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Schlimme Kämpfe nach augenscheinlich erfolgreicher VG

Nutzer: Anda
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geschrieben am: 14.10.2021    um 10:06 Uhr   IP: gespeichert
Guten Morgen an alle,

ich bin momentan ziemlich ratlos, ratlos genug, dass ich das erste mal nicht nur lese, sondern selbst einen Beitrag schreibe.

Meine Häsin, Bailey, 6,5 Jahre, kastriert und vor 3 Monaten verwitwet, sollte einen neuen Partner bekommen.

Die erste VG mit einem 8jährigen Herren aus einer Tiernotstation scheiterte leider, da der Herr Menschenfehlgeprägt war und kein normales Hasenverhalten zeigte. Er hatte Todesangst vor ihr, sie wollte ihn kennenlernen, extreme Kämpfe waren das Resultat, über viele Wochen hinweg. Irgendwann verbiss er sich in ihr Auge, sodass sie notoperiert werden musste, und die VG als gescheitert galt (es war seine dritte, wie ich dann erfuhr, und sie endeten immer gleich..)

Nachdem ihr Auge ausreichend verheilt war, und sie sich erholen konnte, startete ich eine neue VG mit einem sehr lieben ruhigen 8 jährigen kastrierten Rammler (Finn). Er war vorher mit zwei Weibchen zusammen, und laut Vorbesitzerin der Unterlegene, nachdem beide Weibchen starben, suchte sie in neues Zuhause für ihn. Ablauf war wie bei der ersten VG. Ein neutrales Gehege in einer anderen Wohnung. Ca. 4 qm und sehr spärlich eingerichtet. Es lief hervorragend, 3 ungefähr 30 sekündige schwere Kämpfe mit verkeilen und beissen und einmal Schreien seinerseits, in 3 Tagen. Keine Verletzungen. Danach war Ruhe und Frieden. Sie putzten sich, sie lagen beieinander und fraßen zusammen.. alles palletti. Eine Woche später Umzug in mein Gehege (komplett desinfiziert, gewaschen, mit Essigwasser geschrubbt, alles umgestellt und nur ein viertel der üblichen Möbel drin). Das lief auch super, kein Streit. Harmonie, nur dass sie noch nicht wieder so kuschelten wie vorher, und nun zwei Handbreit auseinander lagen. Nach und nach räumte ich das Gehege voll ein, bis es seinen Endstand erreichte, keine Kämpfe alles friedlich. Ein paar Tage später, sie waren nun eine Woche friedlich bei mir, machte ich gestern nun das Gehege auf (übrigens 5qm aber üblicherweise immer mit Auslauf durch die Wohnung außer Nachts), damit sie erstmal ins Wohnzimmer können. Sie fand es nicht so spannend, er hingegen war hellauf begeistert. Er machte lauter Freudensprünge und war sichtlich super happy. Dann lagen sie kurz das erste mal dicht aneinander, 30sek. ....

