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Frage zu Vergesellschaftung: 1 Jungtier + 2 "alte Hasen"

Nutzer: majolie
Status: Minihase
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geschrieben am: 26.07.2012    um 14:06 Uhr   IP: gespeichert
Hallo ihr Lieben,
ich habe seit Anfang des Jahres eine Häsin (ca. 2 J.), die zuvor allein im Käfig lebte und einen Rammler, ca. 4 J. der beim TA abgegeben wurde erfolgreich zusammengeführt. Nun habe ich ein Hasenbaby, ca. 6 Wo. (Rammler, unkastriert) von einer Freundin dazubekommen und versucht diese 3 zu vergesellschaften. Hierzu habe ich neutralen Boden (Küche) hergerichtet und alles ging auch ganz tutti. Meine Häsin hat den Kleinen ab und zu grunzend weggejagt aber alles im Rahmen. Von selbst kam er nicht an. Mein Rammler (nicht kastriert, da wohl innenliegende Hoden, was lt. TA aber wie kastriert ist) hat gar nichts gemacht. Daher habe ich - wenn ich meinen Rammler gestreichelt habe, den Kleinen mal dazugesetzt und das ging sogar so super dass nach 2-3 Tagen alle drei auf engem Raum nebeneinander liegen konnten. Allerdings fungierte dabei mein älterer Rammler als "Puffer" zwischen dem Kleinen und der Häsin.
Weil alles so super aussah, hab ich die 3 dann in die gesamte Wohnung gelassen (= bekanntes Terrain meiner alten Hasen), was nun leider offenbar ein Fehler war. Denn jetzt hängen meine Hasen natürlich zum Einen hinter dem Sofa, während der Kleine einfach nur im Käfig liegt und wenn sie aufeinander treffen jagen beide den Kleinen weg. Auch alles im Rahmen. Nun meine Frage: wie ist unter diesen Voraussetzungen das beste Vorgehen? Abwarten? Erstmal Klein-Hasi kastrieren lassen (ab wann möglich?), nochmal auf fremdem Terrain versuchen - aber kann es dann nicht zu neuem Stress nach einer evtl. Kastration kommen? Muss der Kleine überhaupt kastriert werden - wo doch meine Häsin kastriert ist?
Ich bin dankbar über konstruktive Beiträge die mir weiterhelfen. Herzlichen Dank.

P.S. Warum sehen Eure Ausläufe immer so ordentlich aus? Fotografiert ihr immer direkt nach der Reinigung? Meiner sieht nach einem Tag aus wie ein Hotelzimmer das von Rockstars bewohnt wurde
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Nutzer: Möhrchengeber
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geschrieben am: 26.07.2012    um 14:37 Uhr   IP: gespeichert
Hallo majolie,

hier im Forum. Schön dass du den Weg hierher gefunden hast.

Zunächst einmal muss ich dir sagen, dass es keine so gute Idee war, den kleinen Rammler von sechs Wochen mit deinen älteren Tieren zu vergesellschaften.

Kaninchen in diesem Alter haben eine noch sehr zarte Haut. Bei Rangeleinen einer Vergesellschaftung, das muss überhaupt nicht bösartig sein, kann er deshalb sehr leicht verletzt werden. Auch ist er kräftemäßig den anderen beiden stark unterlegen. Alles in Allem deshalb eine gefährliche Aktion.

Weitherhin hätte der kleine Mann mit seinen sechs Wochen noch bei seinem Muttertier bleiben sollen. Erst mit 10. Wochen sollten sie von der Mutter getrennt werden. Denn gerade in diesem Alter lernen sie viel von ihrer Mutter, was das Sozialverhalten anbelangt.

Nun ist der kleine also da. Ganz ehrlich, gerade weil es aufgrund des Auslaufes, denen du ihnen nun gewährst, wieder zu Jagereinen kommt, trenne sie bitte wieder. Lass den Kleinen älter werden. Erst wenn er ein knappes halbes Jahr alt ist, ist er den Konfrontationen der anderen wirklich gewachsen.
Selbst wenn es jetzt gut gehen sollte, die Gefahr dass er verletzt werden kann, ist recht groß.

