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Hoppelt nicht richtig, Ohren zittern, frisst wenig

Nutzer: Arparso
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geschrieben am: 29.03.2012    um 12:40 Uhr   IP: gespeichert
Mache mir aktuell Sorgen um meine etwa 6 1/2 jährige Kaninchendame "Blacky". Gestern abend bin ich etwas stutzig geworden, weil sie mehr als üblich rumliegt und auch nicht viel gefressen hat. Als ich sie aus ihrem Versteck unterm Couchtisch hervorgeholt hatte und sie vor mir saß, bot sich ein ziemlich besorgniserregendes Bild...

Erstmal hatte sie Probleme, stabil zu sitzen. Anstatt auf den Hinterläufen hat sie sich eher auf den blanken Hintern gesetzt und die Hinterläufe etwas vorgestreckt. Dabei wackelte sie etwas, hat mit den Ohren / dem Kopf immer mal wieder gezittert und auch einen leichten Buckel gemacht. Entspannung sieht jedenfalls anders aus...

Da hats aber wenigstens mit dem Hoppeln noch geklappt. Nachdem ich sie und ihre Partnerin zurück in den Käfig gesetzt habe, hatte sie merkliche Probleme mit der Bewegung... ist kaum ein paar holprige Schritte vorangekommen, bevor sie sich wacklig wieder hingelegt hat. Gefressen hat sie dann auch fast gar nichts. Als sie lag, hat sie auch den Kopf immer mal wieder kurz hochgerissen und dann wieder sinken lassen... aber auch nicht in eine "normale" Entspannungshaltung, sondern eher wie bei einer großen Erschöpfung. Hatte den Eindruck, als wenn sie einfach keine Kraft zum Sitzen oder Hoppeln mehr hatte.

Heute früh ist es minimal besser: Sitzen kann sie halbwegs, etwas bewegt hat sie sich auch, aber doch sehr unsicher und kränklich. War dann heute morgen auch beim Tierarzt, der mehrere Brandherde verdächtigt:

- einmal die Zahnfehlstellung und eine eventuelle Wurzelentzündung, die auch für etwas Augen- und Nasenausfluss sorgt und

- dann eine Verhärtung im Darmbereich, wohinter sie eine Ausbreitung ihrer Krebserkrankung vermutet (Milchdrüsenkrebs, den sie schon länger hat, aber noch nie Beschwerden deswegen zeigte, weswegen wir auf eine riskante OP bisher verzichteten)

Auch hat sie etwas Untertemperatur und weichen Kot / Durchfall...

Alles in allem also ziemlich übel - dabei schien gestern Mittag noch alles in Ordnung zu sein und auch am Dienstag war sie noch munter, fröhlich und hat gut gefressen. Das passt mir irgendwie nicht zusammen. Kann das so schnell gehen, von einem Tag auf den anderen, dass sie nicht mal mehr richtig hoppeln oder gar nur sitzen kann? Wegen Zahnschmerzen oder einem Krebsgeschwür im Darmbereich?

Beim Partnertier war erst vor zwei Monaten zudem auf EC-Verdacht behandelt worden (hatte Gleichgewichtsstörungen, ist beim Hoppeln umgefallen), scheinbar mit Erfolg. Hatte deswegen fast eher das im Verdacht, weil es mir teilweise wie Lähmungserscheinungen der Hinterläufe vorkam... andere typische EC-Symptome wie die Kopfschiefhaltung sind mir aber nicht aufgefallen.

Mitbekommen habe ich jetzt erstmal Antibiotika, sie hat 'ne Infusion bekommen und muss wohl erstmal zwangsernährt werden, wenn sie nicht wieder normal fressen sollte.
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 29.03.2012    um 12:53 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

auch ich habe natürlich beim lesen der Geschichte erst einmal EC im Kopf - zusammen mit anderen Erkrankungen die mit Koordinationsproblemen einhergehen (etwa Schlaganfälle oder Tumore/Wucherungen die auf die Wirbelsäule drücken, Arthrosen,...)

Das dumme an EC ist natürlich, dass es nicht DEN typischen Verlauf gibt sondern lediglich häufiger und weniger häufig auftretende Ausprägungen.
Wie ist ihr Fressverhalten? Und hast du da Gefühl, sie ist "Lichtscheuer" als sonst bzw sucht vermehrt dunkle Ecken auf?

Hat der Tierarzt die Augenreflexe geprüft?