Doch in dieser Nacht, 22:30 brach plötzlich die Hölle los. Ich hörte Krach und fand sie ineinander verkeilt vor. Ineinander verbissen, knurrend, und Tretend. Beide auf der Seite liegend und sich im Kreis drehend beim ineinander verbeissen... Ich ging dazwischen, beide trieben auseinander und machten erstmal Pause. Beide keuchten lauthals. Ich kontrollierte beide, alles gut soweit. Danach gingen sie in 15min Abständen aufeinander los, nicht mal eben so übereinander springen, Fell rupfen oder so. Ich bin sonst hart im Nehmen bei VG Kämpfen...die gingen wie die wilden aufeinander los, bissen sich sofort ins Gesicht, verkeilten sich praktisch bis ich sie trennte (30sek am Stück) Bissen sich in die Kehlen, traten dann noch nach... Ich packte Finn und nahm ihn hoch, aber er wollte seinen Biss in ihre Flanke nicht lösen und so hing Bailey unten dran! Dann drehte sie sich in der Luft und biss ihm volle Kanne ins Gesicht. Er ließ los und ich setzte ihn ins Wohnzimmer, und sie ins Gehege, und Gitter zu. Ich weiß das soll man nicht, aber nachdem sie schoneinmal so schwer verletzt wurde, fast ihr Auge verloren hat, und die sich ständig ins Gesicht bissen, wo es doch heißt das sei ein no go bei VG, blieb mir keine Wahl. Sie bissen sich dann sofort durch die Gitter heftig in die Nasen, sodass ich eine Balkonverkleidung vors Gitter zog.... und dann war Ruhe. Und jetzt bin ich Ratlos.. Er hatte sich unterworfen, jetzt rennt keiner der beiden weg, wenn der andere kommt, sie suchen den Kampf, beide. Keiner gibt nach, ich habe noch nie so heftige Kämpfe gesehen, und ich habe seit fast 25 Jahren Kaninchen.. Es ist ein Wunder, dass beide immernoch ohne große Wunden davon gekommen sind.

Ich denke ich werde gleich aufmachen und sehen was passiert...ich hoffe nur sie gehen nicht noch mehr aufeinander los, wegen der angestauten Wut..

Ich bin für jeden Tipp Dankbar.
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Nutzer: Anda
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geschrieben am: 14.10.2021    um 12:20 Uhr   IP: gespeichert
Ich nochmal, ich hatte sie wieder zusammengelassen und Anfangs war es eher ruhig und beide lagen erstmal herum. Dann ging es wieder los, erst absolut normale VG, mit übereinander hüpfen, sich jagen, sich in den Po kneifen. Alles so wie man sich das wünscht und ich dachte, läuft. Doch kurze Zeit später verkeilten und verbissen sie sich wieder ineinander. Er hat sich in ihr Ohr verbissen (Widder) und ein Stück herausgebissen, und nachdem ich die zwei wieder getrennt hatte, um beide zu untersuchen, legte er sich flach auf den Boden und riss das Maul auf, als bekäme er keine Luft. Ich habe bereits einen Termin beim TA heute, und er hat es auch nur ein paar Minuten gemacht, aber mir wurde geraten sie bis zum Termin getrennt zu halten. :(
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 15.10.2021    um 23:58 Uhr   IP: gespeichert
Guten Abend und bitte entschuldige, dass ich mich so spät dazu melde. Es tut mit sehr leid, dass Deine zwei so aneinandergeraten sind. Wie geht es ihnen denn inzwischen?

Ich würde sie nach dem aktuell Vorgefallen erst einmal komplett und ohne Sicht- und direkten Geruchskontakt voneinander trennen.

So wie Du die Vergesellschaftung beschreibst, waren das für einen Beginn, wenn die Beziehung noch sehr instabil ist (sie lernen sich ja gerade erst kennen) zu viele Veränderungen des Reviers. Angefangen vom kompletten Revierwechsel nach einer Woche, über die Veränderungen im eigentlichen Revier (Mobiliar, Auslauf usw.). Idealerweise lässt man das Revier nach der Vergesellschaftung erst mal genauso wie man es eingerichtet hat. Und ich würde mehr Platz und auch Mobiliar anbieten. Dann können sie sich auch mal aus dem Weg gehen und der Stresspegel ist nicht gar so hoch als wenn sie ständig nebeneinander mit Sichtkontakt liegen müssen.

Wenn Du es noch einmal versuchen möchtest, würde ich die Trennung mindestens 4 Wochen bestehen lassen und es dann noch mal auf neutralem Terrain mit ausreichend Platz und Versteckoptionen (Achtung: keine "Einbahnstraßen" - Häuser sollten 2 Eingänge haben) versuchen.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
für immer im Herzen: Holly, Flöckchen, Moppi, Pienchen, Maja, Bobelix, Norbi
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Nutzer: nursteffi
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geschrieben am: 16.10.2021    um 00:06 Uhr   IP: gespeichert
Hallo Anda,
Das tut mir leid, das es zwischen den beiden so abgelaufen ist.

