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Chronischer Schnupfen - "falsches" AB - erst Aufgasung jetzt Hefen/Kokzidien

Nutzer: Pada
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geschrieben am: 22.07.2012    um 22:26 Uhr   IP: gespeichert
Hallo an alle!
Der lange Text tut mir total Leid! Aber...
Es geht um mein Kaninchen Blacky, seit Anfang Mai bei mir, etwa 8-9 Jahre alt, hat hier einen 8jährigen Partner und 24h-Wohnzimmerauslauf.
Zwei Tage nachdem sie zu mir gekommen ist, hatte sie "weißen Rotz" am rechten Nasenloch. Beim Tierarzt wurden dann auch noch Zahnspitzen festgestellt, gleich behoben, Antibiotikum gespritzt und für 12 Tage mit Marbocyl behandelt. Niesen und Rotz waren fast sofort weg.
Bald darauf musste die stark veränderte Gebärmutter entfernt werden. Drei später hatte sie wieder "weißen Rotz" am rechten Nasenloch und wurde für 10 Tage mit Baytril behandelt. Ohne Besserung. Dann Engystol, ebenfalls ohne Erfolg.
Das nächste Antibiotikum - hab den Namen vergessen - hat sofort gewirkt, aber Magen-Darm komplett umgehauen. Sie war vollständig aufgegast. Ich sollte sie dann vorerst auf Heu-Wasser-Diät setzen - weil sie am Ende nur noch Küchenkräuter gefressen hat und das wohl - laut TA - die Aufgasung begünstigt hat? - und Metamizol, Dimeticon und BeneBac geben. Da sie, seit sie bei mir ist, kontinuierlich Gewicht verloren hat, sollte ich mit HerbiCare päppeln. Das geht jetzt seit Anfang Juli so.
Sie frisst keinen Päppelbrei freiwillig, verweigert alles und kämpft bei einer Zwangsfütterung mit allem was sie hat. Ich kriege zwar pro Fütterung 12-15ml reingwürgt, danach verkriecht sie sich aber für den Rest des Tages und frisst kein Heu mehr, trinkt nicht, nimmt reiß aus, wenn ich mich nur bewege. Zähne mussten wieder gemacht werden. Aufgasung scheint aber seit etwa letztem Montag behoben (es gluckert nicht und auf dem letzten Röntgenbild waren "nur noch" zwei kleinere Luftblasen zusehen) und ich darf langsam wieder mit Frischfutter anfangen.
Wie befürchtet hat sie jetzt einen starken Hefebefall und eine Kokzidie wurde gefunden. Da wir gerade erst die Aufgasung in den Griff bekommen hatten und ihr Gewicht zwar niedrig aber stabil ist, sollten zuerst die Hefen bekämpft werden. Seit einer Woche gebe ich weiterhin Metamizol, Dimeticon, BeneBac und zusätzlich Nystatin. Sie frisst mir zu wenig Heu und trinkt auch zu wenig. Der Kot ist überwiegend klein und hart, selten auch größer und etwas feuchter, insgesamt auch viel zu wenig. Morgens produziert sie sehr weichen Blinddarmkot, teilweise durchfallartig. Der Kotabsatz scheint ihr auch Mühe zu bereiten: Sie macht dabei Geräusche, wirft mit Heu und konzentriert sich nur darauf. Beim Abtasten durch den Tierarzt ist aber keine Verhärtung feststellbar gewesen, Röntgenbild ebenfalls unauffällig. Sie hat jetzt mehrmals Elektrolyte, Schmerzmittel und MCP bekommen. Zusätzlich habe ich ihr 2ml Leinöl über den Tag verteilt gegeben und ihr Fencheltee angeboten. Hilft nicht wirklich bzw. will sie nicht.
Am Dienstag habe ich wieder einen Termin beim Tierarzt, aber ich möchte eigentlich lieber gleich morgen mit der Baycox-Behandlung beginnen. Ich bekomme ihren Zustand (Gewicht, Verdauung) so einfach nicht in den Griff und will nicht länger warten, da das Hefemittel für mich keine sichtbare Verbesserung bringt, sie zudem heute morgen sehr viel Blinddarmkot produziert hat und überhaupt sind mir das einfach auch zu viele Medikamente, die ich ihr derzeit geben soll. Der TA will auch bald wieder mit Marbocyl anfangen, weil sie wieder Rotz an der Nase hat. Bin ich eigentlich gar nicht für, aber ich will auch nicht, dass sie Probleme mit Bronchien etc. bekommt.
Meine Fragen:
Welche Baycox-Behandlung würdet Ihr empfehlen: 333 oder 151 oder ? Es wurde ja nur eine Kokzidie gefunden, also nur leichter Befall obwohl sie jetzt so viel "dünnen Blinddarmkot" produziert? Müssen je nach Behandlungsschema unterschiedlich hohe Dosen gegeben werden? Wenn ja, welche?
Ich weiß nicht was ich tun kann, damit ihr Gewicht endlich wieder rauf geht. Die ganzen gesunden Dickmacher fallen ja noch raus. Sonnenblumenkerne traue ich mich nicht so recht, obwohl sie die mag. Kann man die bei Hefen/Kokzidien geben? Tatsächlich 1-2 Esslöffel pro Tag? Zwangsfütterung stresst sie zu sehr oder soll ich das jetzt auf Gedeih und Verderb durchziehen? Wenn ja, in welchen Mengen zu welchen Tageszeiten? Zwischen 8-15h schläft sie eigentlich. Einfach aus dem Schlaf reißen? Am liebsten würde ich ihr einfach so viel Frischfutter geben wie sie fressen will. Hab jetzt mit Fenchel, Staudensellerie und Basilikum angefangen, aber nur drei Mal am Tag eine halbe Hand voll. Ich traue mich einfach gar nicht mehr ihr irgendwas zu geben, weil sie vielleicht wieder aufgasen könnte.
Vielen Dank an jeden, der sich bis hierhin durchgekämpft hat. Bin für jeden Rat dankbar.
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 23.07.2012    um 00:51 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Pada
1) . Ich sollte sie dann vorerst auf Heu-Wasser-Diät setzen - weil sie am Ende nur noch Küchenkräuter gefressen hat und das wohl - laut TA - die Aufgasung begünstigt hat?

