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Kaninchen gefunden und jetzt?

Nutzer: Annakueken
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geschrieben am: 12.05.2013    um 09:16 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Ihr Lieben!

Des öfteren habe ich schon ( unangemeldet ) in diesem Forum gestöbert und bei Fragen hat es mir immer weiterhelfen können, doch jetzt stehe ich vor einem Problem, wo ich gerne euren Rat hätte.

Zur Ausgangslage:
Wir haben zwei dreijährige Zwergkaninchen. Einen kastr. Rammler ( Löwenkopf ) und eine Häsin ( Farbenzwerg ). Die beiden harmonisieren hervorragend miteinander und leben im Winter drinnen in einem ca. 6 qm großen Kaninchenzimmer, in dem ein zweigeschossiger Holzstall steht. Im Sommer leben sie draußen in einem ca. 8 qm großen Aussengehege mit integriertem Stall.

Eigentlich wollen wir keine zusätzlichen Kaninchen, da unsere beiden zu zweit glücklich sind.

Nun zum Problem:
Bekannte von uns haben im Feld ein Widderkaninchen gefunden ( Rammler unkastriert ), das danach eine Woche lang in einer Katzentransportbox "aufbewahrt" wurde. Nun wurden wir gefragt, ob wir es nicht aufnehmen können. Da alles besser ist als die Transportbox, haben wir es mit dem "Urlaubsstall" auf unserem Speicher notdürftig untergebracht.
Was natürlich keine Lösung ist!
Wir haben ihn beim Tierarzt durchchecken lassen, er ist soweit gesund ( Kotprobe kann nicht gemacht werden, weil seine Köttel ganz klein und hart sind ), der Tierarzt hat eine vorsorgliche Wurmkur verordnet. Er wiegt 1,5 kg ist aber sehr dünn. Das Alter kann nicht geschätzt werden, ist aber wohl ausgewachsen und hat noch keine "Alterserscheinungen".

Wir haben nun sämtliche Tierheime in der Umgebung angeschrieben, ob jemand das Tier ( wir haben ihn Pünktchen genannt ) vermisst und sind nun etwas ratslos wie man am Besten vorgeht.
Sollen wir ihn ( sofern beim Tierheim kein Besitzer ausfindig gemacht werden kann - Welche Frist gibt man dafür überhaupt? ) kastrieren lassen und eine Vergesellschaftung mit unseren Beiden versuchen? Sind unsere Gehegegrößen überhaupt ausreichend groß für drei Zwergkaninchen? Oder sollen wir ihn lieber ins Tierheim bringen?
Kann das mit einer Vergesellschaftung überhaupt klappen, wenn er so spät kastriert wird?
Habt ihr Vorschläge? Was würdet ihr in unserer Situation machen?
Oder gibt es hier vielleicht jemanden, der ihn gerne bei sich aufnehmen würde?
Pünktchen ist zutraulich und sehr verschmust. Er kommt dauernd an, stubst einen und will gestreichelt werden ( das kenne ich von unseren beiden überhaupt nicht ).

Der Beitrag ist leider etwas lang geworden, aber ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben.

Annakueken




  TopZuletzt geändert am: 11.06.2013 um 19:19 Uhr von Annakueken
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Nutzer: Nifflords
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geschrieben am: 12.05.2013    um 09:43 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Anna,

Erstmal ist es gut, dass ihr euch dem kleinen Mann angenommen habt.
Grundsätzlich ist das lokale Tierheim verpflichtet, Fundtiere aufzunehmen. Diese müssen nach geltendem Recht bis zu 6 Monate für den Halter "aufbewahrt" werden. Erst danach kann das Tierheim das Tier offiziell vermitteln. In der Praxis wird das häufig über gesonderte Schutzverträge mit Eigentumsvorbehalt geregelt, so dass die 6 Monate nicht abgewartet werden müssen.

Als privater Finder ist man verpflichtet, den Fund beim zuständigen Tierheim anzuzeigen. Wenn das Tierheim das Tier nicht aufnimmt, sondern in deiner Obhut lässt, geht es nach Ablauf der 6 Monate in deinen Besitz über.