In den ersten Beschreibungen von dir hört es sich nach vielen Veränderungen innerhalb kurzer Zeit an. Das könnte ein Auslöser gewesen sein, dass es eskaliert ist.

Manche Kaninchen sind zudem sehr territorial und es muss für eine erfolgreiche Vergesellschaftung wirklich ein ganz neutrales Gehege sein und auch nicht zu früh in das spätere, endgültige Gehege umgesetzt worden sein.

Wenn man Kaninchen trennt aufgrund Streitigkeiten, dann auch wirklich länger und nicht nur stundenweise.
Von daher würde ich sie jetzt wirklich eine ganze Weile ohne Riech-und Sichtkontakt voneinander getrennt halten. Wir raten bei heftigeren Verletzungen bis zu 4 Wochen zi einer Trennung.


Was hat der Arztbesuch heute ergeben?







Liebe Grüße von Steffi mit Wuschi & Milki ❤ Matty, Wölki, Lilly, Hugo, Molly und Lars für immer im Herzen ❤

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Nutzer: Anda
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geschrieben am: 16.10.2021    um 11:27 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

die beiden sind momentan komplett getrennt, in verschiedenen Wohnungen. Der TA Besuch ergab, dass das Weibchen (das alteingesesene Tier) ziemlich zerbissen war (aufgerissene Lippe, Auge blutiger Kratzer, überall Wunden am Körper, Ohren zigfach zerbissen), während der Neuankömmling keinen Kratzer hatte. Die TA meinte dann, dass sie (Bailey) auf Rangordnung gekämpft hätte, er hingegen hätte um den Status gekämpft, was bedeuten würde, dass wenn ich sie in der Nacht nicht getrennt hätte, er weitergemacht hätte, bis sie tot gewesen wäre. Bailey wurde verarztet und für ihn empfahl sie mir ein Mittel zur Beruhigung und gegen Agressionen (Was mit Bachblüten von der Seite "**Begriff nicht gestattet**"). Sie meinte außerdem, dass sie nicht glaubt das die zwei sich jemals wieder verstehen werden..

Nun ich kann das nicht so richtig glauben, denn Finn ist im allgemeinen ein sehr lieber ruhiger Kerl. Ist vorher auch noch nie agressiv aufgefallen und war ja das rangniedrigste Tier in einer Dreiergruppe mit zwei Mädels. Jetzt sitzt er ziemlich lethargisch und fast schon depressiv im Exilgehege, während sie wieder aufgeblüht und sich normalisiert hat. Natürlich habe ich jetzt Angst, dass wenn ich die beiden wieder neu vergesellschafte, er sie am Ende noch tot beisst.. Aber ich habe gesehen wie harmonisch die beiden bereits waren, und ich möchte es dennoch nocheinmal riskieren..nach angemessener Pause.

Sie zwei waren fast 2 Wochen im VG Gehege, 3 Tage gab es Reibereien, nichts wirklich schlimmes. Dann war Friede und es wurde sich geputzt und zusammen gefressen und mit den Köpfen zusammengelegen (Sie war Chefin). Bei mir im alten Gehege habe ich tatsächlich viel verändert in kurzer Zeit.. Erst war es sehr karg, damit es nicht viel gibt, worum sie kämpfen können. Aber das brachte Probleme weil Lücken entstanden und Höhen von denen Bailey dann im Rennen runterstürzte... Ich räumte dann immer mehr ein, um Gefahrenzonen zu entschärfen und nach 3 Tagen absoluter Harmonie war ich übermütig und räumte alles komplett ein.. und 5 harmonische Tage später dann halt die Gehegeöffnung die das Fass wohl zum überlaufen brachte.

