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Kaninchen kann linken Hinterlauf nicht mehr belasten ...

Nutzer: Lily7
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geschrieben am: 15.07.2019    um 20:40 Uhr   IP: gespeichert
Hallo alle zusammen,
mein Kaninchen (9) lebt in Aussenhaltung und hat schon lange Probleme mit dem Rücken.
Arthrose war nach einer Röntgenaufnahme die Diagnose.
Es gab Tage da knickte er links leicht weg, aber im Moment ist es so schlimm, dass er das linke Beinchen nicht belasten kann und robbt nach vorne weg.
War auch schon beim Tierarzt und er bekam eine aufbauende Spritze, Metacam natürlich auch.
Das Hinterbein ist total nass, weil er sich anuriniert.
Ich denke schon über das Einschläfern nach, den dass ist ja kein Leben mehr.
Sein Partner hoppelt durch den Garten und er sitzt nur noch da.
Er frisst und beobachtet alles, aber er kann kaum hoppeln.
Ich weiß nicht was ich tun soll, fühle mich so hilflos im Moment.

Vor 5 Wochen wurden im 4 Backenzähne entfern, weil sie unter Eiter standen und am Freitag hat die Ärztin die Backenzähne ohne Gegenspieler wieder abgeschliffen und heute auf einmal das....

Was würdet ihr mir raten?
LG Lily
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 15.07.2019    um 22:11 Uhr   IP: gespeichert
Wenn es nun plötzlich schlimmer geworden ist, würde ich in jedem Fall noch mal röntgen lassen, um wirklich sicher zu gehen, dass kein neues Problem hinzugekommen ist. Je nach Röntgenbild kannst Du dann mit dem Tierarzt besprechen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Wenn sich keine Ursache für die plötzliche Verschlechterung feststellen lässt, würde ich auch an EC denken. Kennst Du diese Erkrankung? Wenn nicht, hier mal ein Link zu unserer EC-Broschüre: >KLICK HIER!<

Wenn er aktuell einen dauerhaft oder häufig nassen Po hat, ist die Gefahr eines Fliegenmadenbefalls bei den aktuellen Temperaturen in Außenhaltung hoch. Hast Du die Möglichkeit, ihn mit seinem Partner drinnen und geschützt vor Fliegen unterzubringen?

Bei dauernassem Po bitte mit dem Tierarzt besprechen, ob er da lokal das Fell etwas scheren kann. Gereizte, gerötete Haut bitte mit Wasser vom Urin befreien, trockentupfen und dann beispielsweise mit Lebertran-Zink-Salbe vor Feuchtigkeit schützen.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: Lily7
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geschrieben am: 16.07.2019    um 08:54 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Gretchen, Danke für deine Nachricht.

EC hatte er schon mal vor Jahren, aber meine Tierärztin glaubt eher nicht dass er das hat.
Leber Zink Salbe hab ich noch.
Eine Möglichkeit ins Haus zu holen haben wir nur im Keller, aber ich habe ein Hasengitter zum zusammen bauen und ein Mückennetz zum drüber hängen, dass ist groß genug.

Dann werde ich in die Tierklinik fahren um das abzuklären....er ist klar im Kopf, aber kann sich nicht mehr richtig fortbewegen. Ist das noch Lebenswert?

Danke Gretchen, lG
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 16.07.2019    um 20:47 Uhr   IP: gespeichert
Guten Abend!
Gut, dass Du das noch mal genauer abklären lässt. Arthrose oder auch generell Erkrankungen vom Bewegungsapparat können durchaus starke schmerzen hervorrufen. Möglicherweise hilft da bereits eine Anpassung der Schmerzmedikation.
Und EC würde ich in jedem Fall noch mal mit ansprechen. Wenn die Bewegungseinschränkungen nicht klar einer anderen Ursache zuordenbar sind, kann man durchaus eine Behandlung mit Panacur abwägen. Ergänzend kann in dem Zusammenhang auch ein hochdosiertes Vitamin B-Präparat gegeben werden. Das unterstützt die Nerven bei der Regeneration, ganz egal ob diese durch EC oder eine andere Problematik beeinträchtigt sind.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Lily7
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geschrieben am: 16.07.2019    um 21:46 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Gretchen.
auf den Röntgenbildern war deutlich Arthrose und Spondylose zu erkennen.
Sie hat ihm Vitamin B gespritzt und nun soll ich ihm Metacam weiter geben,
der Auslauf muss klein gehalten werden für die nächsten Tage.
Falls es nicht besser wird, wird er ein Pflegefall bleiben....die andere Alternative ist einschlàfern, bin so traurig im Moment.
lG
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 17.07.2019    um 13:08 Uhr   IP: gespeichert
Vielleicht ist es einfach nur ein Schub und wird bald wieder besser. Ich drücke euch auf jeden Fall feste die Daumen, dass es dem kleinen bald wieder besser geht.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Lily7
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geschrieben am: 18.07.2019    um 22:22 Uhr   IP: gespeichert
Das es nur ein Schub ist hoffe ich sehr, Danke Gretchen
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Nutzer: Cyranida
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geschrieben am: 18.07.2019    um 23:04 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Lily,

wir haben hier ähnliche Symptome, allerdings in Innenhaltung. Ich schreibe Dir, damit Du weißt, das Du nicht alleine mit diesen Problemen bist. Leider bin ich nicht oft online, die intensive Kaninchenpflege braucht ihre Zeit...

