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Inkontinenz im Alter |
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geschrieben am: 03.05.2013 um 23:25 Uhr IP: gespeichert
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Hallo zusammen,
Lisa ist nun ca. 10 Jahre alt (oder älter) und hat ihre Blase nicht mehr unter Kontrolle.
Sie pinkelt ständig und in jedem Zustand, streckt dabei den Popo auch nicht raus. Wenn sie frisst, ruht, sich oder Buddy putzt - überall Pfützen.
Es ist klarer Urin ohne Gries. Sie hatte in der Vergangenheit ja öfter Probleme damit, daher sehe ich den unterschied gut (siehe Thread eurologist). Sie hat hochgradige Arthrose am hinteren rückenbereich und auch einen eingeschränkten Gang. Last auf die Hinterbeine aufnehmen geht gar nicht mehr (seit 2 Jahren). Sie bekommt Chin. Medikamente zur Linderung, da ich nicht dauernd Metacam geben möchte.
Kann ich ihr irgendwie helfen? Wie belastend ist das für ein Kaninchen?
Freue mich auf antworten |
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TopZuletzt geändert am: 03.05.2013 um 23:50 Uhr von Moppelchen
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geschrieben am: 04.05.2013 um 01:09 Uhr IP: gespeichert
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Hallo,
in eurem Fall dürfte klar sein, dass die Inkontinenz durch die Arthrose bzw. durch Gelenkserkrankungen und Verschleißerscheinungen am Skelett ausgelöst wird. Das ist ein Vorgang, den man bei einem so hochaltirgen Kaninchen nicht abwenden kann. Es ist, wenn man so will, einfach "Abnutzung".
Ich glaube nicht, dass Inkontinenz für ein Kaninchen psychisch belastend ist. Wichtig ist aber, dass man als Halter regelmäßig den Unterboden kontrolliert, da inkontinente Tiere naturgemäss häufiger im eigenen Urin sitzen. Das reizt zum einen die Haut und bedingt zum anderen Verfilzungen, längerfristig kommt es zu Fellausfall und wunden Stellen rund um den After und eventuell auch unter den Pfoten. hier also regelmäßig drauf achten und vielleicht sogar das Fell in der Afterregion schon vorsorglich so kurz wie möglich schneiden.
Was das metacam angeht: Ich sehe es ähnlich, die Dauerhafte Gabe von Schmerzmitteln ist nicht schön. Aber hier liegt die Sache doch etwas anders - das Kaninchen ist 10 und ich würde doch schonmal schauen, ob es ihr mit Metacam besser geht (sie agiler wird, mehr frisst oder sich sogar weniger einnässt). Gerade schwere Arthrosen sind nun einmal oft schmerzhaft.
Wenn die Besserung mit Metacam kaum oder gar nicht sichtbar wird, muss es natürlich nicht sein, aber sollte das Tier darauf positiv reagieren würde ich persönlich bei diesem speziellen Tier auch über (am Anfang niedrig dosierte) Dauergabe nachdenken. |
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geschrieben am: 04.05.2013 um 06:18 Uhr IP: gespeichert
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Ich möchte mich Cynthia in beiden Punkten anschließen.
Kontrolle ist wegen möglicher Entzündungen unabdingbar, möglicherweise auch regelmäßige Reinigungen des "Unterbodens".
Warum möchtest du denn Metacam nicht dauerhaft geben bei Lisa?
Die Arthrose wird immer weiter voranschreiten und letztlich wird es endlich sein. Warum also nicht die letzte Zeit so schmerzfrei machen wie möglich, zumal Lisa ja schon ein sehr hohes Alter hat. |
Grüße von Karin
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geschrieben am: 04.05.2013 um 07:48 Uhr IP: gespeichert
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Danke für eure antworten!
Metacam als dauergabe ist belastend für Leber und Niere,daher habe ich es bisher vermieden und nur metacam-kuren gemacht.
