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geschrieben am: 29.11.2012 um 21:56 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Rabbitsurfer 1. Nun zu dem Video, die Kritik an den gezeigten Tieren teile ich sogar!!!!
Diese Tiere hatten an dem Tag scheinbar keine Lust und der Begleiter hätte abbrechen sollen.
Bei uns in der Gruppe und auch auf Turniere, wo ich als Wettbewerbsleiter oder Schiedsrichter fungiere, weise ich auch immer wieder darauf hin.
Wenn die Tiere keine Lust haben sollte man abbrechen und diesen Entschluss dann mit einem Applaus unterstützen!
2. zum Glück sind die gezeigten Beispiele, eher Ausnahmen. Viele öfter sieht man Tiere die freiwillig über die Hindernisse sausen.
3. Die Leine hat nur die Aufgabe, bei Gefahr zu sichern!!!
Sie hat bei Wettbewerben eigentlich locker durchzuhängen.
Zug an der Leine wird als Korrektur, Fehler oder in schweren Fällen mit Disqualifikation gewertet.
4. Ich möchte euch bitten eine positive Sache an Kanin-Hop zu sehen.
In vielen Kinderzimmern vegetieren Kaninchen vor sich hin. Die ersten zwei Wochen sind sie interessant, danach werden nur noch die Futtertöpfe voll gemacht und die Tiere verfetten.
Durch Kanin-Hop beschäftigt man sich mehr mit den Tieren und wir haben in der Gruppe die Möglichkeit Fehlfütterung und Verfettung zu verhindern.
5. wie ich schon schrieb bin ich auch Züchter, das ist Schnupfen ein absolutes No-Go !
Ich habe noch kein schnupfendes Tier auf eine Turnier erlebt und würde da auch verdammt schnell reagieren.
Abstriche gibt es nicht, aber Kontrollen nach Augenschein schon.
Auch kommen öfter Amtstierärzte zu Turnieren und Turniere werden dort angemeldet.
6. Wenn eine Gefahr droht, z.B. ein Hund, sollte man das Tier wohl lieber nicht loslassen, sondern das Tier auf dem Arm nehmen.
7. OK auf Dämmerungsaktivität nimmt man wenig Rücksicht, aber bei welchem über Jahrhunderten domestizierten Tier gilt das schon?
Meine Tiere sind auch Tagsüber sehr aktiv!
Kümmerst Du sich um deine nur in der Dämmerung?
8. mir ist kein einziger Fall einer Verletzung oder Tod bei einem Turnier oder Training bekannt. Der Transport kann natürlich bei Hitze ein Problem werden, aber da sollten man geeignete Transportboxen haben und Auto mit Klinaanlage oder lieber Zuhause bleiben.
9. zumindest in meiner Gruppe ist es vordringliches Ziel den Kindern Verständnis für die Reaktionen der Tiere beizubringen.
Wir haben neuerdings als Einstieg im ZDRK auch eine Führklasse:
Neuanfänger bis 12 Jahre bekommen einen zusätzliche Aufsichtsperson zur Seite gestellt, der Anweisungen geben kann und auch "das Handtuch werfen kann".
10. Noch zur Lautstärke:
bei allen guten Turnieren, wird man den Besuchern erklären, dass Kaninchen Fluchttiere sind und Lautstärke und Klatschen nicht gut sind.
Auch ist dort Blitzlicht verboten. |
So, wunder dich bitte nicht, Rabbitsurfer, ich habe mal alle Argumente zu denen ich mich äußern möchte aus deinen Beiträgen zusammen gefasst, das macht es vielleicht etwas übersichtlicher.
1. Woran entscheidet man, dass das Tier keine Lust hat? Charakter sind verschieden. Ein Tier drückt sich auf den Boden, das andere rennt einfach in eine Richtung weg und das nächste springt sogar tatsächlich weil es der schnellste Weg geradeaus ist, wenn es Panik hat. Mich würden die Kriterien hierfür interessieren. Wenn ich mir ein Kaninchen in einer Halle vorstelle und mir überlege wie sich ein Kaninchen verhält wäre das so: 1. ist eine naheliegende Versteckmöglichkeit vorhanden? Antwort: Nein; 2. dann drücke ich mich auf den Boden und ducke mich in der Hoffnung nicht gesehen zu werden; 3. Dann kommt "Mensch" von hinten und animiert mich zum weiterlaufen, wobei Mensch jedoch jetzt im natürlichem Verhalten der Tiere der Räuber ist, der mich entdeckt hat, also mein Todesurteil, Folge daher: Todesangst.