Hast du die Möglichkeit ihn ohne Sicht- und Riechkontakt zu den anderen unterzubringen? Vielleicht in einem anderen Raum?
Wenn er dann alt genug ist, kannst du die drei wieder zusammenführen.


Der Kleine sollte auf jeden Fall kastriert werden. Er kann zwischen der 10. und 12. Woche frühkastriert werden. Ab der 12. Woche wird er geschlechtsreif und dann müss er eine Kastrationsfrist von sechs Wochen absitzen. Da er aber bitte noch eine Weile von den anderen getrennt sein sollte, ist da auch kein Problem (zumal deine Häsin ja eh kastriert ist).

Was dein anderes Männchen angeht. Hast du ihn mal von einem anderen Tierarzt untersuchen lassen? Denn als unkastrierter Rammler leidet er schon unter seinen Trieben. Ein kaninchenerfahrener Tierarzt sollte sich das nochmal anschauen und für ihn sind innenliegende Hoden, wenn das der Fall ist, auch kein Problem.

Wie viel Platz haben die beiden bzw. die drei denn in ihrem Gehege? Können sie sich darin rund um die Uhr aufhalten?


P.S.: Wenn ich das Geheg fotografiere, mache ich vorher sauber. Aber meine beiden sin din der Regel auch nicht die totalen Chaoskaninchen.
Es grüßen Melanie, Callisto und Lilith mit Joey in Gedanken und Polly, Leonidas, Max, Lotte und Flocke für immer im Herzen




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Nutzer: majolie
Status: Minihase
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Registriert seit: 26.07.2012
Anzahl Nachrichten: 5

geschrieben am: 27.07.2012    um 08:15 Uhr   IP: gespeichert
Hallo, danke für Deine Antwort. Ich war jetzt gestern beim TA und der Rammler ist ein Mädchen...
Mir ist klar, dass das Kaninchen zu früh weg ist von der Mutter - aber was soll ich machen wenn´s mir nunmal mitgebracht wurde. Die Mutter sitzt ca. 6 STunden Autofahrt entfernt und ich bin mir nicht sicher ob die Kleine es bei dem Züchter nun besser hat.
Jetzt hat sich die Sachlage ja deutlich geändert - ich lese immer wieder dass Häsinnen oft gar nicht miteinander klar kommen. Meine ist wie gesagt kastriert, aber die Kleine natürlich nicht.
Zu meinem Rammler: das war eine sehr erfahrene Tierärztin die ihn kastrieren wollte und sogar nakotisiert hat, dann aber keine Hoden gefunden hat. Daher ihre Diagnose: innenliegende Hoden oder andere Fehlbildung. Mein Rammler scheint aber auch nicht zu leiden - der liegt echt einfach viel in der Gegend herum und ist tiefenentspannt. Auch als meine Häsin noch unkastriert war, musste sie ihn richtig bedrängen damit er sie bespringt.
Nochmal eine Frage zum Deckakt: meine Tierärztin hat mir gesagt, dass Kaninchen durch das Aufspringen tragend werden - daher auch vorsorglich die Kastration meiner Häsin. Könnt ihr das bestätigen?
Meine neue TA hat mir gestern gesagt dass sie Patienten hat, die ca. 6-8 Wo. alte Kaninchen aufgenommen haben - vielleicht würden die meine Kleine ja dazu nehmen...wär schön wenn das klappt. Dann ist es bestimmt besser so für sie.
Ich wär trotzdem dankbar über die Beantwortung meiner Fragen zum Deckakt + Vergesellschaftung von 2 Häsinnen. Und: geht es grundsätzlich immer nur Paare zu vergesellschaften oder können es z.B. auch 3 gleichaltrige Kaninchen sein? Danke, Majolie
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Nutzer: ingi2010
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geschrieben am: 27.07.2012    um 08:45 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Majolie,

es gibt sehr gut funktionierende Dreier-Gruppen.
Oftmals wird zu zwei Häsinnen, die sich auf Dauer ja nicht mehr verstehen, ein Rammler gesetzt, um ein normales Zusammenleben der Tiere zu ermöglichen. Somit wird dann ein Ausgleich geschaffen und die Tiere harmonisieren wieder miteinander.

