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Kaninchen hat Todesangst vor mir |
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geschrieben am: 22.04.2013 um 13:40 Uhr IP: gespeichert
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Hallo zusammen,
nach einer langen Pause melde ich mich mal wieder. Unsere Kaninchen sind nun knappe 2 Monate bei uns und unser Problem wird immer größer. Unser Rammler war von Anfang an zutraulich und fraß aus meiner Hand, er verhielt sich auch immer normal, war munter was das Vertrauen anging, gab es mit Ihm echt fortschritte. Im Gegensatz zu unserem Weibchen. Sie war schon immer sehr misstrauisch und hat mich immer gemieden. Zwar hatten wir eine kurze Phase, wo Sie ihrer Neugier nicht widerstehen konnte und sich an mich nähert, schnupperte und auch mal auf mich draufsprang, aber das ist vorbei und es ist nur noch schlimmer geworden.
Wenn ich komme, rennt Sie sofort in das weiteste Eck im Stall. Da bekomme ich Sie auch nicht raus. Will ich den Stall reinigen, wird das immer zu einem Problem. Nur mit viel Mühe schaffe ich es, Sie dort rauszuholen, aber das kostet mich dann schon mal 15-20 Minuten!
Will ich Sie hoch nehmen, weil wir mal Irgendwohin müssen, kann ich Sie kaum "einfangen". Letztens hab ich 10 Minuten gebraucht um Sie in die Box zu bekommen, als wir zum Tierarzt wollten. Sie rennt weg und gibt auch Laute von sich (hört sich an wie ein grunzen). Wenn ich Sie dann irgendwann doch habe, zittert Sie und Ihre Angst ist Ihr anzusehen. Habe das Verhalten auch mit unserer Tierärztin besprochen. Sie hat den Eindruck, dass ich Sie doch noch erreichen könnte und Sie zahm werden kann, ich müsse Geduld mitbringen. Ich weiß nur nicht wie. Hab mich oft zu den Tieren gesetzt, mit Ihnen geredet, Sie in Ruhe gelassen, bis Sie selbst kommen, gestreichelt wenn Sie es erlaubt haben. Das Hochnehmen zum Kuscheln hab ich schon lange gelassen, weil ich es sehe, dass Sie es nicht ausstehen kann. Da will ich Sie nicht quälen. An meinen Armen und Händen hab ich nur Kratzer und kleine Wunden von Ihren Krallen, weil Sie sich auch in meinem Arm windet und fliehen will. Viele sagen, ich soll das Tier weggeben, aber das bring ich nicht so einfach übers Herz, da Sie mir doch was bedeutet. Immerhin hab ich die beiden auch zusammen gekauft.
Noch Problematischer wird es, weil unser Rammler sich von Ihr das verhalten abgeschaut hat. Er verhält sich immer mehr wie Sie. Früher hat er immer damit kein Problem gehabt, ich durfte ihn hin und wieder streicheln und aus der Hand füttern sowie ihn hochheben. Aber nun rennt er auch immer davon, wobei er noch einfach einzufangen ist. Er gibt nach 1-2 versuchen auf und wartet bis ich Ihn hochnehme und zittert auch nicht. Sie wiederrum versucht es bis zur Erschöpfung. Auch das Locken mit Rosinen, Obst oder sonstigen Sachen funktioniert bei Ihr nicht.
Ich will Sie nicht zum Kuscheltier machen, aber mir macht es schon sorgen, dass Sie mich so extrem fürchtet, auch nach knapp zwei Monaten.
Da wir nun ein drittes Kaninchen haben, welches kleiner ist als die beiden, hatten wir Anfangs bedenken, dass Sie sich nicht vertragen. Der Rammler mochte Sie, unser Weibchen nicht. Doch nun hat auch Sie das Kriegsbeil begraben. Würde die kleine, neue auch mit der Zeit Ihr das verhalten abschauen? Wir verstehen uns mit der kleinen blendend, Sie mag es von uns gestreichelt zu werden, leckt uns dabei immer die Hand ab und lässt sich auch von Hand füttern. Selbst meine Schwägerin konnte gestern ohne Probleme das Tier aus der Hand füttern, obwohl Sie es grade 10 Minuten zuvor das erste Mal gesehen hatte. Ich fänds schade, wenn die Neue auch entsprechend sich ändert.