Zur Zeit probiere ich drynaria und rejoint von Naturheilkunde für Tiere. Sie ist damit sehr wach und neugierig was bei meta am nicht so ist.
Sollte sich ihr zustand weiter verschlechtern gehen wir auf meta am über ... leider kann man die Zeit nicht aufhalten
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geschrieben am: 04.05.2013 um 10:07 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Moppelchen
Metacam als dauergabe ist belastend für Leber und Niere,daher habe ich es bisher vermieden und nur metacam-kuren gemacht. |
Richtig. Darum würden wir "normalerweise" auch nicht dazu raten. Aber die Frage ist, ob man bei einem so hochaltrigen Tier mit bestätigten Problemen am Bewegungsapparat die oberste Priorität auf den Erhalt der Organgesundheit legt (die ja durch Dauer-Schmerzmittelgabe nicht plötzlich aufgeben, sondern durch die Belastung kontinuierlich aber langsam geschwächt werden) oder ob diese Priorität auf der Lebensqualität des Tieres im Jetzt gelegt wird.
Ich kann beide Sichtweisen nachvollziehen, für mich persönlich ist die Schmerzmittelgabe (wenn das Tier damit besser fährt, das natürlich vorausgesetzt) die angenehmere Lösung.
Einfach weil ich weiß, dass man die zeit nicht aufhalten kann, eben genau das was du auch sagst - und ich die Zeit für das Kaninchen gut nutzbar machen will.
Aber wenn du sagst, dass du aktuell mit Metacam keine große Veränderung siehst, ist das natürlich nochmal ganz anders.
Es war eben nur mein erster Gedanke, weil du von hochgradiger Arthrose sprichst und sie ja schon deutliche Bewegungsmängel hat.
Ich wünsche euch alles Gute |
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geschrieben am: 04.05.2013 um 12:04 Uhr IP: gespeichert
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Ich schließe mich meinen beiden Vorrednerinnen mal an. Auch ich würde Metacam in dem Alter ruhig als dauernde Schmerztherapie in Erwägung ziehen. So lange hat ein so altes Tier nicht mehr zu leben und diese zeit soll dann wenigstens schmerzfrei sein.
Was mich trotzdem interessieren würde, habt ihr sicherheitshalber eine Blasenentzündung ausgeschlossen? Einmal einen Teststreifen reinhalten um sich abzusichern, nicht das noch andere Probleme vorliegen. |
Und natürlich die Plüschnasen Schokino, Emil & Molly
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geschrieben am: 04.05.2013 um 14:13 Uhr IP: gespeichert
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Danke nochmal für eure Antworten!
Ich denke den Einsatz von Schmerzmitteln haben wir gut m griff. Ändert ja auch nix an der Inkontinenz. Eine Blasenentzündung muss ich noch mittels Teststreifen ausschließen, sie drückt oder krampft aber nicht wie das sonst zu beobachten ist. |
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geschrieben am: 05.05.2013 um 00:06 Uhr IP: gespeichert
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Mach ruhig sicherheitshalber einen Test mittels Streifen, nicht immer müssen die Symptome so sein. |
Und natürlich die Plüschnasen Schokino, Emil & Molly
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geschrieben am: 08.07.2013 um 15:31 Uhr IP: gespeichert
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Ja! Das ist er soll ich diesen löschen und das zusammenkopieren? |
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geschrieben am: 08.07.2013 um 20:29 Uhr IP: gespeichert
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Du kannst es gern hier hinein schreiben und ich lösche dann den anderen Beitrag. |
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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geschrieben am: 19.08.2013 um 15:51 Uhr IP: gespeichert
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hallo zusammen,
vielleicht könnt ihr mir helfen ... bin inzwischen mit der situation überfordert:
lisa braucht täglich ihre medikamente (zeel, traumel, metacam, eurologist, globuli für die blase und alle zwei tage quadruplex), muss täglich gesäubert werden und kann sich nur noch schwer alleine putzen da sie kein gewicht auf die hinterbeine verlagern kann. auch das hinlegen als solches dauert eine weile ...
durch die inkontinez hat sie hautprobleme im hinteren rücken- und genitalbereich. ich habe das fell größt möglich entfernt damit die nässe nicht lange dort bleiben kann. außerdem benutze ich babypuder um vorzubeugen.
täglich werden mind. 1x die gehegetücher gewechselt und komplett sauber gemacht.
trotzdem geht es ohne duftkerzen und fliederbüsche gar nicht mehr für die menschliche nase wenn die balkontüre zu ist. das ist meist nachts der fall da es schon ziemlich runter geht mit der temperartur.