Zudem stellt ja gerade Klatschen (bei Aufgabe) nochmal durch Lärmverstärkung einen plus an Stress da. Also wenn ich als Kaninchen auf dem Boden gedrückt daliegen würde aus Panik und dann ist meine Führungsperson sogar so "einsichtig" aufzugeben und dann wird geklatscht, da würde ich erst recht kurz vorm Herzkasper stehen.
2. Wenn dies die einzige Möglichkeit ist da schnell rauszukommen, nämlich der Weg nach vorne würde ich das auch tun. Ob ein Tier Spaß daran hat, das vermag ein Mensch wohl nicht zu beurteilen, das zeigt meistens nur die Reaktion der Partnertiere, wenn ein Tier angeflitzt kommt.
3. Wenn ein Kaninchen richtig rennt ist die Leine nur leider nicht mehr locker sondern stramm und dann muss man sich mal überlegen welcher ungemeiner Druck auf die kleinen Knochen der Tiere drückt. Quetschungen und Prellungen nach Panik sind doch bestimmt keine Seltenheit, oder?
4. Deshalb sind Kaninchen erstens keine Tiere für Kinder, wenn Eltern sich nicht zusätzlich in der Verantwortung für diese Tier sehen und zweitens ist das Problem mit artgerechter Haltung und Fütterung anzugehen, nämlich am Ansatz und nicht mit Umgehung, dass es halt nicht auffällt.
5. Was ist mit trockenen Schnupfern, nicht immer muss es Stress bedingt sichtbar werden. Auch ein Amts-TA kann ohne so einen Abstrich nicht erkennen, ob das Tier Erreger in sich trägt oder nicht. Stichproben werden nicht gemacht, oder?
6. Wieso dürfen Hunde überhaupt auf eine solche Veranstaltung? Denn gerade natürliche Feinde sollten doch um jeden Preis als zusätzlicher Stressfaktor vermieden werden. Ist das nicht auch im Sinne eures "Wettbewerbs" das die Tiere darauf konzentriert sind?
7. Ja ich achte auf den natürlichen Tagesablauf meiner Tiere: morgens wird in der Dämmerung gefüttert (Heu), dann ist Ruhephase (meist von 10 - 16/17 Uhr) und danach erkennt man eine vermehrte Aktivität und dann gibt es Abends die Hauptmahlzeit die über Nacht leer ist. Und tagsüber haben sie ihre Ruhe.
8. Alleine die Klimaanlage im Auto ist für mich ein Risikofaktor für Schnupfen, Augenentzündungen ect. Ein Kaninchen sollte nichtmal vor Heizungsluft sitzen, eine Klimaanlage die auch noch Zugluft verursacht ist ja noch schlimmer.
Ein Todesfall ist dir vielleicht nicht bekannt, das mag sein, dass es noch nicht soweit gekommen ist, wobei ich darauf warte, wenn Tiere schon beim TA-Besuch einen Herzkasper bekommen können, dann dort erst recht. Das es jedoch noch zu keinen Verletzungen gekommen ist kann ich nicht glauben, Kaninchen leiden still, wahrscheinlich blieben die Verletzungen unbemerkt, denn Prellungen, Quetschungen ect. sieht man halt nicht und ein Fluchttier zeigt es auch nicht, weil das wäre in der Natur ja sein Todesurteil. Aber auch Schockzustände wird es sicher schon gegeben haben.
9. Wieso müssen Menschen (alle) aber gerade in dem Alter das überhaupt machen? Ein Tier ist kein Spielzeug und selbst in jedem Zoofachhandel wird darauf verwiesen, dass lebende Tiere nicht an Personen unter 16/18 Jahren herausgegeben werden, wieso ist das dann hier okay, dass das Kaninchen zum "Spielzeug" wird?
Ich sehe ein, dass auch im Pferdesport viele in diesem Alter zu finden sind, doch leider kostet ein Pferd mehr Geld und da achten die Eltern ect. etwas mehr darauf, dass ihr Kind das Tier nicht schädigt und meistens hat es eine zusätzliche Betreuung.
10. Du widersprichst Argument 1, wobei Klatschen bei Aufgabe erfolgen soll. Da sieht man ja mal wie konsequent das durchgezogen wird.
Und überhaupt: Halten sich die Besucher daran? Macht ihr auch was gegen die vielen Gerüche ect.? Ein Kaninchen hat mehr als nur zwei Sinne (Hören und Sehen), deshalb würde selbst wenn ihr euch daran haltet trotzdem noch ein enorm hoher Stresspegel vorliegen.
Leider finde ich (bis jetzt) keine ethologisch vertretbaren Argumente für diesen Sport, aber gerne bin ich bereit weiter darüber zu diskutieren. |
Und natürlich die Plüschnasen Schokino, Emil & Molly
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