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woher Rassekaninchen wenn nicht vom Züchter...?

Nutzer: conejo
Status: Hase
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geschrieben am: 13.02.2013    um 10:54 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
habe da mal eine Frage, weiß aber nicht, ob ich hier richtig bin.

Bekannte von mir interessieren sich sehr für entweder Rhönkaninchen oder Lohkaninchen, konnten sich noch nicht entscheiden

Da sie nicht so mit Internet und co bewandert sind, habe ich mitgeholfen mal ein bisschen zu googeln und so, um nach guten Züchtern oder sonstigen Bezugsquellen zu suchen, wo man solche Rassekaninchen her bekommen kann.

Ich habe leider immer nur solche Züchter gefunden, die in irgendwelchen Zuchtverbänden mitmachen, ihre Tiere dort ausstellen lassen und natürlich nur auf die Einhaltung der perfekten Rassestandards achten... Das wollen meine Bekannten natürlich auch nicht unterstützen, aber was anderes haben wir bisher noch nicht finden können...

Gibt es überhaupt "Hobbyzüchter" oder wie man da auch immer nennen mag, die solche reinrassigen Kaninchen züchten, die das aber gut machen? Also, die die Tiere nicht irgendwo hinschleppen um prüfen zu lassen, und denen es egal ist, wenn mal ein Ohr zu lang oder die Fellfarbe nicht perfekt ist?

Es gibt ja ziemlich viele Züchter außerhalb der Verbände, die Farbenzwerge oder so beliebtere Rassen züchten, denen die Farben aber egal sind. Gibt es so was auch für Rassetiere? Züchter, die halt nur Rhön oder Loh als Zuchttiere haben, denen es aber wie gesagt egal ist ob die Standards nun perfekt eingehalten werden?
Kennt ihr da zufällig Züchter, die das so machen? Oder andere Bezugsquellen?
Die Tierheime bei uns in der Gegend haben leider auch keine solche Kaninchen "anzubieten"....
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Nutzer: Cathinka
Status: Megahase
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geschrieben am: 13.02.2013    um 11:24 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Conejo,

also, ganz ehrlich? Mir stellt sich im Moment eher die Frage ob deine Bekannten ein Lebewesen oder doch eher ein Möbelstück / Dekoelement haben wollen? Wenn ich mich für Kaninchen, deren Lebens- und Verhaltensweisen und auch deren Wesen interessiere, dann sehe ich doch eigentlich zu dass ich einem Tier ein schönes Zuhause bieten kann - egal wie das Tier letztlich aussieht?

Die Tierheime quellen über vor Kaninchen die einen schönen Platz suchen und die genauso liebenswert sind wie jeder andere Hoppler auch, wieso also unbedingt eine bestimmte Rasse?

Vielleicht könnten deine Bekannten sich ja nochmal die Zeit nehmen und im Tierheim vorbei gucken. Sie werden gewiss feststellen dass die dort lebenden Kaninchen auch ganz besondere, liebe, nette Wesen sind und dass es keinen Unterschied macht ob das Fell nun braun, schwarz, weiß, lang oder kurz ist... .

Die Optik macht's nicht
(Eben wie beim Menschen auch... )
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Nutzer: CyCy
Status: SR-Team
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geschrieben am: 13.02.2013    um 12:05 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Conejo,

ich kann es bei einem Tier wie einem Pferd oder einem Hund, die je nach Halter und auch Haltungszweck eventuell eine gewisse Leistung erbringen müssen, durchaus verstehen wenn man auf die Rasse guckt da da ja auch absolut unterschiedliche Stärken zum tragen kommen. Ein arabisches Vollblut wird vermutlich keine Waldarbeiten erledigen, ein Shire Horse werde ich nicht zum Springpferd ausbilden und mit einem Collie keinen Schutzdienst ausüben.