In manchen Bundesländern gilt ein Tier bereits 4 Wochen nach Anzeige des Fundes nicht mehr als "Fundtier", sondern als "herrenloses Tier". Die rechtliche Folge ist, dass das Eigentumsrecht dann bereits nach 4 Wochen auf den Finder bzw das Tierheim übergeht.

Das ist aber alles "nur" Theorie.

In der Praxis ist es recht unwahrscheinlich, dass sich nach mehr als 4 Wochen noch jemand meldet, der das Kaninchen vermisst. Dennoch würde ich hier Rücksprache mit dem zuständigen Tierheim halten.

Ansonsten sollte der kleine Mann unbedingt kastriert werden, sobald die Kotprobe gemacht wurde. Auch eine Impfung sollte vorgesehen werden.
Wenn das passiert ist und er die 6wöchige Kastra-Frist abgesessen hat, könnt ihr überlegen, wie es weitergehen soll.

Euer Gehege sollte für 3 Kaninchen 9 oder mehr Quadratmeter haben... Vielleicht könnt ihr noch ein bisschen anbauen?
Wenn ihr drei Kaninchen finanzieren könnt, ist eine VG durchaus möglich. Der Zeitpunkt der Kastration spielt dafür kaum eine Rolle.

Solltet ihr ihn doch vermitteln wollen, könnt ihr ihn hier im Forum in die Vermittlung eintragen und Aushänge im Tierheim machen.

Ich hoffe, das hilft schon ein bisschen weiter.

Liebe Grüße

Sarah

Kleiner Nachtrag: Thema ins Unterforum "Tierschutz" verschoben, da es keine konkrete Verhaltensfrage ist
Beste Grüße von Sarah und den Nifflords!



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  TopZuletzt geändert am: 12.05.2013 um 09:48 Uhr von Nifflords
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Nutzer: Annakueken
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geschrieben am: 12.05.2013    um 13:25 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Nifflords,

danke für die schnelle Antwort, die war schon mal sehr informativ für mich.
Beim Schreiben des Beitrages war ich mir nicht sicher, wohin er gehört, daher danke fürs verschieben.
Da wir die Tierheime ( wir grenzen hier an drei Kreise, so dass Pünktchen aus diesen drei Kreisen sein könnte ) angeschrieben haben, warte ich nächste Woche erst ab, ob sie sich melden, ansonsten werde ich mal anrufen.
Mich interessiert vor allem die Frage, ob man ein fremdes Tier überhaupt kastrieren lassen darf, oder ob das Konsequenzen hat, falls sich doch noch der Besitzer meldet. 6 Monate ist eine lange Zeit und irgendwie sieht Pünktchen so einsam aus.
Andererseits können wir unsere Gehege nicht vergrößern ( sie waren ja auch nicht für drei Kaninchen gedacht ) und vielleicht würde sich Pünktchen in einem optimalen Gehege wohler fühlen - sofern er das Glück hätte in ein solches vermittelt zu werden. Dann würden wir ihn abgeben, doch er gehört uns ja gar nicht.....
Finanziell wäre ein drittes Kaninchen jetzt nicht das Problem, doch gerade in der Winterhaltung hätte ich Sorge, dass es ihnen auf 6qm zu eng wird.

Ist es eigentlich normal, dass sich Widderkaninchen häufig unter den Ohren kratzen und danach die Hinterlaufe putzen? Das fällt mir bei Pünktchen enorm auf. Im Nacken hat er eine verschorfte Stelle, wo das Fell aber schon wieder nachwächst und der Tierarzt meinte dazu, das sei eine Verletzung gewesen....

Fragen über Fragen......

Danke für eure Geduld!

Anna


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Nutzer: Nifflords
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geschrieben am: 12.05.2013    um 13:39 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Annakueken

Ist es eigentlich normal, dass sich Widderkaninchen häufig unter den Ohren kratzen und danach die Hinterlaufe putzen? Das fällt mir bei Pünktchen enorm auf. Im Nacken hat er eine verschorfte Stelle, wo das Fell aber schon wieder nachwächst und der Tierarzt meinte dazu, das sei eine Verletzung gewesen....