Wir pflegen nun schon einige Zeit, das Kaninchen wirkt zufrieden und hat sich gut arrangiert. Das Partnertier kümmert sich gut, die beiden wirken ausgeglichen und kuscheln oft.

Bei uns waren anfangs auch die Zehen entzündet, man konnte auf dem Röntgenbild Schwellungen erkennen. Spondylose und Arthrose war schon länger diagnostiziert, dann kann plötzlich ein starker Einbruch. Bei uns kam es vermutlich vom Rücken, ein eingeklemmter Nerv z. B. durch Bandscheibenvorfall oder ein Rückenmarksinfarkt. Diagnostisch war das nicht so einfach abzugrenzen, da ich ihm auch kein CT zumuten wollte.
Die Zehen waren vermutlich vom Robben entzündet.

Gegen EC haben wir anfangs prophylaktisch behandelt, aber das konnte dann ausgeschlossen werden.

In den Pfoten war kein Tiefenschmerz, mittlerweile sind die Pfoten aber wieder vollständig empfindsam.

Die immer wieder eingenässten Stellen werden geschoren und mit Salbe geschützt. Mittlerweile hält er sich 3/4 der Zeit selbst sauber. Wenn doch das Fell eingesaut ist, wird es vorsichtig unter fließend Wasser abgewaschen und gut getrocknet, wir föhnen mit einem schwachen Föhn auf Kaltstufe.
Das Sauber Halten ist mega wichtig wegen der blöden Fliegen!

Nach dem Einbruch hat er erst noch irgendwie gerobbt, dann sich gar nicht mehr bewegt, war wohl zu schmerzhaft. Dann fing er an wieder zu robben und er kommt nun überall hin, wo er hin will. Aber er war immer schon nicht der bewegungsfreudigste. Wir haben nun überall weiche Teppiche und Handtücher, damit die Haut beim Robben möglichst nicht wund wird und wir das Fell behalten.

Wir haben mit wöchentlicher Tierphysio gute Fortschritte gemacht. Mittlerweile kann er hoppeln, wenn ich ihn dabei stabilisiere. Wir machen auch fleißig Stabilisierungsübungen mit einem Balancekissen und versuchen den weiteren Muskelabbau zu vermeiden. Er kann auch wieder mit einer Hinterpfote sein Ohr putzen, über diesen Fortschritt hat er sich sehr gefreut! Uns Patient hat starkes Übergewicht, das erschwert die Heilung. Vielleicht könnte er mit Normalgewicht schon wieder hoppeln.

Anfangs haben wir Metacam gegeben, zusätzlich Vitamin B komplex und Traumel und Zeel. Metacam haben wir ausgeschlichen, als die Zehen nicht mehr schmerzhaft waren. Ich habe es aber noch vorrätig, falls mal was ist. Mein Tierarzt sprach davon, das wir noch Cortison versuchen könnten, bevor wir aufgeben. Das haben wir aber bislang nicht versucht.

Ich würde ihm auf jeden Fall täglich Vitamin B komplex geben.

Ich drücke Euch die Daumen, dass es nur ein Schub ist!
Darauf haben wir anfangs auch gehofft, denn ich habe auch von Fällen gehört, wo es wirklich nur ein Schub war und nicht so langwierig.

Gute Besserung!

Viele Grüße
Stefanie

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Nutzer: Lily7
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geschrieben am: 19.07.2019    um 08:31 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Stefanie,
ich weiß nur nicht was richtig ist, soll ich ihm wenig Platz geben oder ihm lieber mehr Bewegungsfreiheit?
LG
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Nutzer: Cyranida
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geschrieben am: 19.07.2019    um 09:11 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Lily,

das kommt darauf an, was die Ursache ist. Aus der Ferne kann ich dazu nichts sagen oder raten.

Ich geh da immer mit viel Bauchgefühl dran. Und habe das Glück, dass sowohl Tierarzt als auch Tierphysio sehr einfühlsam sind und mir gut raten. Ich denke bei Bewegungsstörungen ist ein persönlicher Eindruck unverzichtbar.

In den Phasen, wo unserer die Pfote schonen sollte, hat er das selbst getan. Nach den Tagen, an denen er besonders aktiv war, ist er danach erledigt und genießt sein Kissen. Hoppeln wird dann strikt abgelehnt. Überanstrengen ist eher schlecht und zu vermeiden. Wenn wir hoppeln üben, dann nur kurze Strecken und dann wieder lange Pause auf dem Kuschelkissen. In seinem Naturell liegt aber auch eher Schonen und Chillen...

Bei uns wurde zwar Schonen geraten, gleichzeitig aber auch immer kurz dosierte Bewegungsübungen, um Steifheit oder Muskelschwund möglichst zu vermeiden.

Auch die Übungen um die Empfindungen in den Pfoten wieder zu wecken, sollte ich immer nur kurz machen, dafür häufig über den Tag verteilt.

Gute Besserung weiter!

Viele Grüße
Stefanie
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