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Verstopfung?? |
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geschrieben am: 28.05.2012 um 16:51 Uhr IP: gespeichert
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Liebe Kaninchen-Freunde,
ich muss zugeben, dass ich schon lange mitlese, mich aber jetzt erst angemeldet habe, um selbst einen Beitrag zu verfassen. Ich danke euch daher unbekannterweise für die vielen Tipps und Erfahrungen, durch die ich die letzten Jahre viel gelernt habe und die mir oft weitergeholfen haben.
Jetzt möchte ich doch mal persönlich nach eurer Meinung fragen. Und zwar geht es um mein Kaninchen Oskar, 7 Jahre, kastriert. Vor 3 Monaten habe ich ihn aus dem Tierheim adoptiert. Mit seiner Freundin Bella lebt er bei mir in Innenhaltung, in einem Gehege von 2x3 Meter.
Donnerstag war ich mit den beiden bei der Tierärztin, Bella musste geimpft werden und Oskar hatte ein entzündetes Auge, das mit einer Chloramphenicol-Lösung gespült wurde (Tränensackentzündung). Klar, dass das Köpfchen halb durchnässt war und er sich das im Laufe des Abends saubergeleckt hat.
Freitag Abend hat er dann nur wenig gefressen und sein Bauch gluckerte laut. Daraufhin habe ich ihm Dimeticon gegeben und bis zum nächsten Morgen abgewartet. Da er dann überhaupt nichts mehr fressen wollte, bin ich wieder zu unserer (kaninchenerfahrenen) Tierärztin gefahren. Sie hat ihn abgetastet (alles weich) und abgehört (keine ungewöhnliche Darmtätigkeit). Zähne ok. Medikamente hat sie mir trotzdem gegeben, da ja die Feiertage anstanden:
Emeprid (MCP)
Dimeticon
Colosan
Bene Bac
zufüttern mit Critical Care
Gestern habe ich mir aus der Tierklinik zusätzlich Paraffin-Öl und Felimalt besorgt, da ich damit schon gute Erfahrungen machen konnte... Leider wurden wir von Magen-Darm-Geschichten in der Vergangenheit nicht verschont.
Heute ging es ihm nicht besser aber auch nicht schlechter. Alles, was er abgesetzt hatte, waren klitzekleine, harte Köttel. Eigentlich sind die nicht der Rede wert, im Prinzip hat er nichts abgesetzt. Das hat mir Sorgen bereitet und ich wusste nicht, ob das mit dem Päppeln eine so gute Idee ist. Andererseits - kommt nichts rein, kann auch nichts weitergeschoben werden. Deswegen bin ich mit ihm heute in eine Tierklinik gefahren, die Notdienst hatte. Dort wurde der Bauch wieder abgetastet (alles weich, allerdings reagierte er leicht auf Druck) und ein Röntgenbild erstellt. Medikamentemäßig hat er eine Infusion und Novalgin bekommen. Zu Hause soll ich ihm zusätzlich "Lactulose" geben. Hat damit jemand Erfahrung? Ich nämlich nicht... Die Meinungen scheinen sich zu scheiden...
Der Röntgenbefund lautet: Keine Verstopfung, keine Aufgasung, nur harter Stuhl. Keine Magenüberladung. Hier das Bild:
Ich weiß, dass ihr hier keine ausgebildeten Tierärzte seid, aber vielleicht könnt ihr mir kurz sagen, was ihr von dem Bild haltet? Morgen früh habe ich einen Termin bei meiner Tierärztin, ihr werde ich das Bild selbstverständlich vorlegen.
Ich hoffe, dass Oskar heute wieder anfängt, zu fressen und zu kötteln. Sonst weiß ich nämlich nicht weiter... er sitzt zwar viel rum und bewegt sich wenig (manchmal scheuche ich ihn auf, denn Bewegung ist ja gut), aber er ist aufmerksam, stellt die Ohren und streckt sich ab und zu.
