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Kot am After

Nutzer: Hasihäsi
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geschrieben am: 26.05.2019    um 21:02 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
unser weisses Kaninchen hat ein Problem. Häufig ist ihr After kot verschmiert und riecht unangenehm. Sie frisst normal ist fröhlich und aktiv. Insgesamt ist sie aber etwas scheu, im gegensatz zu ihrer Mitbewohnerin. Wir haben festgestellt, dass sie einfach Ihren Blinddarm kot nicht ganz aufnimmt und sich nicht richtig sauber schleckt.
Wir waren bei der Tierärztin, diese hat bestätigt dass es sich um Blinddarm Kot handelt, hat aber ansonsten keine Infekte oder Parasiten gefunden, Stuhlprobe unauffällig. Unsere Häsinnen bekommen nur Grünfutter und Kräuter und Heu, nur selten ein kleines Leckerli. Die andere Häsin hat keine Probleme. ..
Die zwei Häsinnen leben gemeinsam in einem großen Zuhause mit großem Freilauf. Nun habe ich gelesen, dass Probiotika oder Vitamin B bei solchen Verdauungsstörungen helfen könnten. Hat jemand Erfahrung damit oder andere Tipps?
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 26.05.2019    um 22:21 Uhr   IP: gespeichert
"Hilfsmittel" wie Probiotika kannst Du zwar versuchen, um da aber langfristig Ruhe reinzubekommen, wäre es auch wichtig, die Ursache herauszufinden und diese abzustellen. Also eine Kotuntersuchung auf Würmer, Hefen und Kokzidien wurde schon angegangen, da war nichts. Wie schaut es mit den Zähnen aus, wurden die mal gründlich angeschaut? Bei Zahnfehlstellungen und anderen Zahnproblemen kommt es manchmal auch vor, dass das Kaninchen nicht richtig kaut und dass dann Verdauungsprobleme nach sich zieht.
Was bekommen die beiden bei Dir zu fressen? Ab und zu kommt es beispielsweise vor, dass Kaninchen beim Zufüttern von getrockneten Kräutern vermehrt Blinddarmkot ausscheiden.
Ist sie vielleicht eher pummelig, so dass sie nicht mehr richtig mit dem Maul an den Po kommt, um den Blinddarmkot aufzunehmen?
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: Hasihäsi
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geschrieben am: 27.05.2019    um 07:05 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
danke für Deine Antwort!
Zähne sind in Ordnung. Wir waren erst im März beim Impfen und haben einen kompletten Checkup machen lassen.
Ausser im Heu bekommen die beiden nur frische Kräuter. Dill ist am Beliebtesten, dann Thymian, manchmal Petersilie immer abwechselnd...Wenn die beiden Ihre " Frauenphase" mit Nestbau und Scheinschwangerschaft haben, gebe ich gern frischen Frauenmantel. Das wirkt ausgleichend.
Aber ja, die Häsi hat eine Wamme unter dem Hals, ansonsten ist sie schlank. Die Ärtzin meinte, das haben eben manche Rassen.
Kann schon sein, dass es sie behindert.
Sie ist eigentlich ein rechter Schlecker, Putzt sich und ihre Mitbewohnerin viel, vorallem, wenn wir sie gestreichelt haben...
Ich habe mal gelesen, dass weiße Hasen eher anfällig sind? Ob da wohl was dran ist?
Sie sind beide keine Zuchtkaninchen, eher eine Promenadenmischung ..
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 27.05.2019    um 12:32 Uhr   IP: gespeichert
Ja, da hat Deine Tierärztin absolut recht. Ob sich eine Wamme ausbildet, ist genetisch festgelegt. Wobei wenn ein Kaninchen zu- oder abnimmt natürlich auch die Wamme etwas größer oder kleiner werden kann. Du kannst ja mal beobachten, ob sie trotz Wamme noch gut an ihren Po kommt um den Blinddarmkot von dort aufzunehmen.
Was fütterst Du außer Kräutern und Heu sonst noch? Wenn die Nahrung zu energiereich ist, kann es auch sein dass vermehrt Blinddarmkot liegen bleibt.
Was die Farbe angeht: Gemeint waren dort vermutlich nicht die ganz weißen Kaninchen, sondern die Chaplins (auch Weißlinge oder Hellschecken genannt). Wenn man zwei Typschecken kreuzt, fallen zu 25 Prozent solche Chaplins und bei diesen treten leider häufiger Verdauungsprobleme auf. Optisch sind diese Tiere weiß mit nur wenigen dunklen Flecken/Punkten. Ist Dein Weibchen ganz weiß oder hat sie irgendwo ein paar kleine dunkle Flecken?
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Hasihäsi
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geschrieben am: 27.05.2019    um 13:50 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,
Hui, so gut kenne ich mich nicht aus. Sie ist ein weißes Kaninchen mit ein paar wenigen schwarzen Flecken. Die Augen sind dunkel und dunkel umrandet. Wir haben beide von einer Bekannten, welche viele Hasen hat und immer mal wieder welche dazu kauft und dann Nachwuchs fördert. ..Beide sind fast gleich alt und zusammen groß geworden. Die andere ist schwarz mit ganz wenig hellgrau. ..Beide haben kurze Öhrchen, die Tierärztin meinte, es seien Zwergkaninchen, die wären auch nicht so anfällig.
Wir füttern ausser Heu und Wiesengrün noch Karotten, Pastinaken, Petersilie Wurzeln, Salat, Chicorée, Paket Choi, Kohlrabi aber nur die Blätter , Wiesenkräuter, wie Frauenmantel, Löwenzahn nur wenig. Alles immer mal im Wechsel. ..Ach und Fenchel, den liebt vorallem die Weisse
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Nutzer: Hasihäsi
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geschrieben am: 27.05.2019    um 14:53 Uhr   IP: gespeichert
...Und dann auch hier hin und wieder Zweige mit Blästern vom Apfel und Birnbaum. Als Leckerli geben wir Apfel Chips und Sonnenblumen Körner. TrockenfutteR geben wir nicht mehr, seit die zwei vom Garten in unsere Werkstatt umgezogen sind. Da ist es immer gleich temperiert. Weil die Weisse Häsi immer ihre Bauchprobleme hat, hat uns die Ärztin dazu geraten. ..
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 27.05.2019    um 19:40 Uhr   IP: gespeichert
Okay, das könnte leider wirklich solch ein Chaplin sein.
Hier mal ein Bild zum Vergleich - so kann ein Chaplin (Kaninchen vorn) beispielweise ausschauen. Der "Dunkelanteil" ist sehr gering:



