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Kot am Po |
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geschrieben am: 02.11.2016 um 18:54 Uhr IP: gespeichert
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Hallo,
mein Kaninchen Ashley bereitet mir ein wenig Sorge. Gesundheitlich ist er topfit und in einem sehr guten Zustand.
Er hat jedoch die Unart, dass er den Blinddarmkot nicht ißt und sich immer voll rein setzt. Eventuell schmeckt ihm der Blinddarmkot nicht und er mag es, wenn es warm um den Po wird (ich habe keine Ahnung, warum er dies macht).
Dadurch, dass dann der Blinddarmkot am Po klebt, bleibt eben auch der normale Kot öfters an seinem Po kleben. Wenn man nicht aufpasst, hat er innerhalb kürztester Zeit einen riesigen Ballen von Blinddarmkot, normalen Kot und Stroh am Po kleben.
Ich mache es immer vorsichtig mit einem lauwarmen Waschlumpen weg, was ihn nicht stört. Jetzt im Herbst geht es ja. Jedoch habe ich Sorge, wie es im Sommer mit den ganzen Fliegen ist.
Der Blinddarmkot und der normale Kot ist völlig okay und normal. Meine anderen beiden Kaninchen essen ihren Blinddarmkot und sie haben einen sehr sauberen Po.
Wie gesagt, geht es ihm gesundheitlich sehr gut und der Kot ist auch völlig normal. Meiner Meinung ist es irgendwie eine Unart, die ihm zu gefallen scheint.
Hat eventuell ein paar gute Tipps. Hierfür wäre ich dankbar und bedanke mich schon jetzt für die Mühe.
Ich wünsche eine gute Zeit und verbleibe
mit besten Grüßen, |
In lieber Erinnerung an meine Ida. Sie war ein ganz besonderes und sehr liebes Kaninchen. Bedauerlicherweise wurde sie nur knapp zwei Jahre alt und war nur fünf Monate bei mir. |
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geschrieben am: 02.11.2016 um 19:07 Uhr IP: gespeichert
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Möglich ist hier zum Einen eine futterbedingte Ursache. So kann beispielsweise energie-/eiweißreiches Futter, was eher faserarm ist, dazu führen, dass generell weniger Blinddarmkot verzehrt wird. Was bekommen Deine Langohren denn so zu futtern und welche Vorlieben hat Ashley?
Eine andere mögliche Ursache ist eine rein körperliche - das Kaninchen kommt aufgrund Pummeligkeit oder gesundheitlicher Probleme nicht richtig an den Po, um den Blinddarmkot dort einzusammeln. Wie alt ist Ashley denn und wie würdest Du seine Gewichtssituation einschätzen? Gibt es beispielsweise eine ausgeprägte Wamme (der Hautlappen am Hals) die da hinderlich sein könnte? |
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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geschrieben am: 07.11.2016 um 17:45 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Gretchen,
vielen Dank für die Mail. Dies war nett. Danke!
Meine Kaninchen bekommen Heu, Gras, Kräuter, Karotten und Heupellets. Bei Ashley ist aber das Problem, dass er eigentlich nur Heupellets essen möchte. An dem anderen Dingen hat er überhaupt kein Interesse. Gras hole ich aus dem Naturschutzgebiet und es ist daher wohl nicht schlecht. Meine anderen beiden Kaninchen sind ganz wild darauf, aber Ashley beißt einmal rein und verzieht das Gesicht und schaut mich dann böse an (nach dem Motto "Welchen Sch*** hast du mir zu essen gegeben"). Bei Petersilie ist es genau das selbe, obwohl Petersilie sehr gerne von Kaninchen gegessen wird. Aber Ashley möchte immer nur Heupellets.
Ich habe mal überlegt, ob ich die Pellets komplett weglasse. Jedoch habe ich dann Angst, dass Ashley in den Hungerstreik geht und dadurch Aufgasungen bekommt. Ich habe im Oktober 2015 ein Kaninchen verloren und dies war überaus schmerzhaft.
Ashley ist im Dezember 2014 geboren und wird nun zwei Jahre alt. Eine ausgeprägte Wamme gibt es bei ihm nicht. Er ist sehr beweglich und wenn ich ihn im Garten springen lasse, ist man erstaunt, wie schnell er rennen kann. Auch kann er sich durch kleine Öffnungen durchmogeln, wenn er möchte. Er ist jedoch etwa ein Kilogramm schwerer als meine anderen Kaninchen, obwohl diese teilweise älter sind. Wahrscheinlich liegt es an den Pellets.
