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1-2 kranke Häschen - Hefen! |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 19:00 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Ihr Lieben,
meine beiden Wuschel machen mir Sorgen und ich kann gute Ratschläge und Ideen dringend brauchen. Achtung, dieser Eintrag wird etwas länger, aber ich will ausführlich berichten.
Zunächst einmal die Eckdaten: Coco (ca. 5 Jahre, 1,4kg) und Lego (ca. 9 Jahre, 1,7kg) bewohnen bei mir ein geräumiges Zimmergehege und ernähren sich getreidefrei von Heu und Frischfutter (2xtgl). Mein Tierarzt (ca 40 Jahre., 85kg... ne, nur Spaß ) betreut meine Lieben schon lange und ist eigentlich immer super gründlich und selten überfragt. Hier allerdings schon ein bisschen...
Nun zur Krankengschichte:
Eigentlich zeichnen die beiden sich durch einen hervorragenden Appetit aus, als es vor 2 Wochen aber so sehr warm wurde, hatten sie auch nicht wirklich Interesse am Futter. Das hat mich nicht weiter beunruhigt. Am Abend gab es dann erstmalig für dieses Jahr ein wenig Salat, der prompt mit etwas Durchfall quittiert wurde (wer von beiden das war, weiß ich nicht, habe es erst am nächsten Tag in der Gehegeecke bemerkt). Also, Salat wieder von der Speiseliste gestrichen, weiter nix groß gedacht, denn der Hunger war wieder größer, der Napf wieder ratzfatz leer und die Köttel wieder formschön.
Dann dauerte es immer ein wenig länger, bis der Napf leer wurde, leider hatte ich das nicht so genau im Blick, weil ich selbst mit Grippe im Bett lag. Der große Jieper schien das Heu zu sein. Das haben sie noch gerne gefuttert. Am Dienstag blieb der Napf schließlich voll und die Heuraufe auch. Coco fraß für mich ersichtlich gar nichts mehr (strich nur mit dem Kinn über alles Fressbare) und Lego sehr, sehr wenig.
Also am nächsten Morgen (Mittwoch) Hasis eingepackt und (selbst noch fiebernd) ab zum TA. Erste Diagnose: Coco hatte leichte Zahnspitzen, die entfernt wurden und 40g abgenommen. Legos Zähne waren prima, aber er wies eine reduzierte Darmmotorik auf und hatte 60g abgenommen. Ich bekam MCP (2xtgl 1ml), Bene Bac und Critical Care für beide mit auf den Weg.
Resultat: Coco frisst etwas besser, Lego frisst so gut wie nix mehr. Die CC- und Medigabe gleicht einem Wrestling-Kampf mit hyperventilierendem Kaninchen nebst Halter und Breispritzern durch die halbe Wohnung.
Heute ging es dann wieder zum TA. Coco hat ihr Gewicht gehalten, Lego weitere 40g abgenommen. Da er grad auf den Untersuchungstisch pullerte, gab's eine Urinunersuchung, die einen erhöhten Bilirubinwert und etwas mit der Gallensäure (?) zeigten.
Der Verdacht steht nun auf Leberprobleme. Es wurde Blut abgenommen (Wow, ich wusste gar nicht, dass man aus so einem kleinen Häschen so schnell so viel Blut kriegt!), am Montag kommt das Ergebnis vom "großen Kaninchenprofil" mit allen Leber-, Nieren- und Entzündungswerten. Lego bekam einen Vitamin-B-Komplex gespritzt und ich habe für beide Vitamin-B-Tabletten mitbekommen, die ich tgl. geben soll.
Der TA meint, es sei unwahrscheinlich, dass es sich um Parasiten handelt. Die Kotprobe wird dennoch untersucht und ich bekomme morgen das Ergebnis.
Bis dahin (oder Montag) heißt es also für mich: CC-Päppeln so viel wie mgl., MCP 2x tgl, Bene Bac und Vit.-B-Komplex 1x tgl. Außerdem gibt's natürlich nur die Lieblingsspeisen im Angebot und Magenfein-Tee, den Coco gerne trinkt.
Und nun die Fragen: Habt Ihr noch weitere Tipps? Denkt Ihr, es könnten doch Parasiten sein? Ist es nicht komisch, dass beide aus angeblich unterschiedlichen Gründen aufhören zu fressen? Und hat jemand Erfahrung mit Lebererkrankungen beim Kaninchen?
Ich weiß, mein Lego ist schon alt, aber er ist eigentlich immer topfit gewesen. Und erst im Herbst hat er (nachdem Frauchen endlich aufgewacht ist) die Liebe seines Lebens gefunden und ist sooo verknallt!