Gut, dass zumindest die Schwester nicht so gefärbt ist. Nicht jeder Chaplin ist gleich, daher ist es leider schwierig, eine pauschale Haltungs- und Fütterungsempfehlung zu geben. Ganz allgemein kann man sagen, dass Chaplins sich häufiger langsamer entwickeln als ihre Geschwister (sieht man gut im direkten Vergleich während des Wachstums), sie sind anfälliger für Darmparasiten und leiden häufiger unter Verdauungsproblemen.

Manche Kaninchen mit dieser Diagnose sterben bereits als Jungtier, manche werden aber auch älter. Das auf dem Foto oben ist meine Kaninchendame Maja. Sie hatte ab dem zweiten Lebensjahr verschiedenste Verdauungsprobleme, Haarballen, später immer schlimmer werdende Futteranschoppungen im Darm, sie konnte ihre Nahrung zunehmend schlechter verwerten und war zuletzt deshalb trotz zufüttern sehr dünn.

Generell gut für die Verdauung ist ein hoher Anteil an faserigen, blättrigen Pflanzen und der Verzicht auf Trockenfutter. Manche Chaplins kommen besser zurecht, wenn sie nicht zu viele verschiedene Sorten bekommen. Andere sind empfindlicher ggü. bestimmten Futtermittelsorten. Hier empfiehlt sich ein Futtertagebuch, in dem Du notierst, was Du fütterst und dann beobachtest wie gut das vertragen wird.

Kommen Verstopfungssymptome oder sonstige Verdauungsprobleme hinzu, behandelt man diese nach Abstimmung mit dem Tierarzt. Pro- und Präbiotika kannst Du unterstützend mal ausprobieren und beobachten, ob es einen Effekt hat, ebenso Vitamin B.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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  TopZuletzt geändert am: 27.05.2019 um 19:55 Uhr von Gretchen
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geschrieben am: 27.05.2019    um 19:57 Uhr   IP: gespeichert
P.S.: Hier findest Du einen Erfahrungsbericht einer anderen Halterin. Velleicht magst Du da auch mal reinlesen: >KLICK HIER!<
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Nutzer: Hasihäsi
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geschrieben am: 28.05.2019    um 20:40 Uhr   IP: gespeichert
Ja, unsere Häsi ist tatsächlich ähnlich, auch so dunkle Ohren. Auch der Körperbau .Noch ist sie ganz gut beieinander, dünn ist sie eigetlich nicht ,wenn wir das nächste mal zur Tierärztin fahren, werde ich sie einmal konkret darauf ansprechen. Aber die vielen Tipps helfen mir schon sehr. Vielen Dank. Wir hoffen, dass wir noch lange unsere Schnuffel haben können. Sie sind das ein und alles unseres jüngsten Sohnes. ...Was haltet ihr von Rodicare akut oder Basic?
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 28.05.2019    um 22:29 Uhr   IP: gespeichert
Rodicare akut habe ich auch in meiner "Kaninchenapotheke" daheim, wenn mal ein Kaninchen plötzlich Verdauungsprobleme bekommt.
Beim Rodicare Basic bzw. jeder Art von Pellets die aus fein gemahlenen Teilchen bestehen, wäre ich etwas vorsichtiger. Diese Teilchen können Anschoppungen nämlich begünstigen. Und zwar geht das so:
Im Grimmdarm werden die unverdauten Futterteilchen sozusagen nach Größe sortiert: größere unverdauliche Teilchen werden im Verdauungstrakt weitertransportiert und als Hartkot ausgeschieden. Kleine verdauliche Teilchen (<0,5mm) wandern hingegen vom Anfang des Grimmdarms zurück in den Blinddarm wo sie von den dort lebenden Bakterien zersetzt (fermentiert) werden. Leider enthalten die Pellets auch sehr feingemahlene unverdauliche Bestandteile. Diese wandern nun aber aufgrund ihrer geringen Teilchengröße ebenfalls mit zurück in den Blinddarm, wo sie die bei Kaninchen ohnehin schwach ausgeprägte Darmmotorik zusätzlich hemmen. Der Futterbrei bleibt länger im Blinddarm als normalerweise und kann Futteranschoppungen damit begünstigen. Insbesondere wenn ein Kaninchen schon zu Anschoppungen oder Verdauungsproblemen neigt, würde ich Pellets lieber meiden.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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geschrieben am: 29.05.2019    um 06:42 Uhr   IP: gespeichert
Das ist gut zu wissen!
Vielen Dank!
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