"Autor" |
Nieren/Blasenprobleme - E.C. Behandlung bei Nelly und Co. |
|
geschrieben am: 30.08.2012 um 21:09 Uhr IP: gespeichert
|
|
Hallo zusammen,
unsere Häsin Nelly (ca. 1,5 Jahre alt) hat schon länger Probleme mit dem Urinabsatz (nasses Fell am Po und Füßen).
Zuerst haben wir Blasenentzündung diagnostiziert bekommen (Urinprobenergebnis: Bakterien im Urin), wurde mit AB behandelt.
Erst war es deutlich besser. Dann, nach ca. 2 Wochen, alles wieder wie zuvor. Darüber hinaus geht es Nelly aber super, sie frisst und hüpft wie immer.
In der Tierklinik haben wir nochmal einen Urintest machen lassen (unauffällig), großes Blutbild (ebenfalls alles ok) und Titertest für EC.
Der war positiv (wobei ich ja in eurer Broschüre schon gelesen hab, dass der eigentlich nichts aussagt.)
Nelly soll jetzt Panacur 21 Tage oral bekommen, dazu Baytril + Lactulose 10 Tage - auch oral.
Jetzt meine Frage: ist es auch möglich, das AB zu spritzen? Es ist nämlich grad ein Jahr her, dass der Darm von meinem Domino durch die orale Gabe von AB nach einer OP völlig zerstört wurde (er hat es auch nicht überlebt...)
Klar, dass ich jetzt Panik vor dem Zeug hab. Es gäbe doch auch die Möglichkeit, es spritzen zu lassen. Macht das denn von der Wirkung her einen Unterschied?
Und noch etwas: wird es denn irgendwann ausbrechen? Ich meine, wie sehr müssen wir damit rechnen?
Und was ist mit Nellys Freunden Lina und MiniHops? Ist es richtig, sie jetzt auch mit Panacur zu behandeln, obwohl sie keine Symptome zeigen?
Ganz liebe Grüße von Honigbiene (die übermorgen in den Urlaub fährt und sich bestimmt keine Sekunde entspannen kann!) |
|
|
|
|
Top
|
"Autor" |
|
|
geschrieben am: 30.08.2012 um 22:08 Uhr IP: gespeichert
|
|
Hallo Honigbieneng
die Probleme können dann vom EC herrühren, wenn die Niere angegriffen ist. Was haben eure blut- und Urintests denn dazu ausgesagt? Allein wegen eines positiven Titers würde ich mein Tier nicht komplett mit EC Medikation behandeln, sondern eben erst dann wenn auch Symptome einer EC Problematik auftauchen (das können sowohl eine Kopfschiefhaltung, Lahmheit, Augenprobleme oder eben Nierenprobleme sein).
Was das Antibiotikum angeht halte ich das Spritzen für die stressärmere Variante - wenn man es selbst zuhause erledigen kann und nicht jedes Mal zum Tierarzt muss, deswegen.
Je nachdem was man behandelt, und mit welchem AB, kann natürlich die orale oder subkutane Gabe mehr Sinn machen - aber in einigen Fällen ist es wirklich mehr oder minder egal.
Speziell auch was die Verdauung und Verträglichkeit angeht kommt es einfach stark auf das verwendete Präparat an - mehr noch als auf die Darreichungsform (mal abgesehen von Penicillin, wo der Unterschied gravierend ist)
Partnertiere würde ich persönlich bei einem EC Ausbruch nicht mitbehandeln, wenn sie selbst symptomfrei sind. Den Kontakt mit dem Erreger hatten sie dann auch selbst schon eine ganz lange Weile, und da man den EC Erreger nicht besietigen ann, sondern lediglich die Symptome lindern und Sekundärerkrankungen behandeln kann, macht eine Behandlung ohne Ausbruch auch keinen großen Sinn.
Alles Gute |
*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!< |
|
|
|
|
Top
|
"Autor" |
|
|
geschrieben am: 30.08.2012 um 22:18 Uhr IP: gespeichert
|
|
Blut und Urintests waren unauffällig, es hieß, die Nierenwerte wären gut.
Die TÄ hat uns empfohlen, die anderen mit Panacur mitzubehandeln.
Wenn es auch vielleicht wenig Sinn macht - schaden wird es den beiden gesunden Tieren doch nicht, oder?
Wir sollen Nelly Baytril geben. Ich denke wir versuchen es wohl besser mit spritzen (zuhause), dann hat sie einen Stressfaktor weniger.
