gewicht etwas runter? Wenn ich die Karotten z.B. durch mehr Fenchel oder Sellerie austausche, frisst seine Partnerin das alles und er frisst ihren Anteil an Karotten. Ich bin etwas ratlos.

Ich danke Euch! Morgen fange ich mit der Wurmkur an – was gibt es für Nebenwirkungen?

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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 28.02.2012    um 10:46 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

erst einmal hier bei uns.

Deine Trockenmischungen sind ja nun nicht gerade Diätfreundlich sondern ziemliche Bomben. Die würde ich beide weglassen, wenn ich ehrlich bin.
Gerade Zwergkaninchen kommen auch sehr gut ohne Getreide oder getrocknete Futtermittel aus, und die Stärke darin (so wie die hohe Kaloriendichte) sorgt besonders bei Kaninchen die sich wenig bewegen sehr sehr schnell dafür, dass sie ansetzen.
Es ist ja nicht nur das Trockenfutter Abends, sondern die Körner und Samen am Morgen und in der Nacht.

Auch der BDK kann von der Überversorgung mit den Mineralstoffen in den Trockenmischungen und der (zu) hohen Vitaminmenge in Fenchel und den Dillpellets herrühren.


Was ich dann weiter vermute - ich kenne kein Kaninchen das wirklich so empfindlich ist, wie du es beschreibst - ist, dass er sehr empfindlich auf Umstellungen reagiert und dazu auch noch die Parasiten aufweist.
Durch die Reduktion auf so wenig Futtermittel ist der Darm nun erst einmal zu einer Art Spezialist geworden.
Er muss lernen, mit unterschiedlichen Futermitteln wieder klar zu kommen.
Vielleicht fütterst du auch sehr strukturiert (klingt bei deinem ausgefeilten Futterplan ein wenig so - wenn dem nicht so ist nimm das nicht böse auf. Es liest sich einfach so, verzeih). Ein gesunder Darm muss flexibel reagieren. Auch das muss er wieder lernen, und da hilft am besten, weniger planvoll vorzugehen.


Dazu meine Frage: Wie lang hast du neue Futtermittel ausprobiert, bzw warum hast du immer mehr Sachen weggelassen (welche Symptome gab es für "Unverträglichkeit"?)?
Und - wenn ihr so viel an Darmproblemen durch habt - wurden in den letzten Monaten Medikamente gegeben?
Wenn das Kaninchen zum Beispiel Chiccoree verträt würde ich sagen, fang doch mit Sachen aus der gleichen Familie an - die müsste er dann nämlich auch ganz problemlos vertragen. Dazu zählen Radiccio, Catalogna (auch Löwenzahnsalat genannt) und Endivien.

Erstmal so weit, und dann schauen wir weiter wenn wir mehr wissen, sofern ich dich nicht schon erschreckt habe...

Alles Gute wünsche ich euch!



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Nutzer: Mel161278
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geschrieben am: 28.02.2012    um 11:01 Uhr   IP: gespeichert
Danke!!!! Gott sei dank, geht es ihm super - der "Durchfall" bzw. breiiger BDK stört ihn überhaupt nicht

Die getrockneten Kräuter, Blätter und Blüten würdest du auch weglassen? Ui, das wird schwierig – zumal Frl. Bärbel leider zu dünn ist. Ich habe da systematisch den Löwenzahn reduziert, da dieser im Gegensatz zu den Ringelblumen oder Blättern sehr viel kalorischer ist.
Die Fenchelsamen und die Kamillenblüten bekommt er zu Vorbeugung auf Blähungen.

Also: er hatte bereits als „Baby“ ständig Durchfall. Damals auf Grund der Hefen wegen des Trockenfutters. Leider hatte ich einen ziemlich schlechten TA, der mir riet, im Haferflocken zu geben statt eine Kotprobe zu nehmen. Schließlich wurde er nach richtiger Diagnose mit Nystatin behandelt und alles war gut. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch die Umstellung gemacht – vorher haben sie überhaupt kein Frischfutter gekannt (vom Vorbesitzer).

Ich habe früher verschiedene Dinge wie Brokkoli, Apfel, etwas Gurke, Kohlrabi etc gefüttet. Immer langsam angefüttert und dann ging es auch immer relativ lange gut. Eine Zeitlang litt er dann immer wieder unter Aufgasung (Dimeticon und CC), Verstopfung durch Fellwechsel etc. Daraufhin vertrug er verschiedene Gemüse nicht mehr und reagiert sofort mit Blähungen.

Medikamente hat er bekommen: Nystatin, CC und Dimeticon - aber nicht oft.

