Auf den Beitrag: (ID: 282891) sind "5" Antworten eingegangen (Gelesen: 4246 Mal).
"Autor"

Kann mein Kaninchen ein Trauma haben?

Nutzer: naschi
Status: Minihase
Post schicken
Registriert seit: 31.03.2012
Anzahl Nachrichten: 2

geschrieben am: 31.03.2012    um 00:29 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen !

Ich bin stolzer Möhrenspender von 2 Widdern. Snickers wird nun 3 Jahre und ist ein kastrierter Bock, Naschi ein kleine Widderdame wird erst 2,5 jahre alt. Die beiden bewohnen unser kaninchensicheres Esszimmer indem wir sogar die Wände mit SAN Platten gesichert haben, damit sie die Tapete nicht fressen können . Sie haben sehr viel Platz in Ihrem Freigehege und wenn wir zu Hause sind, dürfen sie in der ganzen Wohnung rumflitzen, im Sommer gehts ab auf die Terasse. Gefüttert wird jeden Tag frisches Heu und ein klein wenig Trockenfutter (ohne Getreide oder Zucker etc, besteht aus Kräutern und hat einen hohen Rohfaseranteil), frische Kräuter der Saison, abwechselnd mit frischem Gemüse. Grundsätzlich sind die beiden kerngesund.

Nun zu meinem "Problemkind" Naschi. Sie hatte in der Vergangenheit öfter Probleme mit ihrem Bauch. Sie war die kleinste Maus aus ihrem Wurf und ist dementsprechend nicht gerade die größte oder dickste Kaninchendame. Sie hat eine angeborene Fehlfunktion der niere und hat dadurch kaum fett an sich, was aber Ihrer Vitalität im Springen und flitzen durch die Wohnung oder den Garten keinen Abbruch tut, sie ist sogar wendiger und schneller als der Dicke .

Ich gebe ihr beim Fellwechsel zwar regelmäßig Nagermalt und hin und wieder auch Ananassaft, aber es passierte leider bisher zweimal im Jahr, dass sie zu viel Fell vom Dicken verschluckt hat und dadurch einen Magenverschluß bekam.

Wir waren dann immer zum TA gefahren, der ihr bisher auch immer wunderbar helfen konnte. Innerhalb von 2 Tagen war bisher immer wieder alles gut. Beim vorletzten Mal war es so "verstopft", dass sie den Magen über eine Sonde geleert bekam, danach find sie auch wieder ganz normal zu fressen an und verhielt sich völlig normal.

Beim letzten Vorfall vor jetzt 2 Wochen, war alles anders. Von heute auf morgen (es kündigt sich bei ihr leider nie an, Kötel sehen immer normal aus, keine Kötelketten oder Haare darin, frisst normal und ist munter) lag sie wieder in der Ecke und es kamen keine Böppel mehr. Wir sind wieder zum TA gefahren, da der kreislauf stabil war, war ich auch guter Dinge, dass es wieder eine Verstopfung war. Die TA kannte das Problem bei ir bereits bestens und hat den Magen wieder geleert, weil sie zwischenzeitlich auch fast bis zum Platzen aufgegast war. Diesmal fand sie aber nicht nur Haare, sondern auch geronnenes Blut. Sie kann nicht genau feststellen, wo es herkam, sie vermutet aber, dass sich durch die verstopfung zu viele "schlechte" Bakterien im Magen angesammelt und ein kleines loch in die Magenschleimhaut gefressen haben, ebenso hatte sie eine Blutvergiftung davongetragen. Es stand sehr schlimm um die kleine Maus und sie musste 2 Tage in der klinik bleiben. Sie Bekam Antibiotica, Schmerzmittel und was für die Magenschleimhaut. Nach 2 tagen war sie stabil und wir durften sie mit nach hause nehmen, da die TA meinte, dass sie dort vielleicht anfängtzu fressen, sie kennt das tier und weiß, dass es in der Klinik nur sehr wenig bis nichts zu sich nimmt. Zu Hause angekommen, hat sie auch gleich einen ganzen Strauch Basilikum gefuttert.

