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Frage zu Inhalationsnarkose zum Zähne kürzen |
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geschrieben am: 18.02.2021 um 19:08 Uhr IP: gespeichert
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Hallo,
hat jemand schon Erfahrung mit dem Zähnekürzen bei Zahnkaninchen unter Inhalationsnarkose gemacht ?
Mein neues Kaninchen Nico ist, wie es ausschaut, ein Zahnkaninchen. Muss alle 4-5 Wochen zum Zähnekürzen. Bis jetzt habe ich das immer ohne Narkose machen lassen, weil es wirklich nur ein paar Minuten dauert und er ganz ruhig hält.
Aber ich lese jetzt immer öfter, dass diese Maulspreitzer dem Tier große Schmerzen zufügen. Von daher suche ich eine Alternative. Denn alle 4-5 Wochen Vollnarkose ist jetzt bestimmt auch nicht gut.
Bei einer Inhalationsnarkose würde der Tierarzt das Kaninchen in eine Box setzen und Gas einströmen lassen. Das ganze würde ganz schnell gehen und das Tier ist schnell wieder wach. Und es würde keine Nebenwirkungen geben und das Tier gleich wieder fressen.
Stimmt das oder ist das gefährlich für Kaninchen ?
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geschrieben am: 18.02.2021 um 21:42 Uhr IP: gespeichert
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Ja, bei kleineren Sachen (z.B. Zahnspitzen) wurde bei meinen Kaninchen schon oft eine Inhalationsnarkose gemacht und sie waren danach tatsächlich immer schnell wieder fit. Wichtig ist, dass das Kaninchen vorher ein Medikament zur Beruhigung gespritzt bekommt. Ansonsten kann es, sobald das Gas in die Box einströmt bzw. der Trichter mit dem Gas auf die Nase gehalten wird, große Panik bekommen und geht dann mit geringer Sauerstoffsättigung in die Narkose. Das ist nicht optimal.
Ganz ohne Maulspreizer wird es schwierig für den Tierarzt, was im Maul zu sehen oder gar zu korrigieren. Maulspreizer dürfen allerdings nur am sedierten Tier eingesetzt werden, ansonsten ist die Verletzungsgefahr zu groß. Gleiches gilt für Backenzahnbehandlungen ohne Narkose. Eine Abwehrbewegung vom Kaninchen während der Tierarzt mit Gerätschaften hinten im Maul zugange ist kann böse enden. Im allerschlimmsten Fall verblutet das Kaninchen.
Wenn Dein Kaninchen so oft zum Zähne kürzen muss: Hast Du es mal röntgen lassen? Kürzen ist ja im Prinzip nur eine Symptombekämpfung. Daher wäre es wichtig, mal genau nachzuschauen, wo die Ursache liegt. |
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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geschrieben am: 20.02.2021 um 13:42 Uhr IP: gespeichert
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Ich habe jetzt nochmal bei dem TA nachgefragt: Er gibt keine Beruhigungsspritze vorher, weil das Gas, wie er sagt, schnell wirkt.
Er setzt das Kaninchen nur in eine Box und lässt das Gas einströmen. Weiss jetzt nicht, ob das dann so ok ist...
Nico hab ich erst ein paar Wochen. Lt. der Pflegestelle wäre er gesund. Beim ersten Checkup beim TA wurde auch nichts auffälliges gefunden, außer, dass das Alter wahrscheinlich nicht stimmt. Lt. Pflegestelle wäre er ca. 1.5 Jahre alt. Der TA meinte aber das er viel älter ist. Mindestens 5 - 6 Jahre. Hoffe er verträgt sich auch später noch mit seinem 1 jährigen Weibchen Gracie...Im Moment läuft es gut.
Die Zähne waren beim ersten Checkup ok. Erst als er nach ein paar Wochen schlechter futterte, hat der TA die Zahnspitzen entdeckt. Es sind die Seitenzähne. Bis jetzt habe ich 2 x die Spitzen ohne Narkose entfernen lassen. Ging auch schnell und ohne Probleme. Nico hat auch gleich wieder gefuttert. Dann hab ich eben das gelesen, dass diese Maulspreitzer bei einem nicht sedierten Tier große Schmerzen verursuchen, da das Kaninchen ja ständig versucht, den Kiefer zu schließen...Und jetzt schreibst Du, dass ja auch der TA das Tier verletzen kann, falls es sich doch mal wehrt...Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht...
