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Wie sieht der optimale Ernärunsplan für die Woche aus?

Nutzer: mabu
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geschrieben am: 06.08.2013    um 13:33 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

ich bin ein bisschen durcheinander, wenn ich mich im Internet über die optimale Ernährung meiner Kaninchen informiere. Ich habe schon angst im Speißeplan etwas zu ändern, da immerwieder darauf hingewisen wird wie empfindlich Kaninchen sind. Einmal heißt es bloß kein Brokkoli, dann wieder Brokkoli ist total wichtig usw.
Ich hoffe mir kann jemand bei meinen offenen Fragen weiterhelfen.
1. Muss ein Gemüse wirklich täglich angeboten werden oder ist auch 1-3 mal in der Woche möglich?
2. Wenn nein, wie kann dann eine abwechslungsreiche Ernährung aussehen?
3. Darf Salat in größeren Mengen angeboten werden?
4. Oft lese ich Gurken, Paprika und Tomaten dürfen nicht verfüttert werden. Stimmt das?
5. Was ist mit Apfel, was heißt "eine kleine Menge"?

Mir würde es total helfen, wenn ihr Euer Wochen-Speißeplan, mit Mengenangabe schicken könntet. Ich brauche dringend etwas zur Orientierung.

Vielen Dank
LG Mabu
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Nutzer: Zwergin
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geschrieben am: 06.08.2013    um 14:12 Uhr   IP: gespeichert
Hallo!

Deine Unsicherheit kann ich durchaus nachvollziehen, mir ging es anfangs ähnlich.

Hier bist du in einem Kaninchenschutzforum gelandet, dass die Fütterung mit getreidehaltigem Trockenfutter ablehnt. Getreide hat nichts im Kaninchenmagen verloren. Es gibt zwar getreidefreie Trockenfutter, aber auch diese sollten nur als Leckerchen angeboten werden. Das A und O ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit Frischfutter.

Kennst du schon die Ernährungsseite von Sweetrabbits? >KLICK HIER!<

Um deine Fragen mal der Reihe nach knapp zu beantworten:
1. Gemüse sollte tatsächlich täglich in ausreichender Menge und abwechslungsreich angeboten werden; würde sagen so ca. 5 verschiedene Sorten sollten es schon sein.

2. Erübrigt sich damit.

3. Salat kann nach langsamer Anfütterung auch in größeren Mengen angeboten werden. Salat allein genügt aber nicht, da er nicht so viele Vitamine enthält. Es gibt auch anderes blättriges Gemüse, dass nährstoffreicher ist. (Wirsing z.B.).

4. Nein, auch hier gilt nach langsamer Anfütterung können Gurken, Tomaten und Paprika verfüttert werden. Allerdings sollten Gurken geschält werden (da sie einen hoher Schadstoffgehalt in der Schale haben) bei Paprika und Tomaten solle das Grün entfernt (enthält Solanin) und außerdem sollten bei Paprika die Kerne rausgenommen werden.
Alle drei Gemüsesorten werden hier besonders im Sommer wegen des hohen Wassergehaltes gerne gefuttert.

5. Obst sollte tatsächlich nur in kleinen Mengen d.h. mal als Leckerchen verfüttert werden, da es sehr viel Fruchtzucker enthält.


Um aber noch genauer auf deine Fragen eingehen zu können, wären noch ein paar angaben zu deinen Hopplern gut.
Wie alt sind sie und wie leben sie bei dir?
Ein liebes Grüßle von Sarah mit Krümel, Flocke und Boris

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Nutzer: mabu
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geschrieben am: 06.08.2013    um 14:25 Uhr   IP: gespeichert
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Zur Zeit leben beide voneinander getrennt, in 3 Wochen werde ich sie wieder zusammenführen. Mimmel lebt in der Küche und Motzi im Schlafzimmer, kein Käfig. Beide sind im Feb. 2013 geboren.

Bei 1 meinte ich, wenn ich jetzt z.B. Tomate angefüttert habe, muss ich die täglich geben oder kann ich die auch mal weglassen. Natürlich gibt es trotzdem was, ich frage mich nur ob jede Gemüsesorte täglich gegeben werden muss, wegen dem empfindlichen Darm.

