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Gift in der Einstreu?

Nutzer: Sybilla
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geschrieben am: 09.04.2013    um 16:53 Uhr   IP: gespeichert
Liebes Dr.h.c.-Hase-Team,
ich habe bereits eine Frage zum Thema Einstreu gestellt, da ich seit Lilly bei uns ist, keine Strohpellets mehr nehmen kann, weil diese von Lilly gefressen werden. Jetzt verwende ich sowohl in der den beiden Klos als auch in der Käfigunterschale, die wir als "Esszimmer" verwenden, die Späne-Einstreu.

Nun zum Problem: Da ich sehr viel Einstreu brauche habe ich am letzten Samstag einen großen Sack dieser Späne-Einstreu gekauft, die auch von der Hasenexpertin unseres örtlichen Tierschutzvereins seit zwei Jahren benutzt wird. Leider kann ich seit einer schweren Grippe nicht mehr richtig riechen, so dass mir der sehr starke, ungewöhnliche Geruch dieser Späne nicht aufgefallen ist. Dann am Montag der Schock, mein Strizz, der seit über zwei Jahren noch nie Ärger mit der Verdauung hatte, begrüßt mich nicht mehr wie immer, hat keinen Appetit und legt sich oft hin. Ich bin sofort mit ihm zu meiner TÄ. Da ich berufstätig bin, wurde er dort den ganzen Tag überwacht, gefüttert und mit Kontrastmittel geröngt. Das Ergebnis:Die Darmpassage ist frei. Als nun Lilly, die sonst frisst wie ein Pferd, plötzlich auch nichts mehr fressen will, habe ich mir überlegt, was sich in den letzten Tagen verändert hat: Nur die Einstreu. "Riechtests" von anderen Personen ergaben die Meinung: "Riecht nach Lasur" oder "Riecht nach Lösungsmittel". Ich habe daraufhin sofort, alles entsorgt, die Behälter gereinigt und mit neuem Kleintierstreu aus dem Fressnapf versorgt. Unsere Lilly hat fast sofort wieder angefangen zu fressen, aber unser Strizz frisst zwar, aber nur sehr wenig. Außerdem legt er sich oft auf die Seite. Ich päppel ihn jetzt ein wenig und unten kommen auch Böbbel raus, aber so richtig gut geht es ihm nicht. Ich habe jetzt das Gehege geteilt, damit er sein Grünfutter fressen kann, wann er Lust hat (Lilly würde ihm sonst alles wegfressen) und damit ich besser beurteilen kann, was hinten wieder herauskommt.

Inzwischen haben wir gegoogelt und gelesen, dass es wohl durchaus passieren kann, dass bei der Verarbeitung der Späne-Einstreu behandeltes Holz verwendet wird. Ich habe nun den Verdacht, dass Strizz eine leichte "Vergiftung" durch diese Einstreu hat.

Hat jemand so etwas schon einmal erlebt/gehört und was kann ich tun, damit es ihm wieder besser geht?

Bin für jeden Vorschlag mehr als dankbar!!!
Sybilla
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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 09.04.2013    um 17:05 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Sybilla,

so ein Fall ist mir noch nicht untergekommen, und eigentlich darf das auch nicht passieren - aber einen nachweis zu bringen wäre natürlich sehr schwer, wenn man nicht gerade eine Untersuchung der Späne in Auftrag geben und zahlen will.

Da wir nicht wissen, um welchen Giftstoff es sich handelt (falls dem überhaupt so ist) und wo die eventuelle Vergiftung Probleme bereitet (Verätzung im Rachenraum, Verdauungsbeschwerden, Stoffwechselwirkung,...) ist es hier nicht möglich, euch einen Tip zu geben. Je nach Giftstoff kann zum Beispiel trinken gut oder schlecht sein, kann Aktivkohle helfen oder schaden, kann dieses oder jenes positiv oder negativ wirken.
Was du eventuell tun kannst ist eine Giftzentrale anzurufen und dort nachzufragen, welches Verhalten sie anraten würden (dazu sind sie ja da) - aber ohne einen Beweis, dass es hier wirklich Vergiftungserscheinungen sind, sind drastische Gegenmaßnahmen natürlich auch eine risikoreiche Sache.