1x die woche gehen wir zur magnetfeldtherapie um den zustand ihrer hinterbeine einigermaßen stabil zu halten. allerdings kann man nicht von hüpfen sprechen, eher von rutschen. sie scheint kein problem damit zu haben sofern sie nirgends hängen bleibt.
sie frisst noch mit sehr viel appetit und putzt ihren kollegen ausgiebig.
nun frage ich mich: ist das noch vertretbar? ich möchte auf keinen fall etwas verlängern was nicht sein soll und mehr leid als freude bringt, aber ich möchte auch nicht etwas beenden was noch in ordnung ist ...
ist erst der richtige zeitpunkt wenn sie nicht mehr frisst oder schwere hautentzündungen auftreten?
wenn ich mir überlege dass ein Kaninchen
1. frisst
2. trinkt
3. hüpft und springt
4. sich richtig putzen und kratzen kann
5. sich in verschiedenen positionen hinlegen kann
dann sehe ich dass nur noch zwei von fünf punkten für lisa gelten :(
was meint ihr dazu? ich freu mich über eure erfahrungen und einschätzungen!
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geschrieben am: 19.08.2013 um 17:22 Uhr IP: gespeichert
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Ich berichte dir mal aus eigener Erfahrung:
Ich hatte hier auch einen Rammler der nicht mehr laufen sondern nur robben konnte, er hat gut gefressen und dann kam irgentwann der Moment wo die Haut anfing sich in großen Stücken abzulösen.
Haben das in Narkose nochmal näher betrachtet und uns dann entschieden ihn nicht mehr aufwachen zu lassen.
Damals sagte meine Tierärztin einen guten Satz zu mir den ich bei jeder Entscheidung in Hinterkopf habe:
" Würden sie unter diesen Umständen/ Bedingungen weiterleben wollen?"
Ich habe das Gefühl gehabt richtig gehandelt zu haben. Er hatte es schön bis es nicht mehr schön war.
Wünsche Dir viel Kraft und noch eine schöne Zeit mit Lisa.
Gruß
Frau Pichler |
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Frau Pichler |
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geschrieben am: 19.08.2013 um 17:26 Uhr IP: gespeichert
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Letztendlich ist das eine Entscheidung die nur du treffen kannst, niemand hier kann dir diese Entscheidung abnehmen, denn das komplette Gesamtbild hast nur du.
Generell muss man abwägen, ob für dass Tier in einem solchen Stadium noch Besserung in Sicht wäre.
Sich nicht mehr alleine gut hinlegen und wieder aufstehen zu können, bedeutet für ein Kaninchen als Fluchttiere enormen Stress, in der Natur wäre das längst das Todesurteil und das Fluchtverhalten im Zweifel trägt jedes Kaninchen in sich. In dem alter und mit der Problematik die du beschreibst, sehe ich in diesem Punkt leider kein Besserungspotential.
Auch finde ich, dass es ein enormer Eingriff ist, jeden Tag eine solche Vielzahl an Medikamenten in das Tier zu stopfen und es täglich zu waschen, dies ist Stress und in der Menge schon sehr fragwürdig, da auch hier ja nicht mit viel Besserung gerechnet werden kann.
Sie dazu noch zu einer Magnetfeldtherapie zu schleppen (es ist ein Kaninchen, für ein solches Tier ist das Stress!!!) finde ich persönlich absolut nicht vertretbar!
