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Magenüberladung, Aufgasung

Nutzer: Nikki24194
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geschrieben am: 01.11.2019    um 11:17 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,

ich brauche euren Rat.
Meine Zwergwidder Häsin Marli (3,5 Jahre alt) hatte am 29.10.19 das Fressen, Trinken und Kötteln eingestellt. Sie war total apathisch, hatte einen sehr harten Bauch und ließ alles mit sich machen, obwohl sie sonst weghoppelt und auch sonst ein sehr neugieriges, gefrässiges Kaninchen ist. Da haben bei mir die Alarmglocken geleutet und ich hab ihr erst mal Sab Simplex (ca. 2ml) ins Mäulchen gegeben und hab beim Notdienst angerufen, bei dem ich dann auch war. Es wurde eine Magenüberladung festgestellt, wahrscheinlich durch Fell wegen des Fellwechsels (sie haart extrem). Vor Ort hat sie Metapyrin (0,25ml), 1 Ampulle Spascupreel, Rodicare Akut, 30ml Glucose, Vitamin C oral bekommen. Die Prognose stand sehr schlecht. Über Nacht hat sich dann nicht verändert und ich sollte am Morgen des 30.10.19 wieder in die Praxis kommen. Dort wurde nochmal kontrolliert und geröngt. Auf dem Röntgenbild war zu sehen, dass der Magen extrem groß war und in der Mitte so ein graues rundes Ding. Durch den Stress fing sie an, den Kopf schief zu halten (evtl. E. Cuniculi?!) Auf jeden Fall meinte die Ärztin, dass sie in dem Zustand keine Überlebenschance hat und mit einer OP auch nur 1-2%, da ihr Zustand sehr schlecht ist. Sie stellte mir die Wahl: Einschläfern oder Op. Ich entschied mich gegen beides und wollte es zu Hause in Ruhe überdenken. Da hat die Ärztin ihr noch Penicillin (?) gespritzt und ich bin mit ihr heim gefahren. Zu Hause fing sie dann wieder an zu trinken und wurde mit der Zeit wieder aktiver, hat sich auch geputzt. Da mich die Sache nicht locker ließ, bin ich zu einem anderen Arzt, um mir eine Zweitmeinung einzuholen. Im Wartezimmer war sie schon wieder voll neugierig und dann auf dem Arzttisch hat sie erst mal alles vollgepullert. Auf jeden Fall meinte die Ärztin, dass der Bauch nicht mehr sehr hart sei und ich sollte selber fühlen (hatte ja den Vergleich). Der Bauch war wirklich wieder weicher. Eine OP und einschläfern sah die Ärztin nicht für notwendig. Sie hat ihr nochmal 1 Ampulle Spascupreel, 1ml Colosan und bisschen Sab Simplex gegeben. Röntgen wollte sie ihr bei dem Stress nicht antun. Zu Hause angekommen fing sie vorsichtig an zu fressen. Seitdem Abend des 30.10.19 frisst sie wieder normal, köttelt, trinkt, pullert und verhält sich normal. Sie hat auch einige Köttelketten ausgeschieden.

Jetzt ist meine Frage, ob ich trotzdem nochmal zum Arzt soll und röntgen lasse oder ob ich ihr den Stress lieber nicht antu? Zu Hause gebe ich ihr 2x am Tag 1ml Colosan, 2ml Sab Simplex und noch ein bisschen Rapsöl (ca. 0,5ml) im Basilikumblatt eingerollt.
Ich weiß nicht was ich tun soll und hab Angst, dass es wieder passiert demnächst.
Zu futtern bekommen die beiden Nins Fenchel, Feldsalat, Petersilie, Dill, Basilikum, Stangensellerie, Petersilienwurzel, Chicoree, Pak Choi, Heu, ab und zu Möhre. Das seit gestern(31.10.19) früh und abends ein Futterberg. Vor der Magenüberladung gab es zusätzlich früh und abends einen Napf mit Trockenfutter Grainless Herbs oder Multifit Nature Grain Free Herbs. Die beiden Trofu sind ohne Pellets, aber mit getrocknetrn Gemüse und teilweise klein gehexeltes Heu. Hab das Trofu nun erst mal weggelassen, weil ich gelesen hab, dass das auch zu Magenüberladung führen kann.

