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Meinungen zu Dreiergruppe/2 Jungs und 1 Mädel

Nutzer: PinkieBrain
Status: Minihase
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geschrieben am: 05.08.2013    um 09:05 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
nachdem wir seit letztem Jahr zwei super Zwergen-Jungs vom Züchter haben (natürlich beide kastriert), überlegen wir jetzt ein drittes Kleines (dann Mädel) aus dem Tierheim dazuzunehmen. Da sich die beiden Jungs jedoch grundsätzlich - bis auf kleine Reibereien - gut verstehen, bin ich Hin und Her gerissen, ob man da falls es nicht gut läuft, eventuell mehr Schaden anrichtet als Gutes. Unsere Jungs leben in einem knapp 10m² Außengehege - eine Erweiterung des Geheges für ein viertes Hasi ist aufgrund unseres kleinen Reihenhausgartens nicht möglich.
Wer hat selbst eine Dreiergruppe bzw. hat es mit einer mal erfolglos probiert? Bisher habe ich schon viele negative Stimmen zu einer Gruppe von 3 Tieren gehört - eines würde immer außen vor bleiben. Das wäre schlimm. Möchte einfach nur mal ein paar Meinungen zu dem Thema, um für mich besser entscheiden zu können. Ganz lieben Dank an Euch!!!
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Nutzer: MissSnoop
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geschrieben am: 05.08.2013    um 09:33 Uhr   IP: gespeichert
Erstmal wüsste ich gerne, ob dir klar ist, dass zwei junge Rammler eine sehr explosive Mischung sein können. Es gibt sehr viele Fälle, in denen es bis zur Pubertät gut geht und dann fliegen sehr gründlich die Fetzen. Da wäre dann ohnehin die einzig mögliche Lösung um die Beziehung evtl noch zu kitten ein Weibchen.

Ich hatte ein sehr gut funktionierendes Trio, in dem keiner ausgeschlossen war und auch jetzt, wo noch ein Pärchen dazu gekommen ist, hängt das Trio noch sehr aneinander und häufig sind die drei als ein Kuschelhaufen zu finden.

Natürlich gibt es auch andere Gruppen, in denen einer außen vor war oder sogar vom Pärchen gemobbt wurde.

Ich halte es sehr für eine Frage des Charakters und kann dir keinen allgemeingültigen Rat geben.
Wenn eine Trennung der Jungs in zwei Pärchen später (wenn es kracht und sie sich nicht wieder vertragen sollten) platztechnisch unmöglich ist, dann würde ich es tatsächlich jetzt schon solange sie sich gut verstehen mit einem Weibchen versuchen und hoffen, dass sie gut zusammenwachsen.
Dabei solltest du besonderen Wert darauf legen, dass das Mädel vom Charakter her passt. Am besten suchst du eine Dame aus dem Tierschutz, da Pflegestellen häufig sehr gut über die Tiere und ihren Charakter im Bild sind.

Wie alt sind die Jungs jetzt?

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Nutzer: PinkieBrain
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geschrieben am: 05.08.2013    um 09:41 Uhr   IP: gespeichert
Die Jungs sind schon 1 Jahr und 2 Monate. Sie hatten tatsächlich vor einem halben Jahr mal eine etwas schwierige Zeit, aber dies hat sich glücklicherweise wieder gelegt. Die Dame aus dem Tierheim, in die wir uns verguckt haben, ist eher schüchtern. Von den Jungs ist einer dominant und der andere entsprechend unterwürfig. Also die Fronten sind klar verteilt.
Danke für deine schnelle Antwort!
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Nutzer: Fezi
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geschrieben am: 05.08.2013    um 10:00 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

