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geschrieben am: 07.12.2012 um 15:22 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Schneggelchen,
Deine Gedankengänge kann ich sehr gut nachvollziehen, das habe ich mit meiner Joy erlebt, die nach fast 11 gemeinsamen Jahren verlassen hat. Das ganze ist schon knappe 2 Jahre her, doch es berührt mich immer wieder, wenn ich an die Zeit des "Spätherbstes" zurückdenke.
Ich durfte noch nie zuvor eine sol lange Zeit mit einem Ninchen zusammensein, und ich empfinde es als ein besonderes Geschenk.
Es fing bei meiner Joy erst mal ganz unmerklich an, daß sie sich veränderte, sie wurde ruhiger, und es stellten sich Alterszipperlein an, wie zB. Arthrose. Es ging ihr trotzdem noch ganz gut dabei, aber mein Bauchgefühl fing genau wie bei Dir sich an zu melden. Sie blieb eine ganze Zeit noch sehr stark, aber dann fing sie an, immer weiter abzubauen. Mein Bauch grummelte immer mehr....
Wir beide haben gemensam versucht, dem Alter entgegenzuwirken, und durch die lange Zeit habe ich das Gefühl gehabt, in ihren Augen lesen zu können, wie in einem offenen Buch. Hörst sich vielleicht komisch an, aber sie hat auf ihre Art gesprochen. Oft habe ich mir überlegt, ob ich den Punkt des Abschiednehmens verpassen würde, und ich würde Joy zu lange leiden lassen. Wenn ich abends nach Hause kam, hatte ich Angst nach ihr zu sehen, sie wäre über die RBB gegangen... So ging es immer weiter, und es schmerze mich immer mehr, sie so zu sehen. Oft stand ich vor ihr, und habe sie gefragt, ob sie gehen wollte. Dann schaute Joy mich an, und sie "sagte" : Nein, noch will ich nicht"
Dann kam der Tag, vor dem ich so eine Angst hatte. Ohne Zweifel, es war Zeit, sie über die RBB nach Hause zu schicken. Weinend fuhr ich zum TA, und als sie die erste Spritze bekam, drücke sie ihr Köpfchen in meine Hand, und leckte sie zum Abschied. In dem Moment brach mein Herz, aber ich wußte, daß ich alles richtig gemacht hatte und meine negativen Gedanken waren unnötig gewesen. Ich war erleichtert, und Angst kam an diesem Tag nicht auf, eher nur die Erleichterung, daß Joy sanft einschlafen konnte.
Worüber ich allerdings gar nicht nachgedacht habe, ist die Zeit danach, was mache ich, wenn Joy nicht mehr ist. Das hab ich erst einmal total verdrängt, es war mir egal. Erst später war mir klar, daß ich eine Pause in der Kaninchenhaltung brauchte, die über 1 Jahr dauerte.
Jetzt hüpfen wieder 2 Plüschis bei mir herum, und hoffe, daß ich mir wegen ihnen noch lange keine Abschiedsgedanken machen muß.
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