Habt ihr denn genug Platz für drei Tiere?
Warum möchtest du denn zu deinen beiden überhaupt noch ein drittes Tier setzen?
Die kleine Maus kannst du in keinem Fall zu den beiden setzen, aber dies hat dir Melanie ja bereits geschrieben.

Deine Frage zum Deckakt verstehe ich nicht so ganz.
Steigt ein kastrierter Rammler auf, wird die Häsin natürlich nicht gedeckt.
Ist der Rammler nicht kastriert, wird es in jedem Fall zum Deckakt kommen.

Sind sich denn beide Tierärzte vollkommen sicher, dass bei deinem Rammler eine Anomalie vorliegt? Und wenn ja, welche denn?

Alles Gute
Liebe Grüße Inga

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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 27.07.2012    um 10:16 Uhr   IP: gespeichert
Hallo majolie,

auf deine Frage zum Deckakt - ich weiß wie inga nicht so ganz, was genau die frage ist. Der Ablauf des Deckaktes ist so, dass der Rammler aufreiten, dann durch einen "Nackenbiss" die Sache beendet. Dieser Biss dient gleichzeitig als Reiz für das Hormonsystem der Häsin, die ja grundsätzlich IMMER aufnahmebereit ist und weder Zyklen noch Läufigkeiten durchmacht und auch niemals rossig, rollig oder hitzig wird - damit also der Organismus weiß, dass jetzt die zeit ist, alles für die Nachkommenschaft vorzubereiten wird neben dem normalen Aufreiten der Nackenbiss als Signal für beendeten Deckakt genutzt, er ist eine Art "doppelte Sicherung". ABER auch ohne dass der Rammler in das Nackenfell der Häsin zwickt (wie gesagt, das ist halt eine Art zusatzreiz, aber nicht Voraussetzung für den Erfolg) kann es durchaus zu einer Trächtigkeit kommen - und oftmals reichen wenige Sekunden bei kaninchen zur Befruchtung vollkommen aus.

Also: Ja, durch das aufspringen (viel länger dauert es danach nicht) kann eine Häsin bereits tragend werden.



Oder meintest du, dass die Häsin vom Aufreiten Scheinträchtig wird? Ja, auch das kann durchaus passieren. Wie oben erläutert dient der Nackenbiss für das Kaninchen als Reiz, der die Hormonproduktion quasi "anstupst". Selbst wenn also die Befruchtung fehlschlägt, der Rammler aber den Nackenbiss vollzieht, kann (muss aber nicht) das eine Scheinträchtigkeit auslösen.
Allerdings werden Häsinnen auch aufgrund anderer Reize scheinträchtig.

Und nicht zuletzt sind Rammler mit innenliegenden hoden nicht grundsätzlich zeugungsunfähig. Deshalb sollten, wenn man aus irgendeinem grunde die kastration des Rammlers ablehnt oder ablehnen muss, die Partnerhäsin grundsätzlich kastriert sein.


Dreiergruppen sind möglich, allerdings entsteht meist zwischen den Tieren des gleichen Geschlechtes in solchen ungleich-verteilten Kleingruppen eine sehr starke konkurrenz (bei größeren Gruppen relativiert sich das meist ein wenig) . In eurem Fall wäre das also die Konkurrenz zwischen den beiden Häsinnen. Und das ist insofern problematisch, weil das kleine Kaninchen einer großen Furie kaum etwas entgegensetzen kann.
Ansonsten halten viele leute solche Dreier- oder Fünfergruppen. Es ist einfach so, dass es funktionieren kann, aber nicht muss 8hängt viel von den Charakteren der Tiere ab) und dass die Zusammenführungen häufig einfach viel langwieriger sind.

Das zwei monate alte kaninchen würde ich in eine erwachsene Gruppe nciht hineinsetzen. Eventuell wird es direkt zu anfang sogar problemlos akzeptiert (weil es eben noch ein Baby ist und für die ausgewachsenen Tiere keine Konkurrenz bedeutet - es ist den Stress nicht wert) - aber häufig kommt es dann zu Beginn des erwachsenwerdens nochmal zu harten Auseinandersetzungen. Oder aber, wie gesagt, es wird direkt zu Anfang draufgehauen. Für so ein kleines tier ist das recht gefährlich.