Die TA meinte, Bailey hat vielleicht einen Moment lang Schwäche gezeigt, wodurch er übermütig wurde. Sie ist tatsächlich eine sehr liberale Chefin gewesen, hat ihn auch mal minutenlang geputzt. Aber sie war vorher mit einem sehr lieben Rammler zusammen, der auch ein sehr lieber Chef gewesen ist, und es sah so aus als ahmt sie ihn jetzt nach. Kurz vorm Kampf war es wohl so (Webcam Material ausgewertet) dass sie ihren Kopf unter ihn schob, um ihre Vorherrschaft nochmal zu bestätigen, er aber nicht reagiert hat, und nach einer Minute verharren einfach gegangen ist. Kurze Zeit später gings los, aber er hat sie attackiert.
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 17.10.2021    um 20:41 Uhr   IP: gespeichert
Du kennst die beiden am besten und wenn Du glaubst, sie haben noch eine Chance, dann würde ich ihnen diese auch gewähren.
In neutralem, ausreichend großen Gehege, das "Mobiliar" auch von Anfang an mit rein und dann nichts mehr ändern und beobachten. Ich drücke euch die Daumen, dass es im zweiten Anlauf gut klappt. Berichte gerne, wenn es so weit ist.
Liebe Grüße von Manu mit Fetti und Sissi
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Nutzer: Anda
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geschrieben am: 09.11.2021    um 11:06 Uhr   IP: gespeichert
Hallo, ich nochmal. Theoretisch sollte um diese Zeit der neue Versuch einer VG stattfinden. Leider lassen die Umstände das nun erstmal gar nicht zu. Mein Weibchen sollte ja erstmal heilen und nun bekam sie eine schwere Blasenentzündung, die zwar mit Antibiotika in den Griff zu bekommen scheint, aber ich ließ ein Dreifach-Röntgen anfertigen, um zu klären wie es ihrer Niere (sie hat nur noch eine) und Blase geht. Dabei kam raus das beide in top Zustand sind, aber als Nebenbefund fand man eine "Umfangsvermehrung" im "Netz" oberhalb der Organe (unterhalb der Wirbelsäule). Mir wurde geraten das operieren zu lassen, denn keine bildgebende Maßnahme kann klären ob es ein harmloser kalkgefüllter Lympfknoten ist, oder ein tödlicher Tumor. Eine VG vorher ist nicht ratsam, weil es für den Rammler unfair ist, wenn sie dann doch etwas fatales hat..

Eine VG würde also in 2-3 Monate Ferne rücken, denn ihr Bauch wird komplett rasiert und das Fell muss erst vollständig nachwachsen. Das hieße das sie, aber auch der Rammler, weitere Monate allein (er im Bad meiner Schwester) zubringen müssten..

Jetzt hatte ich eine Idee, die ich mit euch besprechen möchte. Einfach mal fragen was ihr davon haltet:

Zuletzt scheiterte es ja vermutlich daran, dass zu viel Veränderungen in zu kurzer Zeit den Rammler einfach total verwirrt haben, und er dann aufeinmal auf sie losging wie ein Berserker. Also ich überlege, ob ich Bailey nach ihrer (erfolgreichen) OP, nachdem die Fäden raus sind und die Wunde verheilt ist, für eine Woche in ein neutrales, ihr unbekanntes Gehege setze, alleine... und dann mein Gehege hier schrubbe, mit Essigwasser, alles wasche usw. und dann in der Mitte ein Gitter reinziehe. Bis auf kleine Änderungen, dass jeder ein Klo bekommt und einen Futterplatz, würde ich die Einrichtung so lassen. Dann ziehen sie beide bei mir ein, jeder in eine Hälfte. Er könnte sie nicht verletzen daher muss das Fell nicht vollständig nachgewachsen sein. Sie könnten sich sehen und bestenfalls old school Gitter vergesellschaften.. Ich weiß Gitter VG sind out, aber auf diese Art wäre es für Bailey am ungefährlichsten, und sie wären beide im Endgehege ohne weitere Veränderung wenn das Gitter raus ist. Ich würde sie dann wöchentlich tauschen, dass jeder die andere Seite ebenfalls kennt, bis ich das Gefühl habe, dass sie friedlich miteinander sind, oder eben klar ist, dass es nie etwas wird.. Was haltet ihr von dieser Idee?