Also, nicht fressen wollen, weicher Kot, das starke Einschränken der Bewegung sind alles auch Schmerzsymptome bzw. können durch Zahnweh hervorgerufen werden - besonders wenn ein entzündlicher Prozess mitspielt.
Aber: Mich besorgt das auf-dem-Po-sitzen, was eigentlich nur Kaninchen tun die an absolutem Muskelschwund leiden (aber das passiert nicht von heute auf morgen) oder die keine Kraft/kein gefühl in den Hinterläufen haben. Nicht Tiree, die einfach nur Schmerzen haben...

Du sprichst außerdem von einer "eventuellen" Wurzelentzündung.
Also gehe ich davon aus, dass nicht geröngt wurde? Das würde ich stark empfehlen - eigentlich sogar einmal die Kieferregion und einmal die hintere Körperhälfte wegen der Bewegungsproblematik.


Übrigens - auch wenn es wenig mit dem aktuellen geschehen zu tun hat - kann EC nicht "erfolgreich" behandelt werden. Wenn das Partnertier wirklich einen Ausbruch erlitten hat kann es sein, dass ihr durch eine gute Therapie den Ausbruch gut in den Griff bekommen und die Symptome beseitigt habt (was für ein EC Tier sehr gut ist - bei manchen Tieren stellt sich sogar absolute Symptomfreiheit ein, auf unbestimmte Zeit). Aber ein EC Tier bleibt immer ein EC Tier. Ob es nochmal im leben zu weiteren Schüben kommt ist dabei nicht abzusehen, manchmal bleibe sie davon für immer verschont (es sei euch gewünscht! Ein schwerer Ausbruch ist kein schönes Schicksal). Aber es ist nie verkehrt, im Hinterkopf zu haben dass man ein EC-positives Kaninchen beherbergt.

Alles Gute erst einmal



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Nutzer: Arparso
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geschrieben am: 29.03.2012    um 15:49 Uhr   IP: gespeichert
Nein, geröntgt wurde nicht. Werde das beim nächsten Besuch aber auf jeden Fall ansprechen, damit wir da Gewissheit haben.

Das über EC war mir auch bekannt - wollte ja nur zum Ausdruck bringen, dass sich das Partnertier nach der Behandlung erstmal wieder normal verhält *daumen-drück*

Heute frisst Blacky fast gar nichts mehr. Nach dem Arztbesuch wurden ein paar Halme Möhrenkraut geknabbert und das war's dann eigentlich. Füttere deswegen jetzt mit HerbiCare und Vitaminen, aber Spaß macht das natürlich weder Tier noch Halter :(

Kommt mir auf einmal auch ganz abgemagert und schwächlich vor, obwohl vor nichtmal zwei Tagen noch alles in Ordnung schien, sie sich über jede Fütterung freute und in der Stube rumhoppelte. Deswegen bin ich ja auch so erschrocken, wie schlimm es ihr aktuell geht. Jetzt liegt sie eigentlich nur noch rum, bewegt sich kaum, putzt sich nicht, frisst nicht... :(
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Nutzer: ingi2010
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geschrieben am: 29.03.2012    um 16:50 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Arparso

- dann eine Verhärtung im Darmbereich, wohinter sie eine Ausbreitung ihrer Krebserkrankung vermutet (Milchdrüsenkrebs, den sie schon länger hat, aber noch nie Beschwerden deswegen zeigte, weswegen wir auf eine riskante OP bisher verzichteten)

Hallo Arparso,

wie wurde diese Verhärtung denn festgestellt?
Durch ertasten?

Wenn die Maus natürlich schon seit längerem an Milchdrüsenkrebs leidet, könnte hier sicherlich ein unkontrolliertes Zellwachstum dafür sorgen, dass es zu neuen Wucherungen gekommen ist.

Sie scheint starke Schmerzen zu haben und wer weiß ob da nicht irgendein Organ momentan stark in Mitleidenschaft gezogen wird (vielleicht durch den Krebs), sodass das Tier kaum fähig ist sich zu bewegen oder Nahrung aufzunehmen.

Dem Tier geht es ja ausgesprochen schlecht und ich denke nicht, dass ein AB hier Abhilfe schafft.

Meine Meinung hierzu, hier muss sich ein komplettes Gesamtbild geschafft werden, damit auch eine gezielte Behandlung stattfinden kann.

Natürlich ist auch an e.c. zu denken und auch hier ist eine schnelle Behandlung mit den entsprechenden Medikamenten das A und O für eine Verbesserung der momentanen Situation.

Ich glaube, wenn sich der Gesamteindruck nicht bessert und das Tier wirkt apathisch, würde ich heute sogar nochmals einem TA vorsprechen.