Was sagt ihr? Trotzdem nochmal Arzt und Röntgen oder lassen? Habe heute und morgen die Möglichkeit dazu.

Danke vorab für die Hilfe.
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"Autor"  
Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 01.11.2019    um 11:25 Uhr   IP: gespeichert
Wenn die Verdauung wieder funktioniert und sie frisst, würde ich ihr einen errneuten Tierarztbesuch ersparen. Vorsorglich wegen der Haarproblematik kannst Du die nächste Zeit immer etwas hochwertiges Pflanzenöl über's Futter tropfen. Eine gute Idee ist auch Rodicare Hairball (kannst Du online bestellen, bekommst Du aber auch beim Tierarzt). Das gebe ich bei meinem Weibchen im Fellwechsel sehr gerne. Und bitte versuche auch, sie ein wenig zu kämmen oder das lose Fell auszuzupfen um sie da zu unterstützen.

Wie schaut das Köpfchen aus - ist das wieder gerade? Ist sonst motorisch oder vom Verhalten irgend etwas auffällig? Wenn Du einen EC-Ausbruch vermutest, müsste das natürlich sehr zeitnah behandelt werden. Da bitte gut beobachten.

An Futter am besten vor allem in der "haarreichen" Zeit faserreich (Heu, wenn möglich Wiese, blättrige Futtersorten) füttern. Damit werden die Haare im Verdauungstrakt besser transportiert. Trockenfutter (außer das Heu) würde ich auch erst mal weglassen.

Alles Gute!
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
  TopZuletzt geändert am: 01.11.2019 um 11:26 Uhr von Gretchen
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Nutzer: Nikki24194
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geschrieben am: 01.11.2019    um 11:40 Uhr   IP: gespeichert
Danke für die schnelle Antwort.
Der Kopf war nur für eine kurze Zeit (vlt 1min) schief und war in der Transportbox wieder gerade. Seitdem war in der Hinsicht auch nichts wieder. Sie verhält sich normal und auch die Motorik ist normal. Vlt war das auch nur stressbedingt?

Also mache ich ja aktuell alles richtig. Sie bekommt immer mal ein Rapsöl-Basilikumblatt. Das frisst sie auch gut. Die Köttel sind noch unförmig und etwas hart, aber mit dem Öl, Frischfutter und Heu sollte das gut abtransportiert werden.

Leider habe ich 2x davon gelesen, dass es bei 2 Nins auch so verlief wie bei mir, sie also wieder gefressen, geköttelt und sich normal verhalten haben, aber nach paar Tagen/Wochen trotzdem verstorben sind, weil wohl der Haarballen immer noch im Magen war. Ich habe große Angst davor, dass es bei ihr auch so ist.
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 01.11.2019    um 12:37 Uhr   IP: gespeichert
Gut, dass das Köpfchen gleich wieder gerade war. Ich kann Dir so pauschal leider nicht sagen, warum das kurz schief stand, aber dann achte sicherheitshalber einfach mal die nächste Zeit darauf, ob das noch mal auftritt

Allein das Vorhandensein eines Haarballens im Magen ist nicht kritisch oder gar lebensgefährlich. Den entdeckt man beim Röntgen gar nicht selten als Zufallsbefund, ohne dass er zu Problemen führt. Kritisch wird es wenn der Haarballen vor den Magenausgang rutscht. Und er kann sich auch mal ungünstig an die Magenwand anlagern und dort zu einer Entzündung führen. Wichtig, wenn man von einem Haarballen weiß, ist eine faserreiche Ernährung und etwas Vorsorge (Öl, Fellpflege) im Fellwechsel.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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