Es ist schön, wenn sie noch soziale Kontakte mit ihren Artgenossen pflegt und noch gut in der Gruppe integriert ist, dass spricht durchaus für sie. Die frage ist, in wie weit diese ausgeprägte Pflege untereinander die völlige Lebensfreude und Bewegungsfreiheit ersetzt. Da du sie ja täglich waschen musst, scheint es ja nicht so zu sein, dass sie sich gegenseitig so ausreichend putzen.
Was das fressen angeht, so bin ich nicht dafür ein altes Tier solange am leben zu erhalten, bis es kurz vorm verhungern ist. Nur fressen und trinken alleine ist kein Indiz dafür ob es nun ein noch lebenswertes Leben ist oder nicht.
Das ist jedoch nur meine Einschätzung des ganzen aufgrund deiner Schilderung, sehen kannst nur du sie und vielleicht hat der ein oder andere hier dazu auch noch eine andere Meinung. |
Und natürlich die Plüschnasen Schokino, Emil & Molly
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geschrieben am: 19.08.2013 um 17:33 Uhr IP: gespeichert
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danke ihr beiden!
es ist völlig klar dass hier keiner diese entscheidung treffen kann und soll, aber schon das was ihr geschrieben habt hilft mir wirklich!
im bekanntenkreis habe ich keine anderen kaninchenhalter und daher möchte ich diese art und weise nutzen um an erfahrungen kommen.
@ momomaus: die magnetfeldtherapie ist nicht weit und sie hat dabei eine ganz ruhige atmung. dort lässt sie sich dann währendessen genussvoll streicheln und schläft dabei regelmäßig ein. mir ist aber klar dass das eine grenzwertige sache ist.
die tabletten frisst sie glücklicherweise wie leckerlis nur das metacam muss ich spritzen
@ frau pichler: wie sahen die hautablösungen aus?
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geschrieben am: 19.08.2013 um 19:23 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Moppelchen @ frau pichler: wie sahen die hautablösungen aus?
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Erst war das Fell sehr verfilzt und meist nicht mehr bis auf die Haut trocken zu bekommen und dann haben sich so kleine Taschen dort gebildet, sah aus wie schuppige Haut nur größer, so Fingernagel groß, ohne Fell am Rand.
Da drunter war es eigentlich trocken, was zu sehen war, hat aber furchtbar gestunken. Wollten es erst chirurgisch entfernen, haben uns aber dagegen entschieden... |
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Frau Pichler |
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geschrieben am: 19.08.2013 um 20:31 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Moppelchen wenn ich mir überlege dass ein Kaninchen
1. frisst
2. trinkt
3. hüpft und springt
4. sich richtig putzen und kratzen kann
5. sich in verschiedenen positionen hinlegen kann
dann sehe ich dass nur noch zwei von fünf punkten für lisa gelten :(
was meint ihr dazu? ich freu mich über eure erfahrungen und einschätzungen!
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Hallo,
ich lese in deinen Worten, was ich damals auch fühlte und dachte. Ich denke, so geht es wohl vielen Besitzern von Arthose-Patienten.
Wenn du anfängst, darüber nachzudenken, ob es nicht besser wäre, ihr die Last abzunehmen, weil dies und das irreparabel im Argen liegt ... dann gibt es keine falsche Entscheidung, die du treffen könntest.
Eine Entscheidung fällt nur so schwer, weil sie noch fressen und geistig wach sind. Aber Momomaus hat recht, darauf sollte man es nicht reduzieren. Ich habe es mir auch lange angeschaut, wie sie rutschte, umkippte und kaum allein hochkam, aber trotzdem immer ihre Leckerlies einforderte. Ich habe viel geweint - inzwischen ist das für mich ein Zeichen, dass der Verstand schon lange weiß, dass es jetzt an der richtigen Zeit wäre, loszulassen.
Als ich mich dann entschied, sie gehen zu lassen, machte sie sich selbst auf den Weg.
Alles Gute für die Maus. |
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