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Altes Kaninchen isst kaum noch

Nutzer: Agaschi
Status: Minihase
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Registriert seit: 26.06.2013
Anzahl Nachrichten: 4

geschrieben am: 27.06.2013    um 00:00 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

nachdem ich hier schon seit Jahren immer mal wieder gute Anregungen gefunden habe und jetzt nicht mehr weiter weiß, habe ich mich doch mal angemeldet und setze meinen Hilferuf ab:

Wir machen uns seit gut einer Woche ernsthaft Sorgen um unser altes Kaninchen Agaschi (2000g, ca 7 Jahre, Widder, männlich, kastriert, Außengehege)

Unsere Tierärztin sagt schon seit 2 Jahren, dass er wie ein Greis wirkt, aber irgendwie hat er sich bei seinen vielen Problemen immer wieder gefangen. Hat einseitig einen grauen Star, der Kiefer/das Gesicht hat sich in den letzten 1,5 Jahren verformt, bekommt seit ca 1 Jahr täglich Schmerzmittel (Metacam), weil er ohne nicht mehr isst.

Die letzten Monate bekam er immer mal wieder Durchfall und hat das Essen eingestellt. Nach 3-5 Tagen päppeln mit Critical Care (täglich ca 3-5x 10ml) hat sich sein Stuhlgang normalisiert und er hat wieder angefangen zu essen.

Mit der letzten Hitzeperiode wurde er ziemlich apathisch und hat fast überhaupt nichts mehr gegessen. Unsere Tierärztin hat ihn gründlich untersucht, aber nichts ungewöhnliches an ihm gefunden.
Gegen die Hitze haben wir haben ihm feuchten Sand in das Gehege gegeben, in den er sich auch gerne gelegt hat.

Seit es wieder kühler ist ist er auch wieder aktiver, aber leider hat er nicht wieder angefangen zu essen. Von manchen Leckerlies (Mais, Sonnenblumenkerne, Apfel, Löwenzahnwurzel, Johannisbrot) nimmt er ein oder zwei Bissen aus der Hand und dreht sich dann weg. Das Futter, das man ihm hin legt langt er gar nicht mehr, da fallen nur noch die Ameisen drüber her.

Wir päppeln ihn seit dem mit Critical Care, ca 6x 10ml und das jetzt schon seit 8-10 Tagen. Früher konnte kommen was wolle, er hatte immer verschiedene frische Blätter (Löwenzahn, Sonnenblumen, Zitronenmellisse, Beerenblätter, o.a) gegessen. Das ging immer, aber jetzt dreht er sich nur noch angewidert ab.

Sein Stuhlgang ist natürlich nicht normal, aber es kommt immer mal wieder einige zusammengeklebte Köttel raus, d.h. er scheint auch keine Verstopfung zu haben.

Wir sind uns darüber im Klaren, dass aufgrund seines Alters und seines Zustandes, unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist, und möchten ihn auch gerne gehen lassen wenn wir spüren, dass seine Zeit gekommen ist.
Es wundert uns allerdings, dass er für seine Verhältnisse relativ aktiv ist, ok, er schläft sehr viel, allerdings zeigt er immer noch sehr viel Temperament wenn er gerade mal keine Lust auf Füttern hat. Wenn er dann wütend ist hoppelt er auch in seinem Gehege rum, er scharrt auch noch relativ eifrig in seinem Streu.
Wenn wir ihn mal nicht mit Futter nötigen, scheint er unser Streicheln zu genießen. Er legt den Kopf ab und knuspert genüsslich.

Irgendwie sind wir ratlos? Unsere Tierärztin sagte beim letzten Besuch, dass sie zwar den Verfall des Tieres sieht, meint aber, dass das Tier sehr zäh sei und einen starken Lebenswillen habe. Es wäre ihrer Meinung nach zu früh um ihn Einzuschläfern, und er würde uns zeigen wenn er die Zeit reif hält, um den letzten Weg zu gehen.

Wir können überhaupt nicht abschätzen ob wir ihn mit dem Päppeln nur noch unnötig quälen, auf der anderen Seite können wir ihn ja auch nicht verhungern lassen, und vielleicht fängt er sich ja doch noch mal.

Könnt Ihr uns noch Tipps geben, wie wir uns in dieser Situation verhalten sollen?
Wir möchten ihm so gerne helfen wissen aber nicht was wir ihm gutes tun können.

Danke für Eure Tipps!
Tschüss
Joachim
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Nutzer: Cyranida
Status: Megahase
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Registriert seit: 28.05.2009
Anzahl Nachrichten: 3164

geschrieben am: 27.06.2013    um 06:42 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Joachim,

ist das Alter denn relativ sicher? 7 klingt noch nicht so furchtbar alt.