nicht vergessen sollte man auch, dass die Rollenverteilung sich bei einer Vergesellschaftung ändern kann. Hier werden die Karten ganz neu gemischt und das feste Rollengefüge gerät wahrscheinlich etwas in Bewegung.
  TopZuletzt geändert am: 05.08.2013 um 10:02 Uhr von Fezi
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Nutzer: Cleo
Status: Superhase
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geschrieben am: 05.08.2013    um 10:23 Uhr   IP: gespeichert
Ich hatte bis vor kurzem auch ein Trio dieser Konstellation. Bei mir war es so, dass Rusty und Cleo von Anfang an zusammen waren und das sehr harmonisch verlief. nach 4 Jahren kam dann Mo dazu. Die erste Zeit war sehr schwierig. Er wurde auch schwer im Auge verletzt, was, Gott sei Dank, wieder sehr gut verheilt ist. Seitdem Vorfall machte Mo immer den Rückzieher, wenn die Chefin energisch ankam. Es gab aber auch viele tolle Momente, wenn sich Cleo und Rusty vorsichtig im Gehege bewegten. Die Rangordnung war klar verteilt: Cleo - Rusty - Mo. Es ist schon etwas Wahres dran, dass einer abseits sitzen kann. Völlig ausgeschlossen wurde Mo nicht, zu dritt kuscheln sah man sie allerdings selten. Dennoch kuschelten sie einzeln jeweils miteinander.
Ich denke, wenn einer wesentlich später in eine Gruppe kommt, hat er sichtlich schwer, eine Bindung zu bekommen. Ich kann mir vorstellen (weiß es aber nicht), dass es anders aussieht, wenn alle drei von Anfang an zusammen sind.
Nun habe ich leider meine Cleo über die Regenbogenbrücke hoppeln lassen müssen und die beiden Jungs sind übrig. Im Moment, ich klopfe auf Holz, sieht alles gut aus. Durch die Krankheit Cleos sitzen sie nun schon ca. 4 Wochen zu zweit. Es ist zu beobachten, dass sie sich mehr und mehr zusammenraufen. Rusty hat getrauert und saß oft alleine und war nicht mehr so fröhlich und aufgeschlossen wie sonst. Nun sieht man ihn aber öfter mit Mo zusammen.... Mal sitzen sie gemeinsam auf dem Hausdach und überwachen die Lage oder sie kuscheln im Haus zusammen. Die Rangordnung ist, denke ich, dennoch noch aufrecht. Rusty frisst zuerst und dann erst Mo.
Jetzt ist es etwas länger geworden. Ich hoffe, ich konnte trotzdem etwas helfen.
Rusty (16.Dez.13) und Mo(13.09.13) und Cleo (31.07.13) für immer tief im Herzen.
Rusty das alte Ehepaar Mo
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Nutzer: PinkieBrain
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geschrieben am: 05.08.2013    um 12:30 Uhr   IP: gespeichert
Ganz lieben Dank für Eure Erfahrungen und Hinweise. Das find ich echt super nett und unterstützend. Es wäre wirklich toll, wenn das mit der Dreiergruppe klappte. Noch bin ich hin und her gerissen - obwohl ich fast dazu tendiere, es zu versuchen.
  TopZuletzt geändert am: 05.08.2013 um 12:35 Uhr von PinkieBrain
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Nutzer: Zwergin
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geschrieben am: 05.08.2013    um 23:30 Uhr   IP: gespeichert
Huhu!

Ich wollte auch nochmal kurz meinen Senf dazugeben , denn 3er Gruppen sind nicht leicht...vor allem für die Möhrchengeber, glaube ich

Also zunächst mal stimme ich MissSnoop zu und halte es definitiv für die bessere Variante es mit einem Weibchen zu versuchen BEVOR es zwischen den Jungs kracht!

Außerdem glaube ich
1. , dass bei einer Dreiergruppe das neutralisieren des VG-Geheges fast doppelt wichtig ist und
2. die Größe des späteren Geheges auch zu einem harmonischeren 3er Gespann beitragen kann!

Grund für meine "Theorien" ist meine Erfahrung in den letzten anderthalb Jahren. Zugegeben, die Ausgangssituation war bei mir eine etwas andere, als bei dir, aber ich glaube, dass die beiden Aspekte gerade bei 3er Gruppen trotzdem wichtig sind.

Ich versuche es mal "knapp" zusammenzufassen:
Ich hatte ein harmonisches Paar bestehend aus Krümel (m) und Flocke (w). Letztes Jahr im April kam Boris (m) dazu. Die VG fand in dem bereits zuvor von Flocke und Krümel bewohnten Kaninchenzimmer (6qm) statt. Natürlich wurde dieses gründlich gereinigt und VG tauglich gemacht. Zu diesem Zweck wurden Flocke und Krümel für 3 Stunden ausquartiert. Aufgrund des "Zimmerschnitts" war es allerdings nicht möglich viel umzustellen und das Gehege besonders "neu" für Krümel und Flocke zu gestalten. Die VG war heftig ... vor alles für Boris, den Neuen. Er wurde stark gejagt, am Poppes war er komplett kahl und hatte Schürfwunden. Zu größeren Verletzungen kam es zum Glück nicht. Im Laufe der Zeit arrangierten die drei sich, doch Boris blieb immer etwas außen vor. Er wurde zwar ab und an geputzt und durfte auch mal mitkuscheln, aber vor allem Flocke hatte es auf ihn abgesehen und verjagte ihn immer wieder, sodass er manchmal nur auf seiner einen begrenzten Fliese hocken durfte. Das war schlimm anzusehen für uns...nun darf man das ganze aber nicht zu sehr vermenschlichen, ich glaube Boris hat sich in dieser Zeit trotzdem arrangiert und es war für uns schlimmer, als für ihn.
Im Mai sind die drei nun in ein komplett neues Außengehe (9qm) gezogen. Die Karten wurden zwar nicht nochmal komplett neu gemischt, aber etwas tat sich doch: Boris ist seitdem richtig aufgeblüht. Die drei scheinen harmonischer zusammen zu leben.
Um das mal vermenschlicht auszudrücken: Klar, Boris ist manchmal immer noch das dritte Rad am Wagen - Flocke und Krümel lieben sich innig - aber ihn scheint nun eine dicke Männerfreundschaft mit Krümel zu verbinden, der sich auch mal für Boris einsetzt, wenn Flocke es zu wild treibt. Ich sehe die drei nun viel öfter zusammen, Boris wirkt nicht mehr so eingeschüchtert und wenns Boris zu bunt wird, hat er einfach auch viel mehr Platz und Versteckmöglichkeiten den anderen aus dem Weg zu gehen.