Mache mir solche Sorgen |
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TopZuletzt geändert am: 12.05.2012 um 14:24 Uhr von Haselotte
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geschrieben am: 11.05.2012 um 19:50 Uhr IP: gespeichert
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Okay, ich habe gegoogelt und gegoogelt...
Was wisst Ihr über Leberkozidiose? Wäre das eine Möglichkeit? Und sind die Kokzidien dann dennoch im Kot nachweisbar? Hat damit jemand Erfahrungen? |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 20:55 Uhr IP: gespeichert
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soweit ich weiß werden leberkokiziden genauso behandelt wie die kokiziden im darm, sind aber schwerer nachzuweisen.
es wäre auch eine erklärung dafür warum beide tiere betroffen sind.
es kommen natürlich auch andere ursachen infrage. das ist allein über den billirubinwert kaum einzugrenzen.
wann bekommst du denn das ergebnis der blutuntersuchung?
>KLICK HIER!<
ziemlich weit unten werden kokiziden angesprochen
ich drück ganz feste die daumen, damit die beiden schnell wieder auf die beine kommen |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 21:07 Uhr IP: gespeichert
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Also, zunächst finde ich die MCP-Gabe bedenklich, denn es scheint ja kein Problem (Verstopfung) mit der Verdauung vorliegen. MCP sollte in der Regel zudem nicht länger als 3 Tage gegeben werden.
Möglich kann einiges sein - aber wenn beide wirklichbetroffen sind und es nicht nur wetterbedingt / jahreszeitlich bedingt ist, dann ist die Möglichkeit groß, dass es etwas ansteckendes ist, natürlich größer.
Leberkokzidiose kann über den Kot und auch die Blutuntersuchung festgestellt werden, zur Absicherung kann auch ein Ultraschall gemacht werden.
Wenna uch die nächsten Untersuchungen nichts bringen, dann wäre vielleicht auch eine zweite Meinung hilfreich.
Bietest du denn auch frische Kräuter an? Wird denn auch das Lieblingsfutter verschmät?
Stimmt der Kotabsatz?
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Grüße von Karin
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geschrieben am: 11.05.2012 um 21:20 Uhr IP: gespeichert
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Danke für Eure Antworten!
Die Blutergebnisse krieg ich Montag, die Ergebnisse der Kotprobe morgen. Das MCP soll ich noch bis morgen früh geben, das wären dann genau 3 Tage. Sie haben es, denke ich, wegen der reduzierten Darmmotorik bekommen (beim Abhören und Abtasten festgestellt.)
Köttel produzieren sie schon, aber recht kleine, harte und auch nicht so viele wie sonst. Gestern war auch etwas Blinddarmkot mit dabei. Ich kann schlecht beurteilen, wer welche macht und wer nicht, das ist etwas doof.
Was das Lieblingsfutter angeht: Gestern und heute gab's ausnahmsweise Haferflocken, die sind sonst der absolute Renner. Sie haben auch ein wenig dran rumgeschleckt, aber längst nicht mit so viel Elan wie sonst. Es war sogar einiges übrig, normalerweise gibt es Mord und Totschlag um die letzte Flocke.
An Kräutern habe ich viel Dill angeboten (appetitanregend?), Petersilie (weil beliebt) und Salbei (gut für den Bauch?) und die werden auch zumindest von Coco gut angenommen. Lego hat sich eben überreden lassen, ein wenig Möhrenkraut zu naschen. Immerhin mag er das CC ganz gerne.
Habt Ihr noch Kräuterempfehlungen?
Ich hab jetzt auch nochmal Tee gekocht. Hatte gelesen, der "Magenfein"-Tee von Teekanne sei gut. Seht Ihr das auch so? Mache mir Gedanken wegen dem Rotbusch, der da drin ist. Hab noch nie gehört, das Nins das trinken sollen.
@streunerin: Danke für den Link! Den kannte ich noch nicht. |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 21:30 Uhr IP: gespeichert
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basilikum ist hier der absolute renner und ist auch appetitanregend. hat bei calimero geholfen als er gar nicht fressen wollte.
mehr fällt mir jetzt an kräutern auch nicht ein.
was den tee angeht: kalter fenchel oder kamillentee ist auch gut. und immer ein wenig mit wasser verdünnen.
ob rotbuschtee geeignet ist weiß ich jetzt nicht. |
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geschrieben am: 11.05.2012 um 21:38 Uhr IP: gespeichert
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Ah, stimmt, Basilikum! Danke! Das werd ich morgen gleich mal besorgen. |
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TopZuletzt geändert am: 11.05.2012 um 21:39 Uhr von Haselotte
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geschrieben am: 12.05.2012 um 14:24 Uhr IP: gespeichert
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Soeben gab es Nachricht vom Tierarzt: Kotprobe und Blutuntersuchung sind beide schon da.
