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Auf der Suche nach Zahnoperateur

Nutzer: Flapo
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geschrieben am: 07.04.2019    um 19:05 Uhr   IP: gespeichert
Hallo liebe Kaninchenfreunde,

wir haben eine etwas ältere (10 Jahre) Kaninchendame, bei der leider ein eitriger, wackelnder Backenzahn im Oberkiefer ganz hinten festgestellt wurde.


Unsere übliche Tierärztin schlägt die Entfernung des Zahns vor. Sie hat wohl auch einige Erfahrung mit diesem Zahn beim Kaninchen.

Aufgrund der Vorgeschichte unseres Kaninchens (bösartiger Mammatumor, der 2017 entfernt wurde), würde sie das Kaninchen vorher röntgen, um Herz- und Lungenfunktion abzuklären.
Den Zahn würde sie in der OP vorsichtig freilegen, von Zahnfleisch lösen und langsam entfernen, die daneben verlaufende Arterie abdrücken und vorsichtig lösen, um das Blutungsrisiko zu minimieren.
Das Kaninchen würde mit Injektionsnarkose betäubt. Eine Inhalationsnarkose sei nicht möglich ist, da diese nicht schmerzstillend ist.
Den Wundkanal würde sie offen lassen, damit sich weiterhin bildender Eiter ungehindert abfließen kann.
In der Nachsorge soll der Wundkanal dann 1-2 mal pro Woche gespült werden, bis sich der Wundkanal mit Bindegewebe gefüllt hat.

Eigentlich wären wir damit ja ganz zufrieden, wenn nicht der OP-Termin erst nach Ostern möglich wäre. Wir möchten ungern 2-3 Wochen warten und den Eiter sich weiter ausbreiten und ggf. auf andere Zähne übergreifen lassen.

Deshalb sind wir auf der Suche nach einer Möglichkeit, die OP früher durchzuführen. Folgende Alternativen haben wir aktuell zur Auswahl:

1. Fachtierärztin für Zahnheilkunde der Kleintiere Dr. med. vet. Ott in Hanau
Nach erstem Telefonat sehr kompetenter Eindruck
Voruntersuchung, Herz abhören, ggf. Blutuntersuchung, ggf. Röntgen
Operation mit Narkose mit Triple-Injektion, vollständig antagonisierbar, Computer-Tomographie des Kiefers, Venenzugang, Beatmung über Maske, wenn nicht gerade am Mäulchen gearbeitet wird.
OP-Termin in KW15 möglich
Größter Nachteil: einfache Fahrtzeit mind. 1 Stunde

oder

2. Tierärztliche Praxis Dr. Rösch in Haßloch/Pfalz
Spezialisiert auf Augen- Zahnerkrankungen
Operieren würde Fr. Kühnle
Offene Sprechstunde am 08.04.2019 mit Tier
Einfache Fahrtzeit ca. 45 Minuten

oder

3. Kleintierklinik Frankenthal
Normale Voruntersuchung, zunächst ohne Röntgen
Inhalationsnarkose (Isofluran) mit Intubation
Voruntersuchung am 09.04.
OP-Termin bereits am 10.04. möglich
Nachsorge auch über Feiertage gewährleistet
Einfache Fahrtzeit ca. 25 Minuten


Hat jemand von euch Erfahrung mit oben genannten Tierärzten?
Oder ein paar Tipps zu eitrigen Backenzähnen insbesondere bei älteren Kaninchen?
Was sollte man im Vorgespräch fragen? Was wäre wichtig zu wissen? Anhand welcher Kriterien sollte man den Tierarzt aussuchen?

Oder kann jemand noch einen anderen guten Tierarzt für Zahnprobleme beim Kaninchen empfehlen?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Flapo
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 07.04.2019    um 20:40 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Flapo und erst einmal im Forum.
Von den genannten Tierärzten war ich bisher einmal bei Frau Ott und dort soweit auch zufrieden, das ist allerdings schon ein paar Jahre her. Wenn Du noch nach weiteren Alternativen Ausschau halten möchtest, dann kannst Du beispielsweise unter folgendem Link für Deine Region suchen: >KLICK HIER!<

Wichtig wäre, dass es nicht nur ein was Zähne- und Zahn-OPs angeht versierter Tierarzt ist, sondern einer der sich gut mit Kaninchen und deren Narkosemanagement auskennt. Die Bezeichnung "Fachtierarzt für Kleintiere" ist kein Indiz dafür, denn zu Kleintieren gehören auch Hunde und Katzen. Du kannst den Tierarzt auch mal fragen, wie häufig er solche und ähnliche Eingriffe beim Kaninchen generell macht und wie er in eurem Fall genau vorgehen würde (inkl. Vorbehandlung und Nachsorge).

