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geschrieben am: 02.08.2013 um 00:35 Uhr IP: gespeichert
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Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Nachrichten. Entschuldigt bitte, dass ich erst jetzt antworte, ich wollte schon viel eher den aktuellen Stand schreiben. Ich war ständig bei der Tierärztin, habe Besuche im Krankenhaus gemacht und vieles weiteres... In letzter Zeit läuft alles nicht so gut, deswegen jetzt ein kleiner Roman.
Hieten geht es eigentlich gut, er frisst ordentlich, hoppelt rum und scheint für sein Alter und die Umstände sehr munter. Das Spülen der Wundhöhle (oder besser gesagt 2, nach vorn und hinten) ging dann immer besser, da mein Freund ihn fest gehalten hat und er bis auf seltene Ausweichmanöver still blieb, und die TÄ hat auch gespült.
Aber leider hatte sich letzte Woche Mittwoch zuerst die Stelle zwischen Wundöffnung und Auge entzündet und wurde dick, und seit Freitag Abend ist der gesamte Bereich rund um die Naht geschwollen und hart. Natürlich bin ich immer am nächsten Morgen zur Tierärztin, die die OP durchgeführt hat (ich darf netterweise das Auto meiner Eltern länger ausleihen). Es hieß, eventuell ist dafür das Gewebe verantwortlich, das abstirbt. Außerdem bräuchte er wohl ein anderes Antibiotikum, aber die Ergebnisse vom Antibiogramm wegen Resistenzen lagen zu dem Zeitpunkt noch nicht vor. Seitdem spülen wir die Wunde morgens und abends mehrmals ordentlich durch.
Hieten hat seit der OP kein Heu bekommen, da wir Angst hatten, dass wie vor ein paar Monaten wieder Heu ins Zahnfleisch piekst. Daher bekam er wegen der Rohfaser weiter Herbi Care mit der Spritze (hingestellten Brei isst er nicht, aber aus der Spritze schlappert er es gern) und letzte Woche auch kurzzeitig ganzes Gemüse. Aber irgendwie konnte er das nicht richtig kauen bzw. es blieben größere Stücke im Wundbereich im Mund kleben, er hat auch so komisch herumgekaut, ohne gerade etwas zu fressen. Also hat die TÄ am Donnerstag einen Maulspreitzer benutzt und ein paar Speisereste aus dem Mund geholt. An der Stelle war auch eine Öffnung vom Abszess, die wurde zugenäht und ist jetzt auch entzündet. Dann bekam er neben Herbi Care geraspeltes Gemüse, aber trotzdem mussten am Samstag wieder Futterreste aus dem Mund geholt werden.
Diese Woche Dienstag wurden von der TÄ die Nähte gezogen und wir haben die Ergebnisse vom Antibiogramm erhalten: In der Eiterkapsel waren viele Streptococcus und Enterococcus Bakterien enthalten, ersterer ist sensibel gegenüber Marbocyl und Enterococcus ist resistent gegen alle Antibiotika, die für Kaninchen verträglich sind. Die TÄ sagte, wir müssen jetzt darauf hoffen, dass die Bakterien und die Entzündung vom Spülen weg gehen.
Das heißt, Hieten bekommt jeden Abend weiter sein Marbocyl, Metacam, 2x/Tag Nystatin (wegen zu vielen Hefen). Außerdem eben Herbi Care und fein geraspeltes Gemüse. Die Wunde wird 2 x am Tag gespült, mit getränktem Wattestäbchen gereinigt und wechselnde Salben reingespritzt.
Der ganze Bereich rund um die Naht ist bis heute unverändert geschwollen und ich hab eine verdammte Angst um ihn. Er ist so tapfer und übersteht alles mit Bravour, trotz Alter und Alleinsein, und jetzt entzündet sich dieses Ding so fies.
Zu allem Überdruss muss ich mir manchmal dumme Sprüche von Familienmitgliedern anhören, z.B. "Musst du dein Kaninchen so quälen", "Schafft euch nie wieder Kaninchen an" etc., aber das kennt ihr bestimmt. Es ist mein Leben, ich übernehme die Verantwortung für ihn und das braucht die, die sowas sagen, nicht zu kümmern.
Es macht mir nichts aus, noch ein paar Wochen zu spülen, ich will nur, dass die Entzündung weg geht. Ich hoffe es wird alles wieder besser!
Bugsy geht es übrigens gut. Sie futtert auch fein und legt sich immer ganz putzig ausgestreckt hin. Ein paar lustige Eigenarten hat sie auch. Kann es das wirklich geben, ein Kaninchen, das keine Möhre mag? Bugsy hat die Möhren, die ich ihr mit hin gelegt habe, am Anfang total ignoriert, und mittlerweile knabbert sie ein, zwei Mal dran herum. Aber blättriges isst sie super gern, auch Knollensellerie, Apfel und Brokkoli. Das Trockenfutter lass ich immer noch langsam ausschleichen. Zu viele Hefen hat sie zum Glück nicht, nur minimal, sind keine Medis notwendig. Und dann ist da noch die Buddelkiste: Ich hab ihr in die große Plastikschale schöne Erde aus dem Garten meiner Eltern reingefüllt. Am Anfang hatte sie wohl ziemlich Angst davor und wollte nicht mehr in die Schale (vorher mit Einstreu ging sie gern rein). Vielleicht, weil sie bei den Vorbesitzern in einem kleinen Doppelstockkäfig lebte und noch nie draußen war. Nach zwei Wochen getraut sie sich immerhin, mal rein zu pullern, aber buddeln? Nö. Vielleicht würde ihr Sand gefallen, aber der stinkt dann nach einem Tag so doll, wenn da reingepulltert wird…
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