Wie sieht es denn aus mit dem Risiko, dass es eines Tages ausbrechen wird? Ist das sehr sicher? |
|
|
|
|
Top
|
"Autor" |
|
|
geschrieben am: 30.08.2012 um 23:38 Uhr IP: gespeichert
|
|
Hallo,
ich bin kein Fan davon, Tieren unötig Medikamente zu geben - und Paacur als Wurmmittel ist ja nicht gerade "nix". Muss aber jeder selbst wissen.
Baytril ist übrigens auch eine Wahl, die man heute bei EC-Fällen eigentlich nur noch sehr selten trifft, da es sich hierbei um das 0-8-15 Kaninchen-AB handelt. Esist sehr gut verträglich, aber sobald das Tier schonmal mit Baytril behadelt worden ist kann es sein, dass Resitenzen vorhanden sind.
Was die Ausbruchswahrscheinlichkeit angeht - erlaube mir, kurz auszuholen:
Erstmal, der Titer bedeutet nicht, dass das Tier den Erreger in sich hat. Er zeigt erstmal nur an, dass das Tier schonmal Kontakt mit dem Erreger hatte, und bei diesem Kontakt passende Antikörper gebildet hat um gegen den Errger anzukämpfen. DIese Antikörper bleiben lange im Körper erhalten, und die sind es, die man bei der Titerbestimmung nachweist. Mag sein, dass dir Krankheit sich trotz Antikörpern eingenistet hat - oder auch nicht. Und mehr sagt der Titer auch nicht aus.
Jetzt zu den Zahlen: Es gibt Schätzungen, die sagen dass über 80% der Hauskaninchen solche Antikörper gebildet, also schonmal mit EC Kontakt hatten. Ausbrechen tut die Erkrankung bei weit weniger Tieren - ich kenne keine Zahlen dazu, aber wenn ich mir vorstelle wie viele Kaninchen ich schon kennenlernen durfte, und dass davon dann 80% schonmal gegen EC-Erreger gekämpft haben (egal mit welchem Ausgang), dann haben nur sehr wenige von diesen 80% auch mal aktives EC bekommen.
EC Ausbrüche erfolgen realtiv wahllos bei beiden Geschlechtern, in allen Altersgruppen und bei jeder Größe und Zuchtform der Kaninchen.
Ich kann mir vorstellen, dass man bei einem Tier mit nachweislich positivem Titerwert dazu neigen könnte, auf einen Ausbruch "zu lauern". Erfahrungsgemäss muss man das aber wirklich nicht, den die Ausbrüche sind so häufig nicht. Auch wenn man oft davon liest - aber die Halter von gesunden Tieren müssen ja auch wegen nichts um Erfahrungen oder Hilfe bitten, darum liest man von denen halt nichts.
Darum, wenn es irgendwie geht: Mach dir keine schlaflosen Nächte - versprechen kann man nichts, abschätzen ebensowenig. Aber viele Kaninchen leben ein langes Leben ohne EC - trotz hohem Titer.
Alles Gute |
*Jetzt Pate werden*: >KLICK HIER!< |
|
|
|
|
Top
|
"Autor" |
|
|
geschrieben am: 31.08.2012 um 20:25 Uhr IP: gespeichert
|
|
Hallo CyCy,
deine Antwort hat mich wirklich beruhigt, vielen Dank!
Da Nelly ja mit ihrem Urinabsatz-Problem schon seit längerem massiv zu tun hat, hieß es, es wäre sehr wahrscheinlich, dass ihr Körper im Moment nicht gut mit dem Erreger klar kommt. Daher sei eine Behandlung wichtig.
Wir haben sie jetzt begonnen und führen sie auch durch. Damit ist mir auf jeden Fall wohler und Nelly wird es hoffentlich auch nützen - schließlich können wir ja nicht einfach nichts tun gegen ihr Problem.
Ich hoffe einfach, dass es wirkt. (Übrigens haben wir gar nicht erfahren, ob ihr Titer hoch oder niedrig ist - ich wusste gar nicht, dass man da unterscheiden kann. Es hieß nur, dass er positiv ist... Wir lassen die andren beiden auf jeden Fall nicht testen.)
Falls es nach unserem Urlaub in gut zwei Wochen noch immer nicht besser ist, müssen wir natürlich über weitere Möglichkeiten nachdenken. |
|
|
|
|
Top
|