Aber bei einem Kaninchen ist mir völlig egal, ob es "Rasse" ist, oder nicht.
Ich verstehe hingegen gut, wenn man optische Vorlieben hat, das ist OK und solang man gerade anfängt und kein passendes Partnertier hinzuvergesellschaften will kann man durchaus auch danach gehen, was optisch gefällt.
Aber da würde ich eher die Zeit nehmen, anzeigen zu suchen um ein Tier in der passenden Farbe zu suchen, als eines vom Züchter zu nehmen. Auch Züchter, die in keinem Rassekaninchenverband züchten und darum keine Ausstellungen besuchen (die klassischen Hobbyzüchter also - die allerdings wie du selbst schon sagst eher schöne bunter Tierchen für das Kinderzimmer zusammenwerfen), sind noch immer züchter. Beui ihnen leben die Kaninchen nicht in Gruppen, sondern allein, oder allenfalls mal eine Zuchthäsin mit ihren jungen Töchtern in einer kleinen Bucht solang das gut geht, oder mit einem Meerschweinchen zusammen. Dadurch, dass man in keinem Rasseverband ist, kontrolliert auch kein Zuchtwart die Tiere und man weiß absolut nicht, wie es da in der "Zucht" vor sich geht, wie oft im Jahr eine Häsin da werfen muss oder ob die Tiere in Ordnung sind. So ganz ohne Kontrolle kann derjenige ja anstellen, was er will. Da wäre ich grundsätzlich misstrauisch. Wenn jemand das mal eben so macht, ohne Mitgliedsbeiträge, und ohne Regeln und Kontrolle, dann ist die Chance, dass er es besser macht ebenso groß wie die, dass er es deutlich schlechter macht.

Nee, ich würde eher schauen dass ich ein lohfarbenes Kaninchen oder einen schwarz-weiß-getüpfeltes in Vermittlungen suche, wenn es unbedingt diese Farbschläge sein sollen.



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Nutzer: conejo
Status: Hase
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Anzahl Nachrichten: 44

geschrieben am: 13.02.2013    um 12:38 Uhr   IP: gespeichert
Ich stimme euch da natürlich voll und ganz zu, ich selber habe zwei Zwergwidder, die aus einem ungeplanten Wurf stammten (wir haben eine Häsin geschenkt bekommen, die allerdings trächtig war - nur wusste es aber niemand...) und die beiden sind super knuffig und süß
Und alle unsere eigenen Kaninchen - bis auf mein allererstes - haben wir auch immer aus Tierheimen, dem Gnadenhof oder von Privat bekommen.

Aber jeder hat halt da seine Vorlieben... und wenn sie das schon so wollen, dann wenigstens nicht von einem schlechten Züchter... ich habe nämlich tatsächlich schon ein paar private Zuchten gesehen, die ihre Tiere sehr vorbildlich halten. Klar werden da die Farben zusammengewürfelt und auch auf sonst keine Zuchtstandards geachtet - was ich persönlich aber auch nicht schlimm finde, wenn die Gene passen. Aber ansonsten war alles super. Schöne große Gehege, alles sauber, kein TroFu... da würde ich auch eins kaufen, wenn ich denn noch eins brauchen würde und im Tierheim nichts finde.
Also alle Züchter über eine Kamm scheren und sie ablehnen würde ich jetzt persönlich nicht.
Ich werde aber nochmal mit ihnen reden, vielleicht verlieben sie sich ja doch noch in ein kleines Tierheim-Kaninchen Mein Sternle sieht, zumindest als Laie betrachtet , auch aus wie ein Zwergwidder in Rhönfarben, vielleicht findet sich ja auch sowas ändern kann ich meine Bekannte halt auch nicht, aber wenn ich sie wenigstens von einem schlechten Züchter fern halten kann ist das ja auch schon mal was wert .

