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Verhaltensänderung seit ein paar Wochen

Nutzer: TeamHase
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geschrieben am: 27.08.2012    um 16:34 Uhr   IP: gespeichert
Hallo

Ich bin sehr beunruhigt was das Verhalten unserer beiden Häsinnen angeht. Ich hoffe dass ich es schaffe mich kurz zu halten...

Vorgeschichte:
Wir haben vor ca. 4-5 Monaten uns 2 Häsinnen (Löwenköpfin und Zwerg-Widderin) angeschafft. Da wir uns nicht ausreichend im Vorfeld informiert hatten, in der Tierhandlung... Unsere beiden Schützlinge waren damals ca. 6 Wochen alt (zu früh wie wir danach gelesen hatte, kann man nicht mehr ändern :( ). Obs dies nun was damit zu tun hat weis ich nicht, mag es aber erwähnt haben... Auch hat die Löwenkopf Hasin (Thora) keine Blume am Po, was laut Tierarzt nicht schlimm wäre. Beide sind geimpft und hatten leider schon medikamentös behandelt werden aufgrund von Hefepilzen (mit ca. 8 Wochen Alter). Bisher hatte es im Käfig keine größeren Ausschreitungen geben, nur gelegentlich es Frischfutter verteidigt. Jedoch war von vorne herein deutlich das die Löwenköpfin "das sagen" hat weil Sie ca. 120g mehr wiegt und etwas größer wie die Widderin ist. Jedoch haben Sie oft zusammen gekuschelt und sich gegenseitig es Fell gepflegt usw. Gesundheitsmäßig ist scheinbar zumindest alles in Ordnung. Die Löwenköpfin ist sehr scheu, im Gegensatz zur Widderin die einen sehr gerne im ganzen Gesicht abschleckt.

Status Quo:
Die beiden Leben in einem Doppelstockkäfig und haben noch ein handelsübliches, 8 eckiges Gehege am Käfig stehen, auf welches die die beiden ca. den halben Tag zugriff haben (solange jemand Sie beobachten kann, dass Sie ab und zu mal drüberspringen). Abends gibts dann immer Aushoppeln in unserer Wohnung. Der Käfig sowie Gehege stehen bei uns im Wohnzimmer.
Wenn's nicht zu heiß ist und meine Freundin oder ich zu Hause, auch mal ein Ausflug in die Wiese.

Verhaltensänderung:
Seit ca. 2-3 Wochen hat sich aber etwas geändert. Wir beobachten dass die Widderin sehr viel und überall buddelt. Die Löwenköpfin ist äusserst Dominant und versucht kontinuierlich die Widderin zu rammeln (die Widderin legt sich flach hin, haut aber irgendwann ab aller meistens). Auch hat die Löwin ein sehr ausgeprägtes Markierverhalten entwickelt (sie reibt das Kinn überall wo es geht). Im Käfig auf dem Haus und gegen die Tapette/Karton vor der Tapette finden seit dem Urin.

Verletzungen an der Nase oder Fellbüschel konnten wir noch keine finden (zum Glück). Heute morgen um 4:00 sind wir dann von Randalen aus dem Käfig geweckt worden. Wieder Urin an der Wand und Gebuddel an den Käfiggittern.

(Das mit dem Kurzhalten hat nicht funktioniert...). Deswegen bin sind wir (besonderst Ich) derzeit besorgt um unseren beiden Mädels. Könnte dieses Verhalten evtl. von Hormonen kommen? Würde eine Kastration helfen oder ist der Auslauf zu wenig? Würde es was helfen die beiden räumlich von einander zu trennen?

Wir haben auch schon überlegt, wenn es nötig sein sollte, einen Anbaukäfig uns zu holen und evtl. einen kastrierten Rammler aus dem Tierheim bei uns aufzunehmen in der Hoffnung das der dann die Harmonie in den Käfig zurück bringt (das ist aber wieder ein ganz anderes Thema und bisher nur Plan B).

Danke fürs Lesen
Wäre um Antworten echt froh...
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Nutzer: CyCy
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Anzahl Nachrichten: 22563

geschrieben am: 27.08.2012    um 16:51 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

nun ich sage mal ganz einfach: Das ist eine denkbar schlechte Kombination in einer denkbar unpassenden Lebensumgebung.

