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Kaninchen gestorben wegen Madenbefall

Nutzer: Traurig
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geschrieben am: 03.07.2021    um 21:35 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

heute um 10:00 Uhr ist mein Kaninchen gestorben wegen Madenbefall. Der Tierarzt konnte nichts mehr machen und hat es sofort eingeschläfert. Ich fühle mich überaus schuldig, dass ich es nicht gesehen habe, dass er etwas gehabt hat. Aber mir ging es selber gesundheitlich sehr schlecht. Ich bekomme Erwerbsminderungsrente wegen Depressionen und hatte eine akute schwere Phase.

Ich mache mir schwere Vorwürfe, dass ich ihm zusätzliche Lebenszeit genommen habe und starke Schmerzen verursacht habe (wenn natürlich auch unbewusst). Aber auf mich wirkte es eigentlich ziemlich normal.

Es hatte immer mal wieder einen Kotklumpen am Po kleben und beim Tierarzt wurde dies zwei Jahre gründlich untersucht (mit Kontrolle der Zähne, Blutabnehmen und so weiter). Der Arzt meinte, dass dies bei einigen Kaninchen eben so ist und nichts ausfindig gemacht werden konnte, weshalb dies so ist.

Ich habe immer den Po kontrolliert, aber es hat sich immer sehr gewehrt, obwohl ich behutsam und vorsichtig vorgegangen bin. Es rannte immer weg, aber - wie gesagt - ging ich behutsam und vorsichtig vor. Daher habe ich es die letzte Zeit gelassen.

Geht ein Tod durch Madenbefall schnell? Hatte das Kaninchen große Schmerzen? Hätte es etwas geändert, wenn ich es am Freitag gesehen hätte oder hätte man am Freitag überhaupt noch nichts sehen können?

Ich bin eigentlich nur am Weinen und bedauere, dass ich das Kaninchen im Stich gelassen habe. Ich habe festgestellt, dass Kaninchen keine geeigneten Tiere für mich sind. Sie sind wahrscheinlich zu anfällig und verbergen Schmerzen gut. Damit mache ich weder den Kaninchen noch mir eine Freunde. Ich mache mir dann jahrelang Vorwürfe und die Angelegenheit beschäftigt mich auch noch jahrelang.

Mein erstes Kaninchen wurde 8 Jahre und 6 Monate. Die andere drei nur zwei Jahre und sechs Monate. Dieses Kaninchen wurde nur 6 Jahre alt. Ich bekam es mit 2 Jahren. Ich habe das Gefühl, dass ich bei der Kaninchenhaltung ein Versager bin und es für die Kaninchen nicht gut ist, wenn sie zu mir kommen beziehungsweise es rückblickend bedauern.

Ich möchte daher kein anderes Kaninchen mehr, aber für das verbleibende möchte ich nur das allerbeste. Wie finde ich für es einen geeigneten Besitzer? Ich habe leider nur wenige Kontakte und bin eben gesundheitlich angeschlagen, da ich starke Depressionen habe. Zudem bin ich derzeit auch nur am Weinen, da ich das Gefühl habe, dass Kaninchen im Stich gelassen zu haben und für seinen Tod verantwortlich zu sein.

Wie gesagt, beim Tierarzt war ich und er meinte, dass dies bei Kaninchen eben vorkommt. Den Po habe ich eigentlich immer kontrolliert, aber dann rannte es davon und es war mühsam beziehungsweise frustrierend.

Ich bedanke mich schon jetzt für die Mühe und wünsche eine gute Zeit sowie alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen,

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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 03.07.2021    um 23:06 Uhr   IP: gespeichert
Guten Abend!
Es tut mir sehr leid, dass Deinem Kaninchen heute nicht mehr anders geholfen werden konnte. Ich wünsche Dir viel Kraft.

So ein Madenbefall kann leider sehr schnell passieren. Und Du bist mit dieser Problematik auch nicht alleine, es gibt jedes Jahr Halter, deren Kaninchen mit einem Madenbefall zu kämpfen haben. Und man muss es sehr schnell bemerken und behandeln, um noch helfen zu können. Ich weiß, das ist immer leicht gesagt, aber mach' Dir da bitte keine Vorwürfe. Das kann im Sommer und bevorzugt bei älteren, kranken oder geschwächten Tieren wirklich schnell gehen. Du bist deshalb keine schlechte Halterin.

