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Wir haben einen Neuzugang - mittlerweile hochgradig Hefen

Nutzer: Cyranida
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geschrieben am: 29.03.2012    um 22:50 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,

in unserem Arbeitszimmer wartet ein kleines Löwenköpfchen in einem kleinen Quarantäne-Gehege auf die große Wohnung.

Wir haben ihn morgen vor zwei Wochen abgeholt. Er wurde von der Vorbesitzerin noch frisch geimpft (meine sind erst im Mai wieder dran), leider hat er getreidehaltiges Trockenfutter bekommen. Im Januar ist seine Partnerin plötzlich verstorben, obwohl sie noch am Vortag beim Tierarzt vorgestellt wurde, da sie einen schlappen Eindruck machte. Der TA konnte nichts feststellen und am Tag danach war die Häsin verstorben. Er sollte nicht alleine bleiben, daher wurde er an uns abgegeben.

Am Samstag waren wir direkt mit ihm beim TA mit erster Kotprobe. Die TÄ war sehr zufrieden mit ihm, Zähne top in Ordnung, nicht wirklich moppelig, der frische Durchfall wurde mittels Abstrich sofort untersucht. Es wurden keine Parasiten oder Würmer gefunden, "nur" leichter bis mittlerer Hefebefall. Wir vermuteten die Ernährung und den Fahrstress (3,5 Stunden) als mögliche Ursache. Er hat was für den Magen bekommen - nur einmal beim TA, wir mussten zu Hause nichts mehr nachgeben, da kein Durchfall mehr nachkam.

Am Montag haben wir dann auch eine 3-Tages-Sammelkotprobe abgegeben, auch hier keine Parasiten, "nur" mittlerer Hefebefall. Wir haben nicht behandelt, nur die Ernährung in Absprache mit dem TA kalt umgestellt. Bis heute alles prima, doch heute wieder etwas Durchfall. Gestern gab es eine neue Salatsorte und etwas Löwenzahnblätter.

Er bekommt derzeit Staudensellerie, Fenchel (endlich ein Kaninchen das den frisst), Endivie, Radiccio, Chicoree, Petersilie, Basilikum, Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Feldsalat und Brokkoli. Gerstern drei kleine Scheiben Möhren zum wieder anfüttern. Und es gab ein paar Blätter Lollo rosso und ein paar Blätter Löwenzahn.

Wie lange dauert so eine "kalte" Ernährungsumstellung, bis sich der Darm und die Hefen normalisiert haben?

Wir wollten morgen nochmals nach Hefen untersuchen lassen und dann am Wochenende vergesellschaften. Er wirkt wirklich sehr einsam und schüchtern, so dass es mir sehr leid tut ihn alleine sitzen zu lassen. Aber wenn morgen doch wieder Hefen gefunden werden - ist er dann vg-fähig oder sollten wir lieber warten? Sollte ich noch etwas anderes untersuchen lassen?

Liebe Grüße
Stefanie
  TopZuletzt geändert am: 30.03.2012 um 20:33 Uhr von Cyranida
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geschrieben am: 29.03.2012    um 23:04 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Stefanie,

wenn es sich wirklich um Hefen im Alleingang handelt (und danach klingt es ja, und macht bei reiner Trockenfütterung auch einen gewissen Sinn) könnt ihr vergesellschaften. Schließlich sind das keine Parasiten sondern nur normale Darm-Mikroorganismen - und darum auch nicht ansteckend.

Es kann durchaus eine Weile dauern. Wenn man bedenkt, dass die Verdauung einer Mahlzeit beim Kaninchen um die 5 Tage (plus/minus) dauert, dann kann man sich auch ausmalen dass die Stabilisierung einer stark geschädigten Darmflora mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als ein paar Tage.
Manchmal kann das durchaus einige Wochen dauern. Zumal ja gerade bei Sammelkotproben über mehrere Tage die Wahrscheinlichkeit, dass Hefen sich nachträglich vermehren während der Kot lagert, auch noch recht hoch ist.

Und wenn das ganze nur "leichter bis mittlerer Befall" ist, und das Tier sonst gesund... Mich würde das nicht von einer Zusammenführung abhalten - denn wie gesagt wird das a) weder die anderen Tiere beeinflussen noch b) wird es die Veränderung der Mikroflora beim "Hefenpatienten" negativ beeinflussen.
Das braucht einfach Zeit - der Darm muss erst lernen, mit der neuen Futterart umzugehen.

Das ist ein bisschen wie von links- auf rechtshändig umzuschulen, sowas muss sich erst einspielen weil es zwar eigentlich "genau gleich funktioniert", aber ganz anders gemacht werden muss.

Alles Gute für die Vergesellschaftung!



