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Rammler hat panische Angst

Nutzer: Musti
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geschrieben am: 28.03.2013    um 23:51 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,

hab eine Frage zu unserem Rammler. Er war ja von Anfang an sehr zutraulich. Hat bereits nach 1-2 Tagen aus meiner Hand gefressen und an sich haben wir mit Ihm keine Probleme gehabt. Nachdem ich das Freigehege für unsere Kaninchen fertiggestellt hatte, habe ich Tagsüber die Türe des Stalls immer offen gelassen, so dass die Kaninchen noch mehr Platz hatten. Ab diesem Zeitpunkt ist mir aufgefallen, dass Sie mir immer weniger vertraut haben. Unser Weibchen hat noch nie aus meiner Hand gefressen, Sie schnuppert dran, doch dann geht Sie weg. Erst wenn ich es hinlege und weggehe, frisst sie es. Mit Essen lässt sie sich nicht locken. Aber heute hab ich nun endgültig festgestellt, dass unser Rammler richtig panische Angst vor mir hat und das erstaunt mich. Er hat immer aus meiner Hand gefressen, erst gestern noch und heute hat er wie das Weibchen auch, erst dann gefressen, als ich das Essen hingelegt habe.

Zudem habe ich Ihn hochgenommen, um Ihn auf neue Wunden zu prüfen. Er hat dabei mehrmals gekratz, obwohl er das vorher nie gemacht hat. Während ich Ihn oben hielt wollte er urplötzlich fliehen. Es gab keinen Anlass, sonst ist er Ruhig, wenn ich sein Fell prüfe und ihn dabei auf dem Rücken streichle doch heute nicht. Durch seine Reaktion bekam ich auch Panik und habe beim Versuch ihn nicht fallen zu lassen leider etwas fester gepackt (es war wirklich keine Absicht :( ) und das hat Ihm wehgetan. Denn zum ersten Mal hat er einen Ton von sich gegeben. Es war kein Knurren, eher ein quitschen. Ich habe ihn vorsichtig wieder runtergelassen und er hat sich sofort verkrochen und ich konnte sehen, wie schnell sein Herz schlug. Aus Angst. Ich habe Ihn etwas in Ruhe gelassen und dann vorsichtig meinen mit meiner Hand in seine Nähe. Früher hat er immer gern daran geschnuppert und ggf. daraus gefressen. Jetzt hat er versucht mit seinen Pfoten meine Hand wegzuschieben, später mit seinem Schädel. Er beißt auch und "bewirft" mich mit Stroh. Er nimmt das Stroh vom Boden und tut das auf meine Hand, immer mehr.

Seither bin ich nun traurig und weis nicht, was ich tun kann, weil ich Ihm nicht weh tun wollte und es unabsichtlich doch getan habe. Sofern ich mich richtig informiert habe, merken sich Kaninchen dass und erinnern sich auch daran. Ich hab nun die Befürchtung, dass mein Geruch Ihn an Negatives erinnern wird. Dabei verstehe ich nicht, warum er sich so verhalten hat, er war eigentlich lieb und ich durfte Ihn immer schön mit der Hand futtern. Wird er mich nun nicht mehr Mögen und immer mit Angst in Verbindung bringen? :(
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 29.03.2013    um 00:11 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Musti,

erstmal keine Panik. Die wenigsten Kaninchen sind wegen solcher Kleinigkeiten wirklich nachtragend.
Dass er also wegen deinem Körpergeruch nun dauerhaft abweisend reagiert, glaube ich weniger. Unmut für ein, zwei Tage kann mal vorkommen (besonders nach Tierarztbesuchen, Krallenschneiden oder dem Scheren ist dieses scheue und abweisende Verhalten sogar sehr typisch). Dies legt sich aber erfahrungsge,äss von selbst, wenn man weiterhin respektvoll mit den Tieren umgeht.