Haben die Kaninchen eigentlich direkten Kontakt mit dem Blinddarmkot? Bei meinem anderen Kaninchen sehe ich es, wie er den Po anhebt und dann zwei Schritte davon hoppelt. Dann kommt er zurück und ißt es. Bei Ashley habe ich das Gefühl, dass er ihn nicht essen möchte und sich einfach reinsetzt (vielleicht, weil es so schön warm ist).
Ich bedanke mich nochmals für die Mühe. Dies war nett. Danke! Bei Fragen oder Wünsche stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit besten Grüßen,
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In lieber Erinnerung an meine Ida. Sie war ein ganz besonderes und sehr liebes Kaninchen. Bedauerlicherweise wurde sie nur knapp zwei Jahre alt und war nur fünf Monate bei mir. |
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geschrieben am: 07.11.2016 um 21:30 Uhr IP: gespeichert
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Zumeist wird der Blinddarmkot direkt vom Po aufgenommen, ohne erst auf den Boden zu plumpsen. Dass der Kot erst abgesetzt und dann vom Boden aufgenommen wird, habe ich bisher nur selten beobachtet.
Die Heupellets bestehen ausschließlich aus Heu/Kräutern - hast Du da mal auf die Inhaltsangabe geschaut? Was die Pellets angeht, bin ich ganz bei Dir und würde Frischfutter (Wiese) und alternativ Heu den fein vermahlenen und verarbeiteten Futterbestandteile in den Pellets vorziehen. Wenn Du die Pellets allmählich reduzierst (dies ist insbesondere bei getreidehaltigen Pellets wichtig, da sich der Verdauungstrakt und die darin lebenden Mikroorgaanismen erst an die "andere" Nahrung gewöhnen und darauf einstellen müssen), wird ein gesundes Tier nicht vor'm vollen Frischfutterangebot verhungern, sondern dort auch zugreifen, wenn keine Pellet-Alternativen mehr da sind. Bei Heu sind manche Kaninchen recht wählerisch. Hier kannst Du auch gern einmal die Sorte wechseln und schauen, ob Ashley eine andere Heusorte vielleicht lieber mag.
Der Vollständigkeit halber auch noch mögliche Erkrankungen, insbesondere, wenn der Blinddarmkot nicht nur zahlreich herumliegt, sondern beispielsweise auch matschig/nicht normal geformt ist oder andere Verdauungsprobleme hinzukommen: Hier könntest Du dann mal eine Kotprobe abgeben und diese auf Würmer, Kokzidien und Hefen untersuchen lassen. Ganz allgemein empfiehlt sich das ohnehin halbjährlich, da nicht jedes Kaninchen automatisch Symptome entwickelt, wenn Parasiten auftreten.
Bei selektivem Fressverhalten in Verbindung mit Matschekot oder Verdauungsproblemen wären auch Zahnprobleme eine mögliche Ursache. Hierfür böte sich in einem ersten Schritt eine gründliche Untersuchung des Mauls an. Bei Verdacht auf Zahnprobleme zusätzlich ein Röntgen des Kiefers, da man mit einer Maulinspektion ja leider weder Zahnwurzeln, noch Kiefer beurteilen kann. |
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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geschrieben am: 08.11.2016 um 18:49 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Gretchen,
vielen Dank für den Beitrag. Dies war nett. Danke!
Ich war heute mit meinem Kaninchen beim Tierarzt. Es wurden die Zähne angeschaut und festgestellt, dass auf der einen Seite der letzte Backenzahn etwas locker ist. Auf der anderen Seite soll der letzte Backenzahn ganz blöd stehen und auf die anderen Zähne drücken. Die Ärztin möchte beide Zähne ziehen und hat mir einen Termin für Montag zur Operation gegeben.
Die Ärztin ist sich eindeutig sicher, dass der Blinddarmkot am Po aufgrund des Zahnproblems verursacht wird. Angeblich kann Ashley nicht richtig kauen und dadurch kommen große Futterstücke in den Magen und Darm.
Ein Kotprobe habe ich auch mitgenommen, aber die Ärztin meinte, dass es nichts bringt, diese zu untersuchen. Sie meinte, dass Ashley ein ganz stattlicher Bursche sei und sich gesundheitlich in einem glänzenden Zustand befinden würde (eben bis auf die Zähne). Sein Fell soll ganz weich und glänzend sein. Daher geht die Ärztin nicht von Würmern und sonstigem aus. Nur wenn der Blinddarmkot nach der Operation weiter am Po kleben würde, sollte man den Kot untersuchen.
Sie gab RodiCare mit und ich soll bis zur Operation drei Mal täglich je 0,6 ml geben.
Ist es für Ashley kein Problem, wenn dann am Montag auf beiden Seiten der letzte Backenzahn fehlt?
Ich bedanke mich nochmals für die Mühe und wünsche eine gute Zeit.
