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Schwierigkeiten beim Fressen nach Zahn OP

Nutzer: Karina11
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geschrieben am: 10.04.2012    um 12:28 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,

ich bräuchte einmal ganz dringend Rat.

Meine kleine Kaninchendame ist Zahnpatientin, ihre Vorderzähne wachsen schief und müssen regelmäßig gekürzt werden. Das machen wir jetzt seit 2 Jahren ca. alle 8 Wochen und bisher ging immer alles gut.

Jetzt hatte sie vor 3 Wochen eine Zahn OP, weil sich ein dicker Abszess an ihrer linken Wange gebildet hatte. Die OP hatte sie gut überstanden und zwei Tage später konnte ich sie wieder mit nach Hause nehmen. Dort hat sie 4 Tage lang ordentlich gegessen, auch große Portionen (Apfel, Brokkoli, Feldsalat und Chicorée, nur Möhrchen ging nicht). Dann hat sie angefangen wieder weniger zu essen. Als wir dann wieder zum TA sind, haben wir gesehen, dass sie alles im Mund sammelt, und auch richtig große Stücken.

Die Wunde ist sehr gut verheilt und es läuft kein Eiter mehr nach. Im Mund hat sie auch keine Verletzungen. Meine TA hat ihr noch mehrere Tage Antibiotikum gespritzt und ein Schmerzmittel, aber es hilft nicht. Sie sammelt immer ihr komplettes Futter im Mund. Critical Care kann sie schlucken und nimmt sie auch gerne, solange ihr Mund halbwegs leer ist. Sie versucht alles zu fressen (Karotten, Brokkoli, Apfel, Heu), was ich hinstelle. Aber sie kaut es nicht richtig und sammelt alles im Mund. Meine TA weiß nicht was es sein kann und ich bin auch völlig ratlos. Ich sehe, dass sie Hunger hat und kann ihr nicht helfen. Sie wiegt nur noch 1,3 kg.

Ich bin für jeden Rat dankbar. Vor allem auch wie ich sie wieder aufpäppeln kann.

Liebe Grüße Karina
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 10.04.2012    um 12:50 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Karina,

schnippelst/raspelst du ihr das Futter denn klein oder bietest du es ihr in großen Stücken an?
Wie werden die Schneidezähne gekürzt? Geknipst oder per Trennscheibe gekürzt?
Wurde der Kiefer schon mal geröngt?
Was wurde bei der OP alles genau gemacht?

Du solltest ihr unbedingt Päppelbrei hinstellen bzw. anbieten, diesen kannst du auch mit Schmelzflocken, pürierter Banana, ungezuckterem Babybrei etc. anreichern, dass sie auch Kalorien zu sich nimmt und ihr Verdauungssystem auch flott bleibt,
Grüße von Karin
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Nutzer: Karina11
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geschrieben am: 10.04.2012    um 14:32 Uhr   IP: gespeichert
Lieben Dank für die schnelle Antwort!!!

Bei der OP wurde der Abszess gespaltet und eine Drainage gelegt sowie 2 Backenzähne gezogen. Es wurde sowohl nur der Kiefer als auch der Brustbereich noch einmal geröntgt, es ist nichts zu sehen. Alles sieht normal aus. Wenn ich ihr die Sachen ganz fein rasple bzw. püriere kann sie es fressen, aber sobald es etwas grober geraspelt ist, sammelt sie es im Mund. Die Zähne werden immer abgeknipst, bisher gab es nie Probleme. Was mich halt wundert, ist, dass sie die Tage nach der OP so gut gegessen hat und dann plötzlich nicht mehr.

Selbstpüriertes Gemüse frisst sie, und das Critical Care mische ich mit Karottensaft an, das mag sie auch sehr gerne.
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 10.04.2012    um 19:28 Uhr   IP: gespeichert
Kannst Du evtl. beurteilen, ob es eher nicht geschluckt wird, weil ein Zerkleinern durch Kauen nicht möglich ist und die Brocken damit zu groß sind oder hat sie generell Probleme beim Abschlucken?

Wird der Abszess regelmäßig gespült? Kanincheneiter ist sehr zäh und kann daher nicht von selbst abfließen. Hier findest Du weitere Infos zum Thema Abszesse (ganz unten speziell zu Kieferabszessen):
>KLICK HIER!<

Wenn sie momentan Päppelbreie futtert, hier außerdem der Link zu verschiedenen Päppelbrei-Rezepten: >KLICK HIER!<

Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: schnuffelnase
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geschrieben am: 10.04.2012    um 19:34 Uhr   IP: gespeichert
Kann sie von härteren Futtermitteln etwas abnagen, z. B. von einer Möhre?

Das Problem beim Abknipsen von Schneidezähnen ist, dass diese leicht splittern und brechen können. Möglich wäre also, dass ein Schneidezahn bis in den Wurzelbereich gesplittert ist und nun Probleme bereitet.
Ist denn auch die Maulhöhle noch mal gründlich kontrolliert worden?
Weitere lose Zähne?
Haben sich vielleicht schon wieder Spitzen gebildet?
Oder sind die Gegenspieler der gezogenen Zähne schon zu lang geworden?
Wurde schon getestet, ob sie unter Einnahme eines Schmerzmittels besser fressen kann?
Grüße von Karin
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Nutzer: Karina11
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geschrieben am: 11.04.2012    um 11:34 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Zusammen,

danke für eure Antworten.