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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 09.11.2021    um 21:27 Uhr   IP: gespeichert
Guten Abend! Das tut mir sehr leid für euch.
Ggf. kann man vorab mal eine kleine Gewebeprobe (eine sogenannte Feinnadelaspiration) nehmen und schauen, was sich in der Umfangsvermehrung an Zellmaterial befindet. Wenn es an der Stelle ohnehin "raus" muss, kann man sich das aber auch sparen.
Und noch eine Überlegung: Hattest Du mal gefragt, ob der Tierarzt da zwingend so viel rasieren muss oder ob er im Hinblick auf die weitere (Vergesellschaftungs-)Planung auch mit einer kleinflächigen Rasur auskäme?

Von der Gitter an Gitter Methode halte ich ehrlich gesagt nicht viel. Selbst wenn es Gitter an Gitter irgendwann harmonisch ausschaut, ist das keine Garantie, dass es beim Wegfall des Gitters auch so bleibt. Und so ein Sehen durchs Gitter ist leider auch kein richtiger Ersatz für ein Bekuscheln, Putzen und die direkte Interaktion der beiden wenn sie zusammenleben würden. Schöner wäre es, wenn sich eine Möglichkeit findet, die beiden schon eher vergesellschaften zu können.

Jetzt muss ich mal ganz doof fragen: Was möchtest Du mit dem wöchentlichen Tausch erreichen? Ich kenne diesen Ansatz nur bei Tieren, die sich über einen gemeinsamen "Sippengeruch" als zueinander gehörig "erkennen" - Rennmäuse zum Beispiel. Mit dem Gehegeseitentausch (dann allerdings häufiger) wird dann versucht, "künstlich" einen einheitlichen Geruch zu erzeugen. Aber solch einen Sippengeruch gibt es bei Kaninchen nicht. Daher kann ich zumindest auf den ersten Blick keinen Vorteil erkennen. Aber vielleicht hatte Deine Idee auch einen ganz anderen Hintergrund?
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geschrieben am: 10.11.2021    um 09:46 Uhr   IP: gespeichert
Hallo,

Danke für deine Antwort.

Nein mir ging es mit der Tausch-Idee tatsächlich darum, dass beide Kaninchen beide Seiten des Geheges kennen und den jeweils anderen darin riechen...in der Hoffnung das sie dann vielleicht weniger territorial sind. Das war so ein Gedanke von mir. Zuletzt haben sie sich ja im 10min Takt auf dem Boden gekugelt, ineinander verbissen... ich weiß nicht ob ich das nochmal ertrage. Das Gitter würde bleiben bis ihr Fell genug nachgewachsen ist.

Ich habe meine TA gefragt, ob sie eine Biopsie machen kann, sie meinte das trifft sie nicht. Das ist ja nur Kidneybohnengroß. Und wegen weniger rasieren habe ich auch gefragt, sie meinte es wäre dennoch zu gefährlich für Bailey, da der Rammler sie ja schon beim letzten VG Versuch in den Bauch gebissen hatte.

Ich weiß das die Gittermethode nicht mehr aktuell ist, und das sie kein Zusammensein ersetzt, aber ich bin verzweifelt was sie betrifft.. Sie wurde bereits zweimal "krankenhausreif" gebissen und der ganze Stress hat sie krank gemacht. Und sich am Gitter sehen ist vielleicht am Ende besser als sich monatelang gar nicht sehen? Denn das wäre die Alternative.

