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Komplikation nach Häsinnen-Kastration |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 13:33 Uhr IP: gespeichert
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Hallo liebe Ehrendoktoren!
Am Montag (7.5.) wurde meine Hasendame Paulina (2 Jahre) kastriert. Die OP wurde von einer auch bei euch gut angesehenen Tierärztin (in Dortmund) durchgeführt und Paulina hat sie gut überstanden. Die Narbe wurde geklebt und war dadurch fast unsichtbar. Zuerst wollte die Dame nichts fressen, aber das ist ja nichts ungewöhnliches. Ich habe etwas gepäppelt und inzwischen frisst sie wieder selbst. Bis heute morgen war alles in Ordnung. Da habe ich die Wunde gecheckt und sie hat sie sich aufgemacht.
Ich bin sofort zu meiner TÄ hier im Ort gefahren (da bin ich in 10 Minuten, nach Dortmund bin ich 45 Minuten unterwegs). Da sie Paulina keine neue Narkose zumuten wollte, hat die TÄ vorgeschlagen die Wunde lokal zu betäuben und zu klammern. Um zu verhindern, dass sie die Wunde wieder öffnet, müsse Paulina aber einen Halskragen tragen. Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Wäre ein "Strumpf" besser? Oder gibt es noch andere, bessere Alternativen?
Paulina ist ein Löwenköpfchen (vom Tierschutz) und lebt mit ihrem Partner Strizz in einem ca. 12 qm großen abgeteilten Gehege in einem bisher noch nicht genutzten, aber beheizten Bereich unseres Hauses. Eigentlich ist sie das dominante Tier, aber seit der OP hat Strizz die Gelegenheit ergriffen, die Führung zu übernehmen. Wenn es etwas zu fressen gibt, wird Paulina schon mal durchs Gehege gescheucht, weil er der Erste sein möchte. Wenn ich (also der Futterspender) nicht da ist, benehmen sie sich aber ganz normal (ich kann das durch eine Glastür beobachten).
Bei dem Gedanken an den Kragen wird mit ganz schwindelig, denn Paulina lässt sich nicht anfassen (jede Medikamentengabe etc. beginnt erst einmal mit einer Hatz durchs Gehege) und mit dem Kragen kann sie sich doch auch nicht richtig putzen, oder?
Über eine schnelle Antwort würde ich mich ganz besonders freuen, denn ich kann sie am 16:00 Uhr wieder abholen.
Ich danke euch und hoffe auf euren Rat!
Eine sehr besorgte
Sybilla |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 14:59 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Sybilla,
meine Häsin hat nach ihrer Kastra auch immer versucht die Fäden zu öffnen und ich habe mehrere Dinge probiert. Wobei ich mit dem Halskragen schon früher Erfahrungen gemacht habe.
Halskragen:
Selbst die kleinste Größe musst du stutzen und die Befestigung erweist sich als schwierig. Am besten funktioniert es mit so einem Kaninchen(leinen)-Geschirr (auch wenn der Kauf davon natürlich nicht positiv ist), denn mit diesem können sie sich nicht so festziehen das sie keine Luft mehr bekommen. Denn die Befestigung mit einem Halsband wird meist selbst oder vom Partner entfernt und kann schnell zu fest sein.
Außerdem ist die Fütterung schwierig. Heu, Gras und Kräuter kann sie vllt mit dem Kragen noch fressen, aber andere Dinge sind schwer zu erreichen und sie kann nicht mal trinken. Außerdem wären alle Rückzugsmöglichkeiten zu entfernen, da die Gefahr bestehen hängen zu bleiben.
Also ist ein Kragen eher weniger förderlich.
Mein Anna hatte ihn damals nur weil sie am Fuß ein Geschwür entfernt haben musste und da ein Body und Co. nicht hilft.
Socken:
Eine Socke verrutscht leider leicht und ist schnell auch mal zu eng, sodass ich die vllt lieber nicht nehmen würde.
Puppen T-Shirt:
Ich würde dir empfehlen ein Puppen T-Shirt zu nehmen und es ihr verkehrt herum anzuziehen. Also die Ärmelchen über die Hinterbeine, dann kann sie durch die Kopföffnung böbbeln. Vorne befestigst du es am besten auch mit so einem Kaninchen Geschirr, indem du unten in das T-Shirt Löcher schneidest und es da durchziehst. Dadurch ist der benötigte Bereich abgedeckt, aber sie hat mehr Bewegungsfreiheit und das Ausziehen für sie ist schwerer.
Das Problem ist jedoch, dass du trotzdem immer gucken musst, dass sie es nicht doch schafft irgendein Beinchen raus zu strampeln und sich weh tut. Ich habe bei Nala alle 2 bis 3 Stunden geguckt und einmal hat sie sich leider auch halb aufgehängt.
Alternativ gibt es immer noch das Pflaster:
Hautreizungen sind möglich und es könnte leider auch gefressen werden, aber es dauert immer ne Weile bis sie das wieder ab bekommen!
Wie du siehst gibt es keine optimale Methode und du musst schauen wie du es Zeitlich am besten regelst. Zum Glück ist ja Wochenende!!!
LG und gute Besserung |
Und natürlich die Plüschnasen Schokino, Emil & Molly
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geschrieben am: 11.05.2012 um 15:18 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Momomaus Außerdem wären alle Rückzugsmöglichkeiten zu entfernen, da die Gefahr bestehen hängen zu bleiben.