Grüße,
Musti
Edit: Die Tiere haben mit Stall und Ausengehe ca. 8,5m² Platz. Wir wollen das ganze aber mit meinem Schwiegervater noch etwas erweitern und eine Holzhütte dazubauen, in welcher die Tiere auch im Regen einen getrockneten Auslauf bekommen. |
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TopZuletzt geändert am: 22.04.2013 um 13:42 Uhr von Musti
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geschrieben am: 22.04.2013 um 14:28 Uhr IP: gespeichert
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Hallo,
wenn ich das Ganze richtig im Kopf habe sind deine Kaninchen noch recht jung, aber nicht mehr ganz klein.
Es kann sein, dass die beiden gerade in die "Kaninchenpubertät" kommen und dass sich ihr Verhalten dadurch ändert. Die Tiere sind dann nicht mehr so unbefangen und neugierig wie in den ersten Wochen, sondern sie werden deutlich misstrauischer, auch Menschen gegenüber, und gelegentlich auch recht unausgeglichen, bis sie das Erwachsenenalter erreicht haben. Bei euch kommt vielleicht noch dazu, dass sie Menschen mit unerwünschten Aktionen verbindet, auch wenn ihr diese mittlerweile unterlasst.
Ich würde sie an deiner Stelle auch beim Saubermachen nicht hochnehmen, sondern einfach anfangen und sie sitzen lassen. Wenn du sie jeden oder jeden zweiten Tag hochnimmst, ist das immer noch häufig. Versuche auch nicht, ihr Leckereien aus der Hand zu füttern, sondern lege sie ab und bleibe vielleicht sogar außerhalb des Geheges stehen oder sitzen.
Daraus, dass ein kleines Kaninchen zutraulich ist, kann man leider nicht ableiten, dass es sich später einmal gerne streicheln lässt oder auch nur zutraulich bleibt. Deshalb rät man auch oft zu ausgewachsenen Kaninchen, da diese sich nicht mehr so stark verändern und oft ausgeglichener sind. |
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geschrieben am: 22.04.2013 um 15:17 Uhr IP: gespeichert
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Entgegen der verbreiteten Meinung sind Kaninchen keine Kuscheltiere. Es gibt zwar einige Vertreter, die sich gerne mal streicheln lassen, aber die Mehrheit sieht Menschen in erster Linie als Möhrchengeber an.
Ich habe hier 5 Kaninchen sitzen, eine davon ist eine Kuschelmaus, einen darf ich überhaupt nicht berühren und die anderen akzeptieren mich, ohne in Panik zu verfallen. Ich nehme jedes meiner Tiere so hin und komme damit zurecht. Ich hebe meine Tiere so wenig wie möglich hoch, auch in die Transportbox geht es bei mir für Routinegeschichten wie Impfungen freiwillig (ja, dafür ist viel Zeit und leckeres Futter nötig, aber es geht)
Lass der armen Maus ihren Freiraum, achte darauf, dass immer ein Fluchtweg für sie offen ist, wenn du dich im Gehege bewegst und versuche sie nicht anzufassen. Dann wird sie schon lernen, dass du kein kaninchenfressendes Monster bist.
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geschrieben am: 22.04.2013 um 15:44 Uhr IP: gespeichert
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Nur mal so nebenher: Ist denn der Rammler in der Zwischenzeit kastriert worden? |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 09:58 Uhr IP: gespeichert
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Rammler ist noch unkastriert, waren letzt Woche bei unserer TÄ. Momentan is noch ncihts da, sollen die Woche nochmal hin. Sobald Sie was fühlen kann, bekommen wir einen Termin.
Ich will mit Ihr ja auch nicht kuscheln, im Gegenteil, ich nehme Sie auch nciht mehr hoch. Nur 1-2x die Woche, wenn ich die Tiere wohin bringe oder eben wenn ich sauber machen muss.
Sie hat an sich ziemlich viele Fluchtwege, ich muss diese nur zustellen, wenn ich Sie einfangen will. Meine Arme sind voller Kratzer, die ich nur von Ihr habe, die anderen beiden sind nicht so.
Meine Frau mag die beiden, hat aber nun Angst vor Ihr und fässt Sie nicht mehr an, weil Sie mich schon so kratzt |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 10:20 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Musti,
wohin musst du denn die Tiere 1-2 pro Woche hinbringen?
ich habe auch am Wochenende das Gehege groß sauber gemacht. Also alles raus was ging. Wir haben ein Gehegezimmer und noch zusätzlich auslauf in Flur, Küche und Bad. Ich habe versucht die beiden ins Bad zu locken um in Ruhe saubermachen zu können. Aber nach kurzer Zeit waren sie wieder im Zimmer. Sie sind einfach zu neugierig was wir da machen. Das ist zwar umständlich, aber ich würde nicht auf die Idee kommen sie hochzunehmen um sie raus zu setzen. Das mag meine auch gar nicht.