Hat denn das andere Kaninchen ein ähnliches Problem mit dem Kot? Das würde ich zur Sicherheit einmal ganz gründlich von oben bis unten kontrollieren. Und wenn es (durch einen unsauberen Po, Krankheit, Alter) gefährdet ist, kannst Du bis zur Vermittlung auch ein paar Vorkehrungen treffen, um Fliegen fern zu halten. Ich verlinke Dir dazu einmal unsere Infoseite: >KLICK HIER!< Wenn Du zu irgend etwas Fragen hast, schreib' gerne hier weiter.

Wenn Du das verbliebene Kaninchen vermitteln möchtest, kannst Du es beispielsweise hier im Forum und/oder bei Facebook einstellen. Wenn es ebenfalls schon etwas älter ist, kann ich Dir bei Facebook beispielsweise die Gruppe "Ältere Kaninchen wollen glücklich sein" empfehlen, das ist eine Vermittlungsgruppe für Kaninchen ab 4 Jahren. Auch ein Aushang im örtlichen Tierheim wäre eine Möglichkeit.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: Traurig
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geschrieben am: 03.07.2021    um 23:50 Uhr   IP: gespeichert
Vielen Dank für die Antwort. Dies war nett. Danke!

Ich bin eben nur am Weinen, weil ich das Gefühl habe, dass ich das Kaninchen im Stich gelassen habe und 6 Jahre sind auch kein Alter. Normalerweise werden doch Kaninchen etwa gut 8 Jahre bis 10 Jahre alt. Fünf Kaninchen sind mir schon gestorben (8 1/2 Jahre, 3 x 2 1/2 Jahre und 6 Jahre) und ich habe keine Kraft beziehungsweise keine Nerven mehr. Ich mache damit weder den Kaninchen noch mir einen Gefallen.

Ich habe ja immer nach dem Po geschaut. Aber es rannte weg, obwohl ich alles andere als grob beziehungsweise stürmisch war. Es war immer ein Kampf und dann kann einem auch die Lust vergehen. Nun bereue ich überaus, dass ich nicht konsequenter war und nach dem Kaninchen besser geschaut habe. Aber ich wollte ja auch, dass es ihm gut geht und habe es daher gelassen.

Das andere Kaninchen war sein Bruder (beide kastriert) und hat diese Problematik nicht.

Ich werde schauen, wie ich das andere Kaninchen am Besten vermittele. Danke für die Tipps und die Links!

Hatte das Kaninchen sehr große Schmerzen? Wenn ich mich an heute Vormittag zurück erinnere, gehe ich davon aus. Welches Zeitfenster bleibt einem im Normalfall um dies zu erkennen und das Kaninchen zu retten? 6 oder 12 Stunden?

Trotz allem wünsche ich eine schöne Zeit sowie alles Gute!



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Nutzer: Mine2021
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geschrieben am: 04.07.2021    um 13:25 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Traurig
Vielen Dank für die Antwort. Dies war nett. Danke!

Ich bin eben nur am Weinen, weil ich das Gefühl habe, dass ich das Kaninchen im Stich gelassen habe und 6 Jahre sind auch kein Alter. Normalerweise werden doch Kaninchen etwa gut 8 Jahre bis 10 Jahre alt. Fünf Kaninchen sind mir schon gestorben (8 1/2 Jahre, 3 x 2 1/2 Jahre und 6 Jahre) und ich habe keine Kraft beziehungsweise keine Nerven mehr. Ich mache damit weder den Kaninchen noch mir einen Gefallen.

Ich habe ja immer nach dem Po geschaut. Aber es rannte weg, obwohl ich alles andere als grob beziehungsweise stürmisch war. Es war immer ein Kampf und dann kann einem auch die Lust vergehen. Nun bereue ich überaus, dass ich nicht konsequenter war und nach dem Kaninchen besser geschaut habe. Aber ich wollte ja auch, dass es ihm gut geht und habe es daher gelassen.