Röntgenbild von den Zähnen gabs bis jetzt noch nicht. Da er laut Pflegestelle nur Trockenfutter gewöhnt ist, habe ich ihn jetzt langsam auf Frisches umgestellt und hoffte, dass sich seine Zahnprobleme jetzt bessern.
In zwei Wochen ist Nico wieder dran, mit der Kontrolle der Zähne. Bin mir jetzt unsicher was ich machen soll....
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geschrieben am: 20.02.2021 um 21:26 Uhr IP: gespeichert
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Zitat von: Krümmelchen 1. Ich habe jetzt nochmal bei dem TA nachgefragt: Er gibt keine Beruhigungsspritze vorher, weil das Gas, wie er sagt, schnell wirkt.
2. Die Zähne waren beim ersten Checkup ok. Erst als er nach ein paar Wochen schlechter futterte, hat der TA die Zahnspitzen entdeckt. Es sind die Seitenzähne. Bis jetzt habe ich 2 x die Spitzen ohne Narkose entfernen lassen. Ging auch schnell und ohne Probleme. Nico hat auch gleich wieder gefuttert. Dann hab ich eben das gelesen, dass diese Maulspreitzer bei einem nicht sedierten Tier große Schmerzen verursuchen, da das Kaninchen ja ständig versucht, den Kiefer zu schließen...Und jetzt schreibst Du, dass ja auch der TA das Tier verletzen kann, falls es sich doch mal wehrt...Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht...
3. Röntgenbild von den Zähnen gabs bis jetzt noch nicht. Da er laut Pflegestelle nur Trockenfutter gewöhnt ist, habe ich ihn jetzt langsam auf Frisches umgestellt und hoffte, dass sich seine Zahnprobleme jetzt bessern.
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1. Das handhaben noch viele Tierärzte so. Wie gesagt, ganz risikofrei ist es nicht, insbesondere, wenn die Tiere das Prozedere schon kennen und versuchen, erst mal die Luft anzuhalten.
2. Ganz wichtig bei der Zahnbehandlung wäre auch, dass die Zähne geschliffen und auf keinen Fall abgeknipst werden. Knipsen kann zum Splittern der Zahnsubstanz bis in die Tiefe und in Folge zu Entzündungen führen.
Die DGT (die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde) hat bereits vor Jahren einen Empfehlungszettel zur Zahnbehandlung von Kaninchen und Nagetieren erstellt, wo die wichtigsten Punkte zusammengefasst und auch genauer erklärt sind. Vielleicht magst Du da mal reinlesen:
>KLICK HIER!<
3. Röntgen würde ich auf jeden Fall noch nachholen. Muss nicht jetzt sofort sein, aber wenn Du dann zur nächsten regulären Kontrolle musst, einfach mal mit machen lassen, dann kann man besser einschätzen, wie es um die Zahngesundheit steht. Bei einer Maulinspektion sieht man ja leider nur die Zahnkronen und kann weder abschätzen, wo das Problem herkommt, noch wie es um Zahnwurzeln und Kiefer bestellt ist.
Prima, dass Du eine Futterumstellung schon in Angriff genommen hast.
Ansonsten würde ich an Deiner Stelle mal überlegen ob Du Dir speziell für die Zahnproblematik eventuell einen anderen Tierarzt suchst, der sich damit besser auskennt. Zumindest erst mal für die Diagnostik und dann könntest Du immer noch gemeinsam mit den Tierärzten überlegen, was in Bezug auf die Zähne von Deinem Tierarzt erledigt und was vom Spezialisten gemacht wird. Ich mache das bei meiner Zahnpatientin auch so. Die Tierzahnärztin schreibt meiner Haustierärztin dann immer, was genau gemacht wurde, so dass jeder auf dem aktuellen Stand ist.
Wenn Du noch keinen zahnkundigen Tierarzt in Deiner Nähe kennst, könntest Du einmal in der folgenden Tierzahnarztsuche nachsehen: >KLICK HIER!< Hier würde ich allerdings beim jeweiligen Tierarzt vorher anrufen und nachfragen, ob er sich auch speziell mit Kaninchenzähnen auskennt.
Oder in der Liste kleinsäugerkundiger Tierärzte: >KLICK HIER!< Diese sind "kaninchenkundig" und sollten sich auch bezüglich der Besonderheiten bei den Kaninchenzähnen auskennen.
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Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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TopZuletzt geändert am: 20.02.2021 um 21:27 Uhr von Gretchen
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