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geschrieben am: 29.08.2013 um 09:26 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Verena,
von hundehalter zu Hundehalter: Du wirst merken, auch Kaninchen sind großartige Haustiere und gar nicht so "langweilig" oder passiv, wie man vielleicht denken mag. Nicht unbedingt die idealen Schmusetiere, aber zum Beobachten und drüber Lachen ganz großartig.
Ich halte auch nicht dich für blauäugig sondern (es muss einfach mal raus, auch wenn's von den betreffenden wohl keiner lesen wird) die Tierheimverantwortlichen für ziemlich ... mutig.
Wie soll denn das laufen? Helfen sie euch im Anschluss mit der Vermittlung? Habt ihr den Platz, das Paar über 10 Wochen getrennt zu halten? Denn Rammler und Häsin gemeinsam den Wurf aufziehen lassen, davon ist dringlichst abzuraten. Mit 10 Wochen kann man den nachwuchs von der Mutter trennen, dann ist die erste Sozialisierung im Geschwisterverband schonmal getan und die Verdauung so stabil, dass Umzug und "neues Leben" kommen können. Erst danach kann man Häsin und Rammler wieder zusammenbringen - und es ist am besten, wenn man während dieser 10 Wochen die Tiere "komplett" trennt. Also ohne Sicht- und Geruchskontakt, um sie dann neu zu vergesellschaften. Andersherum kann (muss nicht, aber kann eben) es sein, dass die Tiere sich immerzu sehen und riechen, aber nicht zu einander können, und sich dann eine Spannung bis hin zur Agression aufbaut, die beim wiederzusammenführen ausbrechen kann.
Will man nicht. Müsste man also schauen, wie ihr das mit der Unterbirngung am besten leisten könnt, für diese 2,5 Monate. Und wie gesagt: macht euch Gedanken um die Vermittlung, das kann super schnell gehen, oder kann dauern. Wenn es dauert, müssen auch die Zwerge nach den 10 Wochen irgendwo untergebracht werden.
So, nachdem ihr das jetzt mal gehört habt, weiter zur Jungenaufzucht.
Wenn alles gut geht sucht sich die Häsin schon ihr Eckchen. Meist werden Wurfkisten angenommen, manchmal nicht. Häuschen oder so etwas sind genau so gern genommen. Ideal sind Wurfkisten, wenn sie einen abnehmbaren Deckel haben (erleichtert die Nestkontrolle), und perfekt, wenn am Eingang ma Boden eine niedrige Schwelle ist, die die Häsin überhoppeln kann, für die Kleinen aber Anfangs ein Schutz gegen das Herausrollen darstellt.
Nestkontrolle: Anfangs täglich (ich würd's nicht öfter machen, auch wenn es sehr verlockend ist), im Laufe der zweiten Woche kann man dann auf zweitägig ausdehnen.
Worauf zu achten ist: Sind alle noch da? (Am Anfang beim ersten checkup gewissenhaft durchzählen und auch herumfühlen, ob im Nest noch einer verbuddelt ist (nicht schlimm, aber sonst zählt man den halt nicht mit)). Sind die Bäuche rund bzw glatt, wirkt die Haut gesund?(ungesunde/dehydrierte Jungtiere bekommen faltige, kränklich wirkende Haut - keine Sorge, das fällt auch einem Laien auf, besonders wenn es nur eines der Jungen trifft)
Wichtig ist zu wissen: Häsinnen bewachen ihr Nest nicht. Sie halten sich meist sogar davon fern (um eben keine Beutegreifer darauf aufmerksam zu machen) und gehen ein, seltener zwei mal am Tag hinein um die Jungen zu säugen. Kaninchenmilch ist super reichhaltig und darum reicht das völlig aus.
Meist tun sie das in der Morgendämmerung, es ist nicht ungewöhnlich dass man eine Häsin als halter nie bei ihrem Wurf erlebt.
Auch wichtig: Die Häsin verstopft den Eingang zum Nest oder bedeckt wahlweise ihren Wurf mit Nistmaterial. Nicht denken, dass sie die Kleinen "nicht haben will", das ist ein natürlicher Schutzversuch gegen Feinde.
Fütterung: Normal weiterfüttern, es gibt ein, zwei Kräutersorten die abstillend wirken, aber ansonsten kann man der Mutterhäsin alles geben, sie braucht aber nicht besonderes dazu.
Alles Gute |
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