Fragen über Fragen......

Danke für eure Geduld!

Anna


Hallo Anna,

wie gesagt, für alle Fragen zum Fundtier würde ich mit dem Tierheim sprechen, wie sie normalerweise verfahren. Sie werden dir auch sagen können, ob sie das Tier kastrieren würden (wovon ich ehrlich gesagt ausgehe).

Dass Widderchen sich unter den Ohren putzen und mit der Hinterpfote "kratzen", ist völlig normal.
Die Frage ist nur, wie häufig noch normal ist und wann es auf ein Problem hinweist. Ich würde dir raten, das erst einmal weiter zu beobachten und ggf. nocheinmal mit dem Tierarzt Rücksprache zu halten.

Ich nehme an, der Tierarzt hat auch in die Ohren geguckt? Können also Milben ausgeschlossen werden? Diese könnten sonst auch ein Grund für häufigeres Putzen sein. Sollten Rötungen in den Ohren auftreten, wäre das ein Anzeichen.

Solange er sich nur ausgiebig putzt, würde ich aber kein akutes Problem vermuten.

Weiterhin alles Gute für euch!

Sarah
Beste Grüße von Sarah und den Nifflords!



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Nutzer: DaniVik
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geschrieben am: 12.05.2013    um 22:27 Uhr   IP: gespeichert
Erstmal ganze doofe Frage: Ist der evtl tätowiert? Rassekaninchen werden ja tätowiert und so könnte man den Züchter ausfindig machen... eine Seite ist der Verein eintätowiert, in der anderen das Geburtsdatum (1. Ziffer = Monat; 0 = Nov./Dez.; 2. Ziffer = Jahr; bei Monat 0 das FOLGEjahr! das weitere ist eine fortlaufende Nummer).

Ich hab z.B. 2 Rassekaninchen, da ist einmal 092 für Nov./Dez. 2008 2. Tier im Zuchtbuch und einmal 5214 für Mai 2012 14. Tier im Zuchtbuch eintätowiert...

Wie es rechtlich so genau aussieht, weiß ich nicht... würde da einfach warten, was das Tierheim sagt.

Mit der Vergesellschaftung sollte das eigentlich trotzdem klappen, o.g. Kaninchen (das von 2008) wurde letztes Jahr im Sommer kastriert und lebte erst sehr harmonisch mit einer Widderdame zusammen und jetzt mit o.g. anderer Häsin... er ist sogar ein sehr verträglicher Typ, rammelt nicht und zeigt keinerlei Dominanzverhalten, ist also eher schüchtern ;)
  TopZuletzt geändert am: 13.05.2013 um 08:25 Uhr von DaniVik
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Nutzer: Fezi
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geschrieben am: 13.05.2013    um 17:11 Uhr   IP: gespeichert
Das sollte wohl hier stehen:

Zitat von Annakueken:
Nein er ist nicht tätowiert.
  TopZuletzt geändert am: 13.05.2013 um 17:11 Uhr von Fezi
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Nutzer: Annakueken
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geschrieben am: 13.05.2013    um 17:16 Uhr   IP: gespeichert
Nein er ist nicht tätowiert.

Doch inzwischen ist mir noch mehr aufgefallen.
1 . Er hat noch mehr schorfige und kahle Stellen am Rücken. Er kratzt sich ca. jede Minute.
2. Die Vorderpfoten sind verklebt, auch nachdem ich sie sauber gemacht habe. Auch wenn er nicht niest, so ist sein Näschen doch immer feucht.
Ich befürchte einen Schnupfer :-(

Dann ist eine Vergesellschaftung mit unseren ausgeschlossen, abgesehen davon, dass unsere Gehege zu klein für drei Kaninchen sind.

Somit werden wir ihn wohl ans Tierheim übergeben, bevor sich unser Herz zu sehr an den kleinen Kerl hängt.

Eine Vermittlung hier geht nicht, da er uns nicht gehört.