Ich könnte mich noch dazu entscheiden, nach Genesung der Blasenentzündung die VG durchzuziehen, bevor die OP gemacht wird. Aber 1. könnte es ja sein das es doch etwas schlimmeres ist, dass sie dann durch den VG Stress schwer belastet. oder 2. nach erfolgreicher VG kommt dann vielleicht raus das sie nicht mehr lange hat.. Sie wirkt heute schon wesentlich fitter und entspannter. Das Antibiotika wirkt in Kombi mit Manuka Honig hervorragend gegen die multiresistenten Bakterien, die bei ihr gefunden wurden. Ob diese Umfangsvermehrung überhaupt irgendeinen Einfluss auf sie hat, wissen wir ja nicht.

Hier mal ein Bild vom aktuellen Gehege (links ist noch das Klo), plus eine grüne Strichellinie, wo ich versuchen würde, ein Gitter reinzubasteln:


Und hier ein Bild von den beiden, kurz bevor er auf sie losging um sie (laut meiner TA) zu töten, und nicht zu unterwerfen..:
  TopZuletzt geändert am: 10.11.2021 um 10:42 Uhr von Anda
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geschrieben am: 10.11.2021    um 21:23 Uhr   IP: gespeichert
Die Vergesellschaftung mit Gitter wäre halt wieder mit recht viel Wechsel und Änderungen verbunden, was möglicherweise beim ersten Versuch die Aggressionen erst verstärkt hat.

Was ich in jedem Fall vermeiden würde, ist eine Vergesellschaftung wenn einer der beiden (noch) krank ist oder gar Schmerzen hat. Denn auch das kann dazu führen, dass das kranke andere Kaninchen fernzuhalten versucht oder es vom gesunden vertrieben wird. Beides wird - wenn nötig - auch durch Bisse und schlimmstenfalls Verletzungen des jeweils anderen durchgesetzt.

Wenn der Tierarzt zur OP rät, würde ich das zeitnah angehen. Vermutlich lässt Du die Gewebeprobe dann auch untersuchen und der Tierarzt wird daraus eine Prognose ableiten. Wenn er weiß, dass er so wenig wie möglich und so viel wie nötig rasieren soll, ist das schon mal gut. Danach braucht sie auch noch etwas Zeit zur Erholung und vermutlich entsteht bei so einer kleinen Umfangsvermehrung dann gar nicht so eine große kahle Stelle oder es wächst zügig nach. Falls sie Dir für eine Vergesellschaftung dann trotzdem noch zu nackig erscheint, könnte man notfalls auch über einen Body für die erste Zeit nachdenken.
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geschrieben am: 10.11.2021    um 21:34 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Anda
Und hier ein Bild von den beiden, kurz bevor er auf sie losging um sie (laut meiner TA) zu töten, und nicht zu unterwerfen.
Das finde ich ziemlich hart. Ich denke ein großes Problem bei unseren "menschgemachten" Vergesellschaftungen ist die fehlende Fluchtmöglichkeit. Draußen kann ein unterlegenes Kaninchen aus dem Revier des (stärkeren) Gegners flüchten. Bei uns in der Wohnung oder im Freigehege ist das nicht möglich. Es bleibt nur die direkte Konfrontation. Und die fällt dann leider bei einem mehr oder minder Unbekannten nicht unbedingt freundlich aus.

Ich drücke Dir nun erst mal die Daumen, dass die Blasenentzündung bald Geschichte ist und die OP ein kleiner und gut verkraftbarer Eingriff. Und dann schaut ihr weiter.
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geschrieben am: 17.12.2021    um 14:21 Uhr   IP: gespeichert
Hallo, hier ein paar News und wie es aktuell steht.