Meint ihr, das Ganze kann eine Reaktion auf diese Antibiotika-Lösung sein, mit der das Auge gespült wurde? Habt ihr noch Ratschläge, was ich tun kann, damit es ihm bald besser geht?
Danke für eure Tipps!
Liebe Grüße,
Sabrina. |
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geschrieben am: 28.05.2012 um 19:20 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Sabrina und
bezüglich des Röntgenbilds kann ich dir nicht wirklich weiterhelfen, aber mir schossen gleich ein paar Dinge durch den Kopf als ich deinen Beitrag gelesen habe...
Da er noch nicht solange bei dir ist - wurde seinerzeit eine Kotprobe von ihm untersucht?
Es ist natürlich möglich, dass durch die orale Aufnahme des AB's seine Darmflora durcheinander geraten ist und er deshalb Verdauungsstörungen hat.
Den schlechten Kotabsatz könnte ich mir dadurch erklären, dass er die Tage davor ja anscheinend nur sehr schlecht gerfressen hat und deshalb auch nicht soviel im Verdauungstrakt ist. Oder hattest du doch gepäppelt?
Falls du päppeln solltest, dann bitte auf jeden Fall ganz dünn anrühren.
Mit Lactulose habe ich selber auch keine Erfahrungen - allerdings habe ich bisher auch von keinen negativen Erfahrungen gelesen, her dass gar keine Wirkungen zu erkennen war. Aber wie gesagt, Erfahrungen damit habe icha uch nicht.
Alles Gute für den kleinen Oskar. |
Grüße von Karin
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geschrieben am: 28.05.2012 um 19:39 Uhr IP: gespeichert
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Vielen Dank für deine schnelle Antwort, Karin!
Als wir ihn aus dem Tierheim geholt haben, haben wir ihn komplett durchchecken lassen. Auch eine Kotprobe (3 Tage gesammelt) war dabei. Sie war negativ auf alle getesteten Parasiten, lediglich ein paar Hefen waren drin. Da er aber keinen Durchfall hatte und die Hefen nicht wirklich in Mengen nachzuweisen waren, haben wir nichts gemacht. Seit er bei mir ist, hatte er auch keine gesundheitlichen Probleme. Zurzeit picke ich alles auf, was er absetzt, was ja wirklich wenig ist. Das ist wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen... Aber vielleicht reicht es ja für eine Untersuchung.
Gefressen hat er bis Freitag Abend ganz normal. Er hat auch nichts anderes bekommen als sonst auch. Er ist ein bisschen wählerisch was das Fressen angeht, hauptsächlich frisst er Heu und getrocknete Kräuter, was ich toll finde. Ich hatte auch schon Kaninchen, die mich mit Verachtung gestraft haben, als ich ihnen Heu angeboten habe. Ansonsten frisst er Karotten, Gurke und ab und zu Petersilie und andere frische Kräuter. Alles andere Gemüse lässt er grundsätzlich liegen.
Etwa 24 Stunden nach der Augen-Spül-Aktion hat die Fressunlust angefangen, also Freitagabend. Freitag abends habe ich noch nicht gepäppelt, weil er da noch ein klitze kleines bisschen genommen hat. Samstag habe ich dann am späten Morgen damit angefangen, nachdem wir erneut bei der Tierärztin waren. Die Zeit, in der er wahrscheinlich rein gar nichts zu sich genommen hat, schätze ich auf etwa 10 Stunden... Jetzt bekommt er alle 4 Stunden 20ml CC, das nimmt er auch sehr gut. Zusätzlich gebe ich ihm 3ml reines Wasser. Aber ich denke, das CC einfach dünner anzumischen, so wie du es vorschlägst, macht mehr Sinn! Kann man das eigentlich auch mit verdünntem Fencheltee mischen? Der ist ja auch gut für Magen und Darm...
Liebe Grüße und Danke nochmal!
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geschrieben am: 28.05.2012 um 19:44 Uhr IP: gespeichert
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Klar kannst du Fencheltee nehmen - ist sogar wirklich besser.
Dass er den Päppelbrei gut nimmt, ist schon mal gut.