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Nutzer: Cyranida
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geschrieben am: 29.03.2012    um 23:10 Uhr   IP: gespeichert
Danke Cynthia, für Deine ultra-schnelle Antwort.
Aus dem Arbeitszimmer soll ich Dir einen dankbaren und erleichterten Stupser ausrichten.
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Nutzer: LoDi
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geschrieben am: 30.03.2012    um 07:56 Uhr   IP: gespeichert
Hat der Kleine den vorher überhaupt schon Frischfutter gekannt?

Ansonsten scheint mir das schon recht viel an verschiedenen Gemüsesorten zu sein.
Vielleicht ist der Darm damit einfach überfordert?
Gerad bei so vielen Salatsorten.

Lotte & Diego
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Nutzer: Cyranida
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geschrieben am: 30.03.2012    um 20:06 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,

wir kommen gerade vom Tierarzt wieder. Leider hat sich der Hefebefall von gering bis mittelgradig auf mittel bis eher hochgradig deutlich verschlechtert. Die TÄ möchte jetzt mit Nystatin und Dimeticon behandeln - und das schlimmste: wir sollen mit der VG noch die Behandlung abwarten. Der Kleine tut mir so leid!

Bezüglich der Ernährung: angeblich kannte der Kleine Frischfutter, aber sicher weiß ich es natürlich nicht... Ich habe die Ernährung mit der TÄ abgesprochen.

Er tut mir wirklich leid. Und ich habe Unbehagen vor dem Nystatin, nicht das wir jetzt auch noch eine schlimme Aufgasung bekommen...

Liebe Grüße
Stefanie
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 30.03.2012    um 21:44 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Stefanie,

sag mal, warum hat die Tierärztin denn schon wieder eine Kotprobe untersucht/untersuchen lassen? War es wegen eines konkreten Verdachtes oder auf deine Bitte hin, oder..?
Das sind ja doch sehr kurze Abstände, in denen ihr das habt machen lassen - und gerade bei Hefen würde ich eigentlich längere Abstände befürworten, um wirklich Veränderungen feststellen zu können (das ist, wie wenn man abnehmen will und jeden Morgen auf die Waage steigt - da wird man auch keine Linie erkennen, sondern nur das tägliche auf und ab. Wiegt man sich dagegen nur einmal wöchentlich erkennt man nach zwei, drei Wochen einen Trend).

Kein Angriff, ich bin nur wirklich neugierig
Wie wurden denn die Pröbchen vor dem Untersuchen gelagert?

Und warum sollt ihr enn mit Dimeticon behandeln? Ist das Kaninchen bereits aufgegast?
Sab und seine Verwandten mit dem selben Wirkstoff wirken ja nicht prophylaktisch...

Nicht zuletzt: Betreibt ihr Ursachenforschung?

Alles Gute



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Nutzer: Cyranida
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geschrieben am: 30.03.2012    um 22:03 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Cynthia,

die Kotprobe wurde in Absprache mit der TÄ eingereicht. Wir haben das vor zwei Wochen abgesprochen, als die Hefen zum ersten Mal diagnostiziert wurden. Eine Hefeuntersuchung macht meine TÄ selbst, den Rest lässt sie vom Labor untersuchen. Sie meinte wir sollten vor der VG auf jeden Fall nochmals einen Abstrich untersuchen lassen.

Ich habe auch heute nochmals nach weiterer Ursachen-Forschung gefragt, aber sie meinte es wäre die Ernährung gewesen. Kotprobe und Zähne waren in Ordnung, sonst auch nichts ungewöhnliches.

Die Köttelchen haben wir heute nachmittag nach der Arbeit vor der Fahrt zum Tierarzt aus dem Kaninchenklo gesammelt, das Klo habe ich gestern spät abend frisch hingestellt. Ich habe die Böbbel in einer offenen Tüte transportiert.

Sie meint, dass bei einer VG der Stress die Hefen noch weiter vermehren würde. Daher möchte sie erst behandeln.

Ich fühle mich nicht angegriffen. Ich möchte doch nur das Beste für ihn und nichts falsches machen. Die Erinnerung an Leopolds Behandlung ist noch sehr frisch und schmerzhaft.

Liebe Grüße
Stefanie

EDIT: Dimeticon soll ich geben, da er soviele Hefen hätte um die Aufgasung direkt aufzulösen. Wenn die vielen Hefen absterben würden sie Toxine verursachen, die eine Aufgasung auslösen. Daher direkt gegen die Aufgasung arbeiten. Sie möchte wahrscheinlich nichts riskieren und Dimeticon würde nicht schaden, da es einfach wieder ausgeschieden wird.
  TopZuletzt geändert am: 30.03.2012 um 22:07 Uhr von Cyranida