2) sollte ich mit HerbiCare päppeln. Das geht jetzt seit Anfang Juli so.
Sie frisst keinen Päppelbrei freiwillig, verweigert alles und kämpft bei einer Zwangsfütterung mit allem was sie hat. Ich kriege zwar pro Fütterung 12-15ml reingwürgt, danach verkriecht sie sich aber für den Rest des Tages und frisst kein Heu mehr, trinkt nicht, nimmt reiß aus, wenn ich mich nur bewege. Zähne mussten wieder gemacht werden

3) Seit einer Woche gebe ich weiterhin Metamizol, Dimeticon, BeneBac und zusätzlich Nystatin. Sie frisst mir zu wenig Heu und trinkt auch zu wenig.(...) Sie hat jetzt mehrmals Elektrolyte, Schmerzmittel und MCP bekommen. Zusätzlich habe ich ihr 2ml Leinöl über den Tag verteilt gegeben und ihr Fencheltee angeboten. Hilft nicht wirklich bzw. will sie nicht.

4) Ich bekomme ihren Zustand (Gewicht, Verdauung) so einfach nicht in den Griff und will nicht länger warten, da das Hefemittel für mich keine sichtbare Verbesserung bringt

5) Welche Baycox-Behandlung würdet Ihr empfehlen: 333 oder 151 oder ?

6) Es wurde ja nur eine Kokzidie gefunden, also nur leichter Befall obwohl sie jetzt so viel "dünnen Blinddarmkot" produziert?

7) Müssen je nach Behandlungsschema unterschiedlich hohe Dosen gegeben werden? Wenn ja, welche?