Die Ergebnisse: Leber- und Nierenwerte sind zum Glück alle in Ordnung. Allerdings sind die Entzündungswerte erhöht.
Die Kotprobe ergab keine Kokzidien aber dafür massenhaft Hefen.
Vorgehen ist jetzt folgendes:
Kein Obst mehr, weitestgehender Verzicht auf FriFu, viel Heu und Wasser anbieten, weiter BeneBac und Vitamin-B geben
Wenn keine deutliche Besserung gibt's ab Montag Nystatin.
Was meint Ihr dazu? Können Hefen tatsächlich die Entzündungswerte erhöhen? Und es ist doch okay, wenn ich weiter Kräuter gebe, oder? |
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geschrieben am: 12.05.2012 um 18:00 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Haselotte!
Auf was wurde die Kotprobe denn alles untersucht - Parasiten, Kokzidien, Giardien und Hefen?
Hefepilze im Verdauungstrakt sind in geringen Mengen zunächst einmal nicht ungewöhnlich. Eine starke Erhöhung der Hefenzahl zeigt, dass das Darmmilieu durcheinander geraten ist. Als Ursache kommen beispielsweise ein Parasitenbefall, Zahnprobleme oder falsche Fütterung infrage. Um das Hefeproblem auf Dauer in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, diese Ursache zu finden und zu behandeln. Ist dies geschehen, reguliert sich das Durcheinander im Verdauungstrakt zumeist von selbst, die Hefenzahl reguliert sich wieder auf ein normales (=geringes) Maß.
Hefen "lieben" Zucker, daher ist der Verzicht auf süßes Obst erst einmal gut. Ebenso sollten keine getreidehaltigen Nahrungsmittel gefüttert werden. Auf Frischfutter generell sowie Kräuter brauchst Du aber nicht verzichten.
Wie futtern die beiden denn inzwischen, werden nur bestimmte Sorten gefressen? Und hat Dein Tierarzt eine Vermutung, weshalb die Entzündungswerte erhöht sind? Bilirubin- und Gallensäurewerte im Blut waren normal?
EDIT: Hier mal noch ein Link zur Ernährung bei Hefen (bitte runterscrollen): >KLICK HIER!< |
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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TopZuletzt geändert am: 12.05.2012 um 18:02 Uhr von Gretchen
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geschrieben am: 12.05.2012 um 20:27 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Gretchen,
vielen Dank für Deine Antwort! Also, die Kotprobe wurde auf "Kokzidien und andere Parasiten" untersucht. Welche das nun genau alles waren, habe ich nicht genau gefragt.
Bei Coco könnte das mit den Zahnproblemen ja hinkommen, sie hatte ja Spitzen. Aber bei beiden? Das erscheint mir irgendwie sehr ungewöhnlich. Der TA hatte auch am ehesten Kokzidien im Verdacht, auch wegen der Entzündungswerte, aber das hat sich ja nun nicht bestätigt.
Bilirubin und Gallensäure waren nur im Urin, nicht aber im Blut auffällig. Leber und Niere scheinen laut Blutwerten völlig i.O. Beim Abstasten gab's auch nix Auffälliges...
Und falsche Fütterung... ehrlich gesagt füttere ich sehr bewusst und habe mich auch, denke ich, ganz gut informiert. Sie kriegen überhaupt kein Getreide (vor ein paar Tagen mal ausnahmsweise Haferflocken, weil ich dachte, ich locke sie so, sonst nix derartiges). Es gibt immer Heu ohne Ende (und eigentlich ein gutes - Schwarzwaldheu) und 2xtgl. Frischfutter bestehend aus meist Chicoree, Gurke, Möhre, Kräutern und dann immer abwechselnd Pastinaken, Paprika, Broccoli, Fenchel, etwas Salat o.ä. und hin und wieder eine Tomate oder ein wenig Apfel.
Heute Nachmittag habe ich das Gehege ein wenig erweitert, auch um dort Futter zu verstecken (ist ja dann wesentlich interessanter) und das hat auch etwas funktioniert. Coco frisst nun etwas mehr, insbesondere Petersilie und Fenchel. Das Frische lässt Lego völlig links liegen, aber er trinkt immerhin wieder Wasser und hat vorhin etwas Heu gefuttert, da habe ich ja schon gejubelt.
Aber von der Menge her reicht das lange nicht! Ich bin so ratlos: Päppeln und Medis geben ist jedes Mal eine solche Tortur und so ein Stress für den Kleinen. Ich belasse es beim absoluten Minimum, habe dabei aber auch kein gutes Gefühl...
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