Auch Novalgin ist bei Schmerzen (soweit er denn welche hat) im Verdaungstrakt gut.
Gibst du die MCP-Tropfen eigentlich noch?
Der Zusamenhang zur Spülung ist ja wirklich dicht... |
Grüße von Karin
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geschrieben am: 28.05.2012 um 19:48 Uhr IP: gespeichert
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Super, dann mache ich das. Obwohl, ich habe gesehen, mein Tee ist kein reiner Fenchel, sondern noch mit Anis und Kümmel. Geht das auch? Sonst kaufe ich gleich morgen früh Fencheltee.
Ja, die MCP gebe ich noch - ich hoffe, dass das den Darm ein bisschen anregt. Die Not-Tierärztin heute hat mir geraten, die Tropfen langsam auszuschleichen. Soll ich das tatsächlich tun, wenn er noch nichts absetzt? |
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geschrieben am: 28.05.2012 um 20:05 Uhr IP: gespeichert
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Den anderen kannst du auch geben.
MCP-Tropfen sollen in der Regel nicht länger als drei Tage gegeben werden. Ich würde da auch sehr vorsichtig sein. |
Grüße von Karin
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geschrieben am: 28.05.2012 um 20:15 Uhr IP: gespeichert
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Ok, dann halte ich mich an den Rat der Ärztin. Ich bin da nur immer sehr skeptisch und traue neuen Ärzten erstmal nicht über den Weg, denn man weiß nie, ob sie wirklich Ahnung von Kaninchen haben. Da habe ich leider schon sehr schlechte Erfahrungen machen müssen. Aber die Hoppler werden ja immer dann krank, wenn Feiertage oder Wochenenden ins Haus stehen, ist ja klar! Kennt hier bestimmt auch jeder... Naja, ich werde mich morgen nach dem Termin noch mal melden. Bis dahin müssen wir Oskar gaaaanz fest die Daumen und alle Pfötchen drücken! |
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geschrieben am: 28.05.2012 um 20:50 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Sabrina,
was macht denn das Auge? Ist das besser geworden? Hat die Ärztin was dazu gesagt, woher die Entzündung kommen könnte? |
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geschrieben am: 28.05.2012 um 21:33 Uhr IP: gespeichert
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Hi Brina,
ja, das Auge ist besser geworden. Sie weiß nicht, woher die Entzündung kommt. Allerdings wurde er wegen dem Auge schon im Tierheim behandelt, mit einer Salbe. Als wir ihn abgeholt haben, war die Therapie zu Ende und das Auge war in Ordnung. Weil es wieder angefangen hat, haben wir ein Antibiogramm erstellen lassen. Daraufhin haben wir wieder Salbe bekommen. Die hat aber nicht gewirkt, also wurde das Auge gespült und wir haben Floxal Tropfen bekommen. Die geben wir ihm und sie scheinen zu helfen.
Die Zähne kann man eigentlich ausschließen, er hat zwar eine Fehlstellung der Schneidezähne (die stehen aufeinander), daran musste aber noch nie was gemacht werden, er scheint sie ganz gut abzunutzen. Er frisst ja auch hauptsächlich Heu und getrocknete Kräuter, die den Abrieb fördern. Trotzdem - wenn das Problem weiterhin besteht, wird auch der Kopf noch mal geröngt. Die Futterverweigerung könnte ja theoretisch auch von den Zähnen kommen, aber das glaube ich eher nicht, wegen des engen Zusammenhangs mit dem gespülten Auge... Oder was meinst du?
Liebe Grüße,
Sabrina. |
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geschrieben am: 29.05.2012 um 12:58 Uhr IP: gespeichert
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Aaalso. Wir waren heute morgen bei der Tierärztin, dort hat Oskar noch mal eine Infusion und Novalgin bekommen. Auch sie sagte mir, dass er nicht aufgebläht ist. Mit dem Paraffinöl soll ich runter gehen auf 2ml/Tag und die MCP soll ich ebenfalls ausschleichen. Novalgin, Colosan, BezoPet (statt Felimalt) und BeneBac weitergeben und weiterpäppeln. Falls es aber am Donnerstag nicht besser ist, soll ich noch mal vorbei kommen.
