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geschrieben am: 01.08.2009 um 02:55 Uhr IP: gespeichert
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Hallo esche,
wie du siehst, erntest du von uns keine Verständnislosigkeit, sondern Unterstützung.
Als ich deinen ersten Beitrag gelesen habe, hast du auf mich den Eindruck gemacht, als wärst du ziemlich ausgebrannt & verzweifelt. Du hast das Gefühl, dir wächst alles über den Kopf hinaus - wolltest eigentlich eine schöne Zeit mit den Tieren verbringen, die dich wieder zum lachen gebracht haben! An dieser Stelle möchte ich dir mein Beileid aussprechen, denn das, was mit deinem Freund geschehen ist, ist wirklich schrecklich! Ich hoffe du wirst eines Tages vollkommen über den Tod hinwegkommen, wobei ich nicht meine, dass du ihn "vergessen" sollst, sondern, dass du dich an ihm mit einem Lächeln zurückerinnern kannst & auch wieder bereit bist, neue Wege einzugehen. Insbesondere Schnupp hat dein Leben bereichert & hat dir wieder die Sonnenseiten des Lebens gezeigt. Damals hast du noch nicht gewusst, was es heißt, Kaninchen artgerecht zu halten - jetzt weißt du's & erst jetzt verstehst du wirklich, was es heißt, Kaninchen zu halten. Man möchte alles perfekt haben, ihnen ein schönes Leben schenken, aber du hast das Gefühl, ihnen es nicht recht machen zu können, weil man einfach nichts erntet, obwohl man soviel gesät hat.
Ich kann dich verstehen, dass du nicht weiter weißt, du bist Anfängerin, die Leute aus dem Tierheim haben dich nicht kompetent beraten, sondern wollten möglichst die bissigen Tiere los werden & da kamst du ihnen als "unwissendes Opfer" gerade recht. Das ist absolut kein schönes Gefühl, wenn man zu Hause sitzt & nicht weiß, was gemacht werden soll! Eigentlich bist du in dem Wissen, was du zu beachten hast, wenn du Kaninchen hast, aber andereseits sitzt du vor den Trümmern, die sich anscheinend immer weiter auftürmen & nach & nach verlierst du den Überblick. Das Märchen, was einst noch so wunderbar begonnen hat, scheint in einem bitteren Desaster zu enden.
Ich finde es toll von dir, dass du den Mut hast, deine Gefühle & dein Befinden zu offenbaren, denn somit kann dir geholfen werden & ich hoffe du siehst das Licht wieder, was du geglaubt hast, verloren zu haben! Wir möchten dich unterstützen & dir helfen, alles wieder optimistischer zu sehen & nicht mehr so dunkel!
Versuche Hindernisse nicht als Hürde zu sehen, sondern als Herausforderung! Natürlich ist es mies, wenn du gebissen wirst, obwohl du nur helfen möchtest, so ein Kaninchenbiss ist nicht gerade angenehm, aber Klopfer meint es nicht böse! Er weiß ja gar nicht, dass du ihm nur helfen möchtest... Wer weiß, was der kleine Kerl nicht alles schon in seinem Leben durchmachen musste & deshalb so ist, wie er nuneinmal ist! Desto stolzer kannst du auf dich sein, denn du bist so stark & hälst Kaninchen, die eben keine Schmuser sind! Du bist in der Lage "schwierige" Tiere glücklich zu machen.
Versuch die Seiten zu wechseln; komm' aus dem Dunkeln hervor & seh' nicht die aggressiven Bestien in deinen Kaninchen (bzw. in Klopfer), sondern ein Lebewesen mit Geschichte. Du bist keine Versagerin, weil du eben keine Schmusetiere hast, sondern eine Kämpferin & Gewinnerin, weil du die nicht gerade schönen Macken deiner Tiere/deines Tieres akzeptierst & in der Lage bist, dein ''Gefühlschaos'' zu beschreiben, damit andere dir helfen können.
Du brauchst dich nicht zu verstecken, sondern kannst erhobenen Hauptes in den Spiegel schauen, DU beweist Stärke, im Umgang mit deinen Kaninchen. Versuche immer das Beste aus allen Situationen zu machen, auch wenn es schwer fällt. Es bringt überhaupt nichts, alles pessimistisch zu sehen, wobei ich das natürlich nicht beurteilen kann. Ich weiß nicht, ob du eher zur Pessimistin odeer zur Optimistin tendierst... Ich wollte nur allgemein betonen, dass es das Leben erheblich leichter machen kann, wenn man versucht mit Steinen die einem im Weg liegen, etwas zu bauen, als über sie zu klagen.
Ob du glücklicher wirst, wenn du alle oder ein/zwei deiner Tiere abgibst, vermag ich nicht drüber zu urteilen. Meine damaligen Tiere waren auch nicht immer die einfachsten. Ich hatte auch welche dabei, die sich nicht anfassen- & sich nur aus der Ferne beobachten ließen, aber trd. war ich stolz, die Besizerin zu sein, denn ich wüsste nicht, ob die Tiere woanders nicht als Zwangskuscheltiere enden müssten. Ich habe akzeptiert, dass sie es hassten, angefasst zu werden & habe es genossen, sie zu sehen & zu beobachten.
Meine jetzigen beiden (Nala & Silverado) würde ich nie mehr missen wollen, auch wenn Silver eben auch nicht der absolute Kuschelfanatiker ist. Er lässt sich streicheln & ist zutraulich, das genügt mir. Mit Nala kann ich auch mal kuscheln, wenn sie aber keine Lust mehr hat, zeigt sie das auch. Selbst wenn die beiden keine menschenbezogenen Tiere wären, würde ich sie nicht hergeben, weil ich persönlich könnte das nicht & empfinde es auch nicht als allzu wichtig. Ich bin auch so glücklich mit ihnen & vllt. wirst du das auch.
Lg |
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