Ich habe allerdings erstmal einige Verständnisfragen, so spontan habe ich nämlich nicht alles überblicken können von dem du berichtest.
1. Wen du "Freigehege" sagst, meinst du ein Innen- oder Au0engehege? Wenn es ein Außengehege ist, ist es marderischer und nach oben und unten hin abgesichert?
2. Wie alt sind eure Kaninchen? Dass das Tier zwickt und dich bebuddelt und die Wesensveränderung hin zu einem scheueren Verhalten kann auch am Alter und/oder dem herannahenden Frühling liegen.


Dass die Häsin überdies so scheu ist, ist nicht ungewöhnlich. Es gibt nun einmal Kaninchen, die uns Menschen gegenüber kein Urvertrauen haben und sich sehr schwer damit tun, überhaupt Vertrauen zu lernen.



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Nutzer: Musti
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geschrieben am: 29.03.2013    um 10:38 Uhr   IP: gespeichert
Um deine Fragen zu beantworten:

Es ist ein Außengehege im Garten, so dass die Tiere auch frisches Gras essen und sich richtig austoben können. Was die Sicherung angeht, habe ich entsprechende Maßnahmen getroffen und gegen Ein- und Ausbruch gesichert. Momentan unten nur mit Fließen, aber in den nächsten Tagen mit Draht, den ich eingraben werde. Ich schließe den Stall momentan noch nachts ab, da hier wohl Kaninchen gestohlen wurden in der Umgebung. Marder kommt zwar ins Gehege nicht rein, ein Mensch kann es aber öffnen.

Mir schien es, dass es ihm sehr wehgetan hat und darum mache ich mit ja sorgen. Er klopft immer, wenn ich komme und rennt weg (im Stall). Zuvor hat er aber an meiner Hand geschnüffelt und gewartet, dass ich meine Handfläche aufgemacht hab, um daraus zu fressen. Auch die Nase mal streicheln oder eben den Rücken durfte ich auch, jetzt aber nicht mehr. Sobald ich mich sehr langsam an ihn mit der Hand (so dass er sie sehen kann) wird er panisch und ich darf ihn auch nicht mehr berühren. Wär das von Anfang an so gewesen, wär ich nicht so besorgt, aber es war am Anfang das Gegenteil der Fall.

Wie kann ich Ihn den nun beruhigen und ihm die Angst nehmen? Mit Essen lassen sich die beiden nicht so wirklich bestechen. Ich will nicht, dass sie zum Kuschelmonster werden, aber seine panische Angst vor mir macht uns dann aber doch traurig :/

Nachtrag: die beiden sind jetzt 7-9 Wochen alt
  TopZuletzt geändert am: 29.03.2013 um 10:40 Uhr von Musti
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Nutzer: Nachtschwarz
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geschrieben am: 29.03.2013    um 10:55 Uhr   IP: gespeichert
Eigentlich sollten Jungtiere bis sie 10 Wochen alt sind bei der Mutter bleiben, um von ihr Sozialverhalten zu lernen. Wenn 2 so junge Tiere in einem Ausengehege sind, kann es schon vorkommen, das sie panisch reagieren, da sie dort sehr viel mehr Reizen ausgesetzt sind, als drinnen.

Das legt sich aber wieder und auch ihr Verhalten wird sich noch ändern, wenn sie ein paar Erfahrungen gesammelt und sich an die Situation gewöhnt haben. Nähere dich behutsam und biete ihnen Leckereien an, das wird dann schon.

Wichtig wäre aber, ist der Rammler schon kastriert? Wenn nicht bitte bald machen lassen, denn wenn es eine Frühkastration, bis zur 12 Woche ist, muss er nicht für 6 Wochen vom Weibchen getrennt werden.

CIR - Caroline mit Iskander & Roxana


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Nutzer: Musti
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geschrieben am: 30.03.2013    um 12:32 Uhr   IP: gespeichert
Was bietet Ihr euren kleinen den so als unwiderstehliches Leckerlie an? Ich hab es mit Rosinen versucht, aber Sie gehen da gar nicht drauf ein, keine einzige haben Sie gegessen. Weder aus meiner Hand, noch diejenigen, die ich Ihnen in den Stall gelegt habe.

Gestern hat er wieder aus meiner Hand gefressen. Zwar nicht so wie früher, aber immerhin hat er die Petersilie wieder aus meiner Hand genommen. Er nimmt Sie und zieht sich zurück, um dann später wieder zu kommen und sich erneut was zu holen.