Also ist ein Kragen eher weniger förderlich.
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Liebe Momomaus,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Das ist ja alles noch komplizierter, als ich es befürchtet habe! Und ich habe gleich noch mehr Fragen:
Hat denn deine Anna trotz Kragen gefressen?
Und hast du sie sauber gemacht?
Und wenn du Pflaster sagt, welches meinst du da? Leuko-Silk? Die mit einer Wundauflage halten ja schon beim Menschen kaum...
Danke dir!
Sybilla |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 15:51 Uhr IP: gespeichert
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Also Heu und frisches Gras wurde gefressen, da konnte sie den Kopf so reinstecken, dass es ein bisschen in den Kragen reingekommen ist und sie essen konnte. Trinken ist schwieriger, das musst du ihr immer anbieten, vllt geht es ihr eine Nippeltränke anzubieten, da würde sie mit Kragen vllt dran kommen und es ist ja nur eine Übergangslösung. Die Frage ist ob sie es annimmt und dann auch genug trinkt!
Geputzt wurde Anna damals immer von ihrem Partner. Aber leider kann sie dann auch kein Blinddarmkot aufnehmen!
Pflaster habe ich das normale Wasserfeste Hansaplast genommen, das klebt recht gut nur beim ablösen geht halt Fell drauf, aber das machen die meistens in nem halben Tag alleine und sorgen dafür das es nicht ganz so viel Fell ist das rausreißt. Dann hättest du jedenfalls immer so einen halben Tag Ruhe, je nachdem wie sie es annimmt!
LG |
Und natürlich die Plüschnasen Schokino, Emil & Molly
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geschrieben am: 11.05.2012 um 16:10 Uhr IP: gespeichert
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Ihren Blinddarmkot frisst Paulina sowieso nicht (aber das ist ein anderes Problem). Und ihr Partner wird sie wohl nicht putzen. So sehr lieben die beiden sich nicht. Ich hole sie gleich beim Tierarzt ab und werde die Pflasterlösung mal ansprechen.
Nachmals vielen Dank!!
Sybilla |
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geschrieben am: 12.05.2012 um 10:08 Uhr IP: gespeichert
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Hallo,
bei meiner Snowy gab es auch das Problem, dass sie sich die Kastra-Naht aufgebissen hat. Daraus entwickelte sich eine Geschichte mit insgesamt 4 Wochen Halskrause... Das war nicht schön, aber sie kam letztlich viel besser damit klar, als ich gedacht hätte. Wichtig ist, die richtige Länge des Kragens. Sie sollte das Mäulchen bei normaler Haltung knapp überragen. So kann das Tier noch fressen, aber kommt nicht an die Wunde. Bis wir das raushatten, hat es allerdings auch gedauert. Hier kannst Du Snowys Geschichte nachlesen:
>KLICK HIER!<
Meiner Meinung nach bringt ein Pflaster gar nichts. Ich glaube, dass das Pflaster Snowy noch mehr dazu animiert hat, am Bauch rumzubeißen, weil es sie gestört hat.
Alles Gute,
Juvi |
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geschrieben am: 12.05.2012 um 21:50 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Juvi,
die Halskrause hat sich in mehr als einer Hinsicht als Problem entpuppt. Zunächst war Paulina natürlich mega-verstört und hat ständig mit dem Kopf geschüttelt. Fressen wollte sie (natürlich) auch nicht. Was viel schlimmer war, ihr Partner ist total ausgerastet und hat sie permanent durch das Gehege gejagdt und da ich ja alle Rückzugsmöglichkeiten entfernen musste, damit sie darin nicht steckenbleibt, konnte sie sich nirgendwo verstecken, außer im Klo. Nicht gerade DER Platz für eine frische Bauchwunde.
Wir haben die beiden daraufhin getrennt und Strizz musste die Nacht im "Notkäfig" verbringen. Heute morgen wollte Paulina auch nichts fresssen, obwohl ich ihr das Liebingsfrischfutter angeboten habe. Also wieder Critial Care & Co. Da ich sowieso zur Tierärztin musste, bin ich noch einmal nach Dortmund gefahren, weil wir uns dort einen "Body" abholen sollten. Das ist ein kleiner grüner Body aus weichem Baumwolljersey mit Öffnung unten - also vergleichbar mit der Geschirr-Puppen-T-Shirt-Lösung von Momomaus. Leider gab es nur ein Problem, was bei der TÄ noch gut saß, war zuhause durch die Körperwärme und die Dehnbarkeit des Stoffes zu groß geworden, so dass Paulina nicht viel Mühe hatte, den oberen Teil abzustreifn. Ich also noch mal zur Tierklink und eine kleinere Größe geholt. Inzwischen habe ich das Gehege in zwei Bereiche geteilt (ich habe innen diese flexiblen Gitter, die eigentlich für außen gedacht sind) - und siehe da, es herrscht wieder Friede. Paulina ist jetzt noch völlig ohne, aber sie bekommt gleich noch etwas CC und dann werde ich den neuen kleineren Body versuchen. Wenn es klappt und sie ihn wirklich anbehält (ist bisher natürlich noch nie ein Problem bei der TÄ gewesen...), mache ich ein Foto. Was das Gute ist, diese Body ist quasi kostenlos. Man muss ihn nicht kaufen, sondern kann ihn sich leihen und nach Gebrauch gewaschen zurückgeben.
Ich halte euch auf dem Laufenden!
Sybilla |
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