Welche Paprikafarbe ist gut? Oder ist das egal?
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Nutzer: Zwergin
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geschrieben am: 06.08.2013    um 14:44 Uhr   IP: gespeichert
Nein, du must nicht täglich alle angefütterten Sorten geben. Tomate z.B. gebe ich ca. 1-2 mal in der Woche.
Deine Kaninchen sind ja nun noch recht jung und dürften eigentlich noch keine Probleme mit neuen Futtersorten haben.
Ich weiß, man sagt immer Kaninchenmagen sind sehr empfindlich, aber ich habe eigentlich noch bei keinem Gemüse, dass gefüttert werden darf die Erfahrung gemacht, dass es nicht vertragen wurde. Wenn dann wurde es höchstens liegen gelassen und verschmäht ... verwöhntes Volk

Mit langsamer Anfütterung ist vor allem auch gemeint, dass
1. nicht gleichzeitig 5 neue verschiedene Sorten gefüttert werden sollten, sondern möglichst nur eine neue, bisher nie verfütterte, damit man - falls mal doch etwas nicht vertragen wird und es zu Durchfall kommt - genau weiß was nicht vertragen wurde und darauf reagieren kann und
2. eine neue Sorte sollte natürlich nicht sofort in Unmengen angeboten werden. Bei Salat oder auch Kohl wie Wirsing z.B. genügt fürs erste Mal ein Blatt.

Gerade zu Kohl in allen Varianten auch hier noch eine Anmerkung: Auch hier hält sich genau wie beim Salat hartnäckig das Gerücht, dass dieser schädlich für Kaninchen ist. Auch das ist Quatsch. Kohl ist nach langsamer Anfütterung ein wichtiger Bestandteil einer abwechslungsreichen Ernährung. Natürlich muss bei Kohl darauf geachtet werden, dass es nicht zu Aufgasungen kommt - deswegen eben langsame Anfütterung! Ich würde mir an deiner Stelle nicht zu viele Sorgen machen, dass irgendetwas nicht vertragen wird und mich langsam an verschiedene Futtersorten ranwagen. Mit der Zeit bekommt man ein gutes Gefühl für die Menge und auch die Sorten. Die Ernährungsliste, die ich dir geschickt habe hilft da gerade am Anfang wirklich weiter.
Bei uns steht heute beispielsweise auf dem Speiseplan: Kohlrabiblätter, Möhren, Stangensellerie, Salarico, Zucchini und Bambusblätter. Und ich weiß ganz genau, dass die Kohlrabiblätter als erstes gefuttert werden
Ein liebes Grüßle von Sarah mit Krümel, Flocke und Boris

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Nutzer: mabu
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geschrieben am: 06.08.2013    um 15:36 Uhr   IP: gespeichert
....und welche Marke Heu ist die beste?
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Nutzer: Zwergin
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geschrieben am: 06.08.2013    um 15:49 Uhr   IP: gespeichert
Die meisten hier bestellen ihr Heu glaube ich Online, da es bessere Qualität ist, als das aus diversen Tierfuttermittelgeschäften.

Ich selbst bestelle mein Heu bei www.schwarzwaldheu.de
Sehr gute Qualität, enthält viele Kräuter, ist schön grün und riecht wunderbar. Vorteil für mich, es wird in einem großen Karton geliefert, in dem die entsprechend bestellte Menge zu Kg Tüten abgepackt sind. Meine 3 stehen total drauf und futtern kein anderes Heu mehr seitdem sie das bekommen.

Viele hier bestellen auch bei www.Heuandi.de
Auch gute Qualität, habe ich selbst auch schon mal bestellt, aber für mich war ein Nachteil, dass die gesamte Menge lose in dem versendeten Karton lag d.h. nicht noch mal einzeln abgepackt war.

Welches Heu deine Nasen am liebsten mögen musst du austesten, wichtig ist aber eine gute Qualität.

Klick dich einfach mal ein bisschen durch die Sweetrabbitsseite, dort findest du auch viele tolle online Einkaufstipps rund um artgerechte Kaninchenhaltung. Zb. auch www.kaninchenladen.de oder www.plüschnasen.de
Ein liebes Grüßle von Sarah mit Krümel, Flocke und Boris

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Nutzer: mabu
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geschrieben am: 06.08.2013    um 20:30 Uhr   IP: gespeichert
Darf man auch gefrorenen Bokkoli nehmen? Wenn er vorher aufgetaut ist natürlich.
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Nutzer: MissSnoop
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geschrieben am: 06.08.2013    um 21:20 Uhr   IP: gespeichert
Nein, gefrorenes Gemüse ist nicht das richtige. Oft ist das gefrorene Gemüse blanchiert und auf jeden Fall geht die Struktur durch das einfrieren kaputt.
Das wichtigste am Gemüse ist (neben den Nährstoffen) ja die Struktur und der Rohfasergehalt. Wenn du Brokkolie mal aufgetaut und frisch vergleichst, dann dürfte klar sein, woran ein Kaninchen mehr kauen muss.