8) Sonnenblumenkerne traue ich mich nicht so recht, obwohl sie die mag. Kann man die bei Hefen/Kokzidien geben? Tatsächlich 1-2 Esslöffel pro Tag?

9) Zwangsfütterung stresst sie zu sehr oder soll ich das jetzt auf Gedeih und Verderb durchziehen?

10) Am liebsten würde ich ihr einfach so viel Frischfutter geben wie sie fressen will. Hab jetzt mit Fenchel, Staudensellerie und Basilikum angefangen, aber nur drei Mal am Tag eine halbe Hand voll. Ich traue mich einfach gar nicht mehr ihr irgendwas zu geben, weil sie vielleicht wieder aufgasen könnte.
Hallo,

vergib wenn ich deinen Beitrag so zerpflücke, aber es gibt so viele Punkte bei denne ich gern etwas bemerken würde.

1) Ist eher quatsch - gerade Küchenkräuter sind sehr mild, dass die für AUfgasungen sorgen ist nun nicht sehr wahrscheinlich. Und eine "Kur" mit einem gelagerten Trockenfuttermittel wie Heu allein lann einem angeschlagenen Immunsstem nichts wirklich sinnvolles liefern.
Schlimmer ist, wenn das tier nicht oft genug frisst - wenn zu wenig Futtr nachkommt, rutscht der Futterbrei viel zu langsam weiter und gärt im Verdauungstrakt während er noch an ganz falschen Stellen liegt, in denen diese Gasbildung unerwünscht ist.

2) Das Tier ist gestresst, und du fütterst sie seit fast einem Monat mit echten Kalorienbomben zu - Kaninchen sind für karge Kost gemacht, und in diesem Ausnahmezustand in dem sich ihr Körper befindet wird sie sich mit diesem reichhaltigen (wenn auch nicht ganz ausreichendem) Angebot begnügen und nicht mehr fressen. Die Ruhe nach dem Stress ist wichtiger, und das Sättigungsgefühl bei diesemPäppelzeugs enorm hoch.

3) Ein ziemlicher Cocktail, den euer Arzt euch da verschrieben hat.
Dass der die Verdauungslandschaft vollkommen zerschießt ist kein Wunder.
Ob nun Durchfälle, harter Kot, kleine Köttel oder rumpelnde Därme - ich denke hier verdrben viele Köche einen ohnehin schon versalzenen Brei: Das Antibiotikum (welches es scheinbar vorher schonmal gab, und wieder geben soll) räumt auf seinem Weg neben schädlichen auch viele normale und nützliche Mikroorganismen aus dem Weg, die für reibungslose Abläufe wichtig sind, das BeneBac schießt zwar neue Mikroorganismen ins System, aber diese haben keine Chance Fuß zu fassen, weil entweder durch die Mangelernährung kaum etwas verwertbares zum futtern da ist, oder weil andere konkurrierende Mikroorganismen ind er chaotischen Flora in der Überzahl sind, oder nicht zuletzt weil du wieder Antibiotikum nachschickst, das wieder einfach alles plattmacht. Das Nystatin kann zwar Hefen verringern, ich frage mich aber ob das viel hilft - wenn der Darm nicht in ordnung kommt steigt die Hefenzahl automatisch wieder wie wild nach oben, sobald ihr das Nstatin absetzt. Erst wenn das Tier wieder gesund ist kriegt man auch die Hefen in den Griff (häufig sogar ohne Nystatin). Die Erfahrungen mit MCP sind so und so - die einen finden sie gut, die nderen haben böse Sachen damit erlebt. Schmerzmittel können ebenfalls den Organismus ein wenig belasten. Gerade Metamizol ist bekannt für ein hohes Maß an Nebenwirkungen.
Ich würde mit dem Arzt über eine drastische(!!) Verrringerung der Medikamentengabe sprechen.

