Auf den Beitrag: (ID: 436231) sind "2" Antworten eingegangen (Gelesen: 1687 Mal).
"Autor"

Zahnprobleme oder Trauer

Nutzer: TiBroRa
Status: Minihase
Post schicken
Registriert seit: 05.03.2019
Anzahl Nachrichten: 1

geschrieben am: 05.03.2019    um 14:14 Uhr   IP: gespeichert
Hallo liebe Hasengemeinde,
ich bin zur Zeit ziemlich verzweifelt und suche Rat bei euch.
Hier meine Geschichte:
Noch vor Weihnachten hatte ich eine süße Zwergkaninchengruppe aus Brownie (kastrat), Ravi (kastrat), Tiffy (weiblich, nicht kastriert). Alle drei waren so zwischen 2-3 Jahre alt. Brownie und Tiffy waren ein Herz und eine Seele, aber auch Ravi war Teil der Gruppe und Tiffy kümmerte sich auch um seine Bedürfnisse.
Brownie war schon immer ein Zahnpatient und musste regelmäßig zum TA. Offenbar haben wir uns aber für den falschen entschieden, denn (wie ich jetzt weiß) hat er immer ohne Betäubung unseren Brownie die Zähne abgeknipst, Zähne gezogen ohne richtige Nachsorge und auch bei den Kontrollen hat er sich immer nur auf das offensichtliche konzentriert. So kam es das Brownie eine tiefe Zahnwurzelentzündung bekam, die trotz der regelmäßigen Besuche (etwa alle 4 Woche) vom Tierarzt unentdeckt blieb und erst als sich die Entzündung durch den Kiefer und die Haut durchgefressen hatten, bemerkten wir sie. Leider zu spät für Brownie. Er verstarb am 26.12.2018.
Tiffy wandte sich dann sehr Ravi zu. Wir wollten erstmal keine neuen Tiere dazuholen. Keine zwei Monate später bemerkten wir, dass Ravi seine Leckerlies eher widerwillig nahm und er zeigte plötzlich Schmerzsymptome. Also sofort ab zum TA. Diesmal natürlich zu einem anderen. Der stellte dann einen ziemlich großen Haarballen im Magen fest. Ravi wurde sofort operiert. Leider war zu dem Zeitpunkt nicht bekannt, dass er bereits einen aktiven EC-Ausbruch hatte, den sein Körper aber noch bekämpft hat. Symptome waren keine zu sehen. Ganz anders als er nach der OP wieder erwachte. Der Stress der OP muss ihm den Rest gegeben haben. Noch am nächsten Tag verstarb auch Ravi. Das ist jetzt drei Wochen her.
Nun ist Tiffy allein und wir suchen nun neue Partner für sie. Am kommenden Wochenende wollen wir eine Vergesellschaftung mit drei anderen Kaninchen im nahegelegenen Tierheim versuchen.
Seit etwa drei Tagen verhält sich Tiffy nun aber merkwürdig. Sie frisst kaum noch, nur noch weiches (das innere der Gurke zum Beispiel), hat offenbar Probleme beim Kauen von Möhrengras oder Kohlrabiblätter (die sie eigentlich liebt). Was richtig gut geht ist Rodi Care oder Critcal Care. Da stürzt sie sich regelrecht drauf. Appetit ansich scheint also da zu sein. Gestern waren wir dann mit ihr beim TA, um ihre Zähne checken zu lassen. Schneidezähne und Backenzähne sehen gut aus, keine Haken oder Spitzen. Das Röntgenbild zeigte eine leichte Abweichung auf den Referenzlinien nach Böhmer und Crossley. Nun vermutet der TA, dass da irgenwas auf einen Nerv drückt und Tiffy deshalb Schmerzen hat. Entzündüngen waren nicht erkennbar. Auch das Blutbild, das wir vor drei Wochen haben machen lassen, zeigte keine Entzündungswerte. Der TA will das nochmal durch ein spezielles Röntgenbild erhärten, wobei Tiffy dann eine tiefe Narkose bekommen soll und wenn sich ihr Verdacht irgendwie bestätigt, will sie zwei untere Backenzähne ziehen.
Ich bin jetzt ziemlich verzweifelt, weil ich irgendwie nicht glauben kann, dass sie jetzt auf einmal solche Probleme hat. Zumal ist ja auch klar, wenn wir jetzt die Zähne entfernen, geht eine Vergesellschaftung nicht und sie wäre noch länger allein.
Kann ihre Fressunlust auch nur ein Symptom für Trauer sein und nach der hoffentlich geglückten Vergesellschaftung alles wieder gut werden? Oder würde sie dann auch gar kein Interesse an Essen zeigen, als auch nicht an Päppelbrei und anderen weichen Sachen.
Was würdet ihr tun? Zähne ziehen lassen und sie noch länger allein lassen oder erstmal Vergesellschaften und dann weitersehen?