Mein Weibchen hat eine ziemlich schwere Operation hinter sich, die sie nur knapp überlebte. Ihr wurde eine tote Niere entfernt, plus eine Ansammlung von Schlick und Zeug, das aus der toten Niere kam, und sich an einer Stelle im Harnleiter gesammelt, und diesen enorm anschwellen lassen hat. Meine TA ist überzeugt, dass sie dort schon länger Schmerzen gehabt haben muss. Wie gesagt es war eine schwere OP, und es sah Anfangs nicht gut aus. Ich brachte sie nach der OP wieder zurück in ihre Gitter VG Hälfte, meine TA hatte mir dazu geraten, da die beiden vor der OP ziemlich harmonisch nebeneinander her lebten. Und tatsächlich war das erste was sie tat, nachdem sie fast 8h regungslos gelegen hatte, sich ans Gitter zu schleppen, und dort zu markieren. Und er hatte die ganze Zeit am Gitter gewartet ob sie sich mal zeigt.

Danach verlief ihr Heilungsprozess bilderbuchartig, und mittlerweile ist sie wieder mops fidel. Sie hatten ein Gitter mit Zwischenraum, und der Rest war Sichtgeschützt. Diesen Gitterteil habe ich nun auf ein Gitter ohne Zwischenraum verändert, als sie das bemerkten, sind sie sofort zueinander, und ihre Nasen berührten sich sekundenlang, dann hat sie ihn in seine Nase gezwickt, er hat ihr daraufhin mit der Pfote eins übergebraten, sie dann noch ein Nasenbiss, dann sind sie auseinander. Daraufhin habe ich vor das Gitter noch Fliegengitter gespannt, sodass sie nicht mehr durchbeissen können. Sie liegen immer am Gitter, wahnsinnig entspannt, beieinander. Aber sobald sie Zugang zueinander haben, wird gebissen. Ja sie müssen sich ja auch irgendwie vergesellschaften, und wenn sie ihn etwas zwickt, finde ich das nicht schlimm, doch mir kommen auch immer Zweifel, ob die zwei jemals wieder harmonisch sein können...ohne Gitter. Doch ganz ohne Gitter kommt eh erst in Frage, wenn ihr Fell am Bauch nachgewachsen ist. Ich habe auch ein Video von der gesamten Szene, weil ich immer die webcam auf die zwei gerichtet habe. Weiß aber nicht, wie ich das hier einfügen soll.

Achso, sie sind in einem VG Gehege, dass sie beide vorher nicht kannten. Also nicht im Endgehege. Und sie leben dort nun schon so 5 Wochen zusammen. Wenn ich Sachen austausche...Klos, Decken...stört das beide nicht die Bohne.
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Nutzer: Gretchen
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geschrieben am: 18.12.2021    um 21:06 Uhr   IP: gespeichert
Schön, dass es Bailey wieder gut geht. Auch Schmerzen können zu aggressivem Verhalten führen. Hatte ich selbst schon mal. Da hat ein Kaninchen während der Vergesellschaftung Zahnweh bekommen, war plötzlich wie ausgewechselt und hat um sich gebissen. Möglicherweise hat sich Bailey durch ihre gesundheitlichen Probleme während der Vergesellschaftung auch anders verhalten als sonst.

Wie weit ist denn das Fell schon nachgewachsen, sind noch Stellen ganz kahl? So wirklich harmonisch hört sich das mit den beiden leider noch nicht an. Ich würde nach wie vor nach altbekannter Methode - auf neutralem Gebiet - vergesellschaften.

Ein Video kannst Du hier nicht direkt einstellen. Möglich wäre aber zum Beispiel, dass Du es auf YouTube hochlädst und hier dann den Link zum Video postest.
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geschrieben am: 05.04.2022    um 10:59 Uhr   IP: gespeichert
Hallo zusammen,

da man in solchen Forumsbeiträgen meist nie erfährt, wie es ausgegangen ist, möchte ich noch ein Update schreiben.

Die zwei haben Wochenlang Gitter an Gitter gelebt, da mein Weibchen lange brauchte, um sich von ihrer OP zu erholen, und kurz darauf bekam sie noch eine Bronchitis. Sie war vorher nie krank, und nun kam alles nacheinander.