Das andere Kaninchen war sein Bruder (beide kastriert) und hat diese Problematik nicht.

Ich werde schauen, wie ich das andere Kaninchen am Besten vermittele. Danke für die Tipps und die Links!

Hatte das Kaninchen sehr große Schmerzen? Wenn ich mich an heute Vormittag zurück erinnere, gehe ich davon aus. Welches Zeitfenster bleibt einem im Normalfall um dies zu erkennen und das Kaninchen zu retten? 6 oder 12 Stunden?

Trotz allem wünsche ich eine schöne Zeit sowie alles Gute!



Liebe "Traurig"!
Der Verlust eines Kaninchens ist immer sehr schwer, egal in welchem Alter sie von uns gehen. Dass es dir in deiner eigenen gesundheitlichen Situation damit jetzt noch schlechter geht, das ist verständlich. Und in einer Depression ist das Weinen jetzt normal, und eigentlich ein gutes Zeichen, denn das heißt du spürst etwas. Auch die Schuldgefühle verstärken sich leider, wenn man selbst eine Depression hat, selbst wenn man vom Kopf her weiß, dass es man nichts hätte machen können.
Ich weiß, dass gehört hier nicht so ganz her, aber bist du in psychotherapeutischer Behandlung? Dann kannst du das auch in der Therapie ansprechen um es besser verarbeiten zu können.
Nach allem was ich gelesen habe, scheinst du ein sehr verantwortungsbewusster Kaninchenhalter zu sein. Dass es Dir auf Grund der Depression sehr schwer gefallen ist dich verstärkt zu kümmern ist absolut verständlich. Auch merken die Tiere wie es einem geht und können darauf reagieren. Wenn ich selbst z. B. gestresst bin und versuche eines einzufangen, dann reagieren sie von vornherein auch gestresst.
Und dass die Kleinen weglaufen und das Hochheben nicht mögen ist auch häufig ganz normal. Wir haben gerade eines mit einem Augenproblem. Das muss ich mehrmals am Tag mit Medikamenten versorgen. Inzwischen muss ich nur auf den Balkon treten und es rast davon.
Falls du möchtest, kannst du mir auch eine PN hier über die Nachrichtenfunktion schicken.
Wünsche dir viel Kraft!
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Nutzer: Traurig
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geschrieben am: 04.07.2021    um 23:42 Uhr   IP: gespeichert
Danke für die Antwort. Dies war nett. Danke!

Natürlich ist der Verlust einen Kaninchens immer schwer und schmerzhaft. Es macht meiner Meinung aber doch einen Unterschied, welches Alter es erreicht. Wenn das Kaninchen mit zwölf Jahren stirbt, kann man wenigstens sagen, dass man ihm ein langes Leben ermöglicht hat. In diesem Fall kann man leichter abschließen. Wenn es jedoch schon mit sechs Jahren stirbt, hat man das Gefühl versagt zu haben, da es noch einige Jahre vor sich haben hätte können. Bei den Menschen macht es auch einen Unterschied aus, ob jemand schon mit fünfzig Jahren stirbt oder erst mit neunzig Jahren. Im zweiten Fall hatte derjenige vierzig Jahre mehr zu leben und fast doppelt so viel wie die erste Person.

In Behandlung bin ich nicht, aber ich überlege, ob ich deswegen ins Krankenhaus gehen soll, da es mir so schlecht geht. Eine Bekannte aus Hamburg war auch drei Monate in der Klinik, weil ihr Wellensittich gestorben ist. Der Wellensittich hatte aber ein schönes Alter erreicht, was man von meinem Kaninchen leider nicht sagen kann.

Verantwortungsvoll bin ich leider nicht.

Zum einen geht es mir nicht gut und ich schaffe nur in meiner Wohnung zu sein und am PC etwas zu machen beziehungsweise einzukaufen. Eigentlich habe ich ein sehr trostloses Leben.