Rücksprache mit dem tierarzt udn wie gesagt Fachleuten für Vergiftungsfälle sind hier wichtiger und sinnvoller als der Laienrat.

Alles Gute



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Nutzer: Sybilla
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geschrieben am: 09.04.2013    um 17:55 Uhr   IP: gespeichert
Danke für die wie immer blitzschnelle Antwort!
Ob es tatsächlich möglich ist, dass Giftstoffe in die Einstreu gelangen konnten oder ob das Zeug für die sensiblen Hasennasen nur so gestunken hat, dass sie auf so einer Unterlage nicht fressen wollten, ist sicher schwer zu beurteilen. Ich wollte auch nur einmal hören, ob es vielleicht bei jemandem so einen Fall schon gegeben hat und was dort unternommen wurde. Das einzige was fest steht ist, dass es Strizz nicht so gut geht und dass ein Verdauungsproblem ausgeschlossen werden kann.

Wir werden weiter forschen und wenn es die Einstreu gewesen sein sollte, lasse ich es euch auf jeden Fall wissen!
Sybilla
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Nutzer: Sybilla
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geschrieben am: 13.04.2013    um 21:31 Uhr   IP: gespeichert
Nach fast einer Woche Aufregung, möchte ich noch einen Nachtrag schreiben. Die gute Nachricht: Strizz ist wieder wohlauf! Über die Ursache können wir nur rätseln, weil auch eine Blutuntersuchung nichts Auffälliges erbracht hat.

Ich bin überzeugt, dass die von mir verwendete Charge Einstreu auch Späne von behandeltem Holz enthalten haben muss. Wenn allen Menschen - außer mir - der Geruch sofort unangenehmen aufgefallen ist, wie schrecklich muss es dann für die viel empfindlicheren Kaninchennasen gestunken haben! Kein Wunder, dass selbst unsere Lilly von so einem "Esszimmerteppich" nichts mehr fressen wollte.

Was mir erst im Nachinein aufgefallen ist: Auf der Verpackung ist nicht von Kleintieren bzw. Kleintierstreu die Rede. Vielleicht also nur etwas für Pferde oder die Außenhaltung, wo Gerüche schneller verfliegen?

Ich werde jedenfalls nur noch als Kleinstiereinstreu ausgewiesene Produkte kaufen (im Fressnapf gibt es auch Großgebinde, die nicht wesentlich teurer sind) und ab sofort muss mein Mann den "Schnüffeltest" machen - sicher ist sicher.

Beste Grüße von
Sybilla, Strizz und Lilly
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Nutzer: Momomaus
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geschrieben am: 13.04.2013    um 23:11 Uhr   IP: gespeichert
Schön, dass es wieder besser ist.

Eigentlich dürfte so stark behandeltes Holz darin nicht verarbeite werden, dass man es so reicht. Für Pferde ist das sicher genauso unangenehm. Die meisten Pferde die mit Spänen eingestreut werden sind Allergiker und da ist das auch nicht förderlich.


Und natürlich die Plüschnasen Schokino, Emil & Molly

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Nutzer: Sybilla
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geschrieben am: 23.05.2013    um 18:05 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen!
Nach einiger Zeit möchte ich noch einen Nachtrag eingeben. Ich kann dies zwar nicht als Beweis geltend machen, aber es bestätigt mich in meiner Auffassung:

Die bedenklich riechende Streu hatten wir damals schnell auf dem Kompost entsorgt. Als ich dort nach einigen Tagen etwas ablegen wollte, fielen mir zwei Mistkäfer auf. Sie lagen auf der Einstreu. Einer war schon tot und der andere lag auf dem Rücken, zuckte aber noch mit den Beinchen...

Also Finger weg von Einstreuspänen, die anders als sonst, strenger oder unangenehm riechen! Als Kleintierstreu ausgewiesene Großgebinde bekommt man übrigens im Fressnapf für ca. 11 EUR. Ich habe mit meinem Markt ausgemacht, dass ich Streu sofort zurückgeben kann, wenn ich einen ungewöhnlichen Geruch feststelle.

LG
Sybilla
mit Strizz und Lilly

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