Wichtig bei einem Eiterzahn wäre ein Röntgen (oder CT) vor der OP um genau zu schauen, was die Ursache ist. Ein Abszess liegt aber nicht vor? Frisst und verhält sie sich noch normal?

Ich finde es gut, dass Du Dich vorab so ausführlich informierst und versuchst, die bestmögliche Option für Deine Omi herauszufinden.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Flapo
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geschrieben am: 07.04.2019    um 22:00 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Gretchen,

vielen Dank für Deine schnelle Rückmeldung.

Genau über die verlinkte Seite (GDT) sind wir auf Fr. Ott und Dr. Roesch gekommen. Heppenheim hatten wir auch angefragt, aber die dortige Fachtierärztin für Zahnheilkunde behandelt nur Hunde und Katzen.
Dennoch wollen wir uns Heppenheim die nächsten Tage noch anschauen.

Über einen Abszess hatte sich unsere Tierärztin nicht geäußert. Der Eiter konnte wohl frei am wackelnden Zahn entlang abfliessen. Ein CT oder Röntgenbild wäre sicherlich hilfreich, um das vor der OP abzuklären. Auch vor dem Hintergrund, dass das Auge auf der andern Seite immer wieder tränt.

Ansonsten ist sie für Ihr Alter aber noch relativ fit, spielt mit Ihrem Yummyball und ist auch sonst recht aufmerksam.

Ein Schmerzmittel hatten wir zunächst verabreicht, da hatte sie dann aber garnicht mehr gefressen, war apathisch und einfach nicht die alte.

Wir haben es dann abgesetzt, das Kaninchen wurde zunehmend fitter, hat wieder angefangen zu fressen, lag entspannt da und hat sich gewälzt.

Das Schmerzmittel schien uns daher nicht unbedingt notwendig.

Aktuell ist es mit dem Fressen etwas schwierig, mal besser und mal schlechter. Wir füttern dann mit Critical Care zu, wenn sie unserer Meinung nach zu wenig frisst (wollen sie aber nicht unnötig stressen).

Viele Grüße,
Flapo
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 09.04.2019    um 02:16 Uhr   IP: gespeichert
Kannst Du sagen, ob dieses Schmerzmittel generell schlecht von ihr vertragen wird, hast Du das früher irgendwann schon mal genutzt? Dann würde ich das dem behandelnden Tierarzt vor dem Eingriff auf jeden Fall noch als Info mitgeben damit er mögliche Alternativen prüft.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Flapo
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geschrieben am: 09.04.2019    um 20:58 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Kaninchenfreunde,

zunächst erstmal vielen Dank für den Zuspruch und die Hilfe, die wir hier erhalten.

Nach dem Besuch dreier weiterer Tierärzte und gefühlten 100 Fragen haben wir eine Entscheidung getroffen.

Da der wackelnde Zahn in jedem Fall entfernt werden müsse, führt kein Weg an einer Zahn-OP vorbei; dabei werden auch gleich die Zahnstufen begradigt.

Jedenfalls wird unsere Kleine morgen früh in der Tierklink Frankenthal von Fr. Wenning (leitende Oberärztin im Bereich Dentalmedizin dort) operiert. Wir waren heute morgen zu einem einem Vorgespräch dort. Frau Wenning hat sich Zeit genommen und all unsere Fragen ausführlich beantwortet.

Zur Diagnose-Sicherung wird vor der OP in Narkose ein CT angefertigt. Danach werden wir kurz (telefonisch, vielleicht auch vor Ort, sofern wir direkt warten können) über den Stand der Dinge informiert. Cleo bekommt eine Inhalationsnarkose mit zusätzlich Narkofol und Dormitor (vollständig antagonisierbar). Sie erhält einen Venenzugang und bekommt Sauerstoff.

Während der Zahn-OP wird die Stufenbildung der Backenzähne mittels Diamantschleifer begradigt. Gleichzeitig wurde vereinbart, selbst wenn das CT weitere Auffälligkeiten ergibt, die das Kaninchen aber aktuell nicht stören, nur die absolut notwendigen Zähne zu ziehen, um die Wundfläche so gering wie möglich zu halten.

Nach der Zahnextraction wird in die Wundhöhle ein selbstauflösendes Schwämmchen eingebracht, Spülungen sollen je nach Erfordernis der Wundheilung folgen. Unterstützend bekommt sie Metacam und Baytril, beides als Injektion, was sie bei vorangegangenen OPs immer gut vertragen hatte.

Wir hatten während der Gesprächs eigentlich ein gutes Gefühl und auch die Herangehensweise klingt für uns sinnvoll.

Wie sind Eure Meinungen dazu?

Dennoch bleiben die Sorgen und wir hoffen, dass unsere Kleine alles gut übersteht. Umso schöner, dann durch dieses Forum nicht allein mit der Situation zu sein.