Mit besten Grüßen, |
In lieber Erinnerung an meine Ida. Sie war ein ganz besonderes und sehr liebes Kaninchen. Bedauerlicherweise wurde sie nur knapp zwei Jahre alt und war nur fünf Monate bei mir. |
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TopZuletzt geändert am: 08.11.2016 um 18:51 Uhr von Waldläufer
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geschrieben am: 08.11.2016 um 21:15 Uhr IP: gespeichert
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Hallo Waldläufer,
das ist jetzt schon das zweite mal, dass Du schreibst, dass die Tierärztin so "sparsam" diagnostiziert. Ist es die selbe Ärztin wie damals bei Ida?
Ich würde es auch für am wahrscheinlichsten halten, dass die dauernde Überproduktion von Blinddarmkot an den Zähnen liegt (bis dahin gehe ich mit ihr konform) - aber darum eine Kotprobe quasi "abzulehnen" finde ich seltsam. Diese ist routinemäßig nämlich ohnehin zu empfehlen, und nur von der Optik her Parasiten für unwahrscheinlich zu erklären halte ich für eine ziemlich heikle Aussage. Erst bei sehr starkem Befall beginnen Tiere, auch äußerlich abgekommen zu wirken - und gerade bei solchen Parasiten wie Kokzidien ist eine frühe Zufallsbefundung das beste was einem passieren kann. Darum verstehe ich nicht ganz, warum man davon abrät - besser wäre es meiner Meinung nach, zu sagen dass man das höchstvermutlich in Bezug auf das bestehende Problem nicht viel neues erwartet, die Untersuchung aber trotzdem grundsätzlich sinnvoll sein kann und daher auf Wunsch sogar sehr gern durchgeführt würde. Einfach weil man dem Halte rnicht vermitteln sollte, dass alles gut ist solang das Tier gut aussieht.
Zwei fehlende Backenzähne sind kein großes Problem. Was zum problem werden kann sind die gegenständigen Zähne (über oder unter dem gezogenen Zahn). Denn im schlimmsten Fall reiben die sich nicht mehr genug ab (es fehlt ja der Gegenspieler an dem die Zähne sich "abreiben) und wachsen wild. Dann müssten die regelmäßig abgefeilt werden - das wird sich aber erst mit der Zeit zeigen und muss keinesfalls so kommen.
Beim futtern beeinträchtigen einzelne fehlende Backenzähne aber nicht
Wurde denn geröngt? Das wäre mir vor einer OP absolut wichtig - denn nur per Röntgen sieht man was wirklich im Kiefer los ist, der reine Blick ins Maul verrät längst nicht alles.
Alles Gute |
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geschrieben am: 08.11.2016 um 21:34 Uhr IP: gespeichert
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Achje, gleich zwei Zähnchen. Der Wackelzahn ist so arg, dass es keinen Sinn macht, den stark zu kürzen und dann noch mal abzuwarten, ob er von alleine wieder fest wird? Ich hatte hier ja auch schon den ein oder anderen Zahnkandidaten und manchmal, wenn der Zahn nur leicht wackelt und man ihm durch ein starkes Einkürzen den mechanischen Druck der Gegenspieler nimmt, ist der dann wieder von allein fest geworden. Klappt leider nicht immer, manchmal musste der Wackelkandidat trotzdem raus. Ich kann die Gesamtsituation natürlich bei Ashley aus der Ferne keinesfalls einschätzen, das ist jetzt nur eine Sache, die Du ggf. noch mal beim Tierarzt erfragen kannst.
Ganz allgemein ist es natürlich einfacher, wenn nur auf einer Seite ein Zahn gezogen wurde, als gleich auf beiden, aber wenn Ashley ansonsten fit ist, bekommt er das schon hin. Nach der Zahn-OP bekommst Du normalerweise Antibiotikum und ein Schmerzmittel für die nächsten Tage mit. Ich würde auch einen Pulver für Päppelbrei (z. B. Critical Care) sowie leere Spritzen (ohne Kanüle) vom Tierarzt mitnehmen oder alternativ online bestellen. Falls er nach der OP gar nichts fressen mag, kannst Du ihn damit päppeln. Viel besser wäre es, wenn er sich schon selbst an etwas zu Fressen traut, auch wenn das anfangs sicher nicht viel sein wird. Hier kannst Du beispielsweise Futter kleinschneiden oder fein reiben oder ihm den Päppelbrei mal verfeinert mit Babymöhrenbrei, ein wenig zerdrückte Banane oder Hafer- bzw. Schmelzflocken anbieten. Es ist manchmal etwas müßig, herauszufinden, was genau dem Patienten schmeckt, aber probiere dann ruhig mal durch, was er gern mag und gut fressen kann.
Für Montag drücke ich euch ganz fest die Daumen! |
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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