Alles Gute

P.S. Habt ihr mal eine Kotprobe abgeben? Würde ich euch ebenfalls dringend empfehlen, etwas frischen Kot beim nächsten TA-Besuch mitzunehmen.

Liebe Grüße Inga

  TopZuletzt geändert am: 29.03.2012 um 16:59 Uhr von ingi2010
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Nutzer: Arparso
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geschrieben am: 29.03.2012    um 17:04 Uhr   IP: gespeichert
Ja, darauf wird's hinauslaufen. Als ich sie eben nochmal fütterte, konnte sie überhaupt nicht mehr aufstehen. Hat verzweifelt mit den Vorderpfoten gestrampelt und wollte sich vorwärts ziehen, aber ist immer wieder nach hinten oder zur Seite weggerutscht und auf dem Hintern gelandet... als wenn sie ihre Hinterbeine gar nicht mehr bewegen/keine Kraft ausüben kann.

Das soll an Zahnschmerzen liegen? Oder selbst dem ertasteten Tumor im Darmbereich (wenn's denn wirklich einer ist...)? Vor nichtmal zwei Tagen ist die kleine Maus noch mopsfidel an mir über Bauch und Brust auf meine Schulter geklettert, wie sie's immer macht, wenn ich sie hochnehmen soll... (sie macht das schon seit Jahren so - hat sie viel lieber als wenn ich sie direkt hochnehme und dabei festhalte)

Man, das bricht einem das Herz, das sonst so muntere Tier so hilflos zu sehen :(
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 29.03.2012    um 18:27 Uhr   IP: gespeichert
Ich kann mich Ingas Meinung nur anschließen. Da es Blacky so schlecht geht, würde ich umgehend zu einem kompetenten Tierarzt fahren und die Ursache abklären lassen. Da Dein Tierarzt aus meiner Sicht nicht gerade einen sehr kaninchenkompetenten Eindruck macht, schau doch mal hier in die Empfehlungen. Vielleicht ist ja jemand in Deiner Nähe dabei.:
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Ich halte euch fest die Daumen!
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: Arparso
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geschrieben am: 30.03.2012    um 11:13 Uhr   IP: gespeichert
Leider hat die süße Kleine letzte Nacht ihren Kampf verloren :(

Der Zustand verschlimmerte sich von Stunde zu Stunde, gegen Abend konnte sie sich eigentlich gar nicht mehr bewegen... nur noch hilflos zucken, aber der Körper hat einfach nicht mehr gehorcht. Unsere übliche Tierärztin, die leider nicht schon vormittags Dienst hatte, hat auch gleich die Zähne oder die Verhärtung im Darmbereich (verm. geschwollener Lymphknoten) als Ursache ausgeschlossen und vermutete EC oder auch eine Ausbreitung der Krebserkrankung ins Gehirn als Ursache für die Lähmungserscheinungen, Orientierungslosigkeit und die fehlenden Pupillenreflexe (plötzliche Blindheit?).

Nach einem letzten Behandlungsversuch gegen EC ist sie dann irgendwann letzte Nacht eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht.

Mit 6 1/2 Jahren auch nicht mehr die Allerjüngste, aber sie hätte noch so viel mehr verdient gehabt. Nun sitzt unsere andere Dame "Terry" ganz allein zu Hause und weiß nicht, warum... :(

PS: Auf den Tierarztlisten habe ich leider noch niemanden in meiner Region gefunden, der nicht weiter als 'ne Autostunde entfernt ist, und eigentlich waren wir bisher mit der hiesigen Tierklinik immer sehr zufrieden. Haben da auch eine Stammärztin, die schon durch manche Krise geholfen hat und sich gut auszukennen scheint... nur steht die je nach Schichtplan eben nicht immer zur Verfügung. Mit der Behandlung heute morgen war ich ja selbst auch nicht so wirklich zufrieden, aber wer ahnt denn da schon, dass es so schnell gehen würde..? Zumindest hätte sie wohl noch Panacur und nicht nur AB mitgeben können, aber ob das bei dem schnellen Krankheitsverlauf noch geholfen hätte? Wenn es denn überhaupt EC war...

... nur bringt mir alles Spekulieren jetzt auch nichts mehr.
  TopZuletzt geändert am: 30.03.2012 um 11:24 Uhr von Arparso
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Nutzer: ingi2010
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geschrieben am: 30.03.2012    um 11:20 Uhr   IP: gespeichert
Das tut mir sehr leid
Die Prognosen standen auch sehr sehr schlecht für die Maus

Mach es gut, kleine Blacky
Liebe Grüße Inga

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