Lass sie einfach im Gehe drin und putz drum rum. Wenn mal eine Stelle nicht sauber wird, machst du sie eben beim nächsten Mal.
Liebe Grüße nici |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 12:21 Uhr IP: gespeichert
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Ich verstehe auch nicht, warum du sie so oft anfassen musst. Gehege putzen geht auch ohne die Nins anzufassen sehr gut.
Meine Tiere werden (abgesehen vom Kuschelmonster, das ich sonst überhaupt nicht mehr loswerden kann) alle 4 Wochen zum wiegen und einem gründlichen Check hochgenommen und sonst nur angefasst, wenn sie es anbieten. Wenn es auf die Wiese geht, dann in der Box (die sie mit Leckerli selbst betreten)
Wenn die Süße schon schreckhaft und ängstlich ist, dann musst du es doch nicht auch noch provozieren, dass sie Todesangst bekommt. Man kann fast alles so regeln, dass man ihren Wünschen gerecht wird. Manche Tiere mögen Menschen einfach nur aus der Ferne!
Das einzige, was in der Natur dem Hochnehmen nahe kommt ist der Angriff eines Raubvogels - und das wird genau das sein, womit sie gelernt hat Menschen zu assoziieren. |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 12:48 Uhr IP: gespeichert
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Wir nehmen die Tiere ab und an mit zu unseren Schwiegeltern. Dafür haben wir ein Außengehege, welches sich in wenigen Minuten Ab-und Aufbauen lässt. Im Garten rund ums Haus bekommen die Tiere frisches Gras, dass Sie gern wegfressen dürfen und dort auch sehr gern toben, springen und haken schlagen. Anfangs haben wir Sie da nur mitgenommen, weil wir Angst hatten, Sie unbeaufsichtigt zu lassen (bei uns werden wohl öfters Tiere geklaut) und hatten auch bedenken, dass es Ihnen dort nicht gut gehen könnte (Umgebung). Aber nachdem Sie auch dort ein kleines Häuschen zum zurückziehen, eine Brücke, Wassernapf und frisches Gras haben, macht es Ihnen spaß.
Daher nehmen wir Sie auch dort hin mit. Das wohin ich die Tiere 1-2 die Woche hinbringe. Sie fressen dort das Gras viel lieber, als das in unserem Garten (scheint besser zu schmecken dort) und daher will ich das den Tieren auch gönnen.
Beim Saubermachen wollte ich die Tiere außerhalb des Stalls haben, weil Sie sich meistens immer in eine der beiden Kloecken zurückziehen. Dort kann ich dann nicht sauber machen und der Kot und die Einstreu mit Urin müsste dann im Stall bleiben. Das will ich den Tieren aber nicht zumuten. Anfangs war es noch recht wenig, was die Tiere von sich gaben aber mittlerweile muss ich spätestens alle zwei Tage mindestens die Kloecken saubermachen.
Wenn die Tiere draußen sind und ich es vorher zu Stalltüre schaffe, mach ich diese schnell zu, damit Sie nicht rein können und ich in Ruhe saubermachen kann, aber meistens ist sie schon drinnen, wenn Sie mich hört und da kommt dann die Problematik wie im ersten Post beschrieben auf. |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 13:22 Uhr IP: gespeichert
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Dann schieb sie doch einfach nur sachte ein Stück auf die Seite und beachte sie nicht weiter. Je kleiner der Aufstand ausfällt, desto besser.
Wenn sie so einen Terz beim Hochnehmen macht, würde ich sie auch nicht mit zu den Schwiegereltern nehmen, sondern sie wirklich daheim in Ruhe lassen. Kaninchen stellen nicht unbedingt die Verbindung zwischen Hochheben und der frischen Wiese lange Zeit später her. Die kurzzeitige Verknüpfung zwischen dir, deinen Händen und dem unangenehmen Hochnehmen wird eher hergestellt. |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 14:17 Uhr IP: gespeichert
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Anfangs hab ich Sie sanft gestupst und das hat ausgericht, sie ist sofort geflohen und ich konnte da ran. Aber mittlerweile ist Sie ressistent dagegen. Sie sitzt da, zurück gezogen unter das "Dach" (der Stall hat zwei Etagen) und zittert vor sich hin. Ich kann Stupsen, Sie geht nicht weg. Daher auch das nötige Hochheheben wg. reinigen. Unsere TÄ hatte uns ja empfohlen, täglich mit ihr Zeit zu verbringen und sie zu streicheln und zu kuscheln, damit sie sich zumindest an unser wesen gewöhnt (Erneut, wir wollen kein Kuschelmonster aus Ihr machen!) aber wir haben nach zwei Wochen damit aufgehört, weil wir realisiert haben, dass sie es hasst.