Der Abszess wurde nach der OP alle 3 Tage gespült und ein Antibiotikum auf die Wunde gegeben. Es ist jetzt kein Eiter mehr da und die Wunde ist auch schon wieder gut verheilt und es wächst sogar schon wieder Fell drüber.

Da meine Tierärztin zwischendurch frei hatte, wurde meine Maus auch von ihrer Vertretung untersucht und behandelt, beide Ärztinnen sagen, dass sowohl die Wunde sehr gut abgeheilt ist, als auch in der Mundhöhle nichts zu sehen ist - keine Zahnspitzen und keine Entzündungen oder Wunden.

Ich habe ihr Karotten, Brokkoli, Apfel, Banane und Haferflocken fein püriert und mit Critical Care gemischt, was sie fressen bzw. schlucken kann. Abbeißen ist glaube ich nicht das Problem, denn sie hat alles zusammen im Mund und in großen Stücken.

Schmerzmittel hat sie auch bekommen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es dran liegt, dass sie Schmerzen hat. Sie versucht alles zu fressen, was da ist, kann es nur nicht. Und das würde sie nicht machen, wenn sie Schmerzen hätte, oder?

Was mir seit der OP aufgefallen ist, ist, dass sie total zutraulich und verschmust geworden ist. Ich find das natürlich total schön, aber das ist eigentlich total untypisch für sie. Vorher war sie eher zurückhaltend und scheu gewesen, jetzt kommt sie sofort angehoppelt, wenn ich komme und lässt sich streicheln. Gestern ist sie sogar freiwillig in ihre Transportbox gehoppelt, um zum TA zu fahren (ich musste ihr wieder den Mund ausräumen lassen). Das habe ich noch nie erlebt.
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Nutzer: Karina11
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geschrieben am: 12.04.2012    um 16:03 Uhr   IP: gespeichert
Sie frisst kaum noch etwas (Brei) und magert immer mehr ab. Wenn ich versuche es ihr zuzufütter, weigert sie sich und spuckt alles wieder aus. Ich habe gerade das Gefühl ich schaue ihr beim Sterben zu.
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 12.04.2012    um 17:51 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Karina, wenn die behandelnde Tierärztin nicht feststellen kann, wo das Problem liegt, würde ich umgehend eine zweite Meinung einholen.
Hier findest Du unsere Tierarztempfehlungen:
>KLICK HIER!<
Ansonsten gibt es hier weitere Listen:
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Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: Vina
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geschrieben am: 13.04.2012    um 14:45 Uhr   IP: gespeichert
mein Opa Hasi hatte am Dienstag auch eine Zahn-Op, ihm wurde ein Schneidezahn gezogen. Nach der Op hat er sämtliche Nahrung verweigert bzw. knabbert er nur bisschen dran und lässt alles liegen. Er hat große Schmerzen trotz Schmerzmittel. Ich muss ihm Päppelbrei zwang füttern und zwar mit einer kleinen Spritze, die ich etwas tiefer ins Maul einführe und ihn damit zwinge sofort zu schlucken. Wenn ich den Brei nur ins Maul spritze dann spuckt er alles raus und freiwillig frisst er den Brei auch nicht. Ich weiss dass er die Zwangfütterung nicht mag und auch Schmwerzen dabei hat, aber es muss sein.

Kannst du vielleicht den Brei auch direkt ins Maul spritzen, so dass sie es nicht ausspucken kann? Wichtig ist, die Spritze muss klein sein und in kleiner Menge spritzen damit sie nicht verschluckt.

Alles Gute,
Vina und Opa Hasi.
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Nutzer: Karina11
Status: Minihase
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Anzahl Nachrichten: 5

geschrieben am: 18.04.2012    um 12:13 Uhr   IP: gespeichert
Hallo ihr Lieben,

vielen lieben Dank für eure Antworten.

Sie frisst jetzt wieder Brei und versucht sich auch an Heu und Frischfutter.

Warum sie letzte Woche das Futter verweigert hat, weiß ich nicht. Aber sie frisst jetzt wieder. Ihre linke Wange ist jetzt allerdings gelähmt. :-( Und so bleibt es wohl auch. Wenn Sie rechts kaut, geht es ganz gut, dann geht auch Heu. Sie muss jetzt lernen, dass sie rechts kaut. Auf jeden Fall scheint es jetzt wieder bergauf zu gehen. Ich hoffe, es bleibt auch so.

Liebe Grüße
Karina
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 18.04.2012    um 21:35 Uhr   IP: gespeichert
Schön, dass sie inzwischen wieder besser futtern kann. Hat Dein Tierarzt einen Verdacht, wie es zu der Lähmung gekommen ist?

Weiterhin gute Besserung für die Kleine!
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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