Was die Kastration angeht, wollen wir das vorerst eigentlich nicht. Ich will das Gehege weiter ausbauen und auch einen zweiten Stall zu dem ganzen hinzufügen. Daher hätten ausreichend Platz für einen Wurf. Mein Schwager will auch 2-3 Babys haben (sobald sie die 10 Woche erreicht haben). Nach dem ersten Wurf wär eine Kastration dann eher für uns wahrscheinlich.
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Nutzer: Nachtschwarz
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geschrieben am: 30.03.2013    um 12:52 Uhr   IP: gespeichert
Du bist hier in einem Tierschutzforum und wir sprechen uns aus guten Gründen gegen Vermehrung aus. Es gibt erstens genug Kaninchen die ein gutes Zuhause suchen. Zweitens kann es bei der wahllosen Verpaarung von Jungtieren schnell zu Erbkrankheiten, Kümmerwuchs und anderen gesundheitlichen Problemen, wie Zahnfehlstellungen etc. kommen.

Gerade junge Häsinnen sind oft nicht in der Lage ihre Würfe, richtig zu versorgen und zu säugen, eine Handaufzucht gehört nicht zu den vergnüglichen Dingen, die man als Laie mal eben so macht.
Junge Rammler müssen dann kastriert werden, sonst läuft die Sache schnell aus dem Ruder. Das sind nicht unerhebliche Kosten.

Dann sollte dir klar sein, wenn du deine Tiere artgerecht halten willst, brauchst du in Aussenhaltung 3m² pro Tier, damit du eine Chance auf ein e funktionierende Gruppe hast sollte ein halbwegs ausgeglichenes Geschlechterverhältnis bestehen, das heisst ungefähr soviele rammler wie Häsinnen. Darauf kannst du aber bei eigener Nachzucht keinen Einfluss nehmen, die Vermittlung in ein artgerechtes Zuhause ist in aller Regel langwierig und schwierig.

Ich kann dir nur dringend abraten, es gibt genug Notfalltiere, die eine Zuhause bräuchten.

CIR - Caroline mit Iskander & Roxana


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Nutzer: Musti
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geschrieben am: 30.03.2013    um 13:12 Uhr   IP: gespeichert
Aus eurer Sicht kann ich das nachvollziehen. Momentan hab ich für zwei Kaninchen ca. 10qm, will das ganze aber um 5-6qm erweitern.

Ich will hier auch keine Zucht treiben, lediglich einen weiteren Wurf. Die Tiere werden von uns auch nicht irgendwo hingegeben, wo Sie ein neues Zuhause suchen müssen, sondern schön bei uns gelassen. Die Häsin soll die Möglichkeit haben, für sich Platz zu haben, so dass Sie nicht unter dem Stress der kleinen Babys und des Rammlers steht.

Das negative Erfahrungen da sind und dementsprechend davon abgeraten wird, kann ich definitiv verstehen. Zudem möchte ich auch mit dem Tierarzt das ganze durchgehen und auch in Verbindung mit dem Tierarzt den Nachwuchs planen.
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Nutzer: Nifflords
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geschrieben am: 30.03.2013    um 13:20 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Musti,

Caroline hat dir schon einige gute Gründe genannt, die gegen eine Vermehrung sprechen. Ich möchte dazu noch ergänzen, dass es für die Häsin lebensbedrohlich sein kann, wenn sie zu jung gedeckt wird.

Einen Wurf kann man zudem nur "planen", wenn man die Kaninchen getrennt hält und sie nur zum Deckakt zusammen setzt. Die Kaninchen werden sonst wohl kaum warten, bis du deine Erlaubnis gibst

Wie du schon bemerkt hast, sind wir für diese Thematik nicht die richtigen Ansprechpartner. Wenn du weiterhin vorhast, die Kaninchen gegen unseren Rat zu vermehren, solltest du dir ein Forum für Züchter oder Hobbyzüchter suchen. Hier wirst du keine weiteren Informationen zu diesem Thema bekommen.

Beste Grüße von Sarah und den Nifflords!



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