So weit so gut. Wir sind dann jeden tag zur kontrolle zum Ta und haben zu Hause weiter Schmerzmittel und Antbiotika gegeben. Sie frißt selbständig, aber nur getrocknete Kräuter, Wasser trinkt sie auch und es kommen auch Böppel hinten raus. Ebenso setzt sie in normalem Maße Urin ab. Aber Naschi ist seit diesem Vorfall nicht wieder die Alte. Sie sitzt den ganzen Tag in einer abgedunkelten Ecke im Gehege, frißt ungewöhnlich wenig und auch gar kein frischen Gemüse mehr, sie streitet sich morgens nicht ums Futter, sondern sitzt einfach nur da. Hin und wieder hoppelt sie zum Wasser und frißt eine Kleinigkeit und legt sich weider in die Ecke. Sie will auch von dem Dicken nicht "versorgt" werden. Sie schläft überwiegend und was mich ganz besorgt macht: Sie knackt wahnsinnig laut mit den zähnen, als wenn sie richtig dolle Schmerzen hätte. Aber dann würde sie nichts fressen? oder? Wenn ich sie am Bauch anfasse, jammert sie nicht und zeigt auch keine Schmerzreaktion. Normalerweise merkt man das sehr deutlich, wenn ihr was weh tut. Sie macht auch mich den Eindruck, als wenn sie einen Knacks von dieser ganzen Tortur zurückbehalten hätte und völlig verstört ist. Sie läßt sich von mir streicheln, fängt dann aber nach 1 Minute an laut zu knirschen und zu knacken, ich habe das gefühl sie beißt sich die zähne aus. Zahnkontrolle habe ich auch schon gemacht, alles ok. Wenn sie auf der Terasse ist, verkrümelt sie sich auch nur. Wenn ich ihr zu Nahe komme, rennt sie völlig panisch weg und klopft mit den hinterläufen, agil ist sie also wenn sie will und eine zicke war sie schon immer, aber so wie jetzt war sie noch nie. Den dicken läßt sie links liegen. Kann ein Kaninchen ein Trauma haben und wenn ja, kann man dagegen was tun? Ich bin völlig ratlos.....

Vielen Dank schonmal für die Antworten.
LG die Hasenmutti aus dem Saarland
  Top
"Autor"  
Nutzer: Brina83
Status: VIP
Post schicken
Registriert seit: 29.08.2007
Anzahl Nachrichten: 16650

geschrieben am: 31.03.2012    um 06:37 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

wurde sie denn nochmal geröntgt, um zu schauen, ob sich die Verstopfung gelöst hat?

Du schreibst, dass eine Zahnkontrolle schon gemacht wurde - wie sah diese aus?

Und zu guter Letzt: Du sagst, sie hat eine angeborene Fehlfunktion der Niere - wie darf ich mir das vorstellen?
  Top
"Autor"  
Nutzer: schnuffelnase
Status: VIP
Post schicken
Registriert seit: 28.11.2007
Anzahl Nachrichten: 30120

geschrieben am: 31.03.2012    um 06:42 Uhr   IP: gespeichert
Hallo und

wurde Naschi denn nach dem Auffinden von Blut mal geröngt oder ein Ultraschall gemacht?
Nicht dass es noch andere Komplikationen gibt und diese nicht erkannt wurden? Denn das deutliche Knirschen mit den Zähnen kann sehr wohl - wie vermutet - ein Hinweis auf Schmerzen sein. Auch ihr Verhalten spricht für Unwohlsein.

Allerdings kann es nach so einem Ereignis schon länger dauern bis ein Kaninchen sich wieder "normal" verhält. Auch die Gabe eines Antibiotikas kann den Appetit deutlich mindern und beeinflußen.

Wurde eigentlich mal eine Kotprobe untersucht?