Heute morgen ging es ihm ganz ok. Er wirkte etwas fitter und hat sich nach seiner Morgenration CC sogar 2-3 Heuhalme geschnappt, als er wieder im Gehege saß. Ich konnte an seinem Lieblingsplatz sogar ein paar Köttel finden, die nicht mehr so hart waren wie die davor, sondern weich und dunkel glänzend (ich nehme an, vom Öl?). Aber immer noch klein.
Ich hoffe, dass die Verdauung jetzt langsam wieder in Schwung kommt! Es ist doch immer wieder Stress für die Tiere, gefangen und festgehalten zu werden... :( Sobald ich wieder ein normales Köttelchen von ihm im Stall finde, werde ich die CC-Rationen verringern und ihn in Ruhe lassen... vielleicht fängt er dann wieder selbst an zu fressen. Was meint ihr? |
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geschrieben am: 30.05.2012 um 13:50 Uhr IP: gespeichert
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Juhuuu wir haben Köttel! Naja, so was Ähnliches zumindest. Sie sind nicht so schön rund, sondern eher wurstförmig, ca. 2 cm lang, sehr dunkel und man erkennt vereinzelt Köttelkügelchen. Ich glaube, das ist der Blinddarmkot, oder? Heute Morgen hat er zumindest was davon gefressen.
Ans Futter geht er leider immer noch nicht, nur vereinzelt frisst er ein paar Heuhalme. Deswegen kriegt er noch CC. Aber eigentlich müsste er doch jetzt langsam wieder alleine fressen und Appetit entwickeln, oder? Denn die Verdauung scheint ja wieder angelaufen zu sein. Bin ich zu ungeduldig?
Als nächsten Schritt sollte ein Röntgenbild des Kopfes gemacht werden, um Zahnprobleme auszuschließen. Meine Tierärztin möchte das aber nicht ohne Narkose machen. Kann man ihm das in seinem derzeitigen Zustand zumuten? Ich meine - er ist zwar einigermaßen fit, sitzt aber immer noch viel in der Ecke und ist sicherlich durch den ganzen Stress der letzten Tage noch geschwächt... allerdings, wenn es wirklich die Zähne sind, wird sich der Zustand ja nicht bessern, wenn nichts unternommen wird. Was meint ihr? |
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geschrieben am: 30.05.2012 um 19:28 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Sabrina88 Als nächsten Schritt sollte ein Röntgenbild des Kopfes gemacht werden, um Zahnprobleme auszuschließen. Meine Tierärztin möchte das aber nicht ohne Narkose machen. Kann man ihm das in seinem derzeitigen Zustand zumuten? Ich meine - er ist zwar einigermaßen fit, sitzt aber immer noch viel in der Ecke und ist sicherlich durch den ganzen Stress der letzten Tage noch geschwächt... allerdings, wenn es wirklich die Zähne sind, wird sich der Zustand ja nicht bessern, wenn nichts unternommen wird. Was meint ihr? |
Huhu Sabrina,
ein Röntgenbild kann durchaus auch ohne Narkose angefertigt werden - man muss das Tier nur richtig fixieren. Leider wählen viele TÄ immer den bequemeren Weg, ich würde aber darauf bestehen, dass ohne Narkose geröngt wird. |
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geschrieben am: 30.05.2012 um 21:48 Uhr IP: gespeichert
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Danke, Mari! Dann werde ich es nochmal ansprechen. Ich glaube, das Argument war, dass die Bilder dann schärfer werden... So kann eine Wurzelentzündung besser diagnostiziert werden. Aber ich kläre das morgen Abend während des Kontrolltermins ab.
Dann bekomme ich auch die Ergebnisse der aktuellen Kotuntersuchung. Das hat länger gedauert, weil die "Köttel", wenn man sie so nennen kann, zu trocken waren und erstmal einweichen mussten. |
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