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Zwei Häsinnen auf einen kastrierten Rammler

Nutzer: Evelin
Status: Minihase
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geschrieben am: 15.04.2012    um 15:07 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

eines meiner Kaninchen ist leider verstorben. Er war ein kastrierter Rammler und hat mit meinem anderen kastrierten Rammler lange Jahre zusammengelebt.
Eigtl. wollte ich dann eine gleichaltrige Dame - gab es aber im Tierheim nicht. Also habe ich mir zwei ca. 5 Monate (waren Fundtiere) alte Damen geholt, wahrscheinlich aus einem Wurf. Der Hintergedanke bei den zweien war, dass wenn dann der Rammler stirbt, die beiden noch da sind und ich kein neues brauche, und ich fand es auch fies die beiden zu trennen, weil Geschwister etc.. Im Tierheim hab ich zugegebener Weise nicht darüber nachgedacht.
Stall, Wohnung geschrubbt, die drei dann ins Gästeklo gesteckt. Viel kennengelernt haben die sich nicht, da mein Rammler gleich reißaus nimmt. Die Damen sind immer in einem Zimmer er im anderen. Er sitzt auch immer im Stall möglichst weit weg, wenn eine nur in die Nähe kommt haut der ab, Fell ist übernacht keins geflogen, deshalb glaube ich auch, dass das in der Nacht so war.
Habe ich Ihn jetzt mit zwei Häsinen überfordert? Ich hatte eher Angst, dass er als drei Jähriger, wilder, frecher, größerer, mit Heimvorteil die Damen "fertig macht" und NICHT weghopplet.
Irgendeinen Rat? Danke.
Evelin




  TopZuletzt geändert am: 15.04.2012 um 15:18 Uhr von Evelin
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Nutzer: Möhrchengeber
Status: SR-Team
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geschrieben am: 15.04.2012    um 16:18 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Evelin,


Ersteinmal hier.

Du hättest sicherheitshalber noch ein guten Monat warten sollen, bis du die beiden Häsinnen mit deinem Rammler vergesellschaftest. Mit ihren fünf Monaten sind die beiden ja noch sehr jung. In diesem Alter können sie leicht verletzt werden, da ihre Haut noch nicht so dick ist, zudem Kaninchen keinen Welpenschutz kennen.
Ab sechs Monaten kann man dann davon ausgehen, dass ihre Haut dicker ist.

Hast du die drei direkt nach der Ankunft der Beiden vergesellschaftet?
Ein wenig Eingewöhnung wäre für die Häsinnen gut gewesen, denn so ein Transport und eine völlig neue Umgebung ist ja doch sehr stressig.

Hast du die beiden einem Tierarzt vorgestellt? Das ist wichtig, um sicher zu gehen, dass sie gesund sind. Auch solltest du eine Kotprobe von ihnen abgeben, nicht dass sie unliebsame Begleiter wie Darmparasiten mitbringen und deinen Rammler damit anstecken.

Nun zu deiner Frage.
Also eine Vergesellschaftung kann eine Weile dauern. Jagereien, Fellflug, oder auch Abhauen vor den anderen ist da ganz normal. Das heißt nicht, dass du deinen Rammler überforderst.

Wie führst du denn die Veresellschaftung durch? Durch schreibst, dass die Häsinnen in einem Raum sind und der Rammler in einen anderen läuft? Du solltest die VG entweder in einem Gehege oder in einem Raum durchführen. Es sollte Platz da sein, damit sie sich aus dem Wege gehen können, aber auch nicht zu viel Platz, damit sie sich auch begegnen müssen. 6 - 8qm reichen da erstmal voll und ganz aus. Können die Tiere sich so sehr aus dem Wege gehen, dauert es wesentlich länger, bis die VG abgeschlossen ist.