Wenn deine Naschi mit verschluckten Haaren so deutliche Probleme hat, wäre es vielleicht besser ihr regelmäßig etwas Öl direkt oder übers Futter einzugeben - das wirkt nachhaltiger als Ananassaft und Nagermalt.

Sollte das Trockenfutter auf maulgerechte Häppchengröße geschnitten sein, dann ist der hohe Rohfaseranteil nur ein theoretischer Wert, denn die Rohfaser wird mit "kleinschneiden" auch in ihrer ursprünglichen und gewünschten Form zerstört - auch Pellets haben einen hohen Rohfaseranteil, sind für die Verdauung der Kaninchen aber eher schädlich. Sie quellen auf und die Kleinstbestandteile verbleiben viel zu lange im Verdauungstrakt und wirken sich so negativ auf die Darmflora aus.

Wie genau fütterst du denn? Weiviel Frischfutter gibt es?
Welches Trockenfutter ist es und warum bekommen sie es denn jeden Tag?
Grüße von Karin
  Top
"Autor"  
Nutzer: naschi
Status: Minihase
Post schicken
Registriert seit: 31.03.2012
Anzahl Nachrichten: 2

geschrieben am: 31.03.2012    um 10:57 Uhr   IP: gespeichert
Hallo nochmal und vielen Dank für die Antworten.

Die Verstopfung ist komplett gelöst, im Magen war auch diesmal nicht so viel Haar drin wie es vorher war, aber für den Ausgang komplett zu verschließen hat es gereicht. Frau Dr. Koch hatte auch Bilder gemacht, es sah sehr "eklig" aus. War ganz grün und hat fürchterlich gestunken, das war vorher auch nie gewesen. Sie meinte das könne durch die angesammelten Bakterien kommen. Das Blut war nicht übermäßig viel, es waren Blutfäden und es war schon geronnen. Meine Idee war zuerst, dass sie vielleicht etwas verschluckt hatte aber sie haben nichts gefunden. Ihr Bauch ist auch nun wieder ganz "normal", also nicht teigig oder hart und wenn ich sie dort anfasse hat sie auch keine Schmerzen mehr. Ich habe sie gestern nochmal beim fressen beobachtet. Sie scheint beim Schlucken die Probleme zu haben, für mich sieht es aus, als wenn sie "aufstoßen" würde, was aber ja nicht sein kann, also vermute ich, dass sie Schmerzen im Halsbereich hat, was dann auch erklären würde, warum sie im Moment nur "kleine und weiche" Nahrung aufnimmt und kein heu frisst oder das Trockenfutter. Die Zähne hat die TÄ bei der Narkose (Inhalationsnarkose) gleich mitgeguckt, sie sind nicht schief, sind schön abgenutzt und es ist nichts eingewachsen. Damit hatte sie auch noch nie Probleme. Die Augen sind klar, sie ist aufmerksam und hat keine Schniefnase oder sonst was Auffälliges. Das Fell ist geputzt und nicht struppig, wenn man sie nicht kennen würde könnte man meinen "eigentlich" ist alles ok. Sie läßt sich auch streicheln und frisst aus der Hand wenn man ihr was anbietet, zwar nicht viel aber sie tut es.

Wir geben übrigens "Cuni Nature Re Balance" Futter. Seit wir ihr das geben, hat sie auch fast keine Probleme mehr mit der Verdauung, bis jetzt auf die fiese Verstopfung. Ihre Nieren scheiden zu viel Nährstoffe aus, weshalb sie auch nicht "dick" wird. Vor der Umstellung auf dieses Futter war es noch schlimmer, da hatte sie richtigen Blasenschlamm teilweise, das ist aber nun ganz verschwunden. Nur Frischfutter und Heu funktionieren einfach nicht bei ihr, sie bekommt dann (trotz langsamer Gewöhnung) irgendwann Durchfall. Dem Dicken ist das Futter wurscht, er verträgt alles super und er ist auch kerngesund. Sie bekommen jeden Tag frisches Gemüse und viel Heu und wirklich nur 2 Esslöffel von dem Cuni Nature. Dazu gibt es frische Kräuter (natürlich nicht im Übermaß). Ich achte wirklich sehr pinibel auf das was die beiden fressen. Mein Ta sagt auch, dass sie selten solche Kaninchen sieht wie unsere. Die meisten seien zu dick oder hätten zahnprobleme, unsere beiden nicht. Der dicke ist auch nicht wirklich dick, er hat nur verdammt viel Fell und das wird der "kleinen" zum Verhängnis, die Haare sind halt auch recht lang von ihm.