Und nein, das geht keineswegs gegen euch - es ist aber einfach so, dass gleichgeschlechtliche Gruppen (wie ihr vielleicht auch schon gelesen habt) dafür prädestiniert sind irgendwann im Streit auseinander zu gehen. Für Kaninchen sind solche Truppen ohne gegengeschlechtliche Artgenossen unnatürlich und laufen dementsprechend in den meisten Fällen irgendwann aus dem Ruder - manchmal sofort beim Aufeinandertreffen, manchmal nahc wenige Monaten, machmal nach Jahren.
Eure beiden Häsinnen kommen gerade in die Sturm und Drang Phase der Kaninchenjugend - eine Zeit, in der die Tiere nochmal ungenießbarer ihren Artgenossen gegenüber werden. Klar spielen da die ominösen "Hormone" mit rein, aber das ist a) ganz natürlich und eine Phase, durch die jedes aufwachsende Kaninchen geht, und b) verändert eine Kastration nicht den Charakter eines Tieres. Doinante Häsinnen bleiben dominant.

Dazu kommt der Platzmangel, den die Tiere in ihrem Doppelstockkäfig unterworfen sind. Stundenweiser Auslauf ist schön, aber üblicherweise ruhen kaninchen am Tage und sind in den späten Abendstunden und der frühen Morgendämmerung am aktivsten - üblicherweise die Uhrzeiten, in denen ein Zimmerkaninchen keinen Auslauf bekommt. Es muss also seine innere Uhr umstellen - das gelingt nicht immer, und der Stress den eine ohnehin schon weniger "gute" Gruppenzusammenstellung ohnehin schafft, wird schlimmer durch das gezwungenermaßene Aufeinanderkleben in den aktiven Tagesphasen.

Aus dem Stress wird Frust - und dann gibt es Zank.


So viel zu den Ursachen. Die beste Lösung ist etwas aufwändig - aber sie ist auch die mit den besten Aussichten auf Erfolg:
1. sichert euren Auslauf, so dass die Tiere diesen auch unbeobachtet und vor allem nachts aufsuchen können - entweder kauft ihr höhere Gitter oder erhöht eure Gitter in Eigenarbeit. 80.90cm sind recht sicher, manche Kaninchen schaffen auch das und brauchen einen Meter. Je größer das Gehege, desto besser - man rechnet pro Tier 2m² rund um die Uhr, wenn es zusätzlich noch täglichen Freilauf stundenweise gibt.
2. holt den Häsinnen einen kastrierten Rammler in ihrem Alter und Vergesellschaftet alle drei auf eine "kaninchen-verständliche" Weise - die Balance in der Gruppe ist so wieder ein bisschen näher am natürlichen Vorbild.

Alles Gute



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Nutzer: TeamHase
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Anzahl Nachrichten: 4

geschrieben am: 27.08.2012    um 17:30 Uhr   IP: gespeichert
Vielen Dank für die schnelle Antwort...

Ich werde dies heute Abend mit meiner Freundin direkt mal besprechen.
Das Aussengehege besteht 8 (b/h) 80*65 Teilen.
Ich werde mal schauen ob ich was als Deckel finde damit wir den Aussenbereich offen lassen können.

Was den Dritten (Rammler) angeht sind wir offen und ist wahrscheinlich auch das beste... Jedoch muss dann neben den Rammler auch noch ein neuer Käfig her... Der jetzige ist mit 100*53 pro Ebene eigentlich schon zu klein für 2 Hasen... In der Breite würde max. 120er Käfig passen. Jedoch würde selbst ein dreistöckiger 120er Käfig (was ich eigentlich nicht möchte) + Aussengehege keine 6qm² ergeben...

Hättest du einen Kauftipp?

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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 27.08.2012    um 17:39 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

eine "Idee" hängt ja sehr von eurer Wohnsituation ab - ich selbst (wie die meisten hier) halte rein garnichts von Käfigen. Gehege, oder freie Zimmer-/Wohnungshaltung sind hier die Schlüsselwörter.