Viele Grüße,
Flapo

@Gretchen: Bei der Mammatumor-Entfernung hatte sie auch Metacam bekommen und einigermaßen vertragen - jedenfalls is mir nichts negatives in Erinnerung geblieben. Allerdings erhielt sie es damals auch s.c. Jedenfalls wurde die Problematik schon mit der Ärztin besprochen.
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 09.04.2019    um 23:43 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Flapo
Jedenfalls wurde die Problematik schon mit der Ärztin besprochen.
Das ist gut. Dann beobachte bitte nach den ersten Gaben und falls Du den Eindruck hast, dass es da Probleme gibt, dann bitte zeitnah mit dem Tierarzt Rücksprache halten.

Ansonsten klingt der Plan soweit in Ordnung. Ich denke ganz feste an euch und wünsche alles Gute für morgen!
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Flapo
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geschrieben am: 11.04.2019    um 01:03 Uhr   IP: gespeichert
Entschuldigt die späte Rückmeldung. Der kleine Patient war dann doch erstmal wichtiger.

Cleo hat die OP soweit ganz gut überstanden. Es mussten dann doch links und rechts die beiden hinteren Backenzähne im Oberkiefer entfernt werden. Der linke war ja der wackelnde und im CT stellte sich der rechte als problematisch dar. Da ja auch das rechte Auge immer mal wieder tränt(e), bin ich mit der Entscheidung ganz zufrieden.

Aktuell hängt sie noch in den Seilen und ist auch ihren Venenzugang noch nicht los (morgen dann bei der Nachkontrolle). Sie schnauft sehr schnell und das ganze Tierchen wackelt. Es wurde aber auch schon gehoppelt und sich geputzt. Die meiste Zeit liegt sie aber und hat auch Wärme zur Verfügung, wenn sie das möchte. Es gibt momentan alle 2-3 Std Critical Care, weil sie außer ein paar Blättchen nicht wirklich fressen will. Parallel wird immer mal wieder mit den Zähnchen geklappert. Lt. Tierärztin ist sie aber für heute medikamentös mit Schmerzmitteln und Antibiotika versorgt.

Mir macht das Schnaufen schon etwas Sorgen. Sollten wir in der Nacht noch zum Tierarzt oder ist das alles noch im Rahmen? Morgen bzw. heute (Do) gehts dann ohnehin zur Nachsorge.

Wir schlafen nun jedenfalls im zwei-Schicht-System, so dass sie jmd immer im Blick hat.

Wir halten Euch auf dem laufenden... vielen Dank nochmal für das Daumen-Drücken und die Anteilnahme.

LG, Flapo
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Nutzer: Flapo
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geschrieben am: 11.04.2019    um 11:45 Uhr   IP: gespeichert
Kurzes Update:

Waren kurz nach 8 Uhr wieder in der Klinik und kamen auch direkt dran. Meine Kleine wurde stationär aufgenommen und soll dort mindestens für die nächsten 24 Std zur Überwachung bleiben. Nach einer durchwachten Nacht werde ich mich jetzt erstmal schlafen legen.

Und dann bleibt warten und hoffen auf positive Nachrichten...
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 11.04.2019    um 12:47 Uhr   IP: gespeichert
Ohje, dann hau' Dich erst mal ein paar Stunden auf's Ohr. Da hat Deine Omi ja ganz schön was hinter sich. Hier sind alle Daumen und Pfötchen für sie gedrückt. Ich hoffe, Du kannst heute Nachmittag schon etwas positiver von ihr berichten.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 12.04.2019    um 21:21 Uhr   IP: gespeichert
Das sollte sicher hier hinein.

Flapo

geschrieben am: 12.04.2019 um 11:52 Uhr IP: 91.206.184.235


Update:

Die Familie ist wieder vereint.

Meinem Mädchen geht es viel besser. Sie frisst selbständig (soll trotzdem noch etwas zugefüttert werden), ist aufmerksam und viel lebendiger. Kaum zuhause angekommen, hat sie erstmal eine Runde gedreht, ob noch alles da ist. Momentan liegt sie entspannt um ihren Napf herum. Und den "doofen" Zugang ist sie auch los.

Ich bin froh, sie wieder bei mir zu haben.

Die weitere Versorgung übernimmt (bis auf eine Nachkontrolle nächste Woche) die Haustierärztin.

Nochmals danke für alles.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 12.04.2019    um 21:41 Uhr   IP: gespeichert
Sehr gut.
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Nutzer: nursteffi
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geschrieben am: 12.04.2019    um 22:00 Uhr   IP: gespeichert
Das hört sich doch gut an.
Liebe Grüße von Steffi mit Wuschi & Milki ❤ Matty, Wölki, Lilly, Hugo, Molly und Lars für immer im Herzen ❤

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