Wenn ich mir anschaue, dass ich als kleines Kind auch öfters mit meiner Oma auf den Schauen war, einfach weil ich die Tiere so süß fand, und dann Züchter ohne mit der Wimper zu zucken sagen, dass Tiere, die nicht gut bewertet werden, in der Pfanne enden...
Zum Glück bin ich heute schlauer und werde da nie wieder hingehen...
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 13.02.2013    um 12:47 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: conejo
Klar werden da die Farben zusammengewürfelt und auch auf sonst keine Zuchtstandards geachtet - was ich persönlich aber auch nicht schlimm finde, wenn die Gene passen.
Und woher wissen die und der Käufer das, wenn sie eben KEINE Rassestandards beachten..? Und KEINEN Verband im Rücken haben, mit erfahrenen Altzüchtern die einem an die Sache heranführen, oder mit Seminarangeboten..?


Ich will ganz sicher keine Zucht insgesamt verteidigen, und sehe durchaus die Probleme des Rassekaninchenwesens - aber dieHobbyvermehrerei kann ich persönlich noch drei mal weniger unterstützen, auch wenn es da sauber ist.



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Nutzer: conejo
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geschrieben am: 13.02.2013    um 14:37 Uhr   IP: gespeichert
hmm... und woher wissen es die Züchter aus dem Verein...? Rassestandards haben ja relativ wenig mit dem Gencode an sich zu tun, da geht es ja mehr darum, dass das Tier optisch perfekt ist. Und das ist ja, was die "Zuchteignung" angeht, herzlich egal...
Guck dir doch mal die reinrassigen Farbenzwerge an, die haben in der Regel alle Gebissfehlstellungen, weil eine möglichst kugelrunde Kopfform eben bessere Preise erziehlt.
Wenn ich mir da jetzt einen seriösen Hobbyzüchter anschaue, dem genau solche Sachen egal sind, dann bekomme ich da auch einen reinrassigen Farbenzwerg, der aber nicht perfekt ist - sprich, gesund.

Ich möchte auch keine Zucht verteidigen, nur glaube ich, dass man auch ohne in einem Verein zu sein alles richtig machen kann.
Die Erfahrungen der Vereinsmitglieder beruhen eben auch nur auf weitergetragenem Wissen und eigener Erfahrung. Wer kann da schon so genau sagen, ob das wirklich stimmt? Für die sind Tiere doch in der Regel keine Lebewesen, die als solche behandelt werden wollen, sondern ein Hobby, das, wenn man es gut macht, einem ein paar nette Ausstellungsstücke und Preise ermöglicht. Da kann ich auch in einen Turnverein gehen und meine Kür schön vortragen...
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Nutzer: Finchen123
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Registriert seit: 24.01.2010
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geschrieben am: 15.02.2013    um 21:40 Uhr   IP: gespeichert
Ich hab grad fünf reinrassige Farbenzwerge loh-schwarz aus einer Zuchtauflösung aufgenommen. Inzwischen sind die Jungs natürlich alle kastriert. ;) Alle fünf hatten teils extreme Probleme in der Narkose, was höchstwahrscheinlich an Inzuchtproblemen liegt.

Fazit 1: Reinrassige Tiere sind oft gesundheitlich belastet, nicht zuletzt auch wegen der viel zu kleinen Köpfe (Zahnprobleme).

Fazit 2: Auch im Tierschutz finden sich Rassekaninchen, man muss nur ein bisschen suchen!

In welcher Region wohnen denn deine Bekannten? Vielleicht gibt es empfehlenswerte Tierheime oder Tierschutzvereine in der Nähe.
Liebe Grüße Dörthe
Kleintier-PS der www.tierschutzgruppe-wildeshausen.de
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Nutzer: Pauline83
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Anzahl Nachrichten: 695

geschrieben am: 16.02.2013    um 21:58 Uhr   IP: gespeichert
Schau in die Vermittlungsanzeigen von Tierheimen und mache die Augen auf Die wenigsten Tierheime stellen Kaninchen mit Rassebezeichnung ins Internet, damit keiner sein Tier nach der Farbe, Aussehen, usw. aussucht, sondern passend zum Partnertier.
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