Nach den Kaninchen habe ich in letzter Zeit überaus selten und ungern geschaut. Ich wohne in der Einliegerwohnung und die Kaninchen sind im Garten. Mit meinem Vater gibt es seit Jahren erbitterten und heftigen Streit. Daher habe ich es vermieden in den Garten zu gehen, da wir sonst aufeinander treffen und es wieder Streit gibt.

Auch war es enttäuschend und frustrierend, wenn das Kaninchen weggerannt ist und sich in der Hütte versteckt hat, als es mich gesehen hat. Ich wollte ihm aber helfen und letztendlich ist es auch an dieser Problematik gestorben. Ich war nie grob oder böse zu ihm.

Die Fütterung hat in den letzten beiden Jahren mein Vater übernommen, da er mir immer vorgeworfen hat, dass ich den Kaninchen zu viel Heu geben würde. Ich dachte, dass er auch auf den Gesundheitszustand der Kaninchen achten würde, aber er hat es auch nur halbherzig gemacht. Es war ein Fehler, dass ich mich vor allem auf meinem Vater verlassen habe. So gesehen war es in letzter Zeit eher seine Kaninchen als meine.

Das Kaninchen habe ich zuletzt vor einer Woche gesehen und dort macht es einen ziemlich entspannten Eindruck. Die letzten Male war der Po auch sauber, weshalb ich das Kontrollieren doch vernachlässigt habe (zumal es auch meist weggerannt ist). Aber in einer Woche kann sich eben viel ändern und es kann sein, dass es zum betreffenden Zeitpunkt wieder einen ziemlichen Kotballen am Po hatte.

Es ist eben auch sehr schmerzhaft, da dies ein ganz außergewöhnliches Kaninchen war. Die ersten zwei Jahre kam es immer auf mich zu gerannt und hat mit seiner Zunge meine Hand sowie meine Finger abgeleckt. Dies macht sicherlich nicht jedes Kaninchen. Auch die letzte Zeit hat es mich immer wieder abgeleckt, wenn ich es gestreichelt habe. Daher ist es so traurig, dass dies so plötzlich, so früh und so schmerzhaft für das Kaninchen enden muss. Ich habe es wohl im Stich gelassen.

Auch für seinen Bruder tut es mir leid, da er auch ein ganz liebes Kaninchen ist. Er ist nun alleine und muss vergesellschaftet werden. Dies ist auch Kummer sowie Stress für ihn.

Ich habe immer mit dem Gedanken gespielt, dass ich bei eBay ein Moskitonetz kaufe und es über das Gehege ziehe, da die Problematik bekannt war. Ich weiß jetzt auch nicht, warum ich es nicht getan habe. Dies wäre innerhalb von zwanzig Minuten erledigt gewesen und nun schreibe ich hier viel länger Texte. Auch habe ich immer mit dem Gedanken gespielt, dass ich nochmals zum Tierarzt gehe und dies genau abkläre. Nun bereue ich sehr, dass ich es nicht gemacht habe. Auch hätte es nur zwei Minuten gedauert, wenn ich im Garten kurz nach ihnen geschaut hätte. Aber zum einen ging es mir selber nicht gut und zum anderen war es enttäuschend, wenn es weggerannt ist.

Wie gesagt, die ersten zwei Jahre waren ein Traum und es kam immer zu mir gerannt und hat meine Finger und meine Hand abgeleckt (was wohl nicht jedes Kaninchen tut). Dann begangen die Probleme mit dem Kot am Po und letztendlich hat mir auch mein Vater die Kaninchen etwas weggenommen, da er sie versorgt hat und es so gesehen eher seine Kaninchen waren. Es ist dann überaus bitter, dass es so plötzlich, so früh und so schmerzhaft enden muss.

Die anderen Kaninchen habe ich heute eingehend abgecheckt und sie sind meiner Meinung nach topfit. Daher kann ich nicht verstehen, warum mein Lieblingskaninchen so Probleme hatte.