Wie gesagt, bei Radicchio bin ich gerade. Soll ich die Karotte versuchen zu reduzieren? Ist einfach echt schwierig, weil sie im alles andere wegfuttert und er ihren Anteil an Karotten dann stattdessen futtert ….
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Nutzer: Mel161278
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geschrieben am: 28.02.2012    um 11:05 Uhr   IP: gespeichert
Körner und Samen in der Nacht und am Morgen?
Es gibt nur ganz wenige Fenchelsamen, davon futtert sie das meiste weg. Körner gibt es keine tagsüber bzw. Nachts.

Ich danke dir! Und nein, ich bin jetzt nicht völlig verschreckt!!
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 28.02.2012    um 13:19 Uhr   IP: gespeichert
Hallo nochmal,

also ich würde wirklich dieses Trockenzeugs weglassen. Wie gesagt,
Die Häsin, welche zur Magerkeit neigt, kannst du ja separat mit Kalorienbömbchen (Haferflocken, Erbenflocken, ein bisschen Banane, Ölsaaten) zufüttern. So muss ich das auch mit einer Häsin von mir machen, es funktioniert aber tatsächlich leichter, ein Tier separat zuzufüttern (per Handfütterung, oder indem du eines der Tiee aus dem Gehege rauslässt, das andere erstmal drin bleibt und du dann der Häsin eine Portion Dickmacher vorsetzt) als ein Tier vom Fressen oder freien Selektieren des Futterangebotes in der Mitte des Geheges abzuhalten.

Eine andere Sache, die ich mir mal anschauen würde wegen dem Breikot, sind die Zähne. Eventuell auch mal mit Röntgenbild, denn manchmal sind auch die Wurzeln Schuld.
Zahnprobleme können Matschekot und Hefenüberschuss begünstigen.

Wie gesagt würde ich, persönlich, die Fütterung umstellen - weg von der stärke- und fettlastigen Fütterung hin zu mehr Wasser und vor allem mehr grobfaserigen Futtermitteln.
Kaninchen sind von Natur aus Kräuterfresser. Zwar nehmen sie auch mal Blüten, Samen oder Obst, wenn es da ist und Saison hat, aber insgesamt fressen sie überwiegend (Wild-)Kräuter und Gräser in frische Form. Das ist eine sehr wasserreiche und relativ karge Kost - die Trockenmischungen die du gibst sind dagegen sehr reichhaltig.
Die Pellets sind, selbst wenn sie nur aus gesundem Dill bestehen, nicht nur reichhaltig sondern auch pulvrig - und auch die Trockenblätter/-blüten sind doch recht bröselig. Das ist anders als die frischen Pflanzenfasern, die Kaninchen sonst verdauen, und können die Verdauungsvorgänge verlangsamen.

Wenn man das trockene Zusatzfutter nicht ganz aufgeben will würde ich es wenigstens auf eine Fütterung am Tag reduzieren.
Und eben das Frischfutter wieder ausbauen - mit Aufgasungen ist sicher nicht zu spaßen, aber Durchfälle und Matschekot sind, wenn sie nur zwischendurch auftreten während einer Futterumstellung, erstmal vertretbar. Wie gesagt, der Darm muss wieder lernen.
Wenn die Probleme sich nicht einstellen, dann muss man das natürlich nicht weiter provozieren. Aber ich denke, ein, zwei neue Sorten jede Woche, dafür regelmäßig und auch weiter anbieten wenns mal matscht, damit man sehen kann was wirklich vertragen wird und was nicht.

Nochmal kurz wegen der gefundenen "Wurmeier" - da wurde aber anscheinend garnicht behandelt? Warum das?

So viel erstmal. Das ist alles, wie gesagt, nur meine persönliche Meinung und erste Einschätzung aufgrund von deinen Infos.

Alles Gute



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Nutzer: Mel161278
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geschrieben am: 28.02.2012    um 13:33 Uhr   IP: gespeichert
Prima, danke!
Ich probiers einfach. Radichio klappt ja auch schon ganz gut. Würdest trotzdem alles langsam reduzieren oder wirklich radikal weglassen? Sollte ich dann nachts lieber auch Gemüse zur Verfügung stellen oder - wenn ich erstmal eine Trockenmischung weglasse - die z.B. nur nachts geben und dann reduzierter, da sie nachts sowieso nicht so viel fressen?

Die Wurmeier wurden erst gestern Abend gefunden. Die Behandlung startet heute. Fahre nach der Arbeit zum TA und hole die Wurmkur ab.

Matscheköttel oder Durchfall hat er vom Futter auch nie bekommen. "Lediglich" Aufgasungen von solchem Ausmaß, dass schon gar nicht mehr zählen kann wie oft ich anfangs beim Nottierarzt war. Jetzt kriegen wir - die "normalen Fälle" - meistens mit Hilfe der Medis, Massagen und Fencheltee meist selbst in den Griff.

Ich werde weiter berichten!
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