Alles Gute



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Nutzer: majolie
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Anzahl Nachrichten: 5

geschrieben am: 27.07.2012    um 12:33 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Inga und CyCy,

danke für Eure Antworten. Ich wollte keinen 3.Hasen - der wurde mir zum Geburtstag mitgebracht... Alternative ist unter den jetzigen Umständen nur dass ich ihn zurückgebe aber da würde er in Allein-Käfig-Haltung leben. Und zwar sein Leben lang. Ich muss ja jetzt die beste Lösung unter den gegebenen Umständen finden, daher meine Fragen.

Zu meinem Rammler: die TA hat mir leider nicht genauer gesagt, um welche Anomalie es sich bei ihm handelt, sie wollte ihn wohl kastrieren aber da war eben nichts zum Kastrieren. Als dann meine Häsin ihn immer zum Decken animiert hat, hab ich sie vorsorglich kastrieren lassen weil meine TA sagte, dass die Kaninchen eben allein dadurch schon tragend sein könnten. Und Nachwuchs will ich in keinem Fall. Daher wollte ich auch kein 2. weibliches Kaninchen, aber nun ist es ja da.

Nach Euren bisherigen Antworten sehe ich nur folgende Möglichkeiten:
1) neues Kaninchen zu anderen Jungkaninchen geben weil das altersmässig besser passt

2) 1/2 Jahr die Kaninchen trennen (was für das neue Kaninchen natürlich total doof ist!) und Zusammenführung probieren wenn es erwachsen ist

Und dann müsste ich wenn ich alles richtig verstanden habe wohl oder übel auch dieses Kaninchen kastrieren lassen damit ich in keinem Fall Nachwuchs bekomme, nicht?

Ganz herzlichen Dank.
LG Dana
P.S. Meine Karniggel laufen in der gesamten Wohnung - es ist also kein Enge-Problem zu erwarten
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Nutzer: Möhrchengeber
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geschrieben am: 27.07.2012    um 13:04 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: majolie


Nach Euren bisherigen Antworten sehe ich nur folgende Möglichkeiten:
1) neues Kaninchen zu anderen Jungkaninchen geben weil das altersmässig besser passt

2) 1/2 Jahr die Kaninchen trennen (was für das neue Kaninchen natürlich total doof ist!) und Zusammenführung probieren wenn es erwachsen ist

Und dann müsste ich wenn ich alles richtig verstanden habe wohl oder übel auch dieses Kaninchen kastrieren lassen damit ich in keinem Fall Nachwuchs bekomme, nicht?

Hallo majolie,

im Grunde hast du die Möglichkeiten zusammengefasst.
Denn die Option die kleine Häsin weiterhin mit den älteren zusammenzulassen, ist keine Option. Es birgt zu viele Risiken.

Eine dritte Möglichkeit wäre rein theoretisch noch, du würdest der kleinen Häsin einen Rammler in ihrem Alter besorgen, also so um die 10 Wochen alt.
Dann müsste sie nicht alleine leben. Wären beide alt genug (6 Monate), könntest du eine Vergesellschaftung mit den anderen probieren.
Dann müsste die Häsin aber aufgrund deines Rammlers kastriert werden.

Oder du würdest zwei Gruppen halten, dann bräuchte die Häsin nicht kastriert werden, sondern nur der neue Rammler.

Aber da stellt sich natürlich die Frage, ob du das möchtest, die zeitlichen und finanziellen Ressourcen hast und letztendlich auch die Möglichkeit zwei Gruppen, zumindestens bis zum 6. Monat der kleinen, getrennt zu halten.

Wie du letztendlich handelst, das ist deiner Entscheidung überlassen.
Am schönsten ist natürlich, wenn die Häsin jetzt gleichaltrige Gesellschaft hat, entweder durch Möglichkeit 1 oder 3.
Es grüßen Melanie, Callisto und Lilith mit Joey in Gedanken und Polly, Leonidas, Max, Lotte und Flocke für immer im Herzen




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Nutzer: majolie
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geschrieben am: 27.07.2012    um 15:58 Uhr   IP: gespeichert
tja, danke für Eure Hilfe. Dann werde ich mal in mich gehen...
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