Nachdem das überstanden war, fing ich an sie täglich einige Stunden in einem neutralen Gebiet zusammenzusetzen. Dort waren Papphäuser, Klos, Futterberg in der Mitte. Meine TA riet mir schwere Kämpfe immer zu unterbrechen, also verbeissen und verkugeln. Und so war das Prozedere täglich das gleiche. Erst wurde sich stundenlang ignoriert, und dann gingen sie aufeinander los. Es kam immer zu schweren Kämpfen, es wurde immer verkugelt, verbissen, in die Gesichter gebissen und in die Bäuche getreten.. Ich habe sie dann immer mit Handschuhen voneinander getrennt, was nicht einfach war, weil sie ihre Bisse oft nicht lösen wollten.. Das ging so einige Wochen, und es gab keinen Fortschritt.

Ich war es irgendwann leid, für alle Beteiligten und musste dann entscheiden, ob ich ihn weggebe, weil sie sich einfach nicht mögen, oder ein allerletztes mal klassisch vergesellschafte. Jeder hat mir abgeraten, vorallem meine TA. Sie kämpfen zu lassen und nicht zu trennen, hätte zu sehr schweren Verletzungen führen können. Aber es war mein letzter Versuch und es hätte so oder so einen Abschluss bedeutet.

Also nochmal neuer neutraler Raum, der letzte übrige, meine Küche. Beide reingesetzt, Papphäuser, Klos, Futterberg, sonst nichts. Und schwerenherzens Kämpfe bis zum Ende laufen lassen.. Nach 4h Ignoranz ging es dann los, sie verbissen und verkeilten sich und es sah sehr schlimm aus, sie drehten sich fast eine Minute im Kreis, beissend und Tretend. Dann ließ das Männchen ab, und torkelte sichtlich benommen und schockiert davon. Sie torkelte halb hinterher, auch benommen, aber ließ ihn dann ziehen. Ich kontrollierte beide und gottseidank war außer kahlen Stellen alles ok. Dann 5h Ignoranz, dann ein weiterer heftiger Kampf, genau wie der erste, und wieder löste er sich am Ende, und schwankte total schockiert davon. Wieder hatte ich Glück und beide waren bis auf leichte oberflächliche Wunden ok. Die habe ich desinfiziert.. Ja und nach dem zweiten Kampf war es GESCHAFFT! Von da an hatte das Männchen panische Angst vorm Weibchen und es wurde zu einer ganz normalen VG. Sie jagte ihn 1,5 Tage und Nächte ständig durch die Gegend, er durfte nicht sitzen, nicht fressen... Es gab aber Pausen, wenn sie mal eine brauchte und ich schob ihm Futter zu . Und dann wurde es ruhig, sie ignorierte ihn, er rutschte immer näher ran, dann putzte er sie, und von da an wurden sie täglich verschmuster und inniger... Das ist jetzt 18 Tage her, ich habe bisher noch nicht riskiert sie umzuziehen, da beim letzten mal nach genau 13 Tagen Harmonie der Todeskampf losging. Aber damals waren sie längst nicht so verbunden wie jetzt. Sie kleben permanent zusammen

Sieht also hervorragend aus! Dies kann vielleicht manchen Mut machen, die ähnliches durchmachen. Die zwei benehmen sich wie ein altes Ehepaar, und nun werde ich gemeinschaftlich angeknurrt und beklopft, wenn ich die Küche betrete :D

Das Endgehege ist fertig, aber ich zögere noch...ich will nicht das es wieder eskaliert. Sie schlafen aneinander, sie fressen zusammen, sie putzen sich gegenseitig, aber ab und zu will sie ihn rammeln und er rennt dann weg, er lässt es also nicht zu. Er kommt immer kurz danach zu ihr und schleimt sich mit Putzen ein. Oder sie verjagt ihn manchmal vom Futter, weil sie so verfressen ist. Ich weiß nicht ob das Zeichen sind, dass ich noch warten sollte?
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