"Autor" |
Zwei beste Freundinnen mögen sich auf einmal nicht mehr :( |
|
geschrieben am: 10.04.2012 um 19:47 Uhr IP: gespeichert
|
|
Hallo zusammen,
meine beiden Widderköpfchen (Maja und Luna -> beide weiblich) sind seit eineinhalb Jahren zusammen und lieben sich eigentlich abgöttisch. Klar manchmal zoffen sie sich (da kann auch mal Fell fliegen und es gibt ein kleines Löchle im Ohr) aber das haben sie meistens nach drei oder vier Stunden hinter sich und danach war alles wieder gut, oder ab und zu rammel sie sich gegenseitig ab, aber es war nie wirklich schlimm.
Wir sind ende Februar in eine neue und größere Wohnung umgezogen, es hat auch den Eindruck gemacht als ob es unseren Stinkern hier auch viel besser gefällt als in der alten Wohnung, sie haben viel mehr Platz und waren allgemein viel agiler und fröhlicher.
Seit drei Tagen hassen sie sich, es hat auf ein angefangen. Sie sind wie verrückt aufeinander los und haben sich richtig festgebissen. Wir mussten sie dann trennen, weil sie beide seitlich auf dem Boden lagen und sich nur noch gebissen haben.
Wir haben sie dann von gestern auf heute in der Nacht getrennt (nachts sind sie eigentlich immer im Käfig). Maja haben wir zu uns ins Schlafzimmer geholt und Luna war im Käfig.
Heute morgen ging es aber dann wieder von vorne los, und zwar schlimmer als je zuvor. Wir mussten sie dann wieder von einander trennen, weil sie sich wieder festgebissen hatten. Luna ist dann nur noch im Kreis gerannt und hatte den Kopf schief. Ich hab dann total Angst bekommen und wir sind dann gleich zu TA gefahren (gott sei dank haben wir diese Woche Urlaub). Die konnte aber nichts feststellen und Luna ist dann auch wieder normal gehoppelt.
Die TÄ meinte wie sollen sie kastrieren lassen, aber da bin ich kein großer Freund von, wenn es nicht aus gesundheitlichen Gründen sein muss (habe da schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gehabt).
Sie meinte, das wäre weil sie "rammelig" sind, aber ich kenn die beiden ja, wenn sie rammelig sind, da sind sie anders und hassen sich nicht.
Zuhause war Luna dann wieder in ihrer Ecke und hat sich kaum gerührt. Als es Futter gab kamen sie zwar zusammen und haben aus einer Schale gefuttert ohne sich zu streiten, aber als sie satt waren ging Luna wieder in ihre Ecke und Maja ist so umher gehüpft.
Luna nimmt das ganze ganz schön mit, sie trauert richtig, schließlich sind es ja die besten Freundinnnen.
Es kam vorhin wieder zum heftigen Kampf. Wir haben Luna jetzt in unser Gästeklo getan und Maja ist im Käfig. Wir wollen sie jetzt erstmal wieder ein paar Tage getrennt halten und es dann in vier/fünf Tagen wieder versuchen.
Es tut mir nur so im Hezen weh, zu sehen wie beide, aber vor allem Luna unter der Situation leidet.
Was denkt ihr, werden sie sich wieder vertragen? Oder muss ich doch eine Kastration in Betracht ziehen?
Vielen Dank schonmal für Eure Tipps und Ratschäge...
Liebe Grüße
Janina
|
|
|
|
|
Top
|
"Autor" |
|
|
geschrieben am: 10.04.2012 um 20:21 Uhr IP: gespeichert
|
|
Hallo Janina,
wenn die beiden solch eineAuseinandersetzung hatten, dann wird eine Kastration nichts ändern. Das ist eine Geschichte, die einem immer bei Rammlern empfohlen wird - die aber auch dort erfahungsgemäss nicht viel Erfolg versprechen kann.
So eine Kastration verändert den Hormonhaushalt, aber weder den Charakter noch den Instinkt. Und zwei Häsinnen sind, ebenso wie zwei Rammler, immer eine Art von Glücksspiel. Es kann über Jahre gut gehen, aber genau so kann es nach wenigen Wochen, einigen Monten oder sogar noch nach Jahren zu einer schweren Auseinandersetzung kommen.
