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Mundartgedichte oder Geschichten

Nutzer: Leetha
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geschrieben am: 25.07.2012    um 13:14 Uhr   IP: gespeichert
Weil wir alle in einem ähnlichen Beitrag so viel Spaß haben, mache ich einen weiteren auf für Gedichte, Geschichten usw. in Mundart. (Quellennachweise nicht vergessen)



Ich hab für Frankenliebhaber folgende Stücke von Klaus Schamberger im Netz entdeckt.

>KLICK HIER!<


>KLICK HIER!<




Ähnliches gibts doch bestimmt auch in anderen Mundarten.
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Nutzer: Fluffy16
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Anzahl Nachrichten: 2862

geschrieben am: 25.07.2012    um 15:44 Uhr   IP: gespeichert
Kein Problem, das kann ich sehr gut verstehen. Alledings gebe ich zu ich habe mir nicht alles angehört. Es war doch ein bissl langweilig.

Ich habe nur was ausm Pott. Nix besonderes...
>KLICK HIER!<

Fluffy und Merlin für immer in meinem Herzen.
  TopZuletzt geändert am: 25.07.2012 um 15:56 Uhr von Fluffy16
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Nutzer: Emalius
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geschrieben am: 25.07.2012    um 17:12 Uhr   IP: gespeichert
Rotkäppchen

auf Berlinerisch

Es war mal 'ne kleene, süße Joere, die imma mit 'ne rote Kappe rumlief. Wejen diese Kappe nannte se och jeda Rotkäppchen, wa.

Eenmal sachte ihre Mutta: `Rotkäppchen, deine Oma jeht's nich' jut. Du musst zu ihr jehn und ihr wat zu futtern bring', damits ihr wieda besser jeht. Pass aber uff, daste dia nich im Wald verlaufen tust und imma uff'm Wech bleibst, damit de keen Zoff mit'm Wolf kriegst!"

So stiefelte die Kleene los und it kam, wie'd kommen musste. Sie traf den Wolf und Plappermaul det se war, erzählte sie ihm von ihre Großmutter. Während se dann jegen den Rat von ihre Mutter noch'n paar Blümchen pflückte, lief der Wolf zur Grossmutta und hat'se jefressen.

Als nun die Kleene beim Haus von ihre Jrossmutta ankam, sabbelte der Wolf mit 'ner hellen Stimme und machte der Kleenen vor, er wäre ihre Jrossmutta. Uff die Frajen, welhalb 'se denn so jrosse Ojen haette und so'n jrossen Mund, antwortete der Wolf immer clever und so kam die Kleene zur 'Jrossmutta' und wurde von ihr jefressen. Nachdem er so ville jefressen hatte, schlief der Wolf ein und bejann wie blöd zu schnarchen.

Det hoerte'n Förster, der an die Hütte vorbeilief und jing rin um nachzusehen, watt los is. Da er die Jrossmutter nich sah, sondern den Wolf mit fetter, volljefressener Plautze, verpasste er ihm'n Fangschuss und befreite die Jrossmutter und die Kleene, in dem er den Wolf ausweidete.

"Find' ick Diah hiea, Du alta Sünder", sprach er, "ick hab' Dir lange jesucht!" Als erfahr'na Jeejer wusste er sofort, dass die Jrossmutter nur in Bauch von' Wolf sein konnte. So nahm er sein Messer, schlitzte den Bauch von' Wolf uff und fand die Jrossmutter und det Rotkäppchen noch

Jrossmutta und die Kleene freuten sich wie blöde und die Kleene versprach ihre Jrossmutter nie, nie wieder von Weech abzuweichen und imma uff direktem Wege zu ihr zu jehen.

Wenn'se nich jestorben sind, leben'se noch heute...

Quelle: >KLICK HIER!<
Sarah mit Keks und Sissy

  TopZuletzt geändert am: 25.07.2012 um 17:14 Uhr von Emalius
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Nutzer: Leetha
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geschrieben am: 30.07.2012    um 13:04 Uhr   IP: gespeichert
Ich hab was aus dem Bayrischen.


Der Dackel von der Tante Mare.

Der Lehra sagt mit ernstem Ton:
"Vorsicht vor der Infektion!
Dreck macht krank denn Dreck ist giftig,
drum is`s Waschen gar so wichtig.

Waschn soits eich eire Pratzn
nachm Spuin mit Hund und Katzn,
denkts an d`Gsundheit, Hygeniii
und busselts eire Viecher niii!"

"Herr Lehra" moant darauf der Kare, "da ham S´recht! Mei Tante Mare küsst den Dackel auf den Mund! Jetz is er hie, der arme Hund!"





Aus dem Buch "Geh weida, lach!" von Alfred Graf
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Nutzer: Leetha
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geschrieben am: 30.07.2012    um 13:24 Uhr   IP: gespeichert
An Bischof sei Papagei!

Der Kölner Bischof fahrt nach Rom,
zum heilgen Vater - woast as schon.
Er hat ois Gschenk was Scheens dabei:
sein guadn oidn Papagei.

"Herr Papst, i möcht die Klara bringa,
sie red`t, sie bed`t und konn aa singa.
Mei Klara ist recht fromm, recht brav,
sie weckt mich täglich ausm Schlaf."

Am nächstn Tag um halbe achte,
de Klara räuspert si ganz sachte,
sagt höflich dann mit Vehemenz:
"Morgän Herr Bischof! Morgän Eminenz!"

Der Papst steht auf in Gottes Namen
und kratzt die ganz Geduld zusammen:
"Ich bin kein Bischof bin der Papst.
Etz bist gscheider. Gell da schnappst."

"Morgän Eminenz!" krächzt Klara stur,
des klingt fast wie a Treueschwur.
Da heilig Vater kimmt in Zweife:
Is der Vogel da vom Deife?

Fünf Tag lang is dees selbe Theater
mi`m Papagei vom heilgn Vater.
Da huift dann nur noch konsequenz
gegen des: "Morgän Eminenz!"

Der Papagei, der schaut recht bläd,
wia der Papst zum Schrank hi geht.
Er ziagt si päpstlich o, der Mo,
er duat hoit wos er macha ko.
Beim hochn Huat, bei der Tiara,
da blinzlts so die fromme Klara.

Sie schaugt`n schiaf und zweifelnd o
und hoit an Kopf zwerschd so, dann sooo.
"Komm, Klara, sei schön lieb und brav!"
JETZT dämmerts ihr: "KÖLLE ALAAF!"



Aus dem Buch "Geh weida, lach!" von Alfred Graf
  TopZuletzt geändert am: 30.07.2012 um 13:25 Uhr von Leetha