Ich bedanke mich nochmals für die Mühe und wünsche eine gute Zeit sowie alles Gute.
  TopZuletzt geändert am: 04.07.2021 um 23:48 Uhr von Traurig
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 05.07.2021    um 21:53 Uhr   IP: gespeichert
Gibt es bei Dir noch mehr als das eine Kaninchen? Falls Du die Situation so einschätzt, dass (egal ob nun durch Dich oder Deinen Vater) keine medizinische Versorgung möglich ist, würde ich Dir empfehlen, zeitnah ein neues Zuhause für das (oder die) verbliebenen Kaninchen zu suchen. Denn Kaninchen verstecken Krankheiten und Schmerzen einfach perfekt. Wenn man etwas bemerkt, ist ein Tierarztbesuch oft dringend.
Hierfür könntest Du beispielsweise auch im Tierheim direkt nach einer Möglichkeit fragen. Manche Tierheime haben auch Kontakt zu Pflegestellen. Und Du könntest bei Deinem Gesuch mit vermerken, dass auch eine Pflegestelle in Betracht käme.

Du schreibst, es war enttäuschend, dass Dein Kaninchen weggerannt ist. Vielleicht einmal aus Kaninchensicht: Flüchten, wenn etwas "komisch" ist, ist genetisch fest im Kaninchenverhalten verankert. Nur wer bei Gefahr schnell genug weg ist, hat draußen in der Natur die Chance zu überleben. Der Kontakt mit "Mensch" ist nicht per se unangenehm und gilt auch nicht Dir als Person, sondern den (negativen) Dingen die sie damit verknüpfen. Sei es nun das Handling, eine frühere Medikamentengabe/Tierarztbehandlung oder auch das Hochnehmen. Letzteres gefällt den meisten Kaninchen beispielsweise überhaupt nicht. In der Natur kommt das auch nur vor, wenn sie von einem Raubtier (z.B. einem Greifvogel) gegriffen werden. Dass das Angst macht, ist denke ich nachvollziehbar. Also kurzum: Nimm's den Langohren nicht krumm. Es sind einfach keine Kuscheltiere bzw. nur die allerwenigsten. Viele Dinge kann man aber einüben, so dass sie sich mit der Zeit daran gewöhnen - beispielsweise an die Transportbox oder die Eingabe von Medikamenten.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Mine2021
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geschrieben am: 09.07.2021    um 18:42 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Traurig
Danke für die Antwort. Dies war nett. Danke!

Natürlich ist der Verlust einen Kaninchens immer schwer und schmerzhaft. Es macht meiner Meinung aber doch einen Unterschied, welches Alter es erreicht. Wenn das Kaninchen mit zwölf Jahren stirbt, kann man wenigstens sagen, dass man ihm ein langes Leben ermöglicht hat. In diesem Fall kann man leichter abschließen. Wenn es jedoch schon mit sechs Jahren stirbt, hat man das Gefühl versagt zu haben, da es noch einige Jahre vor sich haben hätte können. Bei den Menschen macht es auch einen Unterschied aus, ob jemand schon mit fünfzig Jahren stirbt oder erst mit neunzig Jahren. Im zweiten Fall hatte derjenige vierzig Jahre mehr zu leben und fast doppelt so viel wie die erste Person.

In Behandlung bin ich nicht, aber ich überlege, ob ich deswegen ins Krankenhaus gehen soll, da es mir so schlecht geht. Eine Bekannte aus Hamburg war auch drei Monate in der Klinik, weil ihr Wellensittich gestorben ist. Der Wellensittich hatte aber ein schönes Alter erreicht, was man von meinem Kaninchen leider nicht sagen kann.

Verantwortungsvoll bin ich leider nicht.

Zum einen geht es mir nicht gut und ich schaffe nur in meiner Wohnung zu sein und am PC etwas zu machen beziehungsweise einzukaufen. Eigentlich habe ich ein sehr trostloses Leben.

Nach den Kaninchen habe ich in letzter Zeit überaus selten und ungern geschaut. Ich wohne in der Einliegerwohnung und die Kaninchen sind im Garten. Mit meinem Vater gibt es seit Jahren erbitterten und heftigen Streit. Daher habe ich es vermieden in den Garten zu gehen, da wir sonst aufeinander treffen und es wieder Streit gibt.