Es grüßen Melanie, Callisto und Lilith mit Joey in Gedanken und Polly, Leonidas, Max, Lotte und Flocke für immer im Herzen




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Nutzer: Evelin
Status: Minihase
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Registriert seit: 15.04.2012
Anzahl Nachrichten: 10

geschrieben am: 15.04.2012    um 18:13 Uhr   IP: gespeichert
Lieber Mörchengeber,

danke für Deine Antwort. Die beiden Häsinnen können auch schon älter sein als 5 Monate, sie sind im Dezember abgegeben worden und das Tierheim Gießen ist ein Traum, wenn man erstmal darüber weg ist, dass es ein Tierheim und als solches etw. trauriges anhaften hat. Die wurden dort auch bestens versorgt, gechipted, geimpft und betüttelt, aber das werde ich am Montag nachholen, sicher ist sicher.
Die Häsinnen machen mir auch keine Sorge, die Fressen, sind quickfidel, neugierig und zutraulich. Mein Althase macht mir Sorgen. Sein Kollege ist an einer Magenüberladung am Freitag gestorben und ich wollte einfach nicht, dass er länger allein ist, deshalb war ich gleich am Samstag im Tierheim und habe die beiden mitgenommen.
Die Hasen haben bei mir, bis auf Bäder und Schlafzimmer, die ganze Wohnung für sich, die haben ihre Kloecke und ihre Futterecke und Schlafecke. Ersteres muss ich mit den neuen noch trainieren. Am Anfang habe ich die drei Hasen auf den Rat der Tierheimdame für 2 Stunden ins Gästeklo gesetzt, damit sie sich kennenlernen. Und danach, waren sie in der Wohnung unterwegs. Paul gerät in Panik, wenn eine der Häsinnen auch nur auf 10 cm rankommt und rennt weg. Die Damen sind ihrerseits gar nicht neugierig auf Paul und schmusen nur miteinander.
Ich möchte keinen der drei stressen.
Hast Du irgendwelche Ratschläge für mich?
Danke
Evelin
  TopZuletzt geändert am: 15.04.2012 um 18:15 Uhr von Evelin
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Nutzer: ingi2010
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geschrieben am: 15.04.2012    um 19:04 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Evelin,

hier im Forum.

Die beiden Damen sind also ca. 5 Monate.
Und wie alt ist der Rammler?

Ich denke du solltest dich entscheiden, wo die VG stattfinden soll.
Es ist nicht richtig, dass sie erst für 2 Stunden im Gäste-WC waren und dananch die ganze Wohnung erkunden dürfen.

Sie müssen sich begegnen.

Wie groß ist denn das Gäste-WC?
Wenn hier Platz vorhanden ist für die Drei, würde ich die Vergesellschaftung in diesem Raum durchführen.

Weiterhin erst Freilauf gewähren, wenn die VG auch wirklich abgeschlossen ist. Dies bedeutet, wenn gemeinsam gefressen wird, es viele Ruhezeiten gibt und auch schon Kuschelei im Gange ist.

Liebe Grüße Inga

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Nutzer: Mari
Status: Megahase
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geschrieben am: 15.04.2012    um 19:08 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Evelin und

Ich schließe mich mal meinen Vorrednerinnen an - zuviel Platz ist auch nicht förderlich

Freie Wohnungshaltung kannst du ja später immer noch problemlos durchführen.

Kennst du unseren Vergesellschaftungsflyer? >KLICK HIER!< Da findest du bestimmt noch viele weitere Tipps auf einen Blick.
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Nutzer: Möhrchengeber
Status: SR-Team
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geschrieben am: 15.04.2012    um 19:14 Uhr   IP: gespeichert
@ Ingi: er ist drei Jahre.

Evelin, grenze ihnen ein Gebiet ab, in dem die Vergesellschaftung stattfinden kann. Entweder mit Gehegegitter ( wenn du solche hast) oder wähle einen Raum aus, der ausreichend groß genug ist, aber nicht zu groß (so ca. 6-8 Qudratmeter). Auslauf solltest du erst gewähren, wenn die Vergesellschaftung abgeschlossen ist, so wie es Ingi dir auch geraten hat.