Des weiteren ist es möglich, dass das aufgetaute (etwas matschigere) Gemüse bei empfindlichen Tieren zu Durchfall oder Matschekot führt.

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Nutzer: CyCy
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geschrieben am: 06.08.2013    um 21:24 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: mabu
Darf man auch gefrorenen Bokkoli nehmen? Wenn er vorher aufgetaut ist natürlich.
Hallo,

auch von mit erstmal ein

Zu obiger Frage: Bitte nimm kein Tiefkühlgemüse. Durch den gefrierprozess dehnt sich das Zellwasser aus, beim tauprozess tritt das Wasser aus, weil die Zellwände völlig überdehnt wurden und geplatzt sind -> das Gemüse wird matschig und verliert seine Struktur. Im besten Fall nehmen die Kaninchen das "Matschgemüse" gar nicht mehr an, im schlimmsten Fall bekommen sie üblen Durchfall.


Es gibt keinen "optimalen Futterplan", es gibt nur ein paar Regeln, die man befolgen kann, und die Verträglichkeit der eigenen Tiere,
Mal als Beispiel; Wenn mein Kaninchen von Salaten Durchfall bekommt, dann muss ich sie auch nicht füttern, egal ob dann eine große Gemüsefamilie im Speiseplan fehlt, oder nicht.

Die "Regeln", die wir hier für gut und wichtig halten, sind einfach:
1. Füttere Bunt
-> biete den Tieren zu jeder Mahlzeit mehr als nur ein oder zwei Sorten Gemüse an
2. Füttere Abwechslungsreich
-> Sieh zu, dass am Ende des Mnats viele verschiedene Gemüse und Kräuter gefuttert wurden. Man muss hierbei nicht täglich oder wöchentlich eine gewisse Zahl durchgeboxt haben, über einen Monat ist das aber schon gut. Wenn ich etwas besonders schlecht haltbares, wie zum Beispiel frischen Spinat, da habe, dann füttere ich den auch mal drei Tage hintereinander bevor er mir matschig wird. Dafür gibt es den dann eine ganze Weile einfach nicht mehr.

Und dann gibt es noch ein paar gute Ratschläge, die man dazunehmen kann:
3. Füttere Blättrig
Blättrige Gemüse (Salate, Kohlköpfe, Spinat, Mangold, Möhrchengrün, Mairübchengrün, Kohlrabiblätter etc), Kräuter, Wiesenpflanzen von draußen und Bklätter von Laubbäumen sind super für die Zähne und für den Flüssigkeitshaushalt im Niere und Blase - diese Pflanzen sollten den Löwenanteil einer Mahlzeit ausmachen
4. Füttere Saisonal
Schau, was gerade Saison hat, die meisten Gemüse machen in ihrer Saison auch ernährungstechnisch Sinn (die Vitamine im Winterkohl liefern unterstütung für die Abwehrkräfte in der kalten Jahreszeit, die wasserreichen Fruchtgemüse des Sommers erfrischen und führen zusätzliches Wasser zu,..)
5. Füttere Reichlich
Wenn die Kaninchensich auf das Futter stürzen und alles mit einem mal wegfuttern, dann war es zu wenig. Die Kaninchen sollten über mehrere Stunden am Tag Frischfutter zur Verfügung haben, und wenn sie weghoppeln nachdem sie den ersten Hunger gestillt haben, um zwischendurch etwas anderes zu tun, dann ist das klasse.



Bei den konkreten Fragen wurde dir ja schon kompetent geholfen
Eine wichtige Anmerkung zum Schluss: Mach dich nicht verrückt, Kaninchen sind ja keine Maschinen, jedes ist einzigartig und mit der Zeit wird man lernen, was ihnen gut tut, schmeckt und auch ihr gewicht auf einem guten Level hält.
Dann braucht's auch keine "Futterpläne".

Alles Gute



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"Autor"  
Nutzer: mabu
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geschrieben am: 06.08.2013    um 21:51 Uhr   IP: gespeichert
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