Das Problem an diesen Etagenkäfigen ist, dass sie den Kaninchen effektiv nicht mehr Platz bieten als ein eistöckiger Käfig der selben Größe. Da Kaninchen Lauf- und eben keine Klettertiere sind zählt für sie die nutzbare "Renn- und Fluchtstrecke" auf einer Ebene, und nicht der Raum nach oben.

Das schöne an einem Gehege ist, dass das Sprichtwort "platz ist in der kleinsten Hütte"darauf wunderbar zutrifft. Man kann ungenutzte Ecken oder Winkel prima für so etwas nutzen.
Eventuell kennt ihr unseren Gehegesammelthread noch nicht, dort gibt es Bilder von Lösungsansätzen der unterschiedlichsten Halter - vielleicht inspiriert euch ja eines davon, einfach mal reingucken: >KLICK HIER!<

Auf jeden Fall klasse, dass ihr euch Gedankenmacht um die zwei Häsinnen!



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Nutzer: TeamHase
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geschrieben am: 27.08.2012    um 18:29 Uhr   IP: gespeichert
Also naja seit dem ich deinen Post gelesen habe zermattere ich mir den Kopf was wir tun könnten... aber die aller erste Maßnahme ist für mich mal das Aussengehe 24/7 verfügbar zu machen... danach müssen wir mal schauen wie wir das in den Griff bekommen...

Wenn ich die anderen Freigehege so sehe bekomme ich Depressionen da ich weder das handwerkliche Geschick noch ne Idee habe wie ich sowas für Mädels realisieren kann...
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Nutzer: Möhrchengeber
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geschrieben am: 27.08.2012    um 19:41 Uhr   IP: gespeichert
Vorab, auch ich finde es toll, dass ihr euch Gedanken um die Haltung eurer Häsin macht und bereit seid, eine Veränderung herbeizuführen.

Man braucht nicht unbedingt ein so großes handwerkliches Geschick um ein Gehege zu bauen.

Wenn die Gehegegitter, die ihr habt, zu niedrig sind, so könntet ihr sie zum Beispiel "aufbocken", also auf eine Holzumrandung stellen und befestigen.

Alternativ kann man auch leicht selbst mittels Holzleisten und Draht, oder Lattenzaun eine Umrandung bauen. Nur sollten da die Zwischenräume nicht zu groß sein, dass ein Kopf stecken bleiben kann.

Natürlich könnt ihr auch fertige Elemente kaufen, wie diese hier:
>KLICK HIER!<

Es ist alles nur eine Frage der Optik und des Preises.

Wenn ihr nur die Unterschalen des Kägies als Toilette nutzt und diverse Hütten und Tunnel aufstellt, habt ihr schon ein nettes Kaninchenheim.

Wollt ihr (und das wäre bei dieser Konstellation ratsam) einen kastrierten Rammler aufnehmen, müsstet ihr schauen, dass ihr ein Gehege von 6qm herausschlagen könnt.

Hier findet ihr vielleicht auch noch Inspiration (ganz nach unten zu den Gehegebroschüren scrollen):
>KLICK HIER!<
Es grüßen Melanie, Callisto und Lilith mit Joey in Gedanken und Polly, Leonidas, Max, Lotte und Flocke für immer im Herzen




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Nutzer: TeamHase
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geschrieben am: 28.08.2012    um 21:21 Uhr   IP: gespeichert
hallo
Also wir werden in unserem Urlaub unser Wohnzimmer Hasenfreundlicher gestellten... Sprich Schränke weg und so.... Nach groben Überschlagen sollten wir so ne Grundfläche von ca 4qm² raus bekommen... Mehr gibt unser Wohnzimmer nicht her... mal sehen was ums so einfällt bis dahin... Für Baufragen gibt es ja eine andere Kategorie.... Bin gestern noch los gezogen Hasendraht kaufen und hab damit das Aussengehege abgedeckt. seit dem ist das nun rund um die Uhr verfügbar für die beiden...

Ich schreibe das deswegen mal damit man auch Feedback auf seine schnellen Antworten bekommt und diese auch geschätzt werden

Danke nochmal am dieser Stelle
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