Futter gibt es wie oben schon geschrieben, 2 EL Trockenfutter, überwiegend Heu (steht natürlich den ganzen Tag zur Verfügung und wird immer schön aufgefüllt) und wenn wir abends von der Arbeit kommen, gibt es verschiedenes Gemüse mit Kräutern. Das Heu ist auch extra "lang" und sie müssen richtg schön drauf rumkauen, also kein gepresster Müll und klein geschnitten. Ich achte da sehr drauf. Natürlich bekommen sie auch immer reichlich frisches Wasser aus einer Tonschale, damit sie auch "natürlich" trinken können, so eine Nippeltränke kommt mir nicht ins Haus. Sie haben auch wenn wir nicht da sind viel Platz zum rennen und springen und hüpfen. Viele denken wir haben Katzen, wenn sie zum ersten Mal kommen, wir haben auch einen hohen großen Kratzbaum, ein katzenklo und Versteckmöglichkeiten bereit gestellt.

Ich werde die kleine Maus jetzt am WE noch beobachten, schlimmer ist es nicht geworden, aber wirklich besser gehts ihr auch nicht. Sie hat auch vorher noch nie Antibiotikum bekommen, die letzte Portion vor 3 Tagen, ich weiß nicht wie lange das dauert, bis das abgebaut ist. Als sie Schmerzittel bekam hat sie nicht so mit den Zähnen gemalen und auch nicht so demonstrativ geschluckt. Meine Vermutung ist, dass sie vielleicht wund ist von dem Schlauch den sie hat über sich ergehen lassen müssen. War zwar beim letzten Mal nicht so, aber das könnte ich mit noch vorstellen, denn vor der Verstopfung war alles prima, kein Zähneknirschen, keine Fressunlust, keine Schluckbeschwerden. Kann man da vielleicht irgend einen Tee geben, der dort "heilend" wirkt?! Salbei zum Beispiel oder Kamille? Ich bin da sehr unsicher mit der Dosierung, vor allem habe ich dann Bedenken, dass der Dicke das nicht verträgt oder so. wobei das ja eigentlich für ein geundes Tier nicht schädlich ist. hmm.

  Top
"Autor"  
Nutzer: Brina83
Status: VIP
Post schicken
Registriert seit: 29.08.2007
Anzahl Nachrichten: 16650

geschrieben am: 31.03.2012    um 20:58 Uhr   IP: gespeichert
Wurden die Zähne denn auch mal geröntgt?

Wie ist die Sache mit den Nieren zu Tage getreten? Wurden Blutwerte untersucht?

Und noch eine Frage: Wie viel Frischfutter bekommen die beiden in etwa am Tag?
  Top
"Autor"  
Nutzer: CyCy
Status: SR-Team
Post schicken
Registriert seit: 30.07.2009
Anzahl Nachrichten: 22563

geschrieben am: 31.03.2012    um 21:11 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

ich denke Tee wird da nicht mehr so sehr viel helfen - eher frische Kräuter (am besten natürlich keine Supermarkt-Gewächshausqualität, aber zu dieser Jahreszeit wird kaum etwas anderes zu bekommen sein).
Melisse zum Beispiel wirkt schmerzlindernd. Frischer Salbei ist sicher auch absolut nicht verkehrt. Weide (frisch!) fällt mir ebenfalls ein.

Aber ebenso wie Brina würde mich auch interessieren, ob der Kiefer mal geröngt wurde?

Alles Gute



*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!<
  Top