Alleine in die Box hab ich auch mal versucht, da sind dann beide hin, sehr neugierig und haben reingeschaut, aber rein gehen sie nicht.
Mir ist primär nur wichtig, dass Sie nicht in Panik ausbricht, wenn wir da sind, denn einerseits will ich die Tiere zwar in Ruhe lassen, andererseits ist aber eine gewisse Anwesenheit pflicht (Saubermachen, Futter und Wasser stellen usw) und in der zeit ist sie sehr gestresst. Ich wär schon froh, wenn sie da nicht so gestresst ist und die Angst hat. Freiwillig auf meinen Arm hüpfen oder sich streichen lassen muss sie nicht.
Die ganz kleine schleckt mich von oben und unten ab, wen nich sie etwas streichle, daher haben wir einen kleinen trost, aber wie gesagt, ich würde mir wünschen, dass es allen unseren Tieren auch in unserer Anwesenheit gut geht.
Gestern hab ich es nach langem mal wieder geschafft, dass Sie aus meiner Hand frisst. Das wird aber vermutlich eher daran liegen, dass ich seit 2-3 Tagen keine Möhren im Stall und Gehege hatte und gestern ihr eine hingehalten habe. Obwohl Sie danach an meiner Hand gerochen hat, ist sie nicht weggerannt (macht sie sonst nämlich). Heute morgen beim Öffnen der Türe zum Freilauf war abr alles wie gehabt. Sofort ins weiteste Eck und weg von mir
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geschrieben am: 23.04.2013 um 14:33 Uhr IP: gespeichert
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Die Sache mit der Box funktioniert natürlich primär über Geduld und Belohnung. Meine Transportbox war lange Zeit einfach immer im Gehege gestanden und wenn ich da war, habe ich sie immer wieder mit Leckerli bestückt. Inzwischen ist es so, dass alle sofort wenn ich die Box reinstelle Leckerli erwarten und darin danach suchen.
Habt ihr mal versucht euch nicht so sehr aufzuzwingen? Also einfach mal ein gutes Buch/Laptop... mitnehmen und eine Stunde ruhig und völlig passiv im Gehege sitzen und abwarten, was passiert. Wichtig dabei ist, dass sie noch ausreichend Platz hat, um sich vor euch in Sicherheit zu bringen. |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 16:16 Uhr IP: gespeichert
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Ich hab das auch schon versucht. Mich mehrmals, mehrere Stunden einfach dazugesetzt. Irgendwann springt auch Sie auf meinen schoß, schnuppert auch an mir und alles. aber das hat an Ihrem allgemeinen Verhalten gegenüber mir keine Besserung gebracht. Ich will auch nicht einfach aufgeben und es hinnehmen. Wie gesagt, ich will kein Kuschel monster aus Ihr machen, primär will ich einfach nur, dass es ihr auch in meiner Anwesenheit gut geht und sie nicht so gestresst ist und panische Angst hat. |
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geschrieben am: 23.04.2013 um 19:08 Uhr IP: gespeichert
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Na dann habt ihr den ersten Schritt doch geschafft. Wenn sie soweit ist, dass sie Kontakt zu dir sucht, ohne dabei panisch zu werden, dann kannst du doch darauf aufbauen. Beweg dich etwas, wenn sie in deiner Nähe ist, verrichte ganz alltägliche Arbeiten ohne sie zu beachten. Schön in aller Ruhe und ohne sie einzuengen.
Sobald auch das kein Problem mehr ist, kannst du ja mal versuchen, sie aus der Hand mit besonderen Leckereien zu füttern. Frische Kräuter sind gut, die sind lang genug, dass sie nicht sofort an die Hand ran muss.
Wichtig ist, dass du sie nicht "zwangskuschelst", das geht nach hinten los. Gib ihr immer einen Fluchtweg und lass sie selbst kommen. |
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