Anna
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Nutzer: DaniVik
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geschrieben am: 13.05.2013    um 19:59 Uhr   IP: gespeichert
Mhm, das hört sich ja nicht gut an :(

Wobei ich nochmal zum Tierarzt würde, es muss nicht gleich Kaninchenschnupfen sein (auch wenn es ja leider relativ wahrscheinlich ist)... meine hatten im Winter auch schonmal eine kleine Erkältung, die bekommt man ja wieder weg. Grade da er gefunden worden ist, könnte ich mir das auch gut vorstellen...

Wegen dem vielen Kratzen: Sind das vll Milben oder so?
Da könnt ihr ja auch noch den Tierarzt fragen...

Ansonsten könnte ich mir evtl auch eine Allergie vorstellen... hat einer meiner Kleinen auch, immer von einem ganz bestimmten Heu fängt er an zu niesen und sich zu kratzen... ich wüsste jetzt allerdings nicht so genau, wie man das feststellen könnte...
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Nutzer: Annakueken
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geschrieben am: 14.05.2013    um 19:14 Uhr   IP: gespeichert
Heute mittag bis gerade eben war das Näschen trocken. Vielleicht haben wir Glück und es war wirklich nur etwas vorrübergehendes?

Ich hatte mit dem Tierheim telefoniert und die meinten, dass ich mir um unsere Gehegegröße jetzt keine Sorgen machen soll, sie rechnen 2 qm pro Tier bei den kleinen Rassen, daher wäre das schon in Ordnung. Größer ist natürlich immer besser.

Dann waren wir noch mal beim Tierarzt und es wurde ein Tesastreifen-Milbentest gemacht, der negativ war, doch vorsichtshalber sollen wir ein Milbenmittel auftragen. Eine Probe wegen Pilzbefall wurde eingesandt, die Ergebnisse dauern 3 Wochen.

Eine Kastration geht erst, wenn die Hauterkrankung abgeheilt ist, also müssen wir mit der Vergesellschaftung noch einige Zeit warten.

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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 14.05.2013    um 20:43 Uhr   IP: gespeichert
Hat sich die Tierärztin das Näschen auch angeschaut, wurde Pünktchen abgehört?

6qm für drei Kaninchen in Außenhaltung finde ich zu knapp bemessen. Wenn Du den kleinen Kerl behalten möchtest, gäbe es da ggf. doch eine Möglichkeit das aktuelle Gehege zu erweitern?

Alles Gute für Herrn Pünktchen!
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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geschrieben am: 14.05.2013    um 20:55 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Gretchen
Hat sich die Tierärztin das Näschen auch angeschaut, wurde Pünktchen abgehört?

6qm für drei Kaninchen in Außenhaltung finde ich zu knapp bemessen. Wenn Du den kleinen Kerl behalten möchtest, gäbe es da ggf. doch eine Möglichkeit das aktuelle Gehege zu erweitern?

Alles Gute für Herrn Pünktchen!
Das Näschen war bei der Untersuchung auch trocken.
Ich habe ja auf nochmalige Untersuchung bestanden, da beim letzten Mal noch nicht mal in die Ohren geguckt wurde! Allerdings war das ein anderer Tierarzt, der Dienst hatte.

Pünktchen wurde heute abgehört, abgetastet, die Zähne mittels Ohrenlampe kontrolliert, die Augen und Nase untersucht, die Genitalregion abgetastet, in die Ohren geguckt, das Fell mit einem Spatel von der Blume bis zum Nacken Stückchenweise geteilt und untersucht, Temperatur gemessen, Krallen kontrolliert.... ich glaube das wars...

Die 6 qm beziehen sich bei uns auf die Innenhaltung im Winter, im Sommer sind es 8 qm im Außengehege, wobei jeweils nur die Grundfläche gemeint ist, plus zweistöckigem Stall. Gehegeerweiterungsmöglichkeiten bestehen nicht, daher hatte ich ja die Überlegung Pünktchen ins Tierheim zu geben.
  TopZuletzt geändert am: 14.05.2013 um 21:04 Uhr von Annakueken