4) Hefen sind IMMER im Darm vorhanden, sie gehören da rein. Da das aber sehr zähe Biester sind kann man davon ausgehen, dass sie sich unter anderem dann so stark vermehren, wenn die Umgebungssituation für die anderen 'Mitbewohner' unerträglich wird und sie ausziehen. Dann besetzen die Hefen auch deren leere Zimmer.
Anders gesagt: Die Hefen brauchen gesunde Kokurrenz, die von selbst wieder einzieht sobald das Millieu wieder einigermaßen angenehm ist. Nystatin ist also erstmal nicht so dringend.
BeneBac übrigens genau so wenig.

5) Bei der Masse an Maßnahmen und dem winzigen Fund einer einzigen Kokzidie würde ich 1-5-1 wählen.
Baycox wirkt insgesamt sehr gut, und je weniger du dein Tier belastest um so besser.

6) Der BDK hat nicht zwingend etwas mit Kokis zu tun - auch die Bakterien im Blinddarm sind dafür enorm wichtig, genau wie die Art der Nahrungszufuhr.

7) Nein, immer gleich nach Beipackzettel.

8) Was daran traust du dich nicht? Es ist vor allem Fett - für Kaninchen ein ungewöhnlicher aber sehr gut verträglicher und effektiver Energielieferant.
Optional auch andere Ölsaaten wie Leinsaat oder so. Allerdings würde ich persönlich keine Esslöffelweise Fütterung anstreben.

9) Nein, wie oben schon gesagt: Der Stress muss weg, und wenn es irgendetwas gibt was sie freiwillig nimmt, biete ihr massig davon an - eventuell frisst sie auch ein bisschen vom Päppelbrei aus einer Shcüssel, so ohne Zwang. Oder auch Babybreie aus dem Glas, eventuell mit ein paar Schmelzflocken gestreckt. Das füttert zwar die Hefen, aber hier zählen auch Gewichtszunahme und Energierzufuhr.

10) Und so kommt ihr leider in einen Teufelskreis
Natürlich könnte sie wieder aufgasen, aber viele Futter sind nicht unbedingt so extrem blähend.
Die Hauptsachen um so einen Zwischenfall zu verhindern sind (wie oben schon angedeutet) regelmäßige Futterzufuhr in ausreichend großer Menge (so wird das gären an falscher Stelle verhindert, da das Futter weiterwandern muss) und viel, viel Bewegung für das Kaninchen (ruhig etwas herumscheuchen)
Gerade Kräuter so wie die meisten Wurzelgemüse und Wassergemüse (Gurke, Tomate, Zucchini, etc...) sind super geeignet.

Alles Gute



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geschrieben am: 23.07.2012    um 12:24 Uhr   IP: gespeichert
Hey hey,
irgendwie hab ich wohl meine Antwort von heute Morgen nicht gepostet. Jedenfalls vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Die Sache mit den Küchenkräuter hatte ich mir schon so gedacht, war aber durch die Aussage vom TA verunsichert.
Die Zwangsernährung hatte ich gleich eingestellt als ich merkte wie sehr sie das stresst, da mir wichtig ist, dass sie Heu und Frischfutter frisst. Hab ihr sämtliche Päppelbreivariationen auch in der Schale angeboten. Nimmt sie aber genauso wenig an. Leider hat sie deshalb noch nicht wieder zugenommen. Wie denn auch!? Werde dann jetzt Sonnenblumenkerne anbieten und weiter nach IHREM Päppelbrei suchen. Frischfutterangebot werde ich dann ebenfalls weiter ausbauen.
Kleine Richtigstellung: Seit dem AB, das sie so umgehauen hat, hat sie keine weiteren ABs mehr bekommen. Und das soll jetzt erstmal so bleiben. Waren auch grad beim TA und haben alle Medikamente abgesetzt. Hat jetzt nur noch mal Elektrolyte und Baycox bekommen. Freitag dann noch mal. Ist zwar jetzt nicht Schema 151, aber mein TA ist ab dann im Urlaub. Schon wieder!
Hoffe, dass wir das jetzt so mal langsam in den Griff bekommen.
Lieben Dank nochmal.
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