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geschrieben am: 12.04.2013 um 15:38 Uhr IP: gespeichert
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Hallo liebe Kaninchen-fans
ich schreibe ja eher selten, aber heute hat mich mein kleiner Muck dermaßen in Glücksstimmung versetzt, das ich es teilen muss und zwar mit Leuten, die wirklich verstehen, warum mich das so glücklich macht.
ich fange am Anfang an und wie so oft beginnt die eine Kaninchengeschichte mit dem Ende der anderen:
Im Winter 2012 ist Herr Ohr gestorben. Woran? ich weiß es nicht, er war schon was älter, die grauen Haare im Fell wurden mehr und mehr und er wurde müder und müder.
So stand ich also vor der Entscheidung ein neues Tier bei uns einziehen zu lassen oder Fluse abzugeben, ich entschied mich mit der Kaninchenhaltung weiter zu machen. Ich habe immer Kaninchen gehabt, aber erst seit ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne, weiß ich wie man sie wirklich zu halten hat und kann das auch umsetzen.
Ich machte mich also auf die Suche nach einem Partnertier für die wilde Fluse. Es sollte ein junges, gesundes Tier werden, kein Notfall bitte. ich hatte ja schon mehrere.
Ich habe auf der Suche nach dem Partnertier alle gängigen Foren durch gesucht und war in 3 verschiedenen Tierheimen, aber das richtige Tier war irgendwie nicht dabei.
Ich habe einen zugegebenermaßen fiesen Test angewendet und einen Strohhalm von Zuhause mitgebracht und ihn in die Käfige der Tierheimtiere gesteckt. Wurde der Strohhalm angegriffen, fiel das Tier durch den Test, denn mir war klar: Fluse möchte jemanden zum Unterbuttern!
am Ende traf ich auf Muck, ein drahtiges, leicht struppiges, weißes Kaninchen mit blauen Augen, er bemerkte den Strohhalm zunächst gar nicht und als er ihn bemerkte hoppelte er schnellstens in die entgegengesetzte ecke des Käfigs. Also wurde er, nachdem seine Kastrationsfrist verstrichen war eingepackt und nach Duisburg geschafft.
Das erste Zusammentreffen von Fluse und Muck verlief problemlos. Also setzte ich Muck in die Klokiste im Arbeits-/Kaninchenzimmer und dort blieb er dann: Still, reglos und völlig verschüchtert,
kam ich ins Zimmer,saß er immer am selben Fleck, in der immer gleichen Haltung
Legte ich Heu oder Möhren vor ihm hin, guckte er nur verschreckt. 2 tage schien er nichts zu fressen oder sich zu bewegen. Ich machte mir Sorgen, hatte ich diesem zarten Kaninchen zuviel zugemutet?
An Tag 3 wollte ich zumindest seine Bewegungsabläufe kontrollieren. ich setzte ihn auf ein handtuch vor dem Käfig, von wo aus er wieder in den Käfig flüchtete. Aber er bewegte sich normal und am Ende des Tages sah ich ihn Heu nibbeln. Ich wollte ihm eine weitere Woche Zeit geben.
Innerhalb dieser Woche verließ er den Käfig nicht. aber immerhin er fraß jetzt und bewegte sich von der linken in die rechte Ecke.
In der 2. Woche beschloss ich es ihm etwas ungemütlicher zu machen und reichte das *gute* futter (möhren, fenchel etc.) nicht mehr innerhalb der Klobox, so dass er gezwungen war sie zu verlassen, wenn er mehr als Heu haben wollte.
Durch die Tür konnte ich sehen, dass er fraß, aber sobald ich das Zimmer betrat, flüchtete Muck in eines der Häuschen. Außerdem wackelte er immer so komisch mit dem Kopf. Ich hatte Angst vor E. cuniculli.
Ich packte meine beiden ein und fuhr zum Tierarzt. Muck musste ich in die Box zwingen, er hatte Panick und schrie. Es war schrecklich.
Beim Tierarzt erklärte ich das Kopfwackeln. Die untersuchung ergab:
Muck ist blind. Er kann vermutlich hell und dunkel sehen, aber Umrisse und Details nicht. Eine Hand bemerkt er erst wenn sie direkt vor ihm ist und er sie riechen kann. Das Kopf-wackeln ist wahrscheinlich seine Art sich zu orientieren, es ermöglicht ihm besser zu hören.
Das nächste halbe Jahr verlief ereignislos: Betrat ich das Arbeitszimmer kam ein Kaninchen mir fröhlich entgegen, das andere versteckte sich oder blieb bestenfalls regungslos dort sitzen wo es gerade war.
Saß ich länger vorm Schriebtisch konnte ich beobachten, das die beiden sich gegenseitig putzten und manchmal hoppelte Muck von A nach B. Immer an den Wänden entlang.
Im vergangen halben jahr hat sich auch nicht wahnsinnig viel geändert, aber immerhin: ich kann das Zimmer betreten ohne das er gleich in Panick ausbricht.
Anfassen lässt Muck sich überhaupt nicht, sollte er krank werden, wird es schwierig für mich das zu entdecken. Ich kann nur beurteilen ob er frisst und wie seine figur ist. Krallenschneiden ist ein Desaster.
ich habe mich immer wieder gefragt, ob es richtig war ihn aufzunehmen. Andererseits wo sonst hätte dieses Kaninchen hin gekonnt? Hier hat er meist seine Ruhe, das tut ihm gut.
Warum ich dann so gut gelaunt bin?
Heute morgen war Krallen-schneide-Tag, das wurde bisher mit 2 tägigem bewegungslos-sitzen beantwortet.
Und vorhin war: Haken schlagen, im Stroh wälzen und "an meine Füße stupsen, weil die im Weg hingen" angesagt!
ich werde Muck vermutlich nie wirklich streicheln können, aber ich habe jetzt das Gefühl das er glücklich ist! Ich bin froh, weil er es auch ist!
Fotos folgen morgen
Liebe Grüße
judith Fluse und der süße kleine Muck
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