Wie bereits oben geschrieben, ziehe ich aus meiner Erfahrung den Schluss, dass das Neutralisieren des VG Geheges wirklich extrem wichtig für eine 3er Gruppe ist; am besten sollte es meiner Meinung nach auch möglichst "neu" für die alt eingesessenen gestaltet werden. Denn ich glaube, dass Boris es bei uns einfach nicht geschafft hat ein vollwertiges Gruppenmitglied zu werden, weil das Gehege einfach noch zu sehr das "Liebesnest" von Flocke und Krümel war. Zudem hat mir meine Gruppe im Außengehege dann gezeigt, dass mehr Platz gleichzeitig mehr Harmonie bedeutet.

Ich weiß nun nicht, ob meine "Schwierigkeiten" bei der harmonischen 3er Gruppenbildung daran lagen, dass ich zuvor ein Paar aus Kastrat und Häsin hatte und dann quasi ein fünftes Rad am Wagen dazu gesetzt habe ... da können dir vielleicht noch andere hier weiterhelfen, die auch zuerst ein gleichgeschlechtliches Paar hatten und dann ein weiteres Kaninchen dazu gesetzt haben, um Stress entweder vorzubeugen oder Streit wieder zu schlichten.

Zuletzt meiner langen Rede bleibt mir noch zu sagen, dass am allerwichtigsten die Nerven des Möhrchenspenders bei einer 3er Gruppe sind ... man muss sich einfach häufiger als bei einer Paarhaltung aus Kastrat und Häsin dazu anhalten nicht alles zu vermenschlichen. Auch wenn einer von den Dreien etwas Außen vor ist, heißt das nicht, dass man keine funktionierende Gruppe hat, nur weil es für uns so aussieht. Kaninchen sind härter im nehmen, als wir denken
Ein liebes Grüßle von Sarah mit Krümel, Flocke und Boris

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Nutzer: PinkieBrain
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geschrieben am: 06.08.2013    um 10:07 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Sarah,
lieben Dank für deinen ausführlichen, sehr interessanten Beitrag. Ich glaube auch, dass es für mich ziemlich hart sein würde, wenn ich das Gefühl hätte, eines der 3 sitzt immer abseits oder muss immer außen vor bleiben. Aber sicherlich interpretiert man da seine menschlichen Emotionen mit hinein.
Ich muss zu meinen Jungs sagen, dass sie momentan auch nicht so ganz dicke sind (sind seit 2 Wochen aus der Urlaubsbetreuung zurück und seitdem etwas weniger entspannt miteinander als davor). Sie akzeptieren sich irgendwie, jeder macht sein Ding, sie fressen zusammen, aber kuscheln nicht. Dies kann natürlich auch an der Hitze liegen oder an der Wiedergewöhnung in unserem großen Gehege.
Ich denke, dass ich es mit dem Mädel versuchen werde. Sie kommt aus der Käfighaltung und saß alleine. Im Tierheim kommt sie mit der großen Gruppe nicht so richtig klar - es wäre toll, wenn es bei uns klappte.
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"Autor"  
Nutzer: PinkieBrain
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geschrieben am: 14.08.2013    um 19:39 Uhr   IP: gespeichert
Seit Samstag ist nun Paula bei uns. Außer ein paar kurze Jagereien - fast ohne Fellflug - wurde sie relativ neutral von den Jungs aufgenommen. Nun ist Paula eine sehr ängstliche Häsin, die von einem Versteck ins andere hoppelt und sofort flüchtet, wenn ein Artgenosse auch nur in die Nähe kommt. Kontaktaufnahme hat also noch nicht stattgefunden. Auch gemeinsames Fressen ist noch nicht denkbar. Muss ihr das Futter direkt vor die Nase legen was natürlich auch die beiden anderen immer anlockt und diese das dann wegmampfen. Habt ihr Erfahrungen mit ganz schüchternen Kaninchen? Wahrscheinlich muss sie erst einmal auftauen. Kann ich da etwas tun, um ihr zu helfen?
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Nutzer: Fezi
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geschrieben am: 14.08.2013    um 20:11 Uhr   IP: gespeichert
Verteil am besten das Futter möglichst großflächig. Bei einer Vergesellschaftung sollte man vor allem am Anfang eher überreich füttern, sodass jeder an Futter kommt, ohne verjagt zu werden. Für das ängstliche Mäuschen kannst du auch in den eher versteckteren Ecken ein paar Futterhaufen deponieren.

Abgesehen davon lässt du sie am besten machen, irgendwann nähern sie sich bestimmt an.
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