Auch war es enttäuschend und frustrierend, wenn das Kaninchen weggerannt ist und sich in der Hütte versteckt hat, als es mich gesehen hat. Ich wollte ihm aber helfen und letztendlich ist es auch an dieser Problematik gestorben. Ich war nie grob oder böse zu ihm.

Die Fütterung hat in den letzten beiden Jahren mein Vater übernommen, da er mir immer vorgeworfen hat, dass ich den Kaninchen zu viel Heu geben würde. Ich dachte, dass er auch auf den Gesundheitszustand der Kaninchen achten würde, aber er hat es auch nur halbherzig gemacht. Es war ein Fehler, dass ich mich vor allem auf meinem Vater verlassen habe. So gesehen war es in letzter Zeit eher seine Kaninchen als meine.

Das Kaninchen habe ich zuletzt vor einer Woche gesehen und dort macht es einen ziemlich entspannten Eindruck. Die letzten Male war der Po auch sauber, weshalb ich das Kontrollieren doch vernachlässigt habe (zumal es auch meist weggerannt ist). Aber in einer Woche kann sich eben viel ändern und es kann sein, dass es zum betreffenden Zeitpunkt wieder einen ziemlichen Kotballen am Po hatte.

Es ist eben auch sehr schmerzhaft, da dies ein ganz außergewöhnliches Kaninchen war. Die ersten zwei Jahre kam es immer auf mich zu gerannt und hat mit seiner Zunge meine Hand sowie meine Finger abgeleckt. Dies macht sicherlich nicht jedes Kaninchen. Auch die letzte Zeit hat es mich immer wieder abgeleckt, wenn ich es gestreichelt habe. Daher ist es so traurig, dass dies so plötzlich, so früh und so schmerzhaft für das Kaninchen enden muss. Ich habe es wohl im Stich gelassen.

Auch für seinen Bruder tut es mir leid, da er auch ein ganz liebes Kaninchen ist. Er ist nun alleine und muss vergesellschaftet werden. Dies ist auch Kummer sowie Stress für ihn.

Ich habe immer mit dem Gedanken gespielt, dass ich bei eBay ein Moskitonetz kaufe und es über das Gehege ziehe, da die Problematik bekannt war. Ich weiß jetzt auch nicht, warum ich es nicht getan habe. Dies wäre innerhalb von zwanzig Minuten erledigt gewesen und nun schreibe ich hier viel länger Texte. Auch habe ich immer mit dem Gedanken gespielt, dass ich nochmals zum Tierarzt gehe und dies genau abkläre. Nun bereue ich sehr, dass ich es nicht gemacht habe. Auch hätte es nur zwei Minuten gedauert, wenn ich im Garten kurz nach ihnen geschaut hätte. Aber zum einen ging es mir selber nicht gut und zum anderen war es enttäuschend, wenn es weggerannt ist.

Wie gesagt, die ersten zwei Jahre waren ein Traum und es kam immer zu mir gerannt und hat meine Finger und meine Hand abgeleckt (was wohl nicht jedes Kaninchen tut). Dann begangen die Probleme mit dem Kot am Po und letztendlich hat mir auch mein Vater die Kaninchen etwas weggenommen, da er sie versorgt hat und es so gesehen eher seine Kaninchen waren. Es ist dann überaus bitter, dass es so plötzlich, so früh und so schmerzhaft enden muss.

Die anderen Kaninchen habe ich heute eingehend abgecheckt und sie sind meiner Meinung nach topfit. Daher kann ich nicht verstehen, warum mein Lieblingskaninchen so Probleme hatte.

Ich bedanke mich nochmals für die Mühe und wünsche eine gute Zeit sowie alles Gute.
Das was du beschreibst sind alles typische Symptome einer schweren Depression. Und ich kann dir nur empfehlen tatsächlich in eine Klinik zu gehen. Die Depression kann sich durch das Erlebte leider noch verschlimmern. Und ich schreibe dir aus Erfahrung, da ich in einem psychiatrischen Krankenhaus arbeite. Aber da kann ich dir auch berichten, dass es den Patienten nach der Zeit bei uns soweit wieder gut geht, dass sie wieder neu mit ihrem Leben starten können.

Wünsche dir alles Gute!

T.
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