Lässt du sie jetzt überall rumlaufen, können sie sich zu sehr aus dem Weg gehen und ihre Rangordnung nicht richtig klären. Gewährst du ihnen zu früh Auslauf, kann das die bis dahin erreichten Fortschritte wiederum zunichte machen und es kommt zu neuen Rangordnungskämpfen.

Deshalb solltest du sie schon einige Tage in einem begrenzten Raum gemeinsam halten.

Alles Gute für die drei!
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Nutzer: Evelin
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geschrieben am: 15.04.2012    um 19:59 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
danke für Eure Ratschläge. Die werde ich befolgen. Der arme Paul, der wird dann Schläge von zwei Damen einstecken müssen. Beide sind zwar kleiner, aber der einen sieht man schon an, dass sie austeilen kann. Die andere wirkt weniger dominant. Gibt es Prognosen wie lange so eine Vg dauert. Ehrfahrungswerte...
Danke!
Evelyn
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Nutzer: ingi2010
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Anzahl Nachrichten: 6485

geschrieben am: 15.04.2012    um 20:06 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Evelyn,

dies kann man natürlich nicht im Vorfeld sagen.

Es gibt Paare da klappt eine VG von heute auf morgen, andere brauchen Tage oder gar Wochen bis alles geklärt ist.

Aber mach dich im Vorfeld nicht verrückt.
Paul hat noch Angst und die Damen sind doch schon recht interessiert an ihm

Ich drück die Daumen
Liebe Grüße Inga

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Nutzer: Evelin
Status: Minihase
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geschrieben am: 16.04.2012    um 17:20 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
ich hatte die drei übr Nacht dann getrennt, Abends hatten sie noch angefangen sich zu jagen und leider auch zu beißen. Heute morgen, als ich nach Paul gesucht habe, lag er total fertig in seinem Pipi und hat geblutet. Ich bin sofort zum Tierarzt gefahren, das Blut kam von einer abgebrochenen Klaue, Gott sei dank, aber der Hase war total fertig und hat weil die Nase etwas belegt war ein Antibiotikum bekommen. Gerade hat er wieder angefangen zu fressen und zu trinken. Der Tierarzt meinte, dass es hauptsächlich Stress wäre.
Im Vorfeld hatte ich mit dem Tierheim ausgemacht, dass, wenn es nicht klappt mit der Vergesellschaftung, ich die beiden zurückbringen kann. Mir sind sie schon ans Herz gewachsen und sie fühlen sich anscheined sehr wohl hier, aber Ziel war es Partner für Paul zu finden und da seh ich gerade wenig Hoffnung.
Irgendwelche praktischen Vorschläge? Soll ich es noch mal mit der VG Morgen versuchen oder die beiden schnell ins Tierheim zurück bringen?
Ich bin gerade genauso fertig wie Paul.
Danke,
Evelin
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Nutzer: Möhrchengeber
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geschrieben am: 16.04.2012    um 18:50 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Evelin,

das ist ja nicht so schön.

Also direkt zurückgeben solltest du die beiden nicht.

Du solltest die beiden jetzt von deinem Paul am besten noch mal 14 Tage ohne Sicht- und Riechkontakt halten und es dann noch mal versuchen.

Da du die beiden jetzt über Nacht von Paul getrennt hast und er auch jetzt etwas angeschlagen ist, solltest du sie nicht gleich wieder zusammensetzen.

Paul kann sich in der Zeit auskurieren, und dann kannst du in zwei Wochen noch einmal die VG in einem diesmal abgetrennten Bereich starten. Wichtig ist, dass du vorher gut neutralisierst.

Warst du mit den beiden Häsinnen auch beim Tierarzt zwecks Abchecken und Kotprobe?

Aber generell kann eine VG für uns Menschen schon heftig aussehen, heftiger als sie wiklich ist. Jagereien und Fellflug sind normal.
Du schreibst davon, dass sich die Tiere gebissen haben. Haben sie sich richtig ineinander verbissen oder nur Fell ausgerupft?
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Nutzer: Evelin
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geschrieben am: 16.04.2012    um 19:25 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Mörchengeber,

danke für Deine Antwort. Mit den Häsinen war ich noch nicht beim Tierarzt. Der blutenede Paul hatte erstmal Vorrang. Ich mache mogen einen Termin. Die eine hat auch kleine Knubbel am Hals, die möchte ich auch abchecken lassen.
Wenn ich zwei Wochen warte, werde ich mich nicht mehr von den Häsinen trennen können, das scheint mir auch etw. zu lang, warum zwei Wochen? Gestern Abend sind die Häsinen abwechselnd auf Paul los, es sah heftig aus,war aber meines Ermessens nach nur Fellflug.Bis auf die Kralle und eine kleine Wunde hat der Tierarzt auch nichts gefunden. Ich möchte Paul den Stress nicht mehr antun, der Hase lag apathisch in der Ecke, sein Bauch und sein Fell waren nass von seinem Pipi. Als das Handtuch auch noch Blutflecken hatte, dachte ich er stirbt. Er hat den halben Tag nichts gefressen und getrunken. Das möchte ich dem Hasen nicht nochmal zumuten.
Würdest Du das?

Viele Grüße,
Evelin



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Nutzer: Möhrchengeber
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geschrieben am: 16.04.2012    um 19:50 Uhr   IP: gespeichert
Es ist gut, wenn du ersteinmal die Häsinnen auch dem Tierarzt vorstellst.

Es wird zu einer Trennung von mindestens zwei Wochen geraten, damit die Tiere ihre Agressionen "vergessen" können. Ich denke nicht, dass sich die Tiere selbst in zwei Wochen vergessen, aber zumindest besteht dann eine gute Chance, dass sie sich wieder neutral gegenüberstehen. Unter zwei Wochen wäre da zu kurz.

Natürlich sieht eine VG für uns immer schlimmer aus, als es wirklich ist. Und klar, Stress ist es für die Tiere definitiv auch.

Ich kann das natürlich aus der Ferne nicht korrekt beurteilen, aber vielleicht hast du die drei auch wieder zu früh getrennt. Denn solang es nur Jagereien und Fellflug, aber kein richtiges Verbeißen stattfindet, ist es nicht dramatisch sondern normal.
Bei einer VG ist es auch okay, wenn ein Tier für einen halben Tag nicht frisst und eine abgebrochene Kralle ist keine ernsthafte Verletzung.
Durch den Stress bei einer VG ist es auch nicht ungewöhnlich, wenn die Tiere erschöpft sind.

Deshalb solltest du es nach der Trennung auf jeden Fall nochmal probieren. Denn alleine soll der Kleine ja auch nicht bleiben.
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Nutzer: Evelin
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geschrieben am: 18.04.2012    um 11:43 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

laut Check vom Tierarzt sind die beiden fit. Kotproben hielt er nicht für nötig.
Wobei ich nochmal nachfragen werde, die beiden fressen Unmengen Möhren, Salat, Heu, Gurke das ist etw. unheimlich.
Noch eine Frage zur VG, macht es Sinn die Häsinen nacheinander mit Paul bekannt zu machen?
Danke!
Evelin
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Nutzer: Evelin
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geschrieben am: 28.04.2012    um 15:16 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

danke für Eure Ratschläge. Die drei verstehen sich inzwischen.
Als Bilanz nehme ich erstmal mit, dass Putzen, eiserne Nerven und ein gut gefülltes Konto für den Tierarzt, die wichtigsten Faktoren für eine Vergesellschaftung sind.

Nochmal danke für Eure schnelle und kompetente Hilfe.

Evelin



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