Ich bin für jeden Ratschlag dankbar!
  Top
"Autor"  
Nutzer: Nicole1904
Status: SR-Pate
Post schicken
Registriert seit: 03.09.2015
Anzahl Nachrichten: 128

geschrieben am: 05.03.2019    um 15:09 Uhr   IP: gespeichert

Ein Rötgenbild ist schon korrekt für eine Zahnbehandlung, durch reinsehen kann man die meissten Probleme nicht erkennen.

Bitte erst die gesundheitlichen Probleme abklären und behandeln lassen. Wie willst Du während einer VG sonst sicherstellen das sie richtig behandelt wird wenn du sie ständig aus der Gruppe reißen musst um zum TA zu fahren.

Und dann zur VG, bitte nicht das eigene Tier ins TH schleppen und dort für ein paar Std zusammen setzen.

Da ist Stress pur für das eigene Tier und du hältst keine Quarantäne ein.

Bitte versuchen mit dem TH abzusprechen, dass man ein Tier adoptiert und die VG nach Kontrolle durch den eigenen TA zu Hause durchführt.

Fiete hatte Milben und Kokzidien, ich kann daher nur jedem Halter raten, dass mit der Quarantäne wirklich ernst zu nehmen.

Und dann die Frage warum die ausgerechnet mit 3 neuen die VG machen willst? Eine Gruppe kann gutgehen muss aber nciht und 4 Tiere benötigen ja auch ordentlich Platz, Geld bei Krankheiten etc..
  Top
"Autor"  
Nutzer: Gretchen
Status: SR-Team
Post schicken
Registriert seit: 02.05.2009
Anzahl Nachrichten: 8817

geschrieben am: 05.03.2019    um 20:00 Uhr   IP: gespeichert
Ich kann mich Nicole eigentlich nur anschließen und würde medizinisch erst alles abklären, bevor ich zur Vergesellschaftung schreite. Solch' selektives Fressverhalten und Appetit (fressen wollen, aber nicht (alles) können), ist schon eher typisch für ein Problem im Zahn-/Kieferbereich, während sich Inappetenz vor Trauer nicht auf gestimmte Futtersorten beschränkt.

Persönlich würde ich es bevorzugen, wenn man erst mal ein Übersichtsröntgen (ohne Narkose oder bei besonderen "Panickelchen" in leichter Narkose) vornimmt, nach dem ich mich in Ruhe mit dem Tierarzt beraten kann, anstelle einer schnell zu fällenden Entscheidung während der Narkose. Aber möglich ist natürlich auch das von Dir beschriebene Vorgehen - wenn das in eurem Fall medizinisch sinnvoller erscheint und so für Dich in Ordnung ist.

Im Tierheim vergesellschaften finde ich auch nicht ideal. Wer garantiert, dass die Tiere und das Gehege dort frei von ansteckenden Krankheiten und Parasiten sind? Das Risiko möchte ich für meine Tiere nicht eingehen und habe daher bisher immer die neuen Tiere mit nach Hause genommen und eine Quarantäne eingehalten, innerhalb derer das neue Tier nebst seinem Kot von meinem Tierarzt untersucht wurden und sich erst einmal etwas eingewöhnen konnte. Auch ist der Wechsel von Zuhause ins Tierheim und wieder nach Hause mit (vermeidbarem) Stress für Dein Kaninchen verbunden.

Hier mal der Link zu unserem Vergesellschaftungsflyer. Da findest Du die wichtigsten Infos für eine Vergesellschaftung daheim.
>KLICK HIER!<

Ich drücke ganz feste die Daumen für Tiffy!
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
  Top