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Plötzliche Zahnfehlstellung? Bitte um Euren Rat!

Nutzer: Bellala
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geschrieben am: 10.09.2013    um 11:35 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Ihr Lieben!!!
Ich hoffe, dass ich mein Anliegen jetzt nicht doppelt poste, aber mein grad geschriebener Beitrag ist irgendwie nicht im Forum angekommen... Also auf ein Neues! Ich habe mich auf Anraten einer Freundin hier angemeldet, weil sie mir gesagt hat, dass hier unheimlich viel Fachwissen vertreten wäre Also hoffe ich, dass Ihr mir helfen könnt und falle direkt mal mit der Tür ins Haus :
Wir haben ein Hasenpärchen, 3 Jahre alt und beide kastriert. Sie leben in Aussenhaltung und haben ca. 25qm Rasenfläche, sowie ca.5qm Innenfläche. Sie haben permanent Heu, Stroh und Gras zur freien Verfügung und bekommen zusätzlich täglich Frischfutter.
Als wir nun aus dem Urlaub kamen, ist mir aufgefallen, dass die Häsin stark abgebaut hatte. Ein Blick ins Maul offenbarte einen plötzlichen Unterbiss, sowie ein gelbliches Geschwür an einer Mundseite und einen schwarzen Punkt auf der LIppe. Wir haben dann übers Wochenende per Hand mit Gemüsestiften gefüttert und sie super wieder hochgepäppelt. Montag morgen bin ich dann direkt zu Dr Lazarz nach Duisburg gefahren. Der hat dann die Schneidezähne gekürzt und kleine Spitzen von den Backenzähnen genommen. Zu der Geschwulst meinte er nur : das ist nekrotisch.
2 Wochen später waren die Zähne wieder sehr lang und die Geschwulst und der Punkt hatten sich vergrössert. Also wieder hin. Zähne wieder gekürzt. Er wunderte sich dann, dass er beim letzten Mal kein Röntgenbild gemacht hatte, wollte es aber auch jetzt nicht tun, sondern erst, wenn er die Schneidezähne ziehen würde! Das müsse sein.
Ich bat ihn dann,doch erst ein Röntgenbild zu machen, da ich mich schon wunderte, woher mit 3 Jahren auf einmal eine Fehlstellung enstsehen könnte. Nein, er wollte erst beim Ziehen röntgen.
10 Tage später sah ich dann, dass vor allem dieser schwarze Punkt auf der Lippe massiv grösser wurde.
Also wieder zum TA. Dr Lazarz meinte dann, dass das nekrotisches Gewebe sei, ausgelöst durch eine Entzündung nach einer kleinen Verletzung. Er rupfte es dann mit einer Pinzette raus, was Bella nicht weh zu tun schien und auch nicht geblutet hat. Übrig geblieben ist ein Loch, dass jetzt langsam zuheilt (sie bekommt jeden Tag Antibiotika gespritzt).
Meine Frage an Euch wäre jetzt, was ihr vom Ziehen der Schneidezähne haltet! Kann es nicht auch sein, dass sie eine Weile falsch gekaut hat, weil sie diese wirklich grosse Geschwulst im Mund hatte und sich das jetzt wieder regeneriert? Das Schleifen macht sie übrigens ganz lieb mit, allerdings befürchte ich, dass 45min Fahrt one way zum TA dauerhaft schon stressig ist. Ich habe jetzt morgen einen Termin(ohne Hasen) bei einer TÄ vor Ort, die die Zähne auch schleift und nicht knipst und wollte diese nochmal um Rat bitten.
Ich versuche mal, ob ich Fotos hochgeladen bekomme, dann könnt ihr sehen, wovon ich spreche!!!
Vielen Dank erstmal an die, die bis hierher mitgelesen haben und ich freue mich auf Eure Antworten!!!
Liebe Grüße, Nicola
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Nutzer: MissSnoop
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geschrieben am: 10.09.2013    um 12:20 Uhr   IP: gespeichert
Hallo und erstmal hier, auch wenn der Anlass nicht so gut ist.

Hier erstmal die Anleitung zum Bilder einstellen: >KLICK HIER!<

Zu Dr Lazarz kann ich dir nur sagen, dass er als einer der Experten gilt und wohl ein riesengroßes Fachwissen über Zahngeschichten beim Kaninchen hat. Daher nehmen viele in Kauf, dass er wohl menschlich nicht so seine Stärken hat.

Die Frage, ob du die Schneidezähne ziehen lassen willst, wird dir von uns keiner beantworten können.
Ich selbst habe ein Zahnkaninchen, bei dem ich alle paar Wochen (gegenwärtig 2x pro Monat) die Zähne kürzen lassen muss. Da er gut klar kommt, nach dem Kürzen die Zähne auch eingeschränkt nutzen will um zu nagen und meine TÄ zu mir kommt, habe ich mich gegen das Ziehen entschieden. Trotzdem muss er sein Knollengemüse gestiftelt bekommen, da er es sonst gar nicht futtern kann. Bei blättrigem reicht es, wenn ich große Blätter einmal so schneide, dass eine Ecke entsteht. Dann kommt er mit Hilfe der Pfoten gut damit zurecht.

Du wirst abwägen müssen, was euch mehr Stress bereitet. Möglicherweise lebenslang die Zähne alle 2 Wochen (vielleicht pendelt es sich in Zukunft auf einen anderen Zeitraum ein) kürzen zu lassen und damit evtl etwas mehr Selbstständigkeit bei der Futteraufnahme zu erhalten
oder
die Zähne jetzt ziehen zu lassen, lebenslang das Futter raspeln, stifteln oder würfeln zu müssen, aber dafür Ruhe vor permanenten Kontrollen zu haben.

Was mich mit der Entscheidung warten lassen würde, ist die Geschichte mit der Verletzung. Ist sicher, dass sich da nirgends ein Abszess geblidet hat? Wie gut heilt das ganze?

Sprich das ganze in aller Ruhe mit der TÄ vor Ort ab und hör dir ihre Meinung an, dann siehst du weiter.

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Nutzer: Bellala
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geschrieben am: 10.09.2013    um 15:34 Uhr   IP: gespeichert
Danke für Deine Antwort, MissSnoop!

Wenn Dein TA die Zähne Zuhause schneidet, knipst er sie dann ab oder bringt er einen Turbinenschneider mit? Dr Lazarz sagte mir, dass man auf keinen Fall knipsen dürfe, da sich sonst Abzesse bilden könnten. Ich höre aber von allen Seiten, dass geknipst wird... Das wäre natürlich sehr stressfrei für mein Tier!!!

Ich denke, dass Dr. Lazarz schon sehr kompetent ist, allerdings ist er auch oft abgelenkt (Telefonate, '' warum hab ich denn nicht geröntgt"-"nein, wir röntgen erst beimZiehen"). Ich würde meiner Häsin gerne die Zeit geben, den Mund ausheilen zu lassen, in der Hoffnung, dass sich der Biss reguliert...

Mir ist schon klar, dass mir hier keiner sagen kann, ob ich die Zähne ziehen lassen will oder nicht, aber ich hoffe auf die Erfahrungen der anderen, die es (nicht) haben machen lassen... Ob sie es bereuen, oder ob es den Tieren jetzt besser/schlechter geht...
LG
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Nutzer: MissSnoop
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geschrieben am: 10.09.2013    um 15:55 Uhr   IP: gespeichert
Meine TÄ bringt einen Trennschleifer und einen "Spatel" um die Zunge zurück zu halten mit, wenn sie kommt.
Beim Knipsen kann es dazu kommen, dass die Zähne splittern - und wenn es dumm läuft, dann entsteht so ein Bruch, der sich bis nach unten in die Wurzel ziehen kann. Dass das furchtbare Folgen (Abszesse, Verlust des Zahnes, Entzündung...) haben kann, ist leicht einzusehen.
Zunächst wurde bei meinem Nin auch geknipst - sie hat gesagt, solange die Zahnstruktur so desolat ist, wie sie zu beginn war, wäre das gefahrlos möglich, da man die Zähne "nur schief anschauen muss, dass sie abbrechen". Sobald sich das stabilisiert hatte, ist sie von alleine auf einen "Dremel" umgestiegen.

Hat er dir denn einen Grund genannt, aus dem die Zähne zeitnah gezogen werden sollen? Wenn nicht, dann kannst du dir ja soviel Zeit nehmen, bis du eine Entscheidung hast, die sich richtig anfühlt.

Wie gesagt, ich habe hier den Luxus, dass wir zuhause versorgt werden, also weniger Stress, mit dem Futter läuft es sehr gut und wenn die Zähne gemacht sind, dann versucht er sich manchmal auch an den Füßen vom Stall - zwar nur mit den oberen Schneidezähnen, aber immerhin. Daher habe ich (schon vor Jahren) für mich entschieden, es nicht zu machen. Mein Senior ist jetzt schon 10 und kommt sehr gut damit klar.

Ich weiß auch von anderen (Tanya- pudelbein hier im Team - hat einen Widder mit gezogenen Schneidezähnen - ich bin mir sicher, dass sie dir auch gerne ihre Seite schildert), die sich entschieden haben, es machen zu lassen und es nicht bedauern.

Es ist eine größere Sache, vier festsitzende Schneidezähne ziehen zu lassen. Wenn du dich also dafür entscheidest, dann sollte dir klar sein, dass es sein kann, dass du eine Zeit lang intensive Genesungsbetreuung leisten und gegebenenfalls auch Zwangsfüttern musst.

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