Bei euch kommt als negativer Einfluss die nächtliche Käfigunterbringung hinzu. Kaninchen sind Dämmerungsaktiv und brauchen besonders in den späten Abend und den sehr frühen Morgenstunden ihren Freiraum. So ein Käfig engt die Tiere extrem ein und gerade in der Nacht steigen dann eben Langeweile und auf Dauer auch Frust.
Der sich gern auch auf den Partner entlädt, bei gleichgeschlechtlichen Paaren (die von Natur aus in hoher Konkurrenz zueinander leben, trotz der Kuschelei und Putzaktionen) um so mehr.
Kaninchen sollte man deshalb mit ausreichend Platz versorgen, und das rund um die Uhr - stundenweiser Auslauf kann nicht "nachträglich" entspannen.
Will man die Tiere nicht frei in der Wohnung umherstreifen lassen sollte man ein großflächiges Gehege einrichten - bei zwei Tieren allermindestens(!) 4m² wenn es weiterhin Auslauf gibt.
Was nun eure Häsinnen angeht, so ist schwer zu sagen ob sie wieder zueinander finden werden.
Die besten Chancen habt ihr, wenn die Gemüter sich erst einmal beruhigen können. Also eine Weile (zwei Wochen plus/minus) weder Sicht- noch Riechkontakt und keinen Auslauf im selben Gebiet.
Danach die Tiere auf neutralem Gebiet, welches zuvor die Tiere entweder noch nie betreten haben oder welches mit Glasreiniger oder Essigwasser gründlich von allen Duftspuren befreit wurde, zusammenführen.
Kämpfe sind dabei normal, diese sollten sich aber in einem gewissen Rahmen bewegen und nach ein paar Tagen nachlassen. Sehr wichtig ist, dass das neutrale Gebiet auch groß genug ist damit die Tiere sich bei Bedarf aus dem Weg gehen können und dass nirgendwo Sackgassen (zum beispiel offener Käfig, Häuser mit nur einem Eingang, enge Stellen) sind, so dass dem flüchtenden Tier immer ein Ausweg bleibt.
Sollte das nicht funktionieren hilft es, die Konstellation zu verändern. Oft vertragen sich auch zerstrittene Tiere wieder, wenn man ein oder mehrere gegengeschlechtliche Tiere (in eurem Fall also kastrierte Rammler) in die Gruppe vergesellschaftet (nach dem oben beschrieben Schema: zuvor kein Sicht/Riechkontakt und ein neutrales Terrain).
Aber auch da braucht man natürlich auch deutlich mehr Platz für die Tiere.
Alles Gute |
*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!< |
|
|
|
|
Top
|
"Autor" |
|
|
geschrieben am: 10.04.2012 um 21:59 Uhr IP: gespeichert
|
|
vielen Dank für die schnelle Antwort
In unserer alten Wohnung hatten sie einen größeren Auslauf/Gehege, den konnten wir aber nicht in die neue Wohnung mitnehmen, da er nicht umzugstauglich war. Diese Woche wollten wir eigentlich mit dem Bau eines neuen Geheges anfangen...
Wahrscheinlich liegt es dann tatsächlich daran dass sie sich auf der "Pelle" sitzen
Dann warten wir jetzt am besten zwei Wochen und werden dann das Gehege bauen.
Wir haben einen kastrierten Rammler bei uns, der hat sich aber bisher mit keinem anderen Kaninchen vertragen (haben ihn seit drei Jahren) zuerst hatten wir dazu Bella die ist aber dann nach einem Jahr gestorben, daraufhin haben wir Luna geholt, aber das ging überhaupt nicht gut (trotz großem Gehege etc.). Er hat sie nur gejagt (über zwei Monate). Luna hat nichts mehr gegessen und daher haben wir dann für Luna noch Maja geholt.
Rambo findet das wohl nicht schlecht. Er schmuselt jeden abend mit mir auf dem Sofa und spielt ausgiebig mit meinem Freund. Er scheint auch nicht unglücklich mit der Situation zu sein....
Aber dann trennen wir alle drei jetzt für zwei Wochen räumlich und versuchen dann die Vergesellschaftung.
Bis dahin steht dann auch das neue Gehege
Vielen Dank nochmal für die schnelle Antwort und die Tipps. Einen schönen Abend
Liebe Grüße
Janina |
|
|
|
|
Top
|