Was war die Ursache für die Gesichtsverformung? Wurde der Kiefer geröntgt?

Wenn die Tiere auffällig stark unter der Hitze leiden, können auch Herzprobleme die Ursache sein.

Ich denke es ist wichtig die Ursache heraus zu finden, bevor man sich Gedanken über das weiter Vorgehen machen kann. Wenn die TÄ nur ratlos daneben steht, dann würde ich mir eine zweite Meinung von einem kaninchenerfahrenen TA einholen. Wir haben auf der Homepage unter Informatives auch eine Tierarztliste aufgrund von Empfehlungen unserer Forumsnutzer. (ich kann von diesem Geräf leider keine Verlinkungen erfassen.)

Gute Besserung und viel Erfolg bei der Suche!

Viele Grüße
Stefanie
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Nutzer: Gretchen
Status: SR-Team
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Registriert seit: 02.05.2009
Anzahl Nachrichten: 8817

geschrieben am: 27.06.2013    um 07:13 Uhr   IP: gespeichert
Ich kann mich nur anschließen. Hier wäre es wichtig, zunächst einmal weiter nach der Ursache zu forschen. Und wegen dem Durchfall würde ich auch gleich eine Kotprobe mit abgeben.

Hier der Link zu den Tierarztempfehlungen: >KLICK HIER!<
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: Agaschi
Status: Minihase
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Registriert seit: 26.06.2013
Anzahl Nachrichten: 4

geschrieben am: 27.06.2013    um 09:08 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Cyranida, hallo Gretchen,

danke für Eure Antworten. Unsere TÄ steht hier in der Empfehlungsliste mit dem Kommentar 'Kämpft um jedes Tier' und 'kompetenter und sensibler Umgang mit Tier & Halter' das ich sofort unterschreiben würde.

Das Herz hört sich laut TÄ sehr gut an, auch da habe ich großes Vertrauen zu ihr, bei unserer alten Katze hat sie einen Herzfehler gehört, den die Kardiologin später auf dem Ultraschall gesehen hatte aber selbst nicht hörte. Insofern scheint sie da sehr gründlich zu sein.

Diese Kieferverformung ist jetzt ja schon etwas länger her, der Kiefer wurde zwar nie geröntgt, wobei mehrere Ärzte (Haus-TÄ, Klinik, Augenärztin) dafür keinen Bedarf sahen.

Wir sind da auch in einem Zwiespalt, dass wir ihm den Stress des TA-Besuch kaum noch zumuten wollen. Unsere TÄ kommt nach hause aber hat natürlich kein Röntgengerät im Auto.
Gegen eine Stuhlprobe spricht wirklich nix. Auf was würdet Ihr untersuchen lassen?

Bei dem Alter sind wir uns nicht sicher, wir haben ihn aus dem Tierheim und er ist seit ca 2006 bei uns. Demnach muss er eigentlich schon älter sein.
Unabhängig vom tatsächlichen Alter, sieht man seine Alterung anhand von nachlassender Aktivität und Gewichtsverlust, trozt Nahrungsaufnahem' schon seit geraumer Zeit 1-2 Jahre. Lange habe ich gesagt, er altert in Würde.

Im März wollte unsere TÄ auch nicht mehr Impfen, da sie das Tier für schwach hielt. Das hat mir gezeigt, dass sie nicht blind und umsatzgetrieben die Behandlungen durch drückt.
Unser TÄ und wir gehen schon davon aus, dass wir keine große gemeinsame Perspektive mehr haben, aber diese möchten wir ihm möglichst angenehm gestalten und nicht durch unnötige Qualen ihn vom Sterben abhalten. Jetzt können wir halt nicht erkennen welche Maßnahme denn sinnvoll ist.

Wir sind ratlos.
Tschüss Joachim
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Nutzer: Nifflords
Status: SR-Team
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Registriert seit: 10.06.2010
Anzahl Nachrichten: 5648

geschrieben am: 27.06.2013    um 09:29 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Joachim,

scheint ja, als wärt ihr bei eurer Tierärztin in guten Händen. Wenn Agaschi schon seit 2006 bei euch ist, kann es natürlich sein, dass er schon älter ist (je nachdem, wie lange er im Tierheim auf euch "gewartet" hat und wo er vorher gelebt hat).

Ich habe hier auch eine vermutlich 9 Jahre alte Dame und sie schlabbert noch mit Begeisterung Päppelbreie, kann sich aber nur noch selten für normales Frischfutter begeistern. Päppelt ihr mit einer Päppelspritze? Oder hat er auch Brei im Napf zur Verfügung?

Um das Critical Care etwas anzureichern, kann man es mit Babynahrung (z.B. Karotte, Pastinake, Apfel-Banane) vermengen und Haferflocken, Fenchelsamen oder ähnliches untermischen. (Dann passt es nur nicht mehr unpüriert durch die Päppelspritze)

Zur Kotprobe haben wir hier eine Seite mit den Parasiten, die bei einer normalen Kotprobe auf Endoparasiten bestimmt werden: >KLICK HIER!<

Ich wünsche euch alles Gute
und noch ein bisschen schöne Zeit mit eurem Agaschi.

Liebe Grüße

Sarah

Beste Grüße von Sarah und den Nifflords!



Jetzt Pate werden: >KLICK HIER!<
  TopZuletzt geändert am: 27.06.2013 um 09:31 Uhr von Nifflords
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Nutzer: Agaschi
Status: Minihase
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Registriert seit: 26.06.2013
Anzahl Nachrichten: 4

geschrieben am: 28.06.2013    um 16:11 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

die Situation hat sich etwas gebessert. Agaschi isst ein wenig Mais, löwenzahnwurzeü & Johannisbrot aus der Hand. Er scheint auch etwas von den frisch gekauften Timothygras-, sowie Heupellets gegessen zu haben. Wir reduzieren jetz mal ein wenig das Critical Care, damit er auch Lust und Platz für was anderes hat.

Da er seit über einem Jahr kein Heu mehr frisst steht immer Critical Care als Brei in seinem Gehege, das er sonst auch gerne gefressen hat. Zur Zeit lässt er das natürlich aus, da er das ja schon von uns in der Spritze bekommt

Ich finde dass er überraschen viel trinkt, aber das kann man durch die trockenen Pellets, Johannisbrot etc erklären.

Wegen der Stuhlprobe haben wir leider noch keine Rückmeldung von unserer TÄ, da sie diese Woche selbst krank ist.
Den Stress dess der Tierklinik möchten wir ihm aktuell nicht an tun.

Im Allgemeinen habe ich den Eindruck dass er sich etwas stabilisiert und hoffe, dass sich die Verdauung und der Appetit in den nächsten Tagen wieder kommt.

Tschüss Joachim
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Nutzer: itsonlyme
Status: Superhase
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Registriert seit: 26.06.2013
Anzahl Nachrichten: 291

geschrieben am: 28.06.2013    um 16:29 Uhr   IP: gespeichert
Naja....Alter ist ja auch nicht gleich Alter...es kommt immer auf die gesundheitliche Geschichte des Kleinen an....wenn ein Tier massiv verzüchtet ist und demzufolge gesundheitliche Beeinträchtigungen hat, ist es sicher gefühlt mit 7 älter als eines, was völlig natürlich ist und keine gesundheitlichen Einschränkungen hat...

Du schreibst, dass er viel trinkt. Macht er das schon länger? Ist er sehr mager? Also eingefallen? Habt ihr ihn mal auf Nierenprobleme untersuchen lassen? Das könnte ein Grund sein, warum er so viel trinkt...Die Nieren können auch Schuld dran sein, dass er immer schmaler wird...den Fall hatte ich bei einem meiner Kaninchen...er ist im Endeffekt auch daran gestorben...aber da war er auch 9 Jahre alt...der kleine Kerl hat zum Schluss auch sehr wenig gegessen...Ist der Urin denn mal daraufhin getestet worden?

Liebe Grüße

Itsonlyme
Grüße von Elfi und Enneken sowie den Miezen Romulus und Remus

Ruhe in Frieden, Teddy, mein kleiner Engel...ich werde dich nie vergessen...dein Verlust schmerzt...

Nie vergessen: Macho, La Blanche, Rocky, Morpheus und mein kleiner Seraph....
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Nutzer: Hasenfrau
Status: Megahase
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Registriert seit: 21.03.2008
Anzahl Nachrichten: 2498

geschrieben am: 28.06.2013    um 18:02 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Joachim,

für mich hört sich das nach Kiefer/Zahnproblemen an.Und ich würde auf alle Fälle ein Röntgenbild machen lassen - von einem TA der sich auskennt. Hier eine Liste mit Zahn-TA´s.>KLICK HIER!<

Mein Willi hatte im letzten Herbst eine große Kieferabzess-OP und hat sie trotz seines nach einem EC-Anfall angeschlagenen Gesundheitszustandes gut überstanden - im August wird er 8 Jahre alt. Meine Haus-TA konnte damals nichts mehr für Willi tun, und hat uns an einen Zahnspezialisten verwiesen - ich hatte schon ziemliche Angst wg. der schweren OP - aber es hat sich gelohnt - Willi frisst jetzt sogar wieder etwas Heu - wenn auch keine Mengen .

Drücke euch fest die Daumen
Liebe Grüße
Susanne mit Einstein und Liese, Lady und Romeo,Frederike und Mucki, Anton und Lotta -Lilli, Krümel, Willi, Columbus und Wyattine für immer in unseren Herzen-
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