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geschrieben am: 19.10.2013 um 23:47 Uhr IP: gespeichert
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Hallo miteinander. Ich habe schon viel gesucht und nur sehr wenige Fälle gefunden, die mit meinem übereinstimmen und meine Unsicherheiten beseitigen. Also hoffe ich, dass jemand hier vielleicht eingehende Erfahrungen gemacht hat mit Nierensteinen beim Ninchen und der Behandlung nach der OP und bei Nierenentzündung. Inzwischen ist es schon eine lange Geschichte geworden, die kein Ende zu nehmen scheint... :-(
Erstmal: Es geht um meine fünfjährige Kaninchendame Charlotte, die durch Blut im Urin auffällig geworden ist. Ich bin mit ihr natürlich direkt zum Arzt und dort wurde festgestellt, dass die Gebärmutter fühlbar war, was nicht hätte sein dürfen. Tatsächlich war die Gebärmutter wohl tumorös verändert und beim Röntgen wurde noch ein großer Nierenstein gefunden, der sich vorher im Verhalten kaum bemerkbar gemacht hat. Da die Nierenwerte in Ordnung waren und die zweite Niere soweit in Ordnung aussah, sagte die TÄ, dass eine OP im Rahmen der Möglichkeiten liegen würde - zumal es Lotti zu dem Zeitpunkt noch richtig gut ging.
Ich stand also zwischen den Möglichkeiten, die Zeit bis zum Ende hinauszuzögern oder die OP zu riskieren. Ich entschied mich für die OP. Die TÄ ist sehr erfahren mit Kastrationen bei weiblichen Kaninchen und führt sie regelmäßig durch. Es bestanden also gute Chancen, dass das auch mit dem Stein klappt. Sie sicherte mir zu, dass sie den Stein nur rausnimmt, wenn sie es während der OP für vertretbar hält.
Lotti blieb einige Tage bei der TÄ (für Infusionen, um die Niere gut zu spülen) und die OP verlief dann auch so, dass sowohl die Kastration gemacht werden konnte als auch der Nierenstein entfernt werden konnte. Der Stein wurde zur Analyse geschickt und nun musste ich die Ernährung von Lotti darauf einstellen. Hier meine erste Unsicherheit: Ich habe einerseits mehrfach gelesen, dass jetzt eine komplett kalziumarme Ernährung gefragt ist (und das sagt auch meine TÄ), dann habe ich aber auch wieder gelesen, dass man kalziumreiches Nassfutter doch weiter geben soll, um einen Mangel zu vermeiden und bloß das trockene weglassen soll (also keine getrockneten Kräuter z. B.). Wie seht ihr das? Ich will ihr ja auch nicht die Zähne und Knochen kaputt machen oder sonst irgendwas falsch machen. Sie bekommt jetzt zusätzlich täglich ein paar Gramm Uruplex (kalziumarmes Trockenfutter, das den Urinabsatz erhöhen soll und dadurch den Durst anregt). Die OP ist jetzt über zwei Wochen her, die Fäden sind gezogen und die Wunde ist gut verheilt. Das Antibiotika und die Schmerzmittel konnte ich inzwischen absetzen und täglich ging es ihr besser. Sie sprang wieder herum, lümmelte wieder an ihrem Lieblingsplätzchen unter dem Couchtisch herum, fraß wie ein Scheunendrescher...
Naja, da hört die Geschichte aber leider nicht auf. Die Nierenwerte (die vorher in der kritische Zeit höchstens bei 2,4 waren, was erhöht, aber nicht dramatisch ist - normal soll so ein Wert im 1,x Bereich sein), sind seit Freitag so gestiegen, dass der Wert bei 7 war. Die TÄ konnte die Niere beim Tasten fühlen und Lotti scheint starke Schmerzen zu haben (und wohl auch Übelkeit, weil die Nieren nicht richtig filtern können). Sie vermutet eine Entzündung. Durch Schmerzmittel war es z. T. eindämmbar, aber sie frisst zur Zeit fast gar nichts und letzte Nacht war es so schlimm, dass sie weder den Kopf oben halten noch stehen konnte (da dachten wir, es geht mit ihr zu Ende... ). Durch eine weitere Spritze zur Spülung der Niere heute früh bei der TÄ ist es um einiges besser geworden, aber sie rührt ihr Futter kaum an und wirkt apathisch. Jetzt spritzen wir selbst die Wasserlösung zu Hause morgens und abends und hoffen, dass die Entzündung abklingt. Solange sie selbstständig nichts frisst, geben wir ihr CC und sonst bekommt sie bis mindestens Montag Metacam und Novalgin als Schmerzmittel.
Wenn sie es jetzt durch die kritische Phase schafft und ihre Nierenwerte wieder besser werden, wäre ihre einzige Chance auf ein gutes weiteres Leben die tägliche Spülung der Niere durch Spritzen von Natriumchlorid (weiterhin zwei mal täglich). Jetzt stehe ich vor dem Dilemma, dass ich ihr die Chance auf das weitere gute Leben bieten will, aber ich mich frage, ob es nicht zu viel Stress bedeutet, dass sie täglich zwei Mal da durch muss. Sie versteht ja nicht wieso, für sie ist es Quälerei.
Hat jemand Erfahrung mit Ninchen, die täglich Spritzen bekommen müssen? Gewöhnen sie sich daran? Laut der TÄ muss das bis an ihr Lebensende gemacht werden. Ich bin durchaus (trotz meiner Spritzenphobie) bereit dazu, aber mir tut es für sie in der Seele weh. Gibt es die Chance, dass eine Niere sich soweit erholt, dass man das nicht mehr so oft machen muss? Lt. der TÄ ist die eine Niere ziemlich hinüber.
Ich würde mich freuen, über eure Erfahrungen zu hören, gerade was die Ernährung und das tägliche Spritzen anbelangt. Gleich bekommt sie wieder Schmerzmittel, das bringt ihr hoffentlich eine schmerzfreie Nacht... |
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