|
geschrieben am: 08.05.2012 um 17:49 Uhr IP: gespeichert
|
|
Zitat von: CyCy
@Streunerin: Es fällt mir auch nach Jahrelanger Haltung von Kaninchen schwer, mir solche vorzustellen die freiwillig bei einem bunten, breit gefächerten Angebot an Saftfutter mehr Trocken- als Frischfutter annehmen. Heißt nicht, dass ich dir nicht glaube, sondern genau das was ich sage: Dass es mir sehr schwer fällt, mir das vorzustellen.
Weiterhin, dieses Argument "dann dürfte man im Winter ja auch dies oder jenes nicht geben" stimmt wohl. Wenn du von Wurzeln, Laub und Riunden absiehst, die es im Winter sehr wohl gibt.
Aber ich vergleiche auch nicht meine Heimtierhaltung mit einer Wildtierhaltung.
Das ist quatsch, denn (so finde ich persönlich) man kann es nicht vergleichen. Und wenn ich bedenke, wie sehr ein Wildkaninchen im Winter entbehrt und von seinen mageren Fettreserven zehren muss - und wie gering die Lebenserwartung von Wildtieren im vergleich zum Hauskaninchen ist - dann will ich das auch nicht.
Ich bin froh, dass meine Kaninchen ein gleichmäßiges Level an Futterangebot erhalten - wobei ich trotzdem wert darauf lege, saisonal zu füttern. Bei Fütterung zum Großteil von draußen ergibt sich das mehr oder weniger von selbst (inklusive dem geliebten Obst, dass es eben nur im Spätsommer/Herbst als Fallobst gibt, ein paar Apfelkitschen oder Birnenkerngehäuse mal ausgenommen, die sie das ganze Jahr über haben dürfen wenn ich mit meinem Obst fertig bin) - allerdings füttere ich im Winter natürlich Wintergemüse zu, denn ich will wie gesagt nicht dass meine Tiere im Frühjahr ausgemergelt dastehen oder ihre Vitamindepots geleert haben weil es den Winter über nur Laub, Heu und Rinden gab. Dafür schätze ich die positiven Eigenschaften von Wintergemüse einfach viel zu sehr
Von daher mag ich auch nicht von "artgerechter" Nahrung sprechen, oder von "natürlicher Fütterung".
Als Mensch, der Futter zu seinen Tieren bringt, treffe ich immer eine Auswahl - egal ob ich im Supermarkt einkaufe(dann suche ich die Sorten aus), oder wild mit einer Sense eine Weide abmähe (dann habe ich den Standort ausgewählt, an dem ich 'ernte' - und auch damit die Pflanzen und Nährstoffe). Und meine Heimtiere sind eben auch keine Wildtiere.
Insofern gebe ich dir recht, dass vieles einfach nicht 1:1 übertragbar ist. Muss es doch auch nicht sein, oder?
(kein Angriff dabei - nur angeregter Austausch)
|
darauf wollte ich hinaus: du kannst heim und wildtiere nicht vergleichen, weil du die tiere dann hungern lassen müsstest im winter.
deswegen ist auch das argument: heu ist kein grasersatz nicht wirklich stichhaltig. es ist eben nicht möglich genauso zu füttern wie es mutter natur hergeben würde. die heimtiere werden anders gefüttert als die wildtiere. anders muss nicht besser oder schlechter sein.
und darum seh ich heu durchaus als hochwertiges futtermittel an. auch wenn es trockener ist als das frische gras, welches natürlicher wäre. (im winter hungern wäre aber auch natürlicher)
es muss ja auch alles gar nicht 1:1 übertragbar sein, sonst würden wir menschen immer noch mammuts jagen, so wie es unsere vorfahren getan haben - die hauskaninchen sind schon lange keine wildtiere mehr.
wichtig ist natürlich die große auswahl an verschiedenem, egal ob kräuter oder gras oder gemüse. wenn wir den tieren nur einseitig futter vorsetzen kann es nur zu mangelerscheinungen kommen. wenn es jeden tag nur möhre gibt ist vllt der vitamin D bedar gedeckt, aber was ist mit den anderen mineralien und nährstoffen? also große auswahl, möglichst viel vielfalt, damit das tier selber entscheiden kann was es gerade braucht und will.
was meine schnuffels angeht: bitte, erzähl doch calimero mal wie sich ein richtiges kaninchen verhält. und meinen damen am besten auch gleich mal.
die beiden damen trinken jede am tag ihre 400ml. und sie fressen wöchentlich zwei heusäcke mit je 30 litern.
und grünfutter gibt es wirklich haufenweise. aber das wird verschmäht. dabei ist die auswahl wirklich groß. möhren sind gleich weg, fenchel auch. am salat wird kurz genagt, der brokoli durch die gegend gerollt. spätestens wenn die gurke weg ist verkriecht sich ganda im heu während kanina noch am wirsing nagt, aber der bleibt dann auch größtenteils liegen. die beiden mümmeln sich dann durch den heuberg. gegen mittag ist das restliche grün dann auch weg. die kräuter in der zweiten fütterung werden sofort gesucht und gefunden, der chiccoree bleibt liegen. mit dem feldsalat wird gespielt. die selerie durch die gegend getragen. apfel wird gegessen. wenn es dann nichts interessantes mehr gibt wird gepennt oder heu gefressen. über nacht ist das letzte grün dann auch weg und morgens geht das spiel von vorne los.
calimero hat heute morgen eine karotte, ein stück apfel und etwas fenchelgrün bekommen. das liegt alles noch da. der apfel ist immerhin angebissen. das heu musste ich ihm schon zweimal nachfüllen.
aber alle drei haben keine magenprobleme, keine zahnprobleme, kot ist in ordnung und sie sind weder zu dünn noch zu dick.
ich füttere insgesamt 15 bis 20 verschiedene gemüsesorten, je nach jahreszeit. meistens sind es fünf bis sechs täglich, und nie länger als zwei bis drei wochen hintereinander dasselbe. abwechslung ist ganz wichtig. und es wird auch alles